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Bin ich verpflichtet Nachtschicht zu machen?

Gefragt von: Karl-Heinz Mayer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Kann man Nachtschicht verweigern? Generell gilt, dass ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber die Arbeitsleistung, die arbeitsvertraglich vereinbart ist, schuldet. Dies gilt für die konkrete Aufgabe, für den Ort an dem sie zu erledigen ist und grundsätzlich auch für die Arbeitszeit.

Kann man zur Nachtschicht gezwungen werden?

Um Nachtarbeit handelt es sich, wenn zwischen 23 Uhr abends und 6 Uhr morgens gearbeitet wird. Von wiederkehrender Nachtarbeit spricht man ab 25 Nachtschichten pro Jahr. Ein Beschäftigter kann nicht zur Nachtarbeit gezwungen werden, der Arbeitgeber benötigt dessen ausdrückliche Zustimmung.

Wann kann man Nachtdienst ablehnen?

Der Arbeitnehmer kann das Arbeiten in der Nachtschicht zunächst verweigern, wenn er vor Antritt eine Untersuchung verlangt hatte und die Untersuchungsergebnisse und seine Eignung für die Nachtarbeit noch nicht feststehen. Ein Beschäftigungsverbot besteht aber nicht.

Kann der Arbeitgeber Nachtarbeit anordnen?

Im Arbeitszeitgesetz (§ 2 Abs. 4 ArbZG) ist festgelegt, dass eine Arbeit von über 2 Stunden während der Nachtzeit als Nachtarbeit gilt. Grundsätzlich darf jeder Arbeitgeber seinen volljährigen Arbeitnehmern Nachtarbeit anordnen.

Kann man Schichtarbeit ablehnen?

Der Arbeitgeber darf grundsätzlich im Rahmen seines Direktionsrechts nach § 106 GewO die Arbeitszeiten festlegen und somit auch Schichtarbeit anordnen. Die Weisung muss jedoch billigem Ermessen entsprechen. Der Arbeitgeber muss also auch auf berechtigte Belange von Arbeitnehmern Rücksicht nehmen.

Nachtschicht: Wie beeinflusst sie den Körper?

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Was mach ich wenn ich keine Schichten mehr arbeiten will?

Ergibt die arbeitsmedizinische Untersuchung, auf die Sie Anspruch haben, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtschicht mehr arbeiten können, ist eine Befreiung von der Nachtschicht durch ein ärztliches Attest möglich. Der Arbeitgeber darf Sie dann nicht als arbeitsunfähig einstufen.

Wie kann man sich vom Nachtdienst befreien lassen?

Ein wichtiger Befreiungsgrund liegt vor, wenn durch die Nachtarbeit gesundheitliche Gefahren bestehen. Die Betriebsvereinbarung verlangt, alle zwölf Monate ein neues ärztliches Attest für die Nachtschichtuntauglichkeit vorzulegen.

Wer muss keine Nachtschicht machen?

Keine Nachtschicht darf z. B. derjenige machen, der an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt ist und bei dem sich die Krankheit durch eine gesunde Lebensweise und Medikamente nicht einstellen lässt. Ob ein Mitarbeiter nachtschichtuntauglich ist, muss ein Arbeitsmediziner beurteilen und feststellen.

Sind 7 Tage Nachtschicht erlaubt?

Die Nachtschicht darf nach § 6 Abs. 2 Satz 2 ArbZG auf zehn Stunden verlängert werden. Das gilt aber nur, wenn innerhalb eines Kalendermonats oder innerhalb von vier Wochen werktags durchschnittlich nur acht Stunden gearbeitet wurde. Diese Zeitspanne wird auch Ausgleichsrahmen genannt.

Wie viele Tage frei nach 5 nachtdiensten?

Wie hier schon richtig geschrieben wurde, es gibt keine gesetzliche Regelung, wie viel frei nach Nachtdiensten sein muss.

Wie viele Nachtdienste im Monat sind erlaubt?

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, BAuA, empfiehlt nicht mehr als vier Nachtdienste hintereinander, Arbeitswissenschaftler sogar eher nur drei. Grundsätzlich ist eine Ruhezeit von 11 Stunden vorgeschrieben, das heißt Zeit, die in der weder gearbeitet wird noch Bereitschaft besteht.

Kann Nachtschicht krank machen?

Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit – das sind nur einige der gesundheitlichen Belastungen von Nachtarbeit. Langfristig drohen Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vielleicht sogar Krebs.

Wann ist man Schichtuntauglich?

