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Ist ein Angebot per Mail bindend?

Gefragt von: Bodo Opitz MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Sie bestellen etwas via Internet − und schon sind Sie einen Vertrag eingegangen, ohne dass Sie unterschrieben haben. Angebote im Internet, von Onlineshops beispielsweise, sind ebenfalls nicht unterschrieben. Deshalb gilt: Angebote, die Sie per Mail erhalten oder selbst verschicken, sind verbindlich.

Wie verbindlich ist ein schriftliches Angebot?

Gemäß § 145 BGB ist ein Angebot rechtlich bindend. Darin heißt es: „Wer einem anderen die Schließung eines Vertrags anträgt, ist an den Antrag gebunden, es sei denn, dass er die Gebundenheit ausgeschlossen hat.

Ist E-Mail rechtlich bindend?

Jedoch sind E-Mails nur bedingt rechtlich verbindlich und auch als Beweismittel vor Gericht nur eingeschränkt verwendbar. Grundsätzlich können Willenserklärungen ohne Einhaltung einer besonderen Form rechtswirksam abgegeben werden, also auch mündlich oder durch schlüssiges Verhalten.

Wie lange ist ein Angebot gültig per E-Mail?

per E-Mail, Fax oder Post verschickte) Angebote können gemäß 147 Abs. 2 BGB „nur bis zu dem Zeitpunkt angenommen werden, in welchem der Antragende den Eingang der Antwort unter regelmäßigen Umständen erwarten darf. “

Wann ist eine Angebot verbindlich?

Nach §145-150 BGB sind alle Angebote bindend, wenn die Unverbindlichkeit eines Angebotes nicht ausdrücklich festgelegt wurde. Somit sind Unternehmer und Kunde grundsätzlich an die Konditionen eines rechtssicheren Angebotschreibens gebunden.

Das Angebot einfach erklärt

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Wann ist ein Angebot nicht verbindlich?

Ein Angebot ist standardmäßig immer verbindlich. Nur wenn ausdrücklich klargemacht wird, dass das Angebot unverbindlich ist, ist es nicht bindend. Ohne diese Freizeichnungsklausel sind Sie an das Angebot gebunden und können nicht vom Preis abweichen. Zusätzliche Kosten kann man nicht in Rechnung stellen.

Wann ist ein Angebot nicht bindend?

Ein Verkäufer setzt in der Regel dann ein Angebot freibleibend bzw. unverbindlich ein, wenn er sich bei der Angebotserstellung nicht sicher sein kann, dass sich die Kosten nicht ändern, auf denen seine Preiskalkulationen beruhen. Ein freibleibendes Angebot kann grundsätzlich keine Abmahnung hervorrufen.

Kann man von einem Angebot zurücktreten?

Grundsatz: Verbindliche Angebotsabgabe

Stichtag für die Verbindlichkeit des Angebots ist die vom Auftraggeber festgelegte Angebotsfrist. Bis zum Ende der Angebotsfrist darf das Angebot zurückgenommen werden. Dies muss dem Auftraggeber gegenüber mitgeteilt werden.

Ist ein Vertrag per E-Mail gültig?

Schreibt das Gesetz keine solche besondere Form vor und haben die Parteien selber auch keine solche vereinbart, so gilt die sogenannte Formfreiheit, d.h. Verträge können ohne jegliche Form, also z.B. mündlich oder eben per E-Mail, abgeschlossen werden.

Wie lange bin ich an ein schriftliches Angebot gebunden?

Der Anbietende ist an seinen Antrag gebunden und kann ihn nicht ohne weiteres wieder aus der Welt schaffen (§§ 145 ff. BGB). Die Bindungsfrist beginnt mit dem Zugang und endet mit dem Erlöschen des Angebots.

Wann gilt eine E-Mail als zugestellt?

Eine Erklärung per E-Mail gilt im Geschäftsverkehr dann als zugegangen, wenn sie unmittelbar nach ihrer Absendung in den Empfangsbereich des Empfängers gelangt. Der Empfänger hat sie dann noch während der üblichen Geschäftszeit zur Kenntnis zu nehmen, also von seinem Mailserver abzurufen.

Kann schriftlich auch per E-Mail sein?

Können E-Mails schriftlich sein? Eindeutig ist das für gesetzliche Schriftformerfordernisse: E-Mails sind nicht schriftlich. Ordnet das Gesetz die Schriftform an, ist die Erklärung nichtig und entfaltet damit keine Wirkung (§ 125 BGB).

In welcher Form kann ein Angebot abgegeben werden?

Mehrere Varianten sind möglich: In Papierform. In Textform ohne elektronische Signatur. Elektronisch mit fortgeschrittener Signatur.

