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Können Psychologen Ritalin verschreiben?

Gefragt von: Silvana Kern  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Methylphenidat, bekannt als Ritalin, Medikinet und Equasym, können nur noch Ärzte mit Fachkunde für Verhaltensstörungen verschreiben - also ein Kinder-, Jugendpsychiater oder Kinderarzt.

Wie kann man sich Ritalin verschreiben lassen?

Das Verschreiben von Ritalin setzt eine entsprechende Diagnose voraus und ist nur durch einen Arzt möglich. Ohne Rezept ist der Erwerb des Wirkstoffs Methylphenidat nicht legal möglich und es wird dringend davon abgeraten, zu versuchen, es auf anderen Wegen zu erhalten.

Wer bekommt Ritalin verschrieben?

Wann wird Ritalin angewendet? In erster Linie findet Ritalin bei Kindern ab sechs Jahren und Jugendlichen, die an ADHS leiden, Anwendung. Die Verschreibung ist allerdings sehr streng geregelt.

Wer darf Ritalin für Erwachsene verschreiben?

Ein Rezept für ADHS-Medikamente wird in der Regel von Ärztinnen und Ärzten mit geeigneter Fachrichtung ausgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Neurologie.

Welche Krankenkasse zahlt Ritalin?

Neben Kindern und Jugendlichen bekommen nach Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) auch immer mehr junge Erwachsene Medikamente gegen die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung ADHS.

Selbstversuch: Ritalin – Hirndoping gegen den Leistungsdruck

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Wie wirkt Ritalin bei Depressionen?

Schwere Fälle von exogenen oder endogenen Depressionen sollten nicht mit Ritalin behandelt werden. Klinische Erfahrungen deuten darauf hin, dass Ritalin die Symptome von Verhaltens- und Denkstörungen bei psychotischen Kindern verstärken kann ( 3 ).

Wie sehr verändert einen Ritalin die Persönlichkeit?

Offenbar führen aber Stimulanzien wie Methylphenidat eher zu einer Normalisierung sowohl von Hirnaktivierungen als auch der Hirnstruktur. Manche Patienten berichten auch von persönlichkeitsverändernden Auswirkungen: Wenn sie das Medikament nicht nehmen, hätten sie gar keinen Antrieb, keine Motivation mehr.

Hat Ritalin Spätfolgen?

Über den Einsatz von Psychostimulanzien wie Ritalin bei hyperaktiven Kindern wird viel diskutiert. Nun fanden einem Bericht der „Welt“ zufolge amerikanische Neurowissenschaftler heraus, dass die Einnahme zu Langzeitveränderungen im Gehirn führen kann.

Was passiert wenn man Ritalin nimmt ohne ADHS zu haben?

Methylphenidat, wie auch Amphentamine müssten auf einem Betäubungsmittelrezept verordnet werden, weil Menschen ohne ADHS darauf eine andere Wirkung haben. Bei „ Normalos“ können bei Einnahme dieser Medikamente Euphorie und Antriebssteigerung auftreten und das kann zu einer Abhängigkeit führen.

Ist Ritalin ein Psychopharmaka?

Methylphenidat (Ritalin)

Methylphenidat gehört zu den so genannten Psychostimulanzien und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Bei der Medikation wird zunächst mit einer niedrigen, individuell abgestimmten Dosierung begonnen, die allmählich erhöht wird.

Wann braucht man Ritalin?

Das medizinische Anwendungsgebiet von Ritalin umfasst zum einen das so genannte Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS), das vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen vorkommt. Es wird im Volksmund auch „Zappelphillip-Syndrom“ genannt. Zum anderen wird es bei der Narkolepsie eingesetzt.

Kann man mit Ritalin Autofahren?

Ritalin kann während der ersten Zeit der Einnahme die Aufmerksamkeit und damit die Fahrtauglichkeit herabsetzen. Deshalb sollte während der ersten Phase (mehrere Wochen bis Monate) des Gebrauchs von Ritalin auf das Führen von Kraftfahrzeugen verzichtet werden, bis sich die Wirkung „eingependelt“ hat.

