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Kann sich der Betriebsrat selbst auflösen?

Gefragt von: Hans-Georg Wild-Christ  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Der Rücktritt des Betriebsrats bezeichnet die Selbstauflösung des Betriebsrats durch Beschluss im Gremium. Um den Rücktritt zu beschließen, muss gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 3 BetrVG die Mehrheit der Betriebsratsmitglieder (absolute Mehrheit) dem Antrag auf Rücktritt des Gremiums zustimmen.

Wer kann den Betriebsrat auflösen?

Den Betriebsrat auflösen. Der Betriebsrat kann nach § 23 BetrVG aufgelöst werden, wenn ein Viertel der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber oder eine im Betrieb vertretene Gewerkschaft beim Arbeitsgericht dessen Auflösung beantragt.

Was passiert wenn kein neuer Betriebsrat gewählt wird?

Kommt keine Neuwahl zustande, weil ein Wahlvorstand nicht bestellt wurde oder andere Hinderungsgründe vorliegen, führt der Betriebsrat die Geschäfte vollumfänglich bis zum regulären Amtsende des bestehenden Betriebsrats weiter.

Was passiert wenn der Betriebsrat nicht mehr genügend Mitglieder hat?

Auch unter den Voraussetzungen eines Absinkens der Anzahl der Betriebsratsmitglieder unter die gesetzliche Sollstärke bleibt der Betriebsrat im Amt und führt die Amtsgeschäfte einschränkungslos weiter.

Was passiert wenn der Betriebsrat zurücktritt?

Tritt der Betriebsrat zurück, so bestellt er den Wahlvorstand und führt seine Geschäfte bis zur Wahl des neuen Betriebsrats fort. Die Gründe für den Rücktritt sind unerheblich, der Rücktrittsbeschluss ist hinsichtlich der Gründe nicht gerichtlich überprüfbar.

Auflösung des Betriebsrates

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Hat ein Betriebsrat nach einem Rücktritt noch Kündigungsschutz?

Nach einem Rücktritt vom Betriebsratsamt (Amtsniederlegung) hat das ehemalige Betriebsratsmitglied nur noch den nachwirkenden Kündigungsschutz. Der nachwirkende Kündigungsschutz dauert ein Jahr. In diesem Zeitraum ist die ordentliche Kündigung durch den Arbeitgeber nach wie vor ausgeschlossen.

Was sind grobe Verletzungen des Betriebsrates?

Grobe Pflichtverletzungen eines Betriebsratsmitglieds und damit Gründe für eine Amtsenthebung können z.B. in den folgenden Fällen vorliegen: Grobe und böswillige Beleidigungen oder Beschimpfungen anderer Betriebsratsmitglieder. Tätlichkeit gegenüber anderen Betriebsratsmitgliedern.

Wie viele Ersatzmitglieder muss ein Betriebsrat haben?

Voraussetzung ist allerdings, dass sie bei der Wahl mindestens eine Stimme bekommen haben. Ein Wahlbewerber, der überhaupt keine Stimme bekommen hat, ist kein Ersatzmitglied. Eine bestimmte Anzahl an Ersatzmitgliedern ist nicht vorgeschrieben.

Wie kann man Neuwahlen erzwingen?

Das Grundgesetz sieht zwei Möglichkeiten vor, die zu vorgezogenen Neuwahlen führen können. Nach Art. 68 Abs. 1 kann der Bundespräsident den Bundestag auf Vorschlag des Bundeskanzlers innerhalb von 21 Tagen auflösen, sofern dieser bei einer Vertrauensfrage keine Mehrheit im Parlament gefunden hat.

Wie lange ist man im Betriebsrat?

Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt vier Jahre (§ 21 Satz 1 BetrVG).

Bis wann ist der alte Betriebsrat im Amt?

Die reguläre Amtszeit des Betriebsrats endet vier Jahre nach ihrem Beginn, § 21 S. 1 BetrVG. Die Amtszeit des Betriebsrats beginnt mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses oder, wenn zu diesem Zeitpunkt ein Betriebsrat noch besteht, mit Ablauf von dessen Amtszeit, § 21 S. 2 BetrVG.

Wann endet der alte Betriebsrat?

Die Amtszeit endet mit Ablauf desjenigen Tages des letzten Monats, welcher dem Tage vorhergeht, der durch seine Benennung oder seine Zahl dem Anfangstag der Amtszeit entspricht. Die Amtszeit des amtierenden Betriebsrats endet mit Ablauf (also um 24 Uhr) des 16.05.2022.

Wann kommt ein Betriebsrat nicht zustande?

