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Wann ist der Gefahrübergang?

Gefragt von: Gaby Bernhardt  |  Letzte Aktualisierung: 2. Juli 2023
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Der Gefahrübergang bezeichnet den Zeitpunkt, an dem das Risiko der Verschlechterung oder des Verlustes der geschuldeten Sache vom Schuldner auf den Gläubiger übergeht.

Wann findet der Gefahrübergang statt?

Der Gefahrübergang findet etwa beim Kaufvertrag gemäß § 446 BGB grundsätzlich mit der Übergabe statt. Gerät der Käufer, der Gläubiger der Hauptleistungspflicht ist, mit der Annahme in Verzug, geht die Gefahr ebenfalls auf ihn über. Wird die Sache zerstört, muss er den Kaufpreis trotzdem zahlen.

Wann geht die Gefahr auf den Käufer über?

(1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat.

Was ist ein gefahrenübergang BGB?

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 446 Gefahr- und Lastenübergang. Mit der Übergabe der verkauften Sache geht die Gefahr des zufälligen Untergangs und der zufälligen Verschlechterung auf den Käufer über. Von der Übergabe an gebühren dem Käufer die Nutzungen und trägt er die Lasten der Sache.

Wer haftet bei Gefahrübergang?

Ausnahme Verbrauchsgüterkauf

Hier haftet der Unternehmer im Falle von Verlust oder Beschädigung bis zur Übergabe an den Käufer, d.h. der Käufer kann von ihm Ersatzlieferung oder Reparatur verlangen. Der Unternehmer wiederum kann Rückgriff beim Spediteur nehmen, sofern dieser den Schaden verursacht und verschuldet hat.

Gefahrübergang §§ 446, 447 BGB - Schuldrecht BT 05

21 verwandte Fragen gefunden

Wann ist Gefahrübergang beim Grundstückskauf?

„Gefahrübergang“ i.S.v. § 434 ist der Zeitpunkt, in welchem die Preisgefahr auf den Käufer übergeht bzw. (bei Gattungsschulden) übergehen würde, wenn die Sache mangelfrei wäre. Die Beweislast knüpft dagegen an die Übergabe der Kaufsache an den Käufer an.

Wann gilt 447?

(1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat.

Wo ist Erfüllungsort und Gefahrenübergang?

Erfüllungsort = Ort des Gefahrenübergangs: Es ist der Ort, an dem die Gefahr (d.h. das Risiko) des zufälligen Untergangs und der zufälligen Verschlechterung auf den Vertragspartner übergeht. Bei Warenschulden ist das der Wohn- oder Geschäftssitz des Verkäufers.

Wann tritt Verzug ein BGB?

(1) Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug. Der Mahnung stehen die Erhebung der Klage auf die Leistung sowie die Zustellung eines Mahnbescheids im Mahnverfahren gleich.

Was bedeutet Kosten und gefahrenübergang?

Der Übergang von Kosten und Gefahren erfolgt bei Übergabe an den 1. Frachtführer oder vereinbarte Stelle. Die Kosten für den Haupttransport trägt der Importeur. Der Exporteur übernimmt die Transportkosten bis zum Bestimmungsort abgeladen.

Was versteht man unter gefahrtragung?

Allgemein. Mit dem Ausdruck "Gefahrtragung" wird das Risiko der Vertragsparteien bezeichnet, dass sie aufgrund des Eintritts eines Ereignisses die Leistung ohne Gegenleistung erbringen müssen.

Wer trägt die Leistungsgefahr?

Die Leistungsgefahr regelt die Frage, wer das Risiko des Untergangs der Leistung trägt. Dies ist grundsätzlich der Gläubiger. Denn nach § 275 Abs. 1 BGB@ ist der Anspruch auf Leistung ausgeschlossen, soweit die Leistung für den Schuldner oder jedermann unmöglich ist (§ 275 Abs.

Wo ist der Gefahrenübergang bei Exw?

Wann ist der Gefahrenübergang bei Lieferung ab Werk? Die Kosten und Gefahren gehen mit der Übernahme der Ware auf den Käufer über. Das heißt bereits ab diesem Zeitpunkt tragen Sie die Kosten der Verladung und übernehmen auch das Verladerisiko.

Was bedeutet 446?

