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Ist eine Aufsichtsratsvergütung steuerpflichtig?

Gefragt von: Frau Dr. Svetlana Kluge  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Aufsichtsratsvergütungen bzw. Aufwandsentschädigungen sind beim Aufsichtsrats- bzw. Beiratsmitglied als Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit voll zu versteuern.

Wie werden Aufsichtsratsvergütungen versteuert?

Aufsichtsratsvergütungen zählen regelmäßig zu den Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit. Diese Vergütungen unterliegen daher nicht dem Lohnsteuerabzug und werden durch die Veranlagung zur Einkommensteuer erfasst.

Ist Aufsichtsratsvergütung umsatzsteuerpflichtig?

Das Aufsichtsratsmitglied ist nach Ansicht des EuGH dem Aufsichtsrat untergeordnet und gilt daher nicht als umsatzsteuerlicher Unternehmer, sodass seine Aufsichtsratsvergütungen auch nicht der Umsatzsteuer unterliegen können.

Sind Sitzungsgelder umsatzsteuerpflichtig?

Variable Vergütung, Sitzungsgeld und Aufwandsentschädigung sind umsatzsteuerpflichtig.

Sind Aufsichtsratsvergütungen sozialversicherungspflichtig?

Ein Aufsichtsratsmandat ist kein Beschäftigungsverhältnis im Sinne der Sozialversicherung. Die aus dem Mandat heraus gewährte Aufsichtsratsvergütung gilt nicht als Arbeitsentgelt, sondern als Einnahme aus einer selbstständigen Tätigkeit.

Doppelbesteuerungsabkommen: Steuerpflicht & Steuerfreistellung (Studium & StB-Examen)

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Wann Aufsichtsratsvergütung versteuern?

Aufsichtsratsvergütungen zählen regelmäßig zu den Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit. Diese Vergütungen unterliegen daher nicht dem Lohnsteuerabzug und werden durch die Veranlagung zur Einkommensteuer erfasst.

Was ist Aufsichtsratsvergütung?

Die Aufsichtsratsvergütung ist eine Zuwendung für ein Mandat, z.B. im Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft, einer Genossenschaft oder einer GmbH. Die Höhe der finanziellen Zuwendung wird in der jeweiligen Satzung festgelegt und in der Hauptversammlung bewilligt.

Ist ein Aufsichtsrat selbstständig?

Aufsichtsratsvergütungen zählen regelmäßig zu den Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit. Diese Vergütungen unterliegen daher nicht dem Lohnsteuerabzug und werden durch die Veranlagung zur Einkommensteuer erfasst.

Sind Beiratsvergütungen umsatzsteuerpflichtig?

Die Vergütungen unterliegen dann nicht der Umsatzsteuer. Dennoch (und damit unzutreffend) ausgewiesene Umsatzsteuer berechtigt den Empfänger nicht zum Vorsteuerabzug. ausschließlich oder mindestens 10 % seiner gesamten Vergütung als variable Vergütung, ist es umsatzsteuerlich unternehmerisch tätig.

Ist die kleinunternehmerregelung?

Freiberufler, Unternehmer oder Selbstständige können die Kleinunternehmerregelung nutzen, wenn sie im vorigen Geschäftsjahr maximal 22.000 € Umsatz erwirtschaftet haben und deren Umsatz im laufenden Geschäftsjahr 50.000 € voraussichtlich nicht überschreiten wird. Kleinunternehmen haben keine Umsatzsteuerpflicht.

Warum erhält der Aufsichtsrat kein Gehalt?

Ein Mitglied des Aufsichtsrates erhält eine Vergütung also nur unter der Voraussetzung, dass es eine entsprechende Regelung in der Satzung gibt oder die Hauptversammlung einen entsprechenden Beschluss fasst: Ohne Satzungsregelung, ohne Hauptversammlungsbeschluss gibt es für den Aufsichtsrat kein Gehalt.

Sind Aufwandsentschädigungen für Ratsmitglieder steuerfrei?

Sofern eine Person Ratsmitglied und Ortsvorsteher ist und für beide Tätigkeiten eine Aufwandsentschädigung erhält, kann der steuer- freie Mindestbetrag von 250 € monatlich für beide Tätigkeiten ge- sondert in Anspruch genommen werden.

Wie viele Aufsichtsratssitzungen pro Jahr?

