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Wohin mit zu viel Gülle?

Gefragt von: Peggy Scheffler-Henning  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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In viehreichen Gebieten fällt oft zu viel Gülle an. Die überschüssige Gülle wird dann mit großen Tanklastzügen in Gebiete gefahren, wo sie verwertet werden kann. Gülle, ein Gemisch aus Kot und Urin, enthält wichtige Nährstoffe für Pflanzen und ist damit ein wertvoller Dünger.

Was passiert mit überschüssiger Gülle?

Überschüssige Gülle wird aus den Regionen mit Massentierhaltung zu landwirtschaftlichen Betrieben in anderen Regionen transportiert. Landwirte kassieren oft hohe Summen für die reine Entsorgung der Gülle.

Was macht man mit Gülle?

Gülle wird zwar auf den Boden ausgebracht und eingearbeitet, kann aber über Auswaschung und Ausgasung weiteren Einfluss auf die Umwelt, wie Tier- und Pflanzenarten, Boden, Wasser und Luft nehmen. Wenn Gülle in Gewässer gelangt, haben die Nährstoffe in der Gülle Auswirkungen darauf.

Wie oft darf Gülle auf Wiesen ausgebracht werden?

„Das Gülle-Problem ist gar nicht akut“, sagt Lind. Denn in der Regel würde nur ein Mal im Jahr – maximal zwei Mal – Gülle auf die Felder aufgebracht. „Die Gülle wird dann auch direkt in den Boden eingearbeitet.

Wie lange bleibt Gülle im Boden?

Seit 2021 dauert die Sperrfrist in den roten Gebieten auf Dauergrünland, Grünland und Ackerland mit mehrjährigem Feldfutterbau einen Monat länger und beginnt für Gülle bereits am 1. Oktober und dauert bis 31. Januar. Für Festmist und Kompost wurde sie ebenfalls um einen Monat verlängert und beginnt ab 2021 am 1.

Wohin mit der Gülle? Folgen der neuen Düngeverordnung | Unser Land | BR

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Wo darf Gülle nicht ausgebracht werden?

Bei Wassersättigung des Bodens, schneebedecktem oder gefrorenem Boden dürfen Gülle, Gärreste und andere stickstoff- und phosphathaltige Düngemittel nicht ausgebracht werden.

Wann fahren Bauern Gülle aus?

November bis 31. Januar. In Regionen mit erhöhten Auflagen (Landesdüngeverordnung, §3 Bestimmung von nitratbelasteten Gebieten) ist die Sperrfrist für Grünland um vier Wochen verlängert und gilt somit vom 1. Oktober bis 31. Januar.

Wie lange darf man am Samstag Gülle fahren?

Zum „Schutz der Nachtruhe“ sind in den meisten Bundesländern lärmende Betätigungen von 22 bis 6 Uhr verboten. Ausnahmen gelten wieder für Ernte- und Bestellarbeiten: Diese dürfen schon um 5 Uhr und damit eine Stunde früher beginnen und mit 23 Uhr eine Stunde später enden.

Wann darf man nicht Güllen?

Während der Vegetationsruhe darf keine Gülle ausgebracht werden. Gülle darf erst ausgebracht werden, wenn die Durchschnittstemperatur während 7 Tagen über 5° C liegt. Gemäss der Beurteilung von 22. Februar 2019 ist die Vegetationsruhe erst in sehr milden Lagen unterbrochen.

Warum stinkt Gülle so?

Gülle setzt vornehmlich vier Gase frei: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ammoniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (SH2). Den für die meisten Menschen unangenehmen Geruch bei der Gülleausbringung verursachen vor allem der Schwefelwasserstoff sowie die leicht flüchtigen organischen Substanzen.

Was tun gegen Güllegestank?

Es gibt bisher verschiedene Ansätze, die Geruchsemissionen von Viehställen zu mindern oder Gülle von ihrem Gestank zu befreien. Ansetzen kann man schon bei der Fütterung. Enthält die Schweinekost wenig Rohprotein oder säuert man sie durch bestimmte Futterzusätze an, entsteht weniger Harnstoff im Urin der Tiere.

Was ist die Gülle wert?

Transport und Ausbringen von 20 m³ Gülle oder Gärrest kostet dagegen rund 120 Euro/ha oder etwa 6 Euro/m³. Der Unterschied beträgt also rund 5 Euro/m³. Das ist beim Abgabepreis von Gülle auf jeden Fall zu berücksichtigen.

Wie schwer ist 1 l Gülle?