Wie kann man die Gebundenheit an sein Angebot ausschließen?

Ein Angebot ist stets bindend § 145 BGB. Die Bindung an das Angebot (auch Antrag) kann aber ausgeschlossen werden (durch Floskeln, wie "freibleibend", "ohne obligo"). Die Bindungswirkung besagt, dass der Empfänger des Angebotes jederzeit durch eine einseitige Annahmeerklärung einen Vertrag zustande kommen lassen kann.

Ist eine E-Mail ohne Unterschrift rechtsgültig?

Mit einer E-Mail, einem Text auf Diskette oder einem maschinell erstellten Schreiben ohne Unterschrift kann die Textform also gewahrt werden.

Wie lange kann man ein Angebot zurückziehen?

Bereits abgegebene Angebote können bis zum Ablauf der Angebotsfrist (also innerhalb der Angebotsfrist) zurückgezogen werden. Eine Rücknahme des abgegebenen Angebotes nach der Angebotsfrist ist nicht mehr möglich. Die Bieter sind dann an ihr Angebot bis zum Ende der geforderten Bindefrist gebunden. § 10 Abs.

Ist ein angenommenes Angebot ein Vertrag?

Hat der Kunde das Angebot bereits angenommen, kannst Du keine Änderungen mehr vornehmen. Denn der Vertrag ist mit der Angebotsannahme geschlossen worden. Nur unter bestimmten Voraussetzungen kannst Du den Vertrag widerrufen.

Ist ein unverbindliches Angebot verbindlich?

Freibleibend und unverbindlich: Das Angebot ist rechtlich nicht bindend. Grundsätzlich gilt: Wer ein Angebot abgibt, ist rechtlich daran gebunden. Bei dem Rechtsbegriff freibleibendes Angebot handelt es sich um eine Ausnahme von dem Grundsatz, dass derjenige der ein Angebot abgibt, an das Angebot auch gebunden ist.

Was ist ein unverbindliches Angebot Beispiel?

Ein einfaches Beispiel: Ein Landwirt pflanzt im April die ersten Kartoffeln an. Die erste Ernte erfolgt dann frühestens im Juli. Erstellt der Kartoffelbauer nun im Frühjahr Angebote für seine Kunden, kann er noch nicht wissen, wie reich die Ernte ausfällt.

Sind Angebote im Internet verbindliche oder unverbindliche Offerten?

Wollen Sie sich nicht verpflichten, müssen Sie Ihre Offerte ausdrücklich als «unverbindlich» kennzeichnen. Dazu werden häufig auch Begriffe wie «freibleibend» oder «nur so lange Vorrat» verwendet. Angebote in Katalogen, auf Flugblättern oder im Internet sind von Gesetzes wegen unverbindlich.

Wie nimmt man ein Angebot per Mail an?

Antwort auf ein erhaltenes Angebot – Sie nehmen es an

Sehr geehrter Herr Müller, Bezug nehmend (1) auf Ihr Angebot vom 23. November 20.. möchten (2) wir Ihnen hiermit (3) mitteilen, dass wir Ihr Angebot annehmen.

Wie bestätigt man ein Angebot per Mail?

Der korrekte Betreff: Damit sofort ersichtlich ist, um was es in dem Schreiben geht, sollten Sie immer einen deutlichen Betreff wie etwa „Auftragsbestätigung“ oder „Angebot“ wählen. Ein deutlicher Inhalt: Geben Sie in Ihrer schriftlichen Bestätigung die Details zum Auftrag oder zum Angebot möglichst detailliert an.

Wann liegt rechtlich ein Angebot vor?

Ein Angebot meint eine empfangsbedürfte Willenserklärung, die alle vertragswesentlichen Bestandteile enthält und durch die der Vertragsschluss einem anderen so angetragen wird, dass das Zustandekommen des Vertrages nur noch von dem Einverständnis des Empfängers abhängt.

Ist ein E-Mail ein Beweis?

E-Mails sind also auch wichtig für die Beweisführung. Allerdings ist oft nicht klar, ob diese auch als Beweis herangezogen werden können. Grundsätzlich dienen E-Mails der Beweisführung und sind somit „rechtsgültig“. Ebenso wie schriftliche Erklärungen.

Ist eine E-Mail Textform?

Ebenso wie ein Telefax oder ein Brief erfüllt auch die E-Mail das gesetzliche Merkmal "Textform", d.h. wo das Gesetz die Einhaltung der Textform fordert (wie z. B. bei der Widerrufsbelehrung), kann statt eines Briefes oder eines Telefax auch eine E-Mail verwendet werden.

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