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Warum fallen ältere Menschen aus dem Bett?

Gefragt von: Claus-Peter Will  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Ältere Menschen neigen bei Stürzen aufgrund verminderter Reaktionsfähigkeit dazu, ungebremst nach vorn auf den Kopf zu fallen. Dabei erleiden sie häufig Hirnverletzungen, denn im höheren Alter sitzt das Gehirn lockerer. Es hat mehr Platz im Schädel, die Gefäße sind dünner und nicht mehr so elastisch.

Warum fällt man im Alter so oft?

Viele ältere Menschen haben Angst zu stürzen – die meisten Stürze haben aber zum Glück keine schweren Folgen. Häufige Ursachen sind Stolperfallen in der Wohnung oder schlecht sitzende Schuhe. Auch Erkrankungen und bestimmte Medikamente können das Risiko für Stürze erhöhen.

Welche Ursachen für Stürze gibt es?

Intrinsische Faktoren von Stürzen
  • Veränderung der Muskulatur.
  • Veränderung des zentralen Nervensystems.
  • Inaktivität und Bewegungsmangel.
  • Gleichgewichtsstörungen / Schwindel.
  • Eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit.
  • Visuelle Einschränkungen.
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats (Arthrose etc.)
  • Angst vor Stürzen.

Was bedeutet ein Sturzereignis im Leben eines Menschen?

Ein Sturz im Alter kann gravierende Auswirkungen auf die bisherige Lebensführung haben. Neben oft massiven Beeinträchtigungen der funktionellen Gesundheit sind es vor allem psychosoziale Folgen, die eine bedrohliche Abwärtsspirale einleiten können.

Welche Faktoren beeinflussen die Sturzgefahr?

Gefahren bei Stürzen im Alter

Oft ist auch die Konzentration verringert, wodurch das Sturzrisiko steigt. Die Knochen von älteren Menschen sind poröser, insbesondere wenn eine Osteoporose besteht. Kommt es zu einem Sturz, werden komplizierte Brüche wie eine Oberschenkelhalsbruch wahrscheinlicher.

Aufstehen nach einem Sturz mit Hilfe einer Person

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Auf welche Krankheiten weisen beinahe Stürze hin?

Krankheit als Auslöser von Stürzen
  • Gleichgewichtsstörungen.
  • Blutdruckschwankungen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Medikamentennebenwirkungen.
  • Vorerkrankungen wie Schlaganfall, Epilepsie, Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson.
  • Demenz.
  • Polyneuropathie.
  • Verwirrtheit.

Warum stürzen Menschen mit Demenz?

Als Hauptrisikofaktoren für Stürze gelten Muskelschwäche und Gangstörungen sowie ein verringertes Sehvermögen oder eine Störung des Gleichgewichtssinnes - Symptome, die im Rahmen einer Demenz- oder Parkinson-Erkrankung auftreten. Auch mangelhafte Umgebungsbedingungen erhöhen das Sturzrisiko für alte Menschen.

Wer ist besonders Sturzgefährdet?

Speziell gefährdet sind Patienten mit Osteoporose, Parkinson, Schlaganfall mit Halbseitenlähmung, starken Blutdruckschwankungen und Demenz. Sind schon einmal Verletzungen und Brüche durch Stürze entstanden, wächst die Angst vor einem weiteren Sturz.

Welche Medikamente können das Sturzrisiko erhöhen?

Sturzrisiko und Medikamente

Das höchste Sturzrisiko haben Ältere, die Antidepressiva einnehmen. Auch Neuroleptika und Benzodiazepine, Beruhigungs- und Schlafmittel, erhöhen das Sturzrisiko.

Welche Diagnosen begünstigen Stürze?

Zusätzlich nehmen Krankheiten, den Herz-Kreislauf betreffend zu, wir leiden unter Schwindel, haben Diabetes und damit verbunden ein Risiko unterzuckert zu sein, das Augenlicht und die Reflexe lassen nach, es kommt zu Stürzen.

Was kann man gegen Stürze machen?

Oft genügen bereits kleine Anpassungen in der Wohnung, um die Stolper- und Sturzgefahr zu verringern.
  1. Sorgen Sie für ausreichend Licht. ...
  2. Halten Sie Laufwege frei. ...
  3. Markieren Sie Schwellen und Stufen besonders auffällig.
  4. Sorgen Sie für genügend Platz, um sich mit Rollator oder Rollstuhl zu bewegen.

Warum sind alte Menschen so müde?

Häufige Ursachen für Schlafstörungen bei älteren Menschen sind mangelnde körperliche Bewegung und fehlende geistige Beschäftigung. Die Ergebnisse des Berliner Insomnia-Projekts zeigen, dass Heimbewohner mit Schlafstörungen selbst wenig Initiative entwickeln, um ihren Alltag zu gestalten.

Warum kann man im Alter nicht mehr laufen?

