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Woher kommt die Inflation in Deutschland?

Gefragt von: Birgitta Werner  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Preissteigerungen können verschiedene Ursachen haben, etwa die Verknappung bestimmter Güter oder Dienstleistungen. Derzeit sind immer noch zum Beispiel viele Baustoffe knapp, aber auch Computerchips. Wegen der hohen Nachfrage erhöhen sich die Preise der Produkte.

Woher kommt die derzeitige Inflation?

Eine Inflation kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst oder beschleunigt werden. Dabei unterscheidet man zwischen Nachfrage- und Angebotsinflation. Bei der Nachfrageinflation ist die Nachfrage größer als das Angebot. Aufgrund der Angebotsknappheit können Unternehmen die Preise für Güter und Dienstleistungen erhöhen.

Wird die Inflation wieder sinken?

Wenn die Preise langsamer steigen, wird die Teuerung gebremst. Somit dürften weniger stark steigende Ölpreise in diesem Jahr die Inflationsrate dämpfen. In den 12 Monaten bis März 2022 stiegen die Rohölpreise um 77 Prozent, was die Gesamtinflation in die Höhe trieb.

Wie endet eine Inflation?

Die Bundesbank rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit einer Teuerungsrate von 7,1 Prozent. Im Folgejahr 2023 soll die Inflation "nur" noch bei 4,5 prozent liegen. Etwas optimistischer sind einige Wirtschaftsinstitute.

Wann endet die Inflation in Deutschland?

Im August 2022 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,9 Prozent, im Gegensatz zum Vormonat stieg sich die Inflationsrate um 0,4 Prozent an. Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation in Deutschland auf Rekordniveau.

Inflation einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)

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Was folgt nach einer Inflation?

Wann herrscht Inflation, wann Deflation? Inflation herrscht, wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen langfristig steigen. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen dann weniger für ihr Geld. Sinken dagegen die Preise für Waren und Dienstleistungen langfristig, herrscht Deflation – und der Wert des Geldes steigt.

Wie hoch wird die Inflation 2023?

Wie geht es bei der Inflation im nächsten Jahr weiter? Das Thema Inflation wird 2023 nicht verschwinden. Lieferengpässe und geopolitische Spannungen dürften fortwirken. In unserer Juni-Projektion erwarteten wir für 2023 eine Teuerung von 4,5 Prozent.

Kann man die Inflation stoppen?

Zur Inflationsbekämpfung kann der Staat verschiedene Maßnahmen ergreifen: restriktive Ausgabenpolitik, z.B. durch Stundung von Kreditrückzahlungen bzw. der Zinsen auf Kredite. Senkung der Ausgaben für die öffentlichen Haushalte, z.B. indem Subventionen abgeschafft werden.

Wie rette ich mein Geld vor Inflation?

Helfen steigende Zinsen für Sparanlagen die Inflation auszugleichen? Eigentlich können Sie sich vor Inflation nur dadurch schützen, indem Sie Ihr Geld so anlegen, dass die jährlichen Renditen höher ausfallen als die Inflationsraten. Das ist mit Zinsen auf einem Tagesgeld oder Festgeldkonto derzeit nicht zu schaffen.

Wie kann ich mein Geld vor dem Crash retten?

In ein vernünftig diversifiziertes Depot gehören: Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen guter Schuldner wie Schweiz, Norwegen, Kanada, Australien Brasilien und Südkorea; Immobilien und Gold. Gold ist die ultimative Absicherung gegen ein wie auch immer geartetes Extrem-Krisenszenario.

Warum Inflation so hoch 2022?

Im Jahr 2022 gehen die Preissteigerungen bei Energie weiter. Sie werden zum einen von der weltweiten Konjunkturerholung nach dem wirtschaftlichen Einbruch durch Corona angeheizt.

Was passiert mit meinem Geld wenn der Euro kaputt geht?

Nach einem Scheitern des Euro müsste neues Bargeld gedruckt werden. Vermutlich wäre zunächst kein Bargeld mehr erhältlich, bis Banken- und Kassenautomaten umgestellt sind. Banken und Unternehmen müssten ihre IT-Systeme umstellen.

Wann wird eine Inflation gefährlich?