Dafür ist die Kenntnis der Dichte notwendig. In der Praxis reicht oft die einfache Annahme, dass für Rohgülle eine mit Wasser vergleichbare Dichte1 angenommen wird. „Flüssige Substrate wie Gülle werden näherungsweise in landwirt- schaftlichen Biogasanlagen meist mit einer Dichte von 1 kg/l bewertet.

Wie viel Gülle auf 1 ha?

Zur Vermeidung von Überdüngungen und Narbenschäden bei Rindergülle ist die Höchst- gabe pro Aufwuchs auf 20 bis 25 m³ zu begrenzen. Maximale Ausbringungsmengen auch auf leistungsfähigem Grünland von 50 bis 60 m³ Rindergülle (bzw. 40 m³ Schweinegülle) pro ha und Jahr nicht überschreiten.

Wie gefährlich ist Gülle für Hunde?

Gülle kann giftig für den Hund sein. Es kann zur seltenen Vergiftung „ Botulismus“ führen. Kommen unsere Vierbeiner damit in Berührung, ist das mitunter lebensbedrohlich. Hervorgerufen wird die Vergiftung durch einen Keim mit dem Fachbegriff Clostridium botulinum.

Warum ist Mist besser als Gülle?

Gerade Pferdemist enthält wenig Mist und viel Stroh. Ist von der abgeernteten Kultur viel Ernterest auf dem Feld verblieben, können die Bodenlebewesen das ganze Stroh nicht zersetzen, sodass es verrottet. Hier kann Gülle für den Abbau wichtige Nährstoffe und Feuchtigkeit bringen.

Ist Güllen bei Regen erlaubt?

Gülle wird weggewaschen

Bei Trockenheit, zu starker Nässe, Bodenfrost oder Schneebelag ist das Güllen gemäss Gewässerschutzgesetzgebung verboten. Trocken sind zurzeit die meisten Böden, doch ein Gülleverbot wird erst erlassen, wenn Schwundrisse auftreten.

Bei welchem Wetter fährt man Gülle?

Die ideale Zeit zum Düngen mit Gülle ist laut Hofmann trübes, regnerisches Wetter. Landwirte, die trotzdem bei großer Hitze Gülle fahren, spekulieren vielleicht auf ein Gewitter, bei dem der Regen den Dünger schneller im Boden einarbeitet.

Wann wirkt Gülle am besten?

Der organisch gebundene N muss erst im Laufe der Vegetation mineralisiert werden. Bei einer Bodentemperatur von 5 Grad Celsius ist erst ca. die Hälfte des NH4-N binnen 6 Wochen zum Nitrat umgebaut. Daher ist es sinnvoll, die Gülledüngung gezielt mit nitrathaltigen N-Düngern zu ergänzen.

Was darf ein Landwirt nicht?

Rechtlich gilt: Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) schreibt zu bestimmten Zeiten Lärmgrenzwerte vor. Von 22 bis 6 Uhr herrscht Nachtruhe. An Sonn- und Feiertagen dürfen lärmintensive Arbeiten nicht ausgeführt werden. Samstag ist hingegen ein normaler Werktag.

Warum Gülle vor Regen?

Wenn nur wenig Regen angesagt ist und der Boden trocken, dann kann das Güllen zu diesem Zeitpunkt ein Vorteil sein, da der Boden aufnahmefähiger ist, die Gülle verdünnt wird und die Ammoniak-Emissionen geringer sind. Denn bei völlig ausgetrocknetem Boden mit tiefen Schwundrissen fliesst viel Gülle einfach weg.

Was dürfen Landwirte am Sonntag?

An Sonntagen müssen Landwirte ihre Maschinen aber, außer die Arbeit ist wirklich unaufschiebbar, ruhen lassen.

Wie schnell muss die Gülle eingearbeitet werden?

Seit Anfang 2020 gelten für die Gülleausbringung neue Regeln. Die Breitverteilung auf dem Acker im Bestand ist verboten. Auf unbestelltem Ackerland muss die Gülle innerhalb von 4 Stunden eingearbeitet werden. In manchen Regionen, besonders den roten Gebieten wurde die Frist auf eine Stunde verringert.

Was ist der Unterschied zwischen Gülle und Jauche?

Gülle und Jauche unterscheiden sich deutlich in ihrem Nährstoffgehalt. Die Jauche ist wesentlich reicher an Kalium und Stickstoff, welcher schneller für Pflanzen verfügbar ist. Gülle hat einen höheren Trockensubstanzanteil, da auch Kot enthalten ist und oft auch Stroh oder ähnliche Materialien beigefügt sind.

Warum sollte Gülle sofort eingearbeitet werden?

Werden Gülle und Gärreste direkt nach der Ausbringung in den Boden eingearbeitet, reduziert das die Ammoniakverluste im Vergleich zur Breitverteilung um bis zu 90 Prozent.

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