Die Gangstörungen treten meist in Verbindung mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf. Orthopädische Ursachen – Schwächen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates, z.B. Sarkopenie, Verletzungen oder Erkrankungen der Knochen, Gelenke oder der Wirbelsäule, wie Bandscheibenvorfall, Arthrose etc.

Wann finden Stürze häufig statt?

Stürze können viele Ursachen haben und gehören zu den häufigsten und bedeutendsten gesundheitlichen Problemen älterer Menschen (1). Ältere stürzen besonders häufig bei alltäglichen Aktivitäten, meist ohne das Bewusstsein zu verlieren und ohne Einwirkung äußerer Kräfte (2, 3).

Welche Sofortmaßnahmen führen Sie durch wenn sie einen Bewohner am Boden liegend vorfinden?

Dann ist es wichtig Ruhe zu bewahren, immer Kollegen dazu zu holen, die dabei helfen, den Bewohner wieder aufzurichten oder gegebenenfalls den Notarzt rufen können. Als allererstes sollte man immer erst auf den Notrufknopf drücken, woraufhin sofort jemand von den Kollegen alarmiert ist hinzu zu kommen.

Was gibt es für Beruhigungsmittel?

Zu diesen Medikamenten zählen Benzodiazepine wie Diazepam und Lorazepam sowie Barbiturate, Zolpidem, Eszopiclon und andere. Alle wirken unterschiedlich und weisen unterschiedliche Abhängigkeits- und Toleranz potenziale auf.

Was versteht man unter sturzprophylaxe?

Eine Sturzprophylaxe ist ein Bündel von Maßnahmen, die einem Sturzrisiko vorbeugen bzw. es vermeiden. Dazu zählen die Beratung des Betroffenen und seiner Angehörigen, das Training zum Umgang mit Hilfsmitteln sowie Bewegungsübungen zur Verbesserung der Kraft und des Gleichgewichts.

Welche Hilfsmittel gibt es um Stürze zu vermeiden?

Produkte, die zur Sturzprophylaxe geeignet sind
  • Gehhilfen (Rollator, Gehstock)
  • Geländer, Haltegriffe und Handläufe an Wänden und Treppen.
  • Treppenlift.
  • Duschstuhl, Badewannenlift, Toilettenstuhl.
  • Rollstuhl.
  • Hüftprotektor.

Was ist wenn man ständig stürzt?

Neurologische Erkrankungen, die Gangstörungen, Schwindel und Stürze verursachen können, treten meistens im höheren Lebensalter auf. Häufig überlagern sie sich mit altersassoziierten Problemen, zum Beispiel Gebrechlichkeit bei Sarkopenie, Schmerzen bei Osteoporose oder Sehstörungen im Rahmen einer Makuladegeneration.

Welche Maßnahmen können die Sturzfolgen minimieren?

Um Stürzen vorzubeugen und Sturz- folgen zu minimieren, ist ein sinnvoller Einsatz von Hilfsmitteln notwendig und möglich, wie z.B. Hüftprotektoren, Hand- und Haltegriffe, Treppenlifte, Rollator, Gehwagen.

Wie sieht das Endstadium bei Demenz aus?

Bei einer Demenz im Endstadium ist ein Betroffener vollständig auf die Hilfe seiner Umgebung angewiesen. Er ist nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen und somit in einem hohen Maße pflegebedürftig. In der pflege.de-Demenzwoche 2021 waren wir unter anderem mit dem Experten Dr.

Kann man beim Essen Alzheimer erkennen?

▲ Die demenzkranke Person weiss nicht mehr, wann Zeit zum Essen ist und ob sie schon geges- sen oder getrunken hat. Sie kocht, isst und trinkt dann weniger (oder auch mehr), was bei alleinste- henden Personen zu Unterernährung (gelegentlich Überernährung) oder zu Flüssigkeitsmangel füh- ren kann.

Wann muss ein demenzkranker ins Heim mit?

Ist die Belastung der Pflegepersonen (oft Ehepartner bzw. Kinder) zu groß und kann sie auch nicht durch die Inanspruchnahme von Entlastungsmöglichkeiten ausreichend reduziert werden, ist ein Umzug des Demenzpatienten in eine stationäre Einrichtung, z.B. ein Pflegeheim, notwendig.

Welche schwerwiegenden Folgen können Stürze haben?

Insbesondere bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen kann ein Sturz eine ganze Reihe von Folgen nach sich ziehen. Neben leichten Verletzungen wie zum Beispiel Prellungen und Hautabschürfungen können Stürze auch Knochenbrüche oder andere schwere Verletzungen verursachen, die manchmal auch zum Tode führen.

Was tun wenn alte Menschen keine Kraft mehr haben?

Wenn Sie sich stark beeinträchtigt fühlen oder Sorge haben, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie sich auf jeden Fall umgehend an Ihren Hausarzt oder an einen Facharzt wenden. Er weiß dann, was am besten zu tun ist, und wird Sie gegebenenfalls in ein Krankenhaus einweisen.