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Sind Halbgeschwister Bestattungspflichtig?

Gefragt von: Gundula Schreiner-Fritz  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg muss eine Klägerin für die Bestattungskosten ihres verstorbenen Halbbruders aufkommen.

Welche Angehörigen sind Bestattungspflichtig?

Bestattungspflichtig sind die nächsten Familienangehörigen des Verstorbenen, und zwar gewöhnlich in folgender Reihenfolge: Ehepartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Großeltern und Enkelkinder. Die Pflicht zur Bestattung besteht unabhängig vom Erbrecht.

Wer zahlt Beerdigung bei Geschwistern?

Zivilrechtlich sind die Erben und unterhaltspflichtigen Angehörigen des Verstorbenen in der Pflicht. Das Sozialamt übernimmt die Kosten nur, wenn die Angehörigen und Erben weder genug Einkommen noch Vermögen haben oder es ihnen nicht zuzumuten ist, zu zahlen.

Wer ist verpflichtet Bestattungskosten zu zahlen?

Die Kosten für die Beerdigung tragen in erster Linie die Erben – und zwar als Gegenleistung für das erhaltene Erbe. Es kann sein, dass ein einzelner Erbe den gesamten Betrag für das Begräbnis übernehmen muss. Er hat dann allerdings die Möglichkeit, die übrigen Erben anteilig in die Pflicht zu nehmen.

Wann sind Bestattungskosten nicht zumutbar?

Der an sich Unterhaltspflichtige ist nicht zur Tragung von Bestattungskosten verpflichtet, wenn er im Zeitpunkt des Todes wegen fehlender eigener Leistungsfähigkeit oder wegen bedarfsdeckenden Einkünften des Verstorbenen nicht zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet war.

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Wer muss zahlen wenn der Bruder stirbt?

In einem aktuell veröffentlichten Urteil hat das Verwaltungsgericht Saarlouis eine Schwester (Klägerin) dazu verpflichtet, die Bestattungskosten für ihren verstorbenen Bruder zu ersetzen.

Was ist die billigste Bestattung?

Unbegleitete Seebestattung

Die billigste Bestattung in Deutschland ist wohl die stille Beisetzung auf dem Meer. Bei einer unbegleiteten Seebestattung werden mehrere Urnen nacheinander der See übergeben. Angehörige sind dabei nicht zugegen.

Wer ist für die Bestattung eines Verstorbenen zuständig?

In der Regel sind die nächsten Angehörigen für die Organisation einer Bestattung zuständig. Das wird in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Dort stehen meist Ehepartner oder der eingetragene Lebensgefährte ganz vorn, gefolgt von Kindern und Eltern.

Sind Nichten und Neffen Bestattungspflichtig?

Anmerkung: Nur in wenigen Bundesländern sind Neffen sowie Nichten überhaupt bestattungspflichtig. Neben Sachsen ist dies lediglich noch in Bayern und Hamburg der Fall.

Wer muss alles das Erbe ablehnen?

Angehörige, die als Erben bedacht wurden, sind dazu berechtigt, die Erbschaft auszuschlagen. In diesem Falle verzichten Hinterbliebene auf ihren Erbanspruch und treten auch nicht die Rechtsnachfolge des Verstorbenen an. Das Erbe kann bereits zu Lebzeiten des Erblassers in Form eines Vertrages ausgeschlagen werden.

Was ist ein Sozialbegräbnis?

Wenn die Kosten für die Bestattung vom Sozialamt getragen werden, spricht man von einer Sozialbestattung. Bestatter müssen dann auf Grundlage einer Kostenordnung ihre Dienstleistungen abrechnen.

Was bekommt man von der Krankenkasse im Todesfall?

Das gesetzliche Sterbegeld wurde am 01.01.2004 abgeschafft. Heute zahlt weder die Krankenkasse, noch der Staat. Das macht eine private Bestattungsvorsorge in Form einer Sterbegeldversicherung umso wichtiger. Bis Ende 2013 wurden beim Tod eines Krankenkassen-Mitgliedes 525 Euro an die Angehörigen ausgezahlt.

Wie viel kostet eine normale Beerdigung?

Eine einfache Beerdigung kostet im Durchschnitt 7.930 Euro. Die Beerdigungskosten setzen sich zusammen aus den Friedhofsgebühren, Bestatterleistungen, Kosten für Grabstein, Sarg und Urne sowie für die Trauerfeier.

Was gibt die Bestattungspflicht vor?

