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Wann darf ein Psychiater die Schweigepflicht brechen?

Gefragt von: Eduard Franke B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Nach § 203 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 StGB macht sich ein Arzt oder Psychologe* strafbar, wenn er unbefugt ein fremdes Geheimnis, welches ihm in seiner Eigenschaft als Arzt oder Psychologe anvertraut wurde oder bekannt geworden ist, offenbart.

Haben Psychiater Schweigepflicht?

An die Schweigepflicht sind nicht nur Psychologen und Psychotherapeuten, sondern auch deren Assistenten, Praxishelfer, Sekretärinnen und andere Angestellte gebunden. Im beruflichen Alltag ist es immer wieder erforderlich, die Schweigepflicht zu durchbrechen. Die zulässigen Fälle sind relativ genau beschrieben.

In welchen Fällen darf die Schweigepflicht gebrochen werden?

Der Arzt darf seine Schweigepflicht gegenüber der Polizei nur dann brechen, wenn er im Rahmen der Behandlung mitbekommt, dass sein Patient ein schweres Verbrechen plant und dadurch die Gesundheit anderer gefährdet wird. Das Strafgesetzbuch (§ 34 StGB) geht hier von einem „rechtfertigenden Notstand“ aus.

Wann darf ein Psychologe seine Schweigepflicht brechen?

Im Falle eines "rechtfertigenden Notstands" könnte er sich über seine Schweigepflicht hinwegsetzen - aber nur, wenn eine gravierende und vor allem "gegenwärtige" Gefahr etwa für Leben oder Gesundheit anderer Menschen vorliegt.

Was darf ein Psychiater nicht?

Sie dürfen von ihnen keine Geschenke, Zuwendungen oder Erbschaften annehmen, keine Dienstleistungen fordern oder annehmen und nicht mit ihnen in einem Geschäfts- oder Arbeitsverhältnis stehen.

Wann darf muss ein*e Psychotherapeut*in die Schweigepflicht brechen?

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Wann macht sich ein Psychiater strafbar?

Nach § 203 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 StGB macht sich ein Arzt oder Psychologe* strafbar, wenn er unbefugt ein fremdes Geheimnis, welches ihm in seiner Eigenschaft als Arzt oder Psychologe anvertraut wurde oder bekannt geworden ist, offenbart.

Was darf ein Psychiater verordnen?

Grundsätzlich dürfen Psychiater nicht nur therapeutische Gespräche führen. Sie sind auch berechtigt, Medikamente wie Antidepressiva zu verschreiben, Patienten körperlich zu untersuchen und das Einweisen in eine Klinik zu veranlassen.

Wann gilt die Schweigepflicht nicht?

Ausgeschlossen von der Schweigepflicht sind laut Medizinrecht Informationen, die der Arzt außerhalb der Behandlung, also nicht in seiner Funktion als behandelnder Arzt, mitbekommen hat. Als Rechtsgrundlage dient hierbei § 203 StGB sowie § 9 der Muster-Gerufsordnung für Ärztinnen und Ärzte (MBO).

Kann man den Psychotherapeuten alles erzählen?

Niemand zwingt dich dazu, alles zu erzählen. Doch du solltest nicht vergessen, dass der Sinn einer Therapie ist, dir die Möglichkeit zu geben, jemandem im Vertrauen zu erzählen, was du auf dem Herzen hast. Dein*e Therapeut*in will nur das Beste für dich und wird dich niemals für irgendetwas verurteilen.

Was darf ein Arzt über Patienten erzählen?

Auch gegenüber dem Ehepartner gilt die Schweigepflicht. Man darf also erzählen - aber bitte nur so, daß die Anonymität des Patienten gewahrt bleibt. Ist dies nicht möglich: Nichts erzählen.

In welchen drei grundsätzlichen Fällen kann die Schweigepflicht aufgehoben werden?

Es gibt jedoch Ausnahmen von der Schweigepflicht – beispielsweise, wenn der Arzt zur Meldung von Krankheiten gegenüber Behörden verpflichtet ist.
  • Ärztliche Schweigepflicht muss gewahrt werden. ...
  • Anzeigepflicht schwerer Straftaten. ...
  • Rechtfertigender Notstand. ...
  • Meldepflichtige Krankheiten.

Welche Daten fallen unter die Schweigepflicht?

Der Umstand, dass der Betroffene überhaupt bei dem Arzt in Behandlung war oder ist. Der Name des Patienten. Alle Krankendaten, die zur Patientenakte gehören. Alle Gedanken, Meinungen, familiären, beruflichen und finanziellen Verhältnisse, die der Patient dem Arzt anvertraut hat.