Eine Krankheit, die zwangsläufig zur Schichtuntauglichkeit führt, gibt es laut Nasterlack jedoch nicht, genauso wenig wie eine feste Altersgrenze. "Die meisten, die gar nicht mit dem Schichtdienst klarkommen, merken das in den ersten zwei, drei Jahren."

Wie lange sollte man nach der Nachtschicht schlafen?

Bedenken Sie stets: Wer schlafen will, bleibt wach. Auch nach einer Nachtschicht gilt, dass kurze Naps von 10 bis 20 Minuten erlaubt sind. Nach der letzten Nachtschicht sollten Sie allerdings nur kurze Zeit schlafen. Zwei bis drei Stunden gepaart mit ein bis zwei Naps über den Tag sind ausreichend.

Wie lange lebt ein Schichtarbeiter?

Bereits aus früheren Studien vor allem im Medizinwesen geht hervor: Wer lange nachts arbeiten muss, hat eine bis zu acht Jahre kürzere Lebenserwartung. Bislang völlig unterschätzt sei die gesundheitliche Belastung von Schichtarbeitern, was das Risiko von Magen- Darmerkrankungen beträfe, so Langhoff.

Wie viele Schichten am Stück darf man arbeiten?

Damit könnte also 7 + 12 Tage hintereinander gearbeitet werden. Somit sind nach dem Arbeitszeitgesetz 19 Arbeitstage in Folge möglich. Allerdings sollen bei der Arbeitszeitgestaltung die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse (§ 6 ArbZG) berücksichtigt werden.

Ist Nachtschicht freiwillig?

Habe ich Anspruch auf Nachtzuschlag? Der Nachtzuschlag ist keine Pflicht. § 6 Abs. 5 ArbZG schreibt jedoch vor, dass der Arbeitgeber entweder einen angemessenen Zuschlag zahlen oder bezahlte freie Tage als Ausgleich für Nachtarbeit gewähren muss.

Wie viele Nachtschichten am Stück darf man machen?

Kein Gesetz regelt, wie viele Nachtschichten jemand höchstens hintereinander arbeiten darf, bevor die erste Freischicht folgt.

Wer in Nachtschicht arbeitet sollte?

Berufe mit Nachtschichten

Laut dem Online-Portal Business Insider sind dies die Branchen, die rund um die Uhr für die Gesellschaft verfügbar sein müssen und deshalb nachts arbeiten: Angestellte bei Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Zoll, Justizvollzug und Rettungsdienst.

Kann man als Schichtarbeiter früher in Rente gehen?

Die Zeit. Von der Vier-Prozent- Quote können Schichtarbeiter und andere Beschäftigte, die „dauerhaft“ belastende Tätigkeiten ausüben, 2,5 Prozent beanspruchen. Nicht „Belastete“ können bis zu vier Jahre vereinbaren; die Altersteilzeitmuss anschließend nahtlos in eine abschlagsfreie Rente übergehen.

Was spricht gegen Nachtschicht?

Das kann gesundheitliche Folgen haben: Kopfschmerzen. Depressionen. Magen-Darm-Erkrankungen.

Wird Nachtschicht bei der Rente angerechnet?

In vielen Berufen ist Schichtarbeit nötig, was über Jahre die Gesundheit schädigen kann. Das wird aktuell nicht bei der Rente berücksichtigt.

Kann ein Arzt Schichtarbeit verbieten?

Es ist ein wegweisendes Urteil: Laut Bundesarbeitsgericht können Schichtarbeiter bei bestimmten Krankheiten darauf bestehen, nur am Tag zu arbeiten. Es läge am Arbeitgeber, dies zu organisieren. Kann ein Schichtarbeiter aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtdienste leisten, so ist er deswegen nicht arbeitsunfähig.

Wie viele Nachtschichten im Monat?

Festgesetzt hat sich die Annahme, dass sechs Nachtschichten in Folge aus arbeitszeitrechtlicher Sicht zulässig seien. Diese Auffassung geht noch auf die alte Arbeitszeitordnung zurück, die aber bereits seit 1994 von dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG) abgelöst wurde.

Wie mit Nachtschicht umgehen?

Während der Nachtschicht
  1. Helle Beleuchtung. Helfen Sie Ihrem Körper dabei wach zu bleiben, indem Sie Ihren Arbeitsplatz so hell, wie möglich machen.
  2. Koffein. Aber bitte nur in Maßen! ...
  3. Viel Bewegung. Besser als Kaffee hilft, sich zu bewegen. ...
  4. Leichte Kost. ...
  5. Beschäftigt bleiben. ...
  6. Koffein einschränken. ...
  7. Dunkelheit. ...
  8. Ruhe.

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