Sie sind verpflichtet, für Durchführung der Leichenschau, Ausstellung der Todesbescheinigung und Bestattung (Einsargung, Beförderung, Bestattungsart, Friedhofs- und Grabwahl, Beisetzung) innerhalb der kurzen gesetzlichen Fristen zu sorgen.

Sind Lebensgefährten Bestattungspflichtig?

Da ein Lebensgefährte kein Lebenspartner im Sinne des Bestattungsgesetzes sei, bestehe auch für den Lebensgefährten keine Bestattungspflicht. Im Gesetz sind mit "Lebenspartner" nur gleichgeschlechtliche Partner nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz gemeint.

Was passiert wenn sich niemand um die Beerdigung kümmert?

Wenn sich niemand um die Bestattung kümmert, ermittelt das Ordnungsamt des Sterbeortes die Angehörigen und fordert diese schriftlich auf, ihre Bestattungspflicht innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen. Verstreicht sie, ohne dass die Angehörigen die Bestattung veranlassen, kümmert sich das Ordnungsamt darum.

Warum darf man die Urne nicht mit nach Hause nehmen?

Noch besteht in der Bundesrepublik Deutschland der so genannte Friedhofszwang. Die allgemeine Einstellung geht dahin, dass nur auf einem Friedhof die Totenruhe gewährleistet ist. Daher darf man eine Urne mit Totenasche nicht mit nach Hause nehmen.

Werden beerdigungskosten vom Nachlass bezahlt?

Kraft Gesetzes haben die Erben die Kosten der Beerdigung zu übernehmen, und zwar unabhängig davon, wer die Beerdigung zu veranlassen hat. Die Erben sind zur Zahlung der Bestattungskosten also auch dann verpflichtet, wenn die nicht erbenden Angehörigen die Bestattung bestimmen und andere Personen sie durchführen.

Wie teuer ist die günstigste Urnenbeisetzung?

Kosten der anonymen Bestattung

Die günstigste und üblichste Variante der anonymen Bestattung ist die anonyme Urnenbeisetzung, die ab etwa 700,- Euro angeboten wird. Anonyme Seebestattungen oder Baumbestattungen kosten etwa 900,- Euro. Am teuersten ist die anonyme Erdbestattung mit etwa 1.000,- Euro.

Was kostet eine Urnenbestattung mit allem drum und dran?

Die Kosten für eine einfache Feuerbestattung betragen im Durchschnitt 5.830 Euro. Sie liegen damit weit unter dem Preis für eine Erdbestattung. Die Gesamtkosten setzen sich aus den Bestatterleistungen, Friedhofsgebühren, den Kosten für Sarg und Urne sowie den Grabstein und die Trauerfeier zusammen.

Was kostet ein Sarg zum Verbrennen?

Da im Krematorium eine Verbrennung ohne Sarg nicht durchgeführt werden kann, müssen die Kosten für einen Sarg in jedem Fall einkalkuliert werden. Die Kosten eines Sargs können je nach Region und Bestatter stark variieren. Abhängig vom Material liegt die Preisspanne zwischen 300 und 1.000 Euro.

Wann müssen Geschwister füreinander aufkommen?

Liegt das Bruttojahreseinkommen einer oder mehrerer Verwandter erster Linie über 100.000 Euro, ist oder sind diese zu Unterhaltszahlungen verpflichtet.

Bin ich verantwortlich für meinen Bruder?

Nein, rechtlich besteht für Sie keine Pflicht, Ihrem Bruder finanziell unter die Arme zu greifen. Seit dem 1. Januar 2000 sind nur noch Familienmitglieder, die in sogenannt gerader Linie miteinander verwandt sind, gegenseitig verwandtenunterstützungspflichtig. Das heisst: Eltern gegenüber ihren Kindern und umgekehrt.

Warum muss man im Sarg verbrannt werden?

Der Sarg fährt mit in den Ofen ein, weil der Sarg dazu dient, die optimale Einäscherung des Verstorbenen zu gewährleisten. Nach der Kremation ist der Sarg vollständig verbrannt, ebenfalls beispielsweise die Innenverkleidung des Sarges.

Was kostet die Aufbewahrung eines Verstorbenen in der Kühlung?

Sollte der Tod in einem Hospiz, Krankenhaus oder Pflegeheim eingetreten sein, so kann die Gebühr für den Totenschein etwas höher sein. Der Grund liegt in den Kosten für die Kühlung und Aufbewahrung der Leiche. Allerdings sollten auch hier die Kosten 80 € nicht überschreiten.