Zum Inhalt springen

Warum dürfen Ärzte keine Ärzte empfehlen?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Eckard Scholz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.5/5 (4 sternebewertungen)

Ihm ist es nicht erlaubt, "ohne hinreichenden Grund an bestimmte Apotheken, Geschäfte oder Anbieter von gesundheitlichen Leistungen zu verweisen", zitiert die "Apotheken Umschau" die Berufsordnung. Das soll die Unabhängigkeit des Arztes bewahren und dem Patienten eine freie, unbeeinflusste Wahl ermöglichen.

Warum dürfen Ärzte keine Patienten mehr aufnehmen?

Keine Neuaufnahmen bei Überlastung

Einer dieser Gründe ist Überlastung: Wenn der Arzt so viele Patienten hat, dass er Massen an Überstunden schieben müsste oder sich für einzelne Besucher kaum noch Zeit nehmen kann, kann er die Aufnahme weiterer Patienten ablehnen.

Warum gehen Ärzte nicht zum Arzt?

Bei den Assistenzärzten sind es sogar nur sechs Prozent. Darüber hinaus zeigen Ärzte generell große Verhaltensdefizite, wenn sie krank werden: Sie greifen lieber zur Selbstmedikation, statt sich in die Hände eines Kollegen zu begeben – was gerade bei psychischen Störungen geradewegs in die Sackgasse führen muss.

Wer darf Ärzte empfehlen?

Rechtlicher Anknüpfungspunkt ist § 31 Abs. 2 der (Muster-) Berufsordnung der Deutschen Ärzte (MBO). Danach dürfen Ärzte ihren Patienten nicht ohne hinreichenden Grund bestimmte Ärzte, Apotheken, Heil- und Hilfsmittelerbringer oder sonstige Anbieter gesundheitlicher Leistungen empfehlen oder sie an diese verweisen.

Was dürfen Ärzte verweigern?

In diesen Fällen dürfen Sie Patienten ablehnen
  • Patient verlangt eine Behandlung, die außerhalb des Fachgebietes des Arztes liegt.
  • Fehlendes Vertrauensverhältnis.
  • Beleidigungen, Beschwerden oder Drohungen, die sich gegen den Arzt, dessen Personal oder andere Patienten richten.

Die unglaubliche Wahrheit: Das musst Du wissen, wenn Du zum Arzt gehst - Ein Mediziner packt aus!

22 verwandte Fragen gefunden

Kann ein Arzt mich als Patient ablehnen?

Sofern eine akute Behandlungsbedürftigkeit vorliegt, dürfen sowohl privat abrechnende Ärzte als auch Vertragsärzte Patienten nicht ablehnen. Es besteht in jedem Fall ärztliche Behandlungspflicht.

Kann Arzt einen abweisen?

Das bedeutet aber nicht, dass der Vertrag automatisch zustande kommt. Denn genauso wie der Patient sich seinen Arzt bzw. seine Ärztin frei wählen kann, dürfen auch Ärzte die Behandlung eines Patienten und damit den Abschluss eines Behandlungsvertrages ablehnen. Ganz so einfach ist es in der Praxis allerdings nicht.

Was ist eine Empfehlung vom Arzt?

In der Praxis darf also vom Arzt dann die Empfehlung ausgesprochen werden, wenn einem Patienten auf Grund der vom Arzt gefällten Diagnose eine bestimmte Versorgung besonders gut – vor allem aber besser als andere – helfen kann.

Warum dürfen Ärzte keine Werbung machen?

§ 27 Abs. 1 MBO-Ä definiert den Patientenschutz als Regelungs- zweck der berufsordnungsrechtlichen Vorschriften für ärztliche Information und Werbung. Eine dem Selbstverständnis der Ärz- teschaft zuwiderlaufende Kommerzialisierung des Arztberufes durch Werbung soll vermieden werden.

Welche Art von Werbung ist für einen Arzt verboten?

Arztpraxen dürfen werben, aber mit sachlichen, berufsbezogenen Informationen. Anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung ist verboten. Auch Lockangebote mit "Deals" oder selbst kreierte Berufsbezeichnungen sind nicht zulässig.

Was denken Ärzte über Patienten?

Ärzte glauben ihren Patienten nicht

Demnach glauben nur 34 Prozent der Ärzte, dass die Patienten ehrlich auf Themen wie Essgewohnheiten, Alkoholkonsum, Rauchen oder Sport antworten. 66 Prozent der Mediziner gehen hingegen davon aus, dass sie eine falsche Antwort erhalten.

Kann sich ein Arzt selbst behandeln?

Denn bekanntlich behandeln sich Ärzte selbst - wenn überhaupt. Als Arzt wird man nicht krank, sagt Professor Dr. Götz Mundle, der Chefarzt der Oberbergklinik Berlin/Brandenburg in Wendisch Rietz: "Viele Ärzte haben die Tendenz, sich selbst zu behandeln."