Wie viel Ritalin zum Lernen?

Die Dosierung liegt pro Einnahme in der Regel zwischen 5 und 20 mg des Wirkstoffs und die Wirkung hält zwischen drei und fünf Stunden an.

Was bewirkt Ritalin bei ADS?

Zur Behandlung von ADHS werden vor allem Präparate mit dem Wirkstoff Methylphenidat (zum Beispiel in Medikinet adult oder Ritalin adult) eingesetzt. Diese Medikamente wirken, indem sie unter anderem die Konzentration der Nervenbotenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn erhöhen.

Wie oft wird Ritalin verschrieben?

Die AOK hat genau den gegenläufigen Trend registriert. 2012 nahmen etwa 1.700 erwachsene AOK-Versicherte in Hessen mindestens einmal im Jahr Ritalin oder den Wirkstoff Atomoxetin (Handelsname Strattera) ein, 2016 waren es nur noch rund 1.100.

Kann man von Ritalin Depressionen auslösen?

Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen. Bei sehr hohen Dosen kann es u. a. zu Depressionen, Angststörungen, Krampfanfällen, Verwirrung und Halluzinationen kommen.

Was passiert wenn ein gesunder Mensch Ritalin nimmt?

Wirkungsweise. Methylphenidat schwächt bei Menschen mit ADHS den Bewegungsdrang ab. Eigentlich ist der Wirkstoff ein Stimulans, das heißt, es wirkt bei gesunden Menschen zuallererst anregend. Methylphenidat lässt im Gehirn die Konzentration der Nervenbotenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin ansteigen.

Ist Ritalin das gleiche wie Speed?

Im Gegensatz zu klassischen Amphetamin-Drogen wie Speed erzeugen Ritalin und Adderall wegen ihrer niedrigeren Dosierung und einer Formulierung, bei der der Wirkstoff verzögert freigesetzt wird, jedoch kein euphorisches „High“. Ihre Wirkung entfaltet sich gedämpfter und dafür langanhaltender.

Warum ist Ritalin so umstritten?

Die Therapie ist jedoch äußerst umstritten. Der Wirkstoff Methylphenidat unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, denn Ritalin hat in seiner chemischen Zusammensetzung Ähnlichkeit mit Kokain.

Wie verändert Ritalin das Gehirn?

Bekannt ist, dass Ritalin und verwandte Medikamente tief in den Hirnstoffwechsel eingreifen. Sie hemmen die Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Dopamin – als Folge steigt die Konzentration dieser Botenstoffe im Gehirn.

Kann man mit Ritalin Sport machen?

Bedeutung als Dopingmittel

Methylphenidat zählt nach den Dopingregeln des IOC, der WADA und der nationalen und internationalen Sportfachverbände zur Gruppe der Stimulanzien und ist somit nur für den Wettkampf nicht zugelassen.

Wird Ritalin im Drogentest angezeigt?

Im Körper wird Methylphenidat zu Ritalinsäure abgebaut. Somit ist die Einnahme von Methylphenidat mit herkömmlichen Drogen- tests (z.B. Amphetamintest) nicht nachweisbar.

Ist Ritalin ein BTM?

Ritalin ist das wohl bekannteste Arzneimittel mit dem Amphetamin- und Kokain-ähnlichen Wirkstoff Methylphenidat. Weitere Methylphenidat-haltige Arzneimittel sind Concerta, Equasym und Medikinet. Methylphenidat unterliegt als verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel der Anl. III zum BtMG.

Warum ist Ritalin ein BTM?

Methylphenidat (Ritalin)

Der Wirkstoff wird aufgrund der aufputschenden und euphorisierenden Wirkung missbräuchlich verwendet. Ritalin wird in Studentenkreisen zur Steigerung der Konzentrations- und Gedächtnisleistung konsumiert. Die Beschaffung läuft überwiegend über den Schwarzmarkt und weniger über die Apotheke.