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Kann der Medizinische Dienst an wieder arbeiten schicken?

Gefragt von: Gisela Hagen  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Eine Krankenkasse darf die vom Arzt attestierte Arbeitsunfähigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüfen lassen. Wenn der MDK feststellt, dass der Versicherte wieder arbeitsfähig ist, kann die Krankengeldzahlung eingestellt werden.

Kann der Medizinische Dienst die Krankschreibung aufheben?

Gelegentlich berichten allerdings Mandanten und sogar Ärzte, dass der MDK nach der Begutachtung dem Arzt das Ergebnis mitteilt und diesen zugleich auffordert, keine weiteren AU-Bescheinigung mehr auszustellen. Wäre ein solches Vorgehen statthaft? Die Antwort lautet eindeutig Nein.

Kann die Krankenkasse mich zwingen wieder arbeiten zu gehen?

Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen. Allerdings müssen selbst Patienten, die mit einer Krankschreibung ihres Arztes zu Hause bleiben, müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse das Krankengeld einstellt. Dann hilft nur ein schriftlicher Widerspruch.

Was passiert wenn die Krankenkasse den Medizinischen Dienst einschaltet?

Der Medizinische Dienst übermittelt Ihrer Krankenkasse ein schriftliches Gutachten. Nur wenn der Arbeitgeber die Frage nach der Arbeitsfähigkeit gestellt hat, teilt die Krankenkasse ihm auf dieser Grundlage lediglich mit, ob eine Arbeitsfähigkeit besteht oder nicht.

Kann der Medizinische Dienst mich gesund schreiben?

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) macht es möglich! Die zweite Art ist die Gesundschreibung durch den MdK.

Arbeitsunfähigkeit, Krankheit - Einschaltung des MDK | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Wie prüft MDK Arbeitsunfähigkeit?

Der MD führt die Begutachtung zur Arbeitsunfähigkeit entweder nach Aktenlage oder durch eine persönliche körperliche Begutachtung durch. Wenn eine körperliche Untersuchung notwendig ist, lädt der MD Bayern Sie in das nächstgelegene Beratungs- und Begutachtungszentrum ein.

Wann prüft Krankenkasse Arbeitsunfähigkeit?

für das Unternehmen, für das Sie arbeiten und das Ihren Lohn für bis zu sechs Wochen weiter zahlt, für Ihre Krankenkasse, die Ihnen Krankengeld zahlt, sollten Sie länger als sechs Wochen arbeitsunfähig sein, für Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, der/die diese Einschätzung medizinisch verantwortet.

Was darf der Medizinische Dienst?

Der Medizinische Dienst ist der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Er stellt sicher, dass die Leistungen der Kranken- und der Pflegeversicherung nach objektiven medizinischen Kriterien allen Versicherten zu gleichen Bedingungen zugutekommen.

Was darf der MDK nicht Fragen?

Selbstverständlich betreffen die MDK Begutachtung und somit auch die Fragen zur MDK Begutachtung in sehr vielen Fällen Ihre Angehörigen. Wir haben aufgrund der besseren Lesbarkeit darauf verzichtet in den Fragen zur MDK Begutachtung solche Satzteile wie „Haben Sie / Ihre Angehörigen…“ zu verwenden.

Wann darf die Krankenkasse den Medizinischen Dienst einschalten?

Wenn eine gesetzliche Krankenkasse eine ärztlich bescheinigte Arbeitsunfähigkeit für klärungsbedürftig hält, kann sie den Medizinischen Dienst mit einer gutachtlichen Stellungnahme beauftragen. Dabei wird beispielsweise gefragt, ob Arbeitsunfähigkeit tatsächlich vorliegt.

Kann eine Krankenkasse mich in eine Erwerbsminderungsrente zwingen?

Nein. Das ist Sache der Deutschen Rentenversicherung. Die Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung geben nur eine Prognose ab, ob die Arbeitsunfähigkeit vorübergehend oder „auf nicht absehbare“ Zeit besteht bzw. ob Ihre Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet oder gemindert ist.

Was ist besser Krankengeld oder Erwerbsminderungsrente?

Im Fall, dass das Krankengeld höher ist als die Rente wegen Erwerbsminderung. Damit ist klar, dass der Versicherte die Differenz des höheren Krankengeldes zur niedrigeren EM-Rente nicht zurückerstatten muss. Diese Rechtslage gilt erst Recht, wenn das Krankengeld niedriger sein sollte, als die Erwerbsminderungsrente.

Was muss ich beachten wenn der Medizinische Dienst kommt?

  • Pflegegrad Begutachtung durch MDK oder Medicproof. ...
  • Legen Sie den Termin so, dass er in Ihren Zeitplan passt. ...
  • Tragen Sie alle wichtigen Unterlagen sorgfältig zusammen. ...
  • Machen Sie sich mit den Begutachtungskriterien vertraut. ...
  • Bereiten Sie die pflegebedürftige Person auf den Termin vor. ...
  • Starten Sie erst, wenn alle da sind.