Sind Ärzte auch krank?

Dass auch Mediziner und Medizinerinnen seelisch krank werden, ist lange bekannt. Bereits vor Jahren zeigte eine anonyme Befragung in Rheinland-Pfalz unter 800 Hausärzten auf, dass fast jeder Vierte an Depressionen leidet und jeder Zehnte generell von einer psychischen Erkrankung betroffen ist.

Ist ein Arzt verpflichtet mich zu behandeln?

Auch aus § 7 Abs. 2 Satz 2 Muster Berufsordnung Ärzte (MBO-Ä) wird ersichtlich, dass Ärzte in einem Notfall zur Behandlung verpflichtet sind. Der Arzt muss jedoch nur die unaufschiebbaren Maßnahmen ergreifen. Zu einer darüber hinausgehenden medizinischen Versorgung ist er nicht verpflichtet.

Warum nehmen manche Ärzte nur Privatpatienten?

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Arzt nur als Privatarzt tätig ist. Viele möchten schlichtweg eigenbestimmt arbeiten und lehnen die Beschränkungen durch die gesetzliche Krankenversicherung ab.

Können Ärzte ungeimpfte ablehnen?

Die Behandlung Ungeimpfter darf nicht abgelehnt werden, sofern ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung steht. Insoweit besteht kein unzumutbares Risiko. Der Bundesmantelvertrag sieht nur wenige Ausnahmen vor. Demnach darf ein Kassenarzt die Behandlung eines Patienten in begründeten Fällen ablehnen.

Warum darf man nicht für Abtreibung werben?

Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft war bis 18. Juli 2022 ein Tatbestand des deutschen Strafrechts. Er war in § 219a Strafgesetzbuch (StGB) normiert und zählte zu den Straftaten gegen das Leben. Am 24. Juni 2022 beschloss der Deutsche Bundestag die Aufhebung dieses Paragrafen.

Was darf ein Arzt verkaufen?

Produkte dürfen in ärztlichen Ordinationen nur verkauft werden, sofern der Produktverkauf nicht auf bestimmte Einrichtungen, z.B. Apotheken, gesetzlich beschränkt ist und der Ordinationsinhaber selbst oder ein Dritter eine Berechtigung, insbesondere gewerberechtlicher Natur besitzt, diese Produkte am Standort der ...

Welche Werbung ist für Arztpraxen erlaubt?

Möglich sind zudem Fahrzeugwerbung, Multimediadarstellungen sowie Printanzeigen in öffentlichen Medien. Hinweise auf die Zertifizierung der Praxis, ein unaufdringliches (Praxis-)Logo sind ebenso zulässig wie sachliche Informationen in den Medien.

Welche Patienten mögen Ärzte am liebsten?

Das bedeute aber nicht, dass Stamm-Patienten per se bevorzugt oder besser behandelt werden. Alle befragten Ärzte gaben an, dass sie sich unabhängig von ihren Emotionen immer bemühten, alle Patienten bestmöglich zu behandeln.

Wie redet man mit einem Arzt?

Zuhören, Fragen stellen, selbst wenig(er) reden – das Gespräch mit dem Patienten darf kein Monolog des Arztes sein. Das Gespräch mit den Patienten gehört zu den Kernaufgaben des Arztes. Richtige Kommunikation ist erlernbar und der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen.

Wird man bei einem schlechten Befund angerufen?

Sollen negative Ergebnisse oder Befunde übermittelt werden, die schwerwiegende Folgen für den Patienten haben können, ist hingegen vom Griff zum Telefonhörer eher abzuraten. Hier ist das direkte Gespräch nicht zu ersetzen. Ist der Anruf aber angekündigt, sollte er auch erfolgen.

Was darf ein Arzt nicht?

Bei Hausbesuchen, Not- fallbehandlungen, defekten Karten oder Lesegeräten darf der Arzt sich die Patientendaten geben lassen und schriftlich mit der Kasse abrechnen, auf der Chipkarte bestehen darf er in diesen Fällen nicht. Ebenso wenig darf ein Arzt Patienten aus wirtschaftlichen Motiven ablehnen.

Welchen Eid schwören die Ärzte?

Der sogenannte Eid des Hippokrates (oder Hippokratischer Eid, auch Schwur des Hippokrates), benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460 bis 370 v. Chr.), ist ein ursprünglich in griechischer Sprache verfasstes Arztgelöbnis und gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik.

Sind Ärzte verpflichtet neue Patienten aufzunehmen?

Außerdem sind Ärzte, die wegen ihrer überfüllten Praxis keine neuen Patienten mehr aufnehmen, verpflichtet, diesen Umstand mit der Kassenärztlichen Vereinigung abzuklären.

Vorheriger Artikel
Welchen Salat bei Divertikulose?
Nächster Artikel
Was ist Shiny Rasierer?