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Ist Sertralin ein starkes Medikament?

Gefragt von: Inga Weiß  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Sertralin ist ein potenter und selektiver Inhibitor der neuronalen Wiederaufnahme von Serotonin (5-HT) im synaptischen Spalt und gehört somit zur Wirkstoffgruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI).

Ist Sertralin ein starkes Antidepressivum?

Sertralin gilt bei mittelschweren bis sehr schweren Depressionen als "geeignet". Es ist vor allem dann empfehlenswert, wenn die Betroffenen mit den unerwünschten Wirkungen dieses Arzneimittels besser zurechtkommen als mit denen der trizyklischen Antidepressiva.

Was ist das stärkste Antidepressiva?

Moderate Wirkung

Die stärkste Wirkung hatte eines der ältesten Mittel, Amitriptylin. Dieses ist dafür nicht ganz so gut verträglich wie neuere Wirkstoffe. Ähnlich effektiv waren z.B. Mirtazapin und Duloxetin. Am unteren Ende der Wirksamkeitsskala finden sich etwa Clomipramin und Reboxetin.

Wie merkt man das Sertralin wirkt?

Wirkung von Sertralin

Wird Sertralin zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, wirkt es ab der ersten Einnahme antriebssteigernd. Bis die stimmungsaufhellende Wirkung des Antidepressivums einsetzt, kann es dagegen einige Tage dauern.

Was ist die niedrigste Dosis von Sertralin?

Depression und Zwangsstörung Die Sertralin-Behandlung sollte mit einer Anfangsdosis von 50 mg/Tag begonnen werden. Panikstörung, PTBS und soziale Angststörung Die Therapie sollte mit 25 mg/Tag eingeleitet und die Dosis nach einer Woche auf 1-mal täglich 50 mg erhöht werden.

Antidepressiva: Wie ist es Medikamente gegen Depression zu nehmen? I Auf Klo

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Was verträgt sich nicht mit Sertralin?

Sertralin darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern einschließlich Selegilin, Moclobemid und dem Antibiotikum Linezolid gegeben werden. Es liegen Berichte von schweren Nebenwirkungen und Todesfällen vor. Zwischen Ende und Beginn der Behandlung mit Sertralin und einem MAO-Hemmer sollten mindestens 14 Tage liegen.

Wann Besserung mit Sertralin?

Eine Besserung nach fünf Wochen ist aber grundsätzlich ein gutes Zeichen, welches ein weiteres Abwarten rechtfertigt. Chrisko: Seit circa zwei Monaten nehme ich aufgrund einer schweren depressiven Episode morgens 25 mg Sertralin.

Wie gefährlich ist Sertralin?

Zu den häufigsten Sertralin-Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden (Durchfall, Übelkeit), Schwindel, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und bei Männern ein verzögerter Samenerguss. Sie treten bei mehr als zehn Prozent der Behandelten auf.

Sind 100 mg Sertralin viel?

Bei Depression und Zwangsstörung beträgt die übliche Dosis 50 mg Sertralin/Tag. Die Tagesdosis kann in 50 mg -Schritten und in Abständen von mindestens 1 Woche über einen Zeitraum von mehreren Wochen erhöht werden. Die maximale Tagesdosis beträgt 200 mg Sertralin.

Wann wirkt Sertralin gegen Angst?

Es dauert in der Regel 2 bis 6 Wochen, bis SSRI eine angstlösende Wirkung entfalten. Sie helfen allerdings nur einem Teil der Menschen, die sie einnehmen.

Welches Medikament statt Sertralin?

Vor allem für sie sind die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI, Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin eine geeignete Alternative. Sie weisen allerdings nicht generell weniger Nebenwirkungen auf als trizyklische Antidepressiva, sondern andere.

Was ist besser Mirtazapin oder Sertralin?

RAPID-I-Studie bescheinigt Mirtazapin schnelle Wirksamkeit

Dies ist das Ergebnis der prospektiven, multinationalen RAPID-I-Studie, die Mirtazapin als Schmelztablette mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Sertralin bei 345 Patienten mit Major Depression verglich.