Kann der MDK nach Aktenlage entschieden?

Die Begutachtung soll durch eine körperliche Untersuchung erfolgen. Eine Begutachtung nach Aktenlage ist nicht ausgeschlossen. Der MDK steht den Krankenkassen auch beratend zur Verfügung.

Wie kann man sich gegen den MDK wehren?

Gegen das Gutachten des MDK als solches kannst Du nichts unternehmen. Allerdings kannst Du Dich durch einen Widerspruch gegen den Bescheid Deiner Krankenkasse wehren. Um Widerspruch einzulegen, hast Du vier Wochen lang Zeit. Dein Widerspruch muss schriftlich erfolgen und von Hand unterschrieben sein.

Ist eine Wiederaufnahme der Arbeit absehbar Antwort?

Die Krankenkassen dürfen danach fragen, ob eine Wiederaufnahme der Arbeit absehbar ist und gegebenenfalls zu welchem Zeitpunkt. Dies dient offensichtlich dazu, zu verhindern, dass der Medizinische Dienst in Fällen beauftragt wird, in denen die Arbeitsunfähigkeit bald enden wird.

Was fragt der MDK bei Depressionen?

Worauf Angehörige bei der Pflegegrad Begutachtung durch den MDK bei einer Depression besonders achten müssen
  • Mobilität.
  • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten.
  • Psychische Problemlagen.
  • Selbstversorgung.
  • Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Anforderungen und Belastungen.

Wie oft kommt der MDK zur Überprüfung?

Wann kommt der MDK? Stationäre und ambulante Einrichtungen werden einmal jährlich einer MDK-Prüfung unterzogen. Der MDK muss die Prüfung bei ambulanten Diensten einen Tag vorher ankündigen. Eine Ausnahme gilt bei Anlassprüfungen – hier sollte die Prüfung unangekündigt erfolgen.

Wann kann das Krankengeld gestrichen werden?

Bei Bezug anderer Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Elterngeld kann der Anspruch auf Krankengeld ruhen, bei Bezug von unterschiedlichen Renten kann gekürzt werden. Kein Anspruch auf Krankengeld besteht z.B. nach dem Ablauf von 78 Wochen, es kommt zur sog. Aussteuerung des Versicherten.

Was prüft der Medizinische Dienst?

Der Medizinische Dienst prüft im Auftrag der Pflegekassen, ob die Pflegeheime oder die ambulanten Pflegedienste die vereinbarten Qualitätsstandards einhalten. Dazu werden alle Pflegeeinrichtungen einmal pro Jahr geprüft. Der Medizinische Dienst Nordrhein berät die Einrichtungen auch in Fragen der Pflegequalität.

Was tun bei Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit?

Das Bundesarbeitsgericht hat am 8. September 2021 entschieden, dass der Arbeitgeber eine Krankschreibung des Arbeitnehmers anfechten kann, wenn er Umstände darlegt, die ernsthafte Zweifel an der Erkrankung des Arbeitnehmers begründen. Dem Arbeitnehmer fällt dann die sekundäre Beweislast zu.

Kann der Arbeitgeber mich zum MDK schicken?

Oft wird der Medizinische Dienst auf Verlangen des Arbeitgebers tätig, wenn dieser Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit seines Arbeitnehmers hat. Diese Regelung gilt allerdings nur bei Arbeitnehmern, die in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind.

Wer entscheidet MDK oder Krankenkasse?

Entscheidung liegt letztlich bei der Krankenkasse

Auch wenn durch den MDK die medizinische Beurteilung erfolgt, liegt dennoch die Entscheidung über eine Leistung stets bei den Krankenkassen. Die Gutachter geben Empfehlungen ab, greifen aber nicht in die ärztliche Behandlung ein.

Was fragt der Medizinische Dienst der Krankenkasse?

Sie befragen Sie mittels eines festgelegten Fragenkatalogs über Ihre Einschränkungen, Probleme und Unterstützungsbedarf in Ihrem Alltag. In der Begutachtung werden die Selbständigkeit und Fähigkeiten in 6 Lebensbereichen, sogenannten Modulen, geprüft und erfasst: Mobilität. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen.

Was sagen wenn Krankenkasse anruft?

Rein rechtlich sind Versicherte nicht verpflichtet, am Telefon persönliche Informationen an ihre Krankenkasse herauszugeben. Es gibt zwar eine Mitwirkungspflicht, diese lässt sich aber auch schriftlich erfüllen. Ohnehin dürfen die Kassen viele Fragen nicht stellen. Dies ist die Aufgabe des MDK .

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