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Kann ich einen Sparvertrag als Erbe weiterführen?

Gefragt von: Christos Strobel B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Das Oberlandesgericht (OLG) Dresden hat mit Urteil vom 21.11.2019 (Az.: 8 U 1770/18) entschieden, dass Prämiensparverträge mit einer Laufzeit von 99 Jahren auch dann nicht vorzeitig durch die Sparkasse gekündigt werden dürfen, wenn sie weitervererbt worden sind.

Welche Verträge gehen auf Erben über?

Wer erbt, übernimmt alles: Immobilien, Barvermögen, Verträge und Schulden. Der Erbe tritt in die rechtlichen Fußstapfen eines Verstorbenen. Zum Nachlass gehören auch Versicherungen, Energieverträge, Internetanschluss und Zeitungsabos. Anders als vielleicht gedacht, endet nicht jeder Vertrag automatisch.

Welche Verträge enden nicht mit dem Tod?

Handyverträge, Zeitschriften und Co.

Abo-Verträge enden nie mit dem Tod des Vertragspartners. Sie laufen weiter und die Erben müssen auch nicht darüber informiert werden. Deshalb sollten diese sich schnell darum bemühen, die Abonnements zu kündigen.

Kann man einen Bausparvertrag Erben?

Nach dem Tod eines Bausparers geht sein Vertrag auf die Erben über. Alle Rechte aus dem Vertrag bleiben erhalten. Das gilt auch für den Fall, dass dem Bausparer Bonuszinsen zustehen, wenn er sich irgendwann das Guthaben auszahlen lässt und auf das Bauspardarlehen verzichtet.

Kann man einen Bausparvertrag auf eine andere Person umschreiben?

Bausparverträge können an Angehörige übertragen werden – sagt der Gesetzgeber. In den Allgemeinen Bausparbedingungen (ABB) steht es schwarz auf weiß: § 14 besagt, dass die Übertragung eines Bausparvertrags auf Angehörige laut § 15 AO (Abgabenordnung) möglich ist.

Pflichtteil beim Erbe - kann man den entziehen?

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Kann ich meinen Bausparvertrag auf meinen Sohn übertragen?

Kann man einen Bausparvertrag auf Kinder übertragen? Ja, dies ist möglich. Möchten Sie für Ihre Kinder oder Enkel mit dem Bausparen anfangen, lohnt es sich, den Vertrag auf Ihren Namen aufzunehmen und jährlich eine Wohnungsbauprämie zur Bausparsumme addieren zu lassen.

Wie Bausparvertrag übertragen?

Bausparvertrag übertragen: An Angehörige meist problemlos möglich. Ein Bausparvertrag kann mit dem gesamten Guthaben übertragen werden oder nur mit dem Darlehensanspruch. Im letzteren Fall ist der Bausparvertrag zugeteilt und das Guthaben wurde bereits an den Überträger ausbezahlt.

Kann die Bausparkasse einen Erbschein verlangen?

Ein beglaubigtes Testament weist Erben bereits als erbberechtigt aus. Mit der Entscheidung stärkt der Bundesgerichtshof die Rechte der Verbraucher. Karlsruhe Erben verstorbener Bank- oder Sparkassenkunden können nicht grundsätzlich dazu gezwungen werden, dem Geldinstitut einen Erbschein vorzulegen.

Was bedeutet Begünstigter bei Bausparvertrag?

Die Begünstigung im Todesfall ist unter folgenden Bedingungen wirksam: Der Begünstigte soll die Rechte aus dem Bausparvertrag und einer etwa damit verbundenen Bauspar-Risikoversicherung unmittelbar erwerben, so dass sie nicht zu meinem Nachlass gehören.

Wem steht der Bausparvertrag zu?

Ein Ehegatte übernimmt den Bausparvertrag allein. Geschiedene Ehegatten gelten als „Angehörige“ i.S. von § 15 der Abgabenordnung, so dass der Ehegatte, der den Vertrag übernimmt, zu wohnungswirtschaftlicher Verwendung verpflichtet ist.

Kann man im Erbfall einen Vertrag übernehmen?

Ja, eine Übernahme ist möglich, wenn Sie Erbe/Ehepartner oder eingetragener Lebenspartner sind und folgendes Dokument vorlegen können: Bei Ehepartner/eingetragener Lebenspartner: Sterbeurkunde oder Heiratsurkunde/Lebenspartnerschaftsurkunde.

Was passiert mit Daueraufträgen im Todesfall?

Sobald eine Bank vom Tod eines ihrer Kunden erfährt, sperrt sie den Online-Banking-Zugang sowie die Bankkarten des Verstorbenen und führt das Konto als Nachlasskonto. Noch zu Lebzeiten erteilte Daueraufträge und Lastschriften werden bis auf Widerruf weiterhin ausgeführt.

Wann erlischt der Vertrag automatisch?