In welchen Stärken gibt es Sertralin?

Sertralin ist in Form von Filmtabletten in den Stärken 50 und 100 mg sowie als Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen auf dem deutschen Markt zugelassen.

Kann Sertralin Psychosen auslösen?

Antidepressiva können manische oder psychotische Zustände auslösen, ihr Auftreten begünstigen oder die Symptome verstärken. Dieses Risiko sollten insbesondere Menschen berücksichtigen, die ähnliche Zustände schon früher erlebt haben, sodass von einem erhöhten Risiko für ein Wiederauftreten auszugehen ist.

Kann man ein Leben lang Antidepressiva nehmen?

Kann ich das Medikament unbedenklich lebenslang nehmen? Lammers: Ob Sie das Venlafaxin ein Leben lang einnehmen sollten, hängt davon ab, ob Sie schon mehr als drei depressive Episoden durchlitten haben. Dann kann es eine lebenslange Einnahme rechtfertigen, natürlich in Absprache mit dem verschreibenden Psychiater.

Was tun wenn Sertralin nicht wirkt?

Die Erklärung: Kommen diese Rezeptoren mit dem Botenstoff in Kontakt, drosseln sie die Eigenproduktion von Serotonin im Gehirn. Eine künstliche Erhöhung des Serotoninspiegels, die viele Antidepressiva herbeiführen, hat in solchen Fällen also kaum eine Wirkung. Denn sie führt zu einem Stopp der Serotoninbildung.

Sind Antidepressiva schädlich für den Körper?

Antidepressiva können Schwindel und Gangunsicherheit auslösen und damit vor allem bei älteren Menschen das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöhen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können dieses Risiko noch verstärken.

Kann man durch Sertralin zunehmen?

Im Gegensatz zu anderen SSRI führt Sertralin nicht zur Gewichtsabnahme oder Agitiertheit. Eine Gewichtszunahme und psychomotorische Hemmung wie unter der Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva sind ebenfalls nicht zu befürchten.

Kann man mit Sertralin besser schlafen?

Eine PSG-Studie wies auf minimales Sertralin hin erhöht die Schlafeffizienz und reduziert die nächtliche Wachzeit, was von Vorteil sein kann depressive Patienten.

Was ist das teuerste Antidepressiva?

Am teuersten ist Sertralin, von dem in Deutschland jährlich 40 Millionen Tagesdosen verordnet werden.

Ist Citalopram und Sertralin das gleiche?

Citalopram und Sertralin sind neue Antidepressiva vom SSRI-Typ. Sie hemmen die Serotonin-Wiederaufnahme im synaptischen Spalt und erhöhen somit die Serotoninkonzentration an den Rezeptoren.

Welches Antidepressiva ist stark Antriebssteigernd?

Eher müde machende Antidepressiva: z.B. Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin, Mianserin, Mirtazapin. Eher antriebssteigernde Antidepressiva: Nortriptylin, alle SSRIs, Reboxetin, Venlafaxin, Monoaminooxidase-Hemmer.

Welches Antidepressiva macht glücklich?

Psychopillen wie Prozac oder Fluctin machen nicht nur glücklich. Sie steigern sogar die soziale Kompetenz. Versuchspersonen kooperieren unter ihrem Einfluss bei Gruppenaufgaben deutlich besser. Das belegen aktuelle Studien.

Kann Sertralin die Angst verstärken?

Fazit: Antidepressiva des SSRI-Typs wirken typischerweise direkt gegen psychische Ängste. Bei manchen Patienten können sie jedoch zu Beginn die Angst verstärken. Diese vorübergehende Nebenwirkung sagt allerdings nichts über die spätere Wirkung des Medikaments aus.

Wie verändert man sich mit Antidepressiva?

Antidepressiva verändern den Stoffwechsel im Gehirn.

Im Allgemeinen beeinflussen Antidepressiva jedoch die Regulation von chemischen Substanzen im Gehirn, den sogenannten Neurotransmittern (insbesondere Serotonin, Noradrenalin und Dopamin), die nachweislich mit depressiven Symptomen zusammenhängen.