Wie weit geht die Schweigepflicht?

Der Arzt hat über das, was ihm in seiner Eigenschaft als Arzt anvertraut oder bekannt geworden ist – auch über den Tod des Patienten hinaus – zu schweigen. Dazu gehören auch schriftliche Mitteilungen des Patienten, Aufzeichnungen über Patienten, Röntgenaufnahmen und sonstige Untersuchungsbefunde.

Sind psychische Krankheiten meldepflichtig?

Allerdings sind psychische Erkrankungen hinsichtlich der allgemeinen Gefährdung den genannten Infektionskrankheiten nicht vergleichbar und zu Recht auch nicht anzeigepflichtig.

Wem darf der Arzt Auskunft geben?

Das bedeutet: Ärzte dürfen aufgrund ihrer Schweigepflicht normalerweise keiner anderen Person Auskunft erteilen. Das gilt etwa neben Versicherungen und der Krankenkasse auch für nahe Angehörige, wie Ehegatten, Eltern, Kinder.

Was darf ein Psychotherapeut nicht?

Psychotherapeut*innen dürfen weder das Vertrauen, die Unwissenheit, die Leichtgläubigkeit, die Hilflosigkeit oder eine wirtschaftliche Notlage von Patient*innen ausnutzen noch unangemessene Versprechungen oder Entmutigungen in Bezug auf den Heilerfolg machen.

Was soll ich dem Psychiater erzählen?

Erzählen Sie einfach, was Ihnen am Herzen liegt. Wenn der Psychiater danach noch Fragen hat, wird er diese vorsichtig und empathisch stellen. Sein Ziel ist es, ein möglichst vollständiges Bild Ihrer Lage zu bekommen.

Was macht der Psychiater bei Depressionen?

Psychiater (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie)

Der Großteil der depressiv Erkrankten mit spezialisierter Behandlung wird durch diese Arztgruppe und die Nervenärzte betreut. Sie haben vertiefte Kenntnisse über Entstehung, Verlauf, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Was fragt mich ein Psychiater?

Die psychiatrische Untersuchung umfasst ein Untersuchungsgespräch, eine körperliche Untersuchung, Labortests (Blutanalyse und Harnuntersuchung), spezifische Tests (z.B. Aufmerksamkeitstest, ADHS-Test) und gegebenenfalls Röntgenuntersuchungen (z.B. Ausschluss eines Hirntumors).

Was darf man trotz Schweigepflicht sagen?

Trotz auferlegter Verschwiegenheit dürfen Sie natürlich über Ihren Job sprechen. Sofern nicht explizit anders geregelt, dürfen Sie über Ihre Tätigkeit, Aufgaben oder auch Ihr Gehalt erzählen. Entscheidend ist, dass Sie keine der oben genannten persönlichen Daten oder schützenswerten Informationen ausplaudern.

Kann ein Psychiater eine Au ausstellen?

Der Arbeitgeber muss also nichts von der Diagnose Depression erfahren. Stellt ein Psychologe oder Psychiater die AU aus, können Arbeitnehmer vom Hausarzt eine Krankschreibung für den gleichen Zeitraum einholen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Psychiater und einem Psychotherapeuten?

Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe

Der Psychiater wiederum ist der Facharzt für die Behandlung psychischer Erkrankungen. Er betreibt Psychotherapie und verschreibt Medikamente – die sogenannten Psychopharmaka. Der Psychologe: Psychologen sind keine Ärzte und verschreiben daher auch keine Medikamente.

Was macht ein Psychiater bei Angststörung?

Gibt es Anzeichen, die auf eine generalisierte Angststörung hinweisen, sollte ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aufgesucht werden. Zur Therapie generalisierter Angststörungen können psychotherapeutische Maßnahmen oder auch Medikamente wie beispielsweise Antidepressiva eingesetzt werden.

Welche Rechte habe ich als Patient?

Zu den Rechten gehören unter anderem: das Einsichtsrecht in die Behandlungsunterlagen, das Recht auf Information und Aufklärung, das Recht auf Selbstbestimmung, das bedeutet, dass eine medizinische Maßnahme grundsätzlich nur mit Einwilligung der Patientin beziehungsweise des Patienten erfolgen darf.

Wie bedanke ich mich bei meinem Psychologen?

vielen Dank noch mal für all Ihre Unterstützung und Hilfe. Die Zeit mit Ihnen hat mich riesige Schritte auf meinem Weg voran gebracht! Ich bin sehr dankbar, dass ich auf Sie "gestoßen" bin. J. F.

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