§ 110 Abs. 3 AktG schreibt mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen je Kalenderhalbjahr vor. Bei nicht börsennotierten Unternehmen kann der Aufsichtsrat beschließen, nur eine Sitzung je Kalenderhalbjahr abzuhalten (§ 110 Abs. 3 Satz 2 AktG).

Was ist eine Beiratssitzung?

Er nimmt individuell festgelegte Beratungs-, Überwachungs- und Ausgleichfunktionen wahr. Damit lassen sich seine Aufgaben den Bedürfnissen des Unternehmens optimal anpassen. Übrigens ist die Bezeichnung "Beirat" nirgends vorgegeben. Häufig heißt ein solches Organ auch "Verwaltungsrat" oder "Gesellschafterausschuss".

Wann muss ein Aufsichtsrat einer GmbH bestellt werden?

Bei der GmbH ist ein Aufsichtsrat vorgeschrieben, sobald mehr als 500 Arbeitnehmer beschäftigt werden (obligatorischer Aufsichtsrat). Ist dieser Punkt nicht überschritten, wird die GmbH durch die Geschäftsführung vertreten (§ 35 GmbHG ) und ein Aufsichtsrat muss nicht gebildet werden.

Wie kommt man in den Aufsichtsrat?

Um einen Platz in einem Aufsichtsrat kann und sollte man sich nicht bewerben. In ein Aufsichtsgremium wird man nur bei ausreichender fachlicher und persönlicher Qualifikation berufen. Eine Berufung bedeutet aber nicht automatisch eine Bestätigung der entsprechenden Eignung.

Was macht ein Aufsichtsratsmitglied?

Übergeordnete Aufgabe des Aufsichtsrates ist es, die Geschäftsführung zu überwachen und dabei treuhänderisch die Interessen des Unternehmens und seiner Anteilseigner zu wahren.

Wie hoch ist die Aufsichtsratsvergütung?

In ca. 75 % der kleinen Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten liegt die Aufsichtsratsvergütung pro Kopf seit Jahren bei deutlich unter 20.000 € pro Jahr. Auch in der Mehrzahl der mittleren Unternehmen mit 1.000 bis 2.000 Mitarbeitern stagnieren die Bezüge seit Jahren zwischen 5.000 € und 40.000 €.

Wer entscheidet über die Vergütung des Aufsichtsrats?

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird durch Beschluss der Hauptversammlung oder in der Satzung festgelegt. Sie trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsrats- mitglieder sowie der wirtschaftlichen Lage und dem Erfolg des Unternehmens Rechnung.

Was macht ein Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat?

Je nach Unternehmensform und Mitarbeiterzahl können Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Mitwirkungsrechte wahrnehmen. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung zu überwachen. Auf Unternehmensebene können Mitwirkungsrechte auch durch die Vertretung von Arbeitnehmern im Aufsichtsrat bestehen.

Was verdient ein Aufsichtsrat in Österreich?

88 % der heimischen Aufsichtsräte sind männlich. Die Vergütung schwankt zwischen 5.000 € – was mehr einem Ehrenamt gleichkommt – und 146.000 € im Jahr.

Was darf der Aufsichtsrat nicht?

(4) 1Maßnahmen der Geschäftsführung können dem Aufsichtsrat nicht übertragen werden. 2Die Satzung oder der Aufsichtsrat hat jedoch zu bestimmen, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen.

Ist ein Aufsichtsrat angestellt?

Ein Aufsichtsrat ist bei Unternehmen, die dem deutschen Mitbestimmungsgesetz unterliegen, grundsätzlich paritätisch zu besetzen: zur einen Hälfte aus Vertretern der Arbeitnehmer und zur anderen Hälfte aus Vertretern der Aktionäre.

Wer kontrolliert den Aufsichtsrat?

Die Prüfung und Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen, die der Aufsichtsrat zu leisten hat, erfolgt durch den Vorstand, ausnahmsweise kann sie auch von der Hauptversammlung beschlossen werden.

Wie sind Sitzungsgelder zu versteuern?

Pauschale Entschädigungen und Sitzungsgelder sind mindestens bis 250 Euro (bis 2020: 200 Euro) monatlich bzw. bis 3.000 Euro im Jahr steuerfrei (gemäß R 3.12 Abs. 3 LStR). Dieser Steuerbetrag übertrumpft also die genannten Beträge bei Gemeinden oder Städten bis 150.000 Einwohner und geht diesen vor.

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