Normalerweise enden befristete Verträge mit Zeitablauf. Verträge, bei denen die Vertragsparteien von vornherein eine bestimmte Vertragslaufzeit vereinbart haben (z.B. Mitgliedschaften in Fitnesscentern, Zeitungsabonnements oder Alleinvermittlungsaufträge), enden automatisch durch bloßen Zeitablauf.

Was passiert nach dem Tod mit Handyvertrag?

Die rechtmäßigen Erben können das Konto des Verstorbenen auflösen. Ein bestehender Telefonvertrag oder ein Handyvertrag kann sofort gekündigt werden und wird üblicherweise innerhalb weniger Tage stillgelegt. Tipp: Wichtigstes Sonderkündigungsrecht bei einem Todesfall betrifft vor allem das Mietrecht.

Sind Kaufverträge vererbbar?

Nach dem Grundsatz der Gesamtrechtsnachfolge aus § 1922 BGB übernimmt der Erbe alle Rechte und Pflichten des Erblassers. Dazu gehören auch die aus einem Kaufvertrag entstandene Abnahme- und Zahlungspflicht.

Was passiert mit stromvertrag bei Tod?

Energielieferungsverträge. Verträge über Strom und Gas laufen ebenfalls nach dem Tod weiter und müssen von den Erben gekündigt werden, wenn der Haushalt des Verstorbenen aufgelöst wird. Besteht ein Grundversorgungsvertrag, ist die Kündigung mit einer Frist von zwei Wochen möglich.

Ist Bausparvertrag Barvermögen?

„Zählt zum Vermögen, wenn er erst nach Jahren ausgezahlt wird“ Zum Vermögen gehören Sparverträge, Tagesgeldkonten, Fondssparpläne, Kapitallebensversicherungen und andere kapitalbildende Geldanlagen. Und auch das angesparte Kapital auf einem Bausparvertrag.

Was bedeutet Begünstigter im Todesfall?

Der Begünstigte hat den Anspruch auf das Guthaben. Er ist aber weder Erbe noch Vermächtnisnehmer, sondern Vertragsbegünstigter eines Schenkungsvertrages. Er braucht sich nicht einmal an die Erben wenden, sondern bekommt das Geld gleich direkt von der Versicherung oder der Bank außerhalb der ganzen Nachlassabwicklung.

Was ist eine Todesfallbegünstigung?

Die Todesfallbegünstigung versteht sich im Fachbereich der Baufinanzierung als vertragliche Vereinbarung zwischen einer Bausparkasse und dem Inhaber eines Bausparvertrages über die Verwendung von in einem Vertrag befindlichen Guthaben und Rechten im Falle des Ablebens des Vertragsinhabers.

Wann ist ein Erbschein nicht nötig?

Wer im Besitz eines privaten Testaments ist oder als gesetzlicher Erbe zur Erbfolge berufen ist, kommt deshalb um einen Erbschein nicht herum. Das Grundbuchamt kann sogar ein Zwangsgeld festsetzen. Beruht jedoch die Erbfolge auf einem notariellen Testament, so ist der Erbschein oft nicht erforderlich.

Kann ich ein Konto ohne Erbschein auflösen?

Nachlasskonto auflösen ohne Erbschein

ein Bevollmächtigter kann das Konto auflösen und die Bank benötigt einen Nachweis über die Erbschaft. Liegt kein Testament vor, muss ein Erbschein beantragt werden, auch wenn das seine Zeit dauert. Eine Ausnahme besteht, wenn das Konto nur ein geringes Guthaben aufweist.

Wann muss kein Erbschein beantragt werden?

Wenn Grundstücke oder Immobilien geerbt werden, ist ein Erbschein zwingend erforderlich, damit die Begünstigten ihr Erbe erhalten können. Einzige Ausnahme bilden ein notarielles Testament oder ein notarieller Erbvertrag. Liegen diese Dokumente vor, kann ein Eröffnungsprotokoll den Erbschein überflüssig machen.

Wie lange kann man einen Bausparvertrag stehen lassen?

Der Bundesgerichtshof (BGH) macht in seinen Urteilen vom 21. Februar 2017 (Az. XI ZR 272 /16 und XI ZR 185/16) deutlich, dass Bausparverträge "im Regelfall" 10 Jahre nach Zuteilungsreife kündbar sind. Voraussetzung dafür ist, dass die Bausparkasse Ihnen die Zuteilungsreife mitgeteilt hat.

Kann ein Bausparvertrag verkauft werden?

Lässt sich ein Bausparvertrag verkaufen? Bei den meisten Bausparkassen ist es nicht möglich, den gesamten Bausparvertrag zu verkaufen, sondern nur das angesparte Guthaben. Was gilt es beim Verkauf zu beachten? Wenn Bausparer ihren Vertrag verkaufen, sparen sie meist lediglich Zeit, kein Geld.

Was bedeutet ein Bausparvertrag abgetreten?

Was ist eine Sicherungsabtretung? Mit einer Sicherungsabtretung tritt der Darlehensnehmer eine Forderung gegenüber einem Dritten an den Darlehensgeber ab. Die Rechte und Ansprüche aus den abgetretenen Verträgen gehen auf den Darlehensgeber über.

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