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Ist eine Kündigung auch ohne Bestätigung gültig?

Gefragt von: Gertrud Rupp  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Es kann sinnvoll sein, dass der Empfänger der Kündigung den Erhalt bestätigt. Der Kündigende hat schließlich die Beweispflicht, ob der Andere die Kündigung erhalten hat. Ein Muss ist das aber nicht. Es bleibt dabei: Die Kündigung wird grundsätzlich auch ohne Bestätigung wirksam.

Wann ist eine Kündigung nicht gültig?

Eine unwirksame Kündigung besteht zum Beispiel, wenn eine falsche Kündigungsfrist berechnet wurde. Die Kündigung ist nicht in Schriftform erfolgt, sondern lediglich mündlich oder auf elektronischem Wege (§ 623 BGB). Im Kündigungsschreiben wurde eine falsche Kündigungsfrist vermerkt (§ 622 BGB).

Wann muss eine Kündigung bestätigt werden?

Müssen Arbeitgeber die Kündigung bestätigen? „Im Gesetz ist das so nicht vorgesehen“, sagt Johannes Schipp, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Gütersloh. Die Kündigung sei eine einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung.

Wann gilt die Kündigung als angenommen?

Bei einer abwesenden Person erfolgt der Zugang, sobald die Kündigung in den Machtbereich des Empfängers gelangt. In den Machtbereich des Empfängers gelangt die Kündigung, sobald dieser die Möglichkeit der Kenntnisnahme hat. Wann er dann tatsächlich Kenntnis von der Kündigung nimmt, ist dabei in der Regel unerheblich.

Wie bestätigt der Arbeitgeber eine Kündigung?

Dies ist ganz formlos mündlich möglich. Alternativ können Sie Ihren Arbeitgeber auch schon im Kündigungsschreiben schriftlich um die Kündigungsbestätigung bitten. Ein einfacher Zweizeiler genügt: „Hiermit bitte ich Sie, mir den Erhalt dieser Kündigung sowie das Datum des letzten Arbeitstags schriftlich zu bestätigen.

Kündigung ohne Angabe von Gründen - Ist das zulässig?! | Rechtsanwältin Nicole Mutschke

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Was tun wenn Arbeitnehmer Kündigung nicht bestätigt?

Gibt es keinen Nachweis, dass der Arbeitnehmer die Kündigungsfrist eingehalten hat, können im Zweifel sogar Schadenersatzpflichten auf ihn zukommen. Der Arbeitgeber könne dann etwa behauptet, dass der Arbeitnehmer die Kündigungsfrist nicht eingehalten und deswegen ein wichtiges Projekt nicht mehr fertiggestellt habe.

Welche Gründe machen eine Kündigung unwirksam?

9 Gründe für eine formal unwirksame Kündigung
  • Es wurde nicht schriftlich gekündigt.
  • Kündigung nicht im Original erhalten.
  • Der Arbeitgeber hat nicht zuerst abgemahnt.
  • Der Betriebsrat wurde nicht (richtig) angehört.
  • Keine Anzeige bei einer Massenentlassung.
  • Sonderkündigungsschutz missachtet.
  • Falsche Person hat gekündigt.

Was sind Formfehler in einer Kündigung?

Ebenfalls notwendig ist die Einhaltung der Schriftform. Somit ist eine Kündigung per WhatsApp, SMS, Fax oder E-Mail unzulässig. Der Arbeitgeber darf dem Arbeitnehmer nicht mündlich oder in elektronischer Form kündigen – sollte er diese Form der Kündigung wählen, ist die Kündigungserklärung nicht rechtsgültig.

Kann eine Kündigung abgelehnt werden?

Weil Ihr Arbeitsverhältnis nach Ihrer Kündigung automatisch endet, kann Ihr Arbeitgeber sie nicht einfach zurücknehmen. Er kann dann allenfalls mit Ihnen vereinbaren, dass die Kündigung keine Wirkung haben soll. Ihr Arbeitgeber kann seine Kündigung also nur mit Ihrem Einverständnis zurücknehmen.

Was ist wenn der Chef die Kündigung nicht annimmt?

Die Kündigungsfrist beginnt erst zu laufen, wenn der Arbeitgeber vom Entscheid Kenntnis nimmt oder die Möglichkeit dazu hat. Sollte er sich weigern, die eingeschriebene Kündigung entgegenzunehmen, ist diese trotzdem gültig, und die Frist beginnt zu laufen.

Wer muss eine Kündigung bestätigen?

Der Arbeitnehmer ist grundsätzlich nicht verpflichtet den Zugang der Kündigung zu bestätigen. Schon gar nicht muss auf der Kündigungserklärung unterzeichnen. Eine solche Verpflichtung des Arbeitnehmers auf Bestätigung des Zugangs der Kündigung besteht nicht. Der Arbeitnehmer muss nichts unterzeichnen.

Wie sieht eine rechtskräftige Kündigung aus?

Die Kündigung muss laut § 623 BGB schriftlich und auf Papier erfolgen. Mündliche Kündigungen oder elektronische per Mail, SMS, Fax oder Whatsapp sind unwirksam. Eine rechtskräftige Kündigung benötigt zwingend ein Datum (wann wird der Vertrag gekündigt?) sowie eine eigenhändige Unterschrift von einem dazu Berechtigten.