Grund dafür kann sein, dass es nicht genügend passiv wahlberechtigte (also in den Betriebsrat wählbare) Arbeitnehmer gibt oder dass es einfach nicht genügend Arbeitnehmer gibt, die zur Übernahme eines Betriebsratsamts bereit sind.

Wie kann man einen Betriebsrat abwählen?

Mindestens ein Viertel der wahlberechtigten Arbeitnehmer, der Arbeitgeber oder eine im Betrieb vertretene Gewerkschaft können beim Arbeitsgericht den Ausschluss eines Mitglieds aus dem Betriebsrat oder die Auflösung des Betriebsrats wegen grober Verletzung seiner gesetzlichen Pflichten beantragen.

Was tun wenn man vom Betriebsrat gemobbt wird?

Erreicht das Mobbing ein Maß, dass den Betriebsfrieden wiederholt ernstlich stört, kann ein Betriebsrat nach § 104 BetrVG die Entlassung oder Versetzung des Mobbenden verlangen. Wobei das Problem oft darin besteht, dass Rollen und Beteiligungsanteile nicht immer ganz einfach zuzuschreiben sind.

Wie viel verdient ein Betriebsratsvorsitzender?

Als Betriebsratsvorsitzender können Sie ein Durchschnittsgehalt von 42.800 € erwarten.

Was braucht es für Neuwahlen?

Vorgezogene Neuwahlen sind möglich, wenn die Mehrheit im Nationalrat eine vorzeitige Auflösung beschließt. Der Nationalrat übt gemeinsam mit dem Bundesrat die Gesetzgebung des Bundes aus. Oft werden diese auch als die beiden "Kammern" des österreichischen Parlaments bezeichnet.

Kann die Regierung abgewählt werden?

Das konstruktive Misstrauensvotum erhält seine Besonderheit durch die Tatsache, dass nicht nur der bisherige Bundeskanzler abgewählt, sondern auch – und dies gleichzeitig – ein neuer Bundeskanzler bestimmt wird.

Kann man Betriebsratswahlen vorziehen?

Daher legt der Gesetzgeber in § 13 Abs. 3 BetrVG fest, dass der außerhalb des Zeitraums der regulären Betriebsratswahl gewählte Betriebsrat in dem auf die Wahl folgenden nächsten Zeitraum der regelmäßigen Betriebsratswahlen neu zu wählen ist. Die nächste regelmäßige Betriebsratswahl findet im Jahr 2022 statt.

Wie rücken Ersatzmitglieder nach?

Sofern ein Mitglied aus dem Betriebsrat endgültig ausscheidet, rückt ein Ersatzmitglied an dessen Stelle nach (§ 25 Abs. 1, § 24 BetrVG). Solange die Amtszeit des Betriebsratsmitglieds jedoch nicht beendet ist, ist der Eintritt eines Ersatzmitglieds ausgeschlossen.

Wer rückt nach bei listenwahl?

Wenn der Betriebsrat im Modus der Listenwahl gewählt wurde muss man beim Nachladen wie folgt vorgehen: Man geht die verhinderten Betriebsratsmitglieder in aufsteigender Reihenfolge durch und lädt jeweils das nächstmögliche Ersatzmitglied der eigenen Liste nach.

Was der Betriebsrat nicht darf?

Für Sie zum Mitschreiben: Betriebsratsmitglieder dürfen nicht zum Arbeitskampf aufrufen. Betriebsratsmitglieder dürfen keine parteipolitische Werbung betreiben. Betriebsratsmitglieder dürfen den Arbeitgeber oder Dritte nicht beleidigen und nicht erpressen. Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht begünstigen lassen.

Kann man den Betriebsrat anzeigen?

Um den Betriebsrat eines Unternehmens aufzulösen muss ein entsprechender Antrag beim Arbeitsgericht eingereicht werden. Dieser Antrag kann nach § 23 Abs. 1 BetrVG gestellt werden von: Mindestens einem Viertel der wahlberechtigten Arbeitnehmer eines Unternehmens (auch wahlberechtigte Leiharbeitnehmer)

Was dürfen Betriebsratsmitglieder nicht?

Ausschluss nur bei grober Pflichtverletzung

Weitergabe von Gehaltslisten an außerbetriebliche Stellen. Handgreiflichkeiten gegenüber anderen Betriebsratsmitgliedern in der Betriebsratssitzung. Aufruf zu einem wilden Streik. parteipolitische Betätigung im Betrieb.

Wie viel verdient man als Betriebsrat?

Als Betriebsrat/rätin können Sie ein Durchschnittsgehalt von 42.200 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Betriebsrat/rätin liegt zwischen 35.700 € und 52.000 €.

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