Zum Inhalt springen

Woher kommt der Strom nach dem Atomausstieg?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Saskia Meister MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
sternezahl: 4.6/5 (70 sternebewertungen)

Gaskraftwerke sind nach Ansicht von Experten eine wichtige Ergänzung zur Solar- und Windenergie. Der Ausbau aber kommt nicht voran, was für Unmut sorgt. Sonne und Wind, Netzausbau und Gaskraftwerke – das waren im Jahr 2011 die Schlüsselbegriffe für die Energiewende in Bayern.

Wo kommt der Strom her 2022?

Erneuerbare Energien sollen bis 2022 für mindestens 35 Prozent des Stroms sorgen, der aus unseren Steckdosen kommt: Solarstrom, Windenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft müssen dafür ausgebaut werden. Im vergangenen Jahr steuerten sie erst 20 Prozent bei.

Woher wird Strom importiert?

Strom - Deutscher Import nach Ländern 2021

Im Jahr 2021 betrug der physikalische Stromfluss in das deutsche Netz aus Frankreich rund 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Deutlich weniger Strom importierte Deutschland aus den Nachbarstaaten Polen, Luxemburg, Schweden und Belgien.

Wie wird die Stromversorgung in Deutschland ohne Atom und Kohle gewährleistet?

Gaskraftwerke leisten einen zentralen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland. Mit dem Kohleausstiegsgesetz wird deshalb zum Beispiel die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bis 2030 verlängert und weiterentwickelt.

Woher kommt unser Atomstrom?

Derzeit stammen noch 12,5 % unseres Stroms aus Atomkraftwerken. Zur Erzeugung wird Uran, das in Brennstäben eingeschlossen ist, in den Reaktoren gespalten. Befürworter der Atomkraft betonen immer wieder, wie sauber diese Art der Stromproduktion ist.

10 Jahre nach Fukushima - War der Atomausstieg richtig? | WDR Doku

23 verwandte Fragen gefunden

Kann Deutschland ohne Atomenergie auskommen?

Das Bundeskabinett hatte am 6. Juni 2011 das sofortige Aus für acht Atomkraftwerke und den stufenweisen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 beschlossen.

Ist Atomstrom der teuerste Strom?

Dazu kommen noch die Kosten für die Endlagerung, Störfälle und Unfallgefahren. Berücksichtigt man diese Kosten, ist Atomkraft eine der teuersten Möglichkeiten der Energieerzeugung.

Woher soll der ganze Strom kommen?

2020 kamen 53 Prozent des hergestellten und eingespeisten Stroms aus konventionellen Quellen, also vor allem aus der besonders klimaschädlichen Kohle (25 Prozent), aus Erdgas (14) und Kernenergie (12). Etwa 47 Prozent des Stroms kamen aus erneuerbaren, vor allem aus Wind- (26 Prozent), Solar- (9) und Biogasanlagen (6).

Woher kommt der Strom wenn kein Wind weht?

Grüner Strom kommt also bei fehlendem Wind und fehlender Sonne im Privaten primär aus Speichern und teilweise noch aus Anlagen, die entsprechend mit weniger Leistung produzieren. Ansonsten gewährleisten bei Erzeugungsengpässen vor allem bestehende Kraftwerken die Netzstabilität.

Haben wir in Deutschland genug Strom?

Deutschland kann ohne russische Energielieferungen beim Strom auskommen – und das, ohne die Ausstiege aus Kohle und Atomkraft nach hinten zu verschieben. Zu diesem Schluss kommt eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die am 20. April 2022 veröffentlicht wurde.

Kann Deutschland sich selbst mit Strom versorgen?

Energiewende Deutschland kann sich unabhängig von Russland mit Strom versorgen. Die Stromversorgung in Deutschland ist auch ohne russische Importe von Kohle und Gas gesichert. Als Ersatz müssen kurzfristig Kohlekraftwerke stärker genutzt – und mittel- und langfristig Erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden.

Warum kaufen wir Strom aus dem Ausland?

Grund für die wachsenden Stromimporte ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes unter anderem der sinkende Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken an der deutschen Stromerzeugung. Am meisten Strom wurde aus Frankreich importiert.

Warum kauft Deutschland Strom aus Frankreich?

Einer der wesentlichen Gründe: Frankreich. Das Nachbarland setzt bei der Stromversorgung auf Atomkraftwerke und hat derzeit massive Probleme mit den Meilern. Die Folge: Frankreich produziert nicht nur weniger Strom, es muss sogar Strom importieren - ungewöhnlich für ein Land, das traditionell viel Atomstrom exportiert.

Wie viel Prozent des Stroms ist Atomstrom?

In Deutschland haben derzeit drei AKW eine Betriebsgenehmigung bis Ende 2022. Ihr Anteil an der Stromversorgung beträgt lediglich sechs Prozent.

Woher kauft Deutschland Atomstrom?

In den vergangenen Jahren hat Deutschland Atomstrom aus Frankreich importiert. Dieses Jahr ist es andersherum: Deutschland exportiert Windenergie nach Frankreich.

Wie lange reicht der Strom in Deutschland?

Das EWI rechnet damit, dass in neun Jahren 685 TWh verbraucht werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) geht von 745 TWh im Jahr 2030 aus und das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) rechnet sogar mit einem Stromverbrauch von 780 TWh in 2030.

Woher kommt der Strom bei Dunkelflaute?

Dunkelflaute bezeichnet in der Energiewirtschaft den Zustand, dass Windenergie- und Photovoltaikanlagen in einer Region wegen Flaute oder Schwachwind und zugleich auftretender Dunkelheit, insbesondere in den Wintermonaten, insgesamt keine oder nur geringe Mengen elektrischer Energie produzieren.

Woher kommt Strom in der Nacht?

Er kommt nicht von Kohlestrom, sondern wird auch bei Flaute sehr sicher aus Wasserkraft und Biomasse erzeugt. Warum dies gerade in der Nacht kein Problem ist, wollen wir uns etwas mehr im Detail ansehen. Der größte Teil der Strommengen, die wie heute in Deutschland konsumieren, kann aus Sonne und Windkraft stammen.

Kann Erneuerbare Energie die Kernkraft ersetzen?

Daneben gilt auch Biomasse als verlässliche Quelle von erneuerbarem Strom: Biogasanlagen, die mit Energiepflanzen, Gärresten und anderen Stoffen aus der Landwirtschaft betrieben werden, könnten die klassischen Kraftwerke auf Dauer ersetzen und einspringen, wenn Sonne und Wind zu wenig liefern.

Haben wir genug Strom für alle Elektroautos?

10 Millionen Elektroautos würden etwa einen zusätzlichen Strombedarf von 5,6 Prozent bzw. 30 TWh bedeuten. Und dazu muss man wissen: 2020 wurde ein Stromüberschuss von 