Was darf in einer Kündigung nicht fehlen?

Kündigungsschreiben – was muss drin stehen? In jedem Fall erfolgt die Formulierung der Kündigung schriftlich, Kündigungen per E-Mail oder Fax sind nicht wirksam. Das Kündigungsschreiben muss zwingend folgendes enthalten: Name, Anschrift und Kontaktdaten des Absenders, eventuell Personalnummer.

Was darf in einer Kündigung nicht drin stehen?

Eine Kündigung muss immer schriftlich erklärt werden - eine Kündigung per Telefax, E-Mail oder SMS ist unzulässig. Die Kündigungsfrist ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag, andernfalls gelten die gesetzlichen Fristen des § 622 BGB.

Wie kann man eine Kündigung beweisen?

Zu Beweiszwecken empfiehlt es sich, den Erhalt des Kündigungsschreibens vom Kündigungsempfänger schriftlich bestätigen zu lassen. Dies kann auf einer Zweitschrift der Kündigungserklärung erfolgen, etwa mit dem Zusatz „Kündigung erhalten“, mit Datum und Unterschrift des Empfängers.

Kann ein Arbeitgeber die Kündigung verweigern?

Eine Kündigung ist nicht zustimmungspflichtig. Sie entscheiden ob Sie kündigen wollen und tun es dann einfach. Juristisch heißt die Kündigung nämlich „einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung“. Sie wird dann wirksam, wenn sie dem anderen Teil zugeht.

Hat der Arbeitgeber Nachteile wenn er kündigt?

Eine Kündigung stellt für Arbeitgeber immer ein Risiko dar. Klagt der Arbeitnehmer dagegen, droht ein aufwändiges und teures Gerichtsverfahren. Daher bieten Arbeitgeber statt der Kündigung häufig einen Aufhebungsvertrag an. Ein Aufhebungsvertrag kann für Arbeitnehmer aber einige Nachteile haben.

Kann der Arbeitgeber einer Kündigung widersprechen?

Hat Ihnen der Arbeitgeber eine unzulässige Kündigung ausgesprochen, können Sie Widerspruch einlegen, um sich dagegen zu wehren. der Arbeitgeber seine Entscheidung und die Kündigung nicht nochmal geprüft hat, er die Kündigung nicht aufgehoben hat, er die Kündigung nicht zurückgenommen hat.

Was muss in einer schriftlichen Kündigung stehen?

Sie können Ihre Kündigung wie einen ganz normalen Brief verfassen:
  • Ihr Name mit Anschrift und Datum.
  • Name und Adresse Ihres Arbeitgebers.
  • Betreffzeile mit Hinweis auf Kündigung.
  • Ansprache des Empfängers (falls unbekannt, wählen Sie „Sehr geehrte Damen und Herren“)
  • Ausformulierung Ihrer Kündigung mit Kündigungszeitpunkt.

Was mache ich wenn mein Chef meine Kündigung nicht unterschreibt?

Fachanwaltstipp Arbeitnehmer: Bekommen Sie eine Kündigung, bei der die Unterschrift fehlt, oder die per Fax, E-Mail, SMS etc. geschickt wurde, sollten Sie innerhalb von drei Wochen Kündigungsschutzklage erheben, um die Kündigung anzugreifen.

Ist eine schriftliche Kündigung ohne Unterschrift gültig?

Nein. Ein Brief mit Unterschrift ist nicht mehr nötig, um die meisten Verträge zu beenden. Hierfür genügt in der Regel eine E-Mail. Aber auch per SMS, Fax oder Chatnachricht können Sie Verträge kündigen.

Kann man jederzeit kündigen?

Eine ordentliche Kündigung als Arbeitnehmer ist jederzeit und vor allem ohne die Angabe von Gründen möglich. Sie können zum 15. eines jeden Monats sowie jeweils zum Monatsende den Arbeitsvertrag kündigen. Der § 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches beschreibt eine vierwöchige Frist.

Wie kann ich sofort kündigen?

Damit eine außerordentliche, fristlose Kündigung wirksam ist, müssen neben den allgemeinen für jede Kündigungsart geltenden Voraussetzungen bestimmte besondere Voraussetzungen vorliegen:
  1. „Wichtiger Grund“
  2. Vorherige Abmahnung (ausnahmsweise entbehrlich)
  3. Einhaltung der 2-Wochen-Frist.
  4. Kein milderes Mittel („Ultima ratio“)

Wer bekommt das Original bei einer Kündigung?

HB DÜSSELDORF. Kündigungsschreiben müssen vom Vertreter des Arbeitgebers eigenhändig unterschrieben sein und dem Arbeitnehmer auch in dieser Form ausgehändigt werden. Ansonsten ist die Kündigung ungültig, wie das Landesarbeitsgericht Düsseldorf in einem am Freitag veröffentlichten Urteil entschied.

Ist es besser zu kündigen oder gekündigt zu werden?

Selbstverständlich ist es am besten, selber zu kündigen, wenn du bereits eine neue Stelle gefunden hast. Denn wer selber kündigt, kann ohne Polster schnell in finanzielle Schwierigkeiten gelangen. Anspruch auf Arbeitslosengeld hat man erst nach Abzug der vom RAV festgesetzten Einstelltage, wobei das max.

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