Schon vermeintlich geringfügig erhöhte Inflationsraten können einen enormen Schaden verursachen: Eine jährliche Preissteigerung von 4 Prozent – also nur 2 Prozentpunkte über dem Zielwert des Eurosystems – führt nach 18 Jahren zu einer Halbierung des Geldwertes und damit zu einer Halbierung der Ersparnisse.

Wer sind die Gewinner der Inflation?

Inflation nützt Schuldnern und schadet Gläubigern. Denn mit der Geldentwertung schrumpft auch der reale Wert von Forderungen. Der größte Gewinner ist deshalb der Staat. Ist die Inflationsrate höher als der Zins, zu dem er sich Geld geliehen hat, schmelzen seine Schulden auf wunderbare Weise dahin.

Warum brauchen wir eine Inflation?

Wenn das Preisniveau über einen längeren Zeitraum deutlich steigt, spricht man von Inflation, sinkt es, spricht man von Deflation. Doch warum ist Preisstabilität so wichtig? Preisstabilität ist wichtig, damit die Kaufkraft des Geldes erhalten bleibt. Bei Inflation sinkt der Geldwert, die Kaufkraft des Geldes nimmt ab.

Was kaufen bei drohender Inflation?

Nutzen Sie Anlageklassen wie Aktien und Immobilien, teilweise auch Unternehmensanleihen sowie Crowdlending und Crowdinvesting, die höhere Zinsen als die Inflationsrate aufweisen. Gold sollte eine Ergänzung darstellen, ist aber eher Krisenwährung als Inflationsschutz. Gold ist nur wertvoll, weil es selten ist.

Ist es ratsam sein Geld von der Bank zu holen?

Was umfasst die gesetzliche Einlagensicherung? Die gesetzliche Einlagensicherung ist EU-weit vorgeschrieben. Bei allen Banken in der Europäischen Union ist das Geld bis 100.000 Euro geschützt. In die Einlagensicherung fallen klassische Einlagen wie Gelder auf Girokonten, Sparbücher, Tagesgeld, Festgeld oder Sparbriefe.

Sind Immobilien Inflationssicher?

Welche Investition lohnt sich bei einer Inflation? Neben Sachwerten wie Immobilien gelten auch Geldanlagen in Aktien als inflationssicher. Denn während die Preise für Dienstleistungen und Produkte steigen, steigen auch die Umsätze und Gewinne.

Was passiert mit dem Kredit bei einer Inflation?

Generell gesprochen profitieren Kreditnehmer von der Inflation: Der nominale Betrag ihres Kredits bleibt gleich, aber das Geld ist weniger wert. Somit sinkt die reale Schuldensumme. Kredite lassen sich somit leichter zurückzahlen, man kann sie „weginflationieren“.

Was wird alles teurer?

Preiserhöhungen gibt es nun bei allen Nahrungsmittelgruppen. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle +44,2 Prozent (Butter allein ist 47,9 Prozent teurer), Fleisch und Fleischwaren +18,3 Prozent ebenso Molkereiprodukte und Eier +24,2 Prozent Brot und Getreideerzeugnisse +15 Prozent mehr als im Juli 2021.

Was wird alles teurer 2022?

Der Preis der Wärme. Verbraucher müssen sich auf einen teuren Winter einstellen, zumindest laut den offiziellen Zahlen der Regierung: Die zeigen, dass Heizöl im Juni 2022 bereits 89 Prozent teurer ist als im Juni letzten Jahres. Laut Statista war Heizöl mit rund 123 Cent pro Liter so teuer wie noch nie in Deutschland.

Wird der Euro kaputt gehen?

Ob es im Jahr 2022 zum Ende des Euro kommt, ist fraglich. Immerhin ist der Euro schon recht oft beerdigt worden.

Kann das Geld entwertet werden?

Von Geldentwertung wird gesprochen, wenn eine bestimmte Menge einer Währung nicht mehr den ursprünglichen Wert hat. Eine solche Entwertung ist erst möglich, seit die Währungen nicht mehr an Goldreserven gekoppelt sind.

Wann kommt der große Euro Crash?

Am Morgen des 5. Juli 2022 ist der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter gesunken. Für einen Euro bekommt man aktuell noch 1,03 US-Dollar - so wenig, wie zuletzt im Dezember 2002.

Wie wahrscheinlich ist ein Euro Crash?

Der Euro Break-Up Index notierte im Juli 2022 bei rund 7,6 Prozent. Somit rechnen 7,6 Prozent der befragten Anleger demnach mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate.

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