Gemäß § 446 Satz 1 BGB geht die Gefahr des zufälligen Untergangs oder der zufälligen Verschlechterung mit der Übergabe der verkauften Sache vom Verkäufer auf den Käufer über. Der Gefahrübergang erfolgt aber nach § 446 Satz 3 BGB auch dann, wenn der Käufer im Verzug der Annahme ist.

Was versteht man unter Schickschuld?

Schuld, deren Erfüllungsort der Wohnsitz des Schuldners ist, der Schuldner ist aber verpflichtet, die Leistung an einen anderen Ort (Ablieferungsort, Bestimmungsort) zu senden. Eine Schickschuld ist z.B. die Geldschuld oder die Verpflichtung des Verkäufers beim Versendungskauf. Anders: Bringschuld, Holschuld.

Wann liegt ein Versendungskauf vor?

Beim Versendungskauf wird die Kaufsache auf Verlangen des Käufers vom Verkäufer an einen anderen Ort als den Erfüllungsort (der Ort, wo der Verkäufer die Leistung zu erbringen hat; auch Leistungsort genannt) versandt.

Was sind die Voraussetzungen für den Verzug?

Verzug setzt voraus, dass der Gläubiger gegen den Schuldner eine Forderung besitzt, die fällig und einredefrei ist. Die Art der Forderung ist hier zweitrangig, es kann sich um eine Forderung auf Zahlung eines Geldbetrages oder auch auf Lieferung einer Gattungs- oder Stücksache handeln. Die Forderung muss fällig sein.

Was bedeutet Verzug nach 30 Tagen?

Die 30-Tage-Regelung – „automatischer“ Verzug

Der Käufer kommt spätestens in Verzug, wenn er nicht eralb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung oder gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet. Die Frist beginnt insofern mit dem Zugang der Rechnung beim Schuldner zu laufen.

Was sind die Voraussetzungen für einen Verzug?

Grundsatz: Der Verzug setzt eine Mahnung voraus.

Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, so kommt er durch die Mahnung in Verzug (§ 286 Abs. 1 BGB). Bei der Mahnung handelt es sich um eine einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung, deren Zugang der Gläubiger nachzuweisen hat.

Was ist der Erfüllungsort Beispiel?

Der gesetzliche Erfüllungsort ist der Wohnsitz oder Geschäftssitz des Schuldners (für die Ware der Geschäftssitz des Lieferers, für die Zahlung der Wohnsitz des Käufers). Der vertragliche Erfüllungsort wird durch Vereinbarung festgelegt, z. B. »Erfüllungsort für beide Teile ist Kassel«.

Wer bestimmt den Erfüllungsort?

Der Ort der Leistung (Leistungsort) liegt grundsätzlich beim Schuldner. Ist ein Ort für die Leistung weder bestimmt noch aus den Umständen zu entnehmen, so hat die Leistung an dem Ort zu erfolgen, an welchem der Schuldner zur Zeit der Entstehung des Schuldverhältnisses seinen Wohnsitz hatte (§ 269 Abs.

Welcher Erfüllungsort gilt Wenn nichts angegeben ist?

Gerichtsstand und gesetzlicher Erfüllungsort

Sofern nicht anders vereinbart, ist der Ort des zuständigen Gerichts (Gerichtsstand) dort, wo die streitige Verpflichtung zu erfüllen ist (§ 29 ZPO).

Wer muss zahlen wenn das Paket nicht ankommt?

Der Händler trägt das Versandrisiko und muss somit für mögliche Schäden aufkommen, falls die bestellte Ware beschädigt ankommt oder verloren geht. Ausnahme: Sie haben auf eigenen Wunsch einen anderen Zustelldienst beauftragt. Dann ist dieser Ihr Ansprechpartner.

Wer trägt das Transportrisiko bei Privatverkauf?

Bei einem sogenannten Verbrauchsgüterkauf – also dem Verkauf an einen privaten Verbraucher – trägt der Verkäufer das Transportrisiko und haftet für Schäden. Er kann sich wiederum an den Paketdienstleister wenden und diesem gegenüber eigene Ansprüche geltend machen.

Wer haftet bei Unversichertem Versand privat?

Zusammenfassend gilt, dass ein gewerblicher Verkäufer bei unversichertem Versand trotzdem immer das Versandrisiko trägt, der private Verkäufer hingegen nicht. Ist der Versand versichert, so sind bei Verlust Ansprüche gegen das Versandunternehmen möglich.

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