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Bei welchen Beschwerden hilft Kälte?

Gefragt von: Winfried Straub  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Extreme Kälte regt den Zellstoffwechsel an, wirkt durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Das macht die Therapie vor allem für Menschen mit Schmerzerkrankungen des Bewegungsapparates oder entzündlichen Erkrankungen der Gelenke relevant, z.B. Patienten mit rheumatoider Arthritis oder mit Spondyloarthritiden.

Bei welchen Schmerzen hilft Kälte?

Im Ergebnis hilft Kälte gut gegen Schwellungen und Entzündungen. Sie wird daher vor allem bei akuten Verletzungen ohne offene Wunden, stumpfen Traumata wie Prellungen, Verstauchungen oder Zerrungen sowie bei akuten Schleimbeutelentzündungen und Ähnlichem eingesetzt.

Warum hilft Kälte gegen Schmerzen?

Kälte kann Schmerzen lindern, weil sie die Leitungsgeschwindigkeit von Nerven herabsetzt und Schmerzrezeptoren in ihrer Aktivität dämpft. Der Kältereiz reduziert die Durchblutung, weil sich die Blutgefäße am Ort der Anwendung eng stellen.

Warum ist Kälte entzündungshemmend?

Kälte verengt die Blutgefäße und reduziert die Durchblutung. Dieser Effekt wird genutzt, damit sich Schwellungen und Blutergüsse nicht ausbreiten. Außerdem dämpft Kälte praktisch alle örtlichen Entzündungsvorgänge.

Ist Wärme oder Kälte besser bei Schmerzen?

Schmerzende Gelenke warm halten, bei akuten Schmerzen kühlen

Bei akuten, also plötzlich auftretenden, Schmerzen wie bei Verletzungen von Bändern, Muskeln oder Wundschmerzen nach Operationen hilft oft Kälte bei der Linderung. Bei chronischen, also dauerhaft auftretenden, Beschwerden ist hingegen eher Wärme sinnvoll.

Was hilft eher bei Schmerzen: Wärme ? oder Kälte ❄️? [Roland antwortet #19]

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Wie oft darf man kühlen?

In den ersten 48 Stunden kann man das Kühlen jede Stunde wiederholen. In den ersten Stunden ist die Wirksamkeit am größten. Länger als 48 Stunden zu kühlen, bringt keinen wirklichen Effekt mehr.

Wann sollte man kühlen?

Kälte verengt die Blutgefässe und verlangsamt den Stoffwechsel, weshalb sie Schwellungen, Blutungen, weitere Entzündungen und auch die Schmerzen an sich lindern kann. Kälte ist also richtig bei akuten Schmerzen, gleich nach einem stumpfen Trauma und bei der Entstehung einer lokalen Entzündung oder Verletzung.

Wann darf man keine Kälte anwenden?

Die Kältetherapie darf nicht zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden, wenn der Patient an einer der folgenden Erkrankungen oder einem der aufgezeigten Symptome leidet: periphere Durchblutungsstörungen. Kälteantikörpererkrankung. Vaskulitis (Entzündung der Gefäße)

Wie oft darf man in die Kältekammer?

In den ersten Tagen ist es vorteilhaft, die Kältetherapie zweimal täglich durchzuführen, nach 1-2 Woche genügt dann eine Behandlung täglich. Um einen länger anhaltenden Effekt zu erzielen, sind etwa 20 Behandlungen erforderlich.

Wann wendet man Kältetherapie an?

Wir wenden die Kältetherapie – auch Kryotherapie genannt – begleitend zur Krankengymnastik an. Der gezielte Einsatz von Kälte vermeidet Schmerzen und Schwellungen bei akuten rheumatischen Erkrankungen, nach Operationen oder Verletzungen.

Was bringt Kältetherapie?

Bereits seit den 80ern lindern Kältekammern Rheuma, Arthritis, Arthrose und Schmerzen allgemein. Auch überempfindliche Immunsysteme regulieren sich dadurch besser. Darüber hinaus mindert Kältetherapie die Leiden von Patienten mit Asthma, Allergien, Schuppenflechte, Neurodermitis, Schlafstörungen und Depressionen.

Ist bei Entzündungen Wärme gut?

Wann lieber kühlen? Bei Entzündungen wird das geschädigte Gewebe stärker durchblutet, damit die Abwehrzellen schnell und in möglichst großer Zahl dorthin gelangen können. Wärmeanwendungen sind in diesem Fall nicht empfehlenswert, weil sie die Durchblutung zusätzlich fördern und die Abwehrprozesse beschleunigen.

Ist Kälte schlecht für Arthrose?

Wenn die Temperaturen sinken, verspüren insbesondere Menschen mit Arthrose eine Zunahme der Beschwerden. Aber auch Knie- und Rückenschmerzen werden bei Kälte häufig schlimmer. Warum das Winterwetter den Gelenken zusetzt, ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.

Wie lange soll man eine Entzündung kühlen?

Die Entzündungsphase dauert drei bis fünf Tage, deshalb haben manche Leute auch dann noch das Bedürfnis zu kühlen, weil sich die Stelle noch immer heiss anfühlt. Allerhöchstens darf man aber nur bis 48 Stunden nach dem Trauma kühlen. In den ersten zwei Tagen kann man Quarkwickel machen.

Kann man zu viel kühlen?

Bei übermäßiger Kälteanwendung sei es sogar möglich, dass Lymphgefäße geschädigt werden und Wundheilungsstörungen auftreten können. In der Folge ist der Lymphabfluss gestört, und es kommt zu einer dauerhaften Schwellung.

Bei welchen Erkrankungen hilft Wärme?

Wann hilft Wärme? Wärme hilft bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen wie Arthrose, Fibromyalgie oder Gicht. Auch bei unspezifischen Gelenkschmerzen oder nach Unfällen können Wärmeanwendungen wirkungsvoll sein.

Ist eine Kältekammer gesund?

Weder für körperliche noch für psychische Beschwerden ist die Wirksamkeit der Kältekammer belegt. Auch im Sport gibt es keine Belege für eine Wirksamkeit, etwa bei Muskelkater oder für eine erhoffte Steigerung der sportlichen Leistung.

Wann sollte man nicht in die Kältekammer?

Kontraindiziert ist der Besuch in der Kältekammer für Menschen mit herabgesetzter Vasokonstriktion, Diabetes mellitus oder einem Herzschrittmacher. Denn bei Kreislaufproblemen oder Gefäßbeeinträchtigungen sind der normale Schutz des Körpers in der Kälte und die anschließende Wiedererwärmung nicht gewährleistet.

Was bewirkt die Kältekammer im Körper?

Ab einer Hauttemperatur von zehn Grad sind die Schmerzsensoren blockiert – in der Kältekammer kühlt die Haut an den Extremitäten sogar auf fünf Grad ab. Die schmerzlindernde Wirkung ermöglicht es beispielsweise Patienten mit Rheuma, sich nach der GKKT schmerzfrei zu bewegen.

Warum wirkt Kälte abschwellend?

Unser Körper reagiert auf Verletzungen mit einer Entzündung. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße und transportieren nicht mehr so viel Blut an die geschädigte Stelle. Weil aus den Gefäßen nicht so viel Flüssigkeit austreten kann, schwillt das Gewebe dann weniger stark an.

Ist bei einer Entzündung kühlen oder wärmen?

Bei Vorliegen einer Entzündung hilft stattdessen Kühlung. Denn Kälte wirkt Schmerzen, Schwellungen und der Ausbreitung von Entzündungen entgegen. Doch Vorsicht. Auch in diesem Fall gilt: die Kälte muss richtig angewendet werden!

Wer verschreibt Kältetherapie?

Kryotherapie wird aus diesem Grund im chirurgischen Zusammenhang häufig für die Behandlung von Tumoren eingesetzt. Einzige Möglichkeit für die Anwendung durch Laien sind die kleinen Gefrierstäbe, die zur Behandlung von Warzen verwendet werden. Ansonsten ist diese Therapieform ausschließlich Ärzten vorbehalten.

Wie lange darf man Kühlen?

4. Ab wann und wie lange sollte man kühlen. Akutes Kühlen sollten Sie nicht länger als 10 Minuten betreiben. Eine leichte Kühlung ist jedoch, insofern es dem Patienten angenehm erscheint, bis zur professionellen Versorgung im Krankenhaus möglich.

Was hilft gegen Nackenschmerzen Wärme oder Kälte?

Wärme oder Kälte bei Nackenschmerzen? Bei verspannungsbedingten Nackenschmerzen ist Wärme ideal, um die Muskulatur zu lockern und die Schmerzen zu lindern. Wenn Nackenschmerzen jedoch nicht aufgrund von Verspannungen entstehen, sondern durch entzündliche Prozesse, sollte Wärme nicht eingesetzt werden.

Kann Wärme Rückenschmerzen verschlimmern?

Es scheint, dass die deutsche Werbung immer die gleiche Botschaft proklamiert: Wärme bei Rückenschmerzen! Aber gerade in den ersten Tagen der Symptome kann Wärme das Problem verschlimmern. Weltweit lautet die empfohlene Therapie bei akuten Rückenschmerzen: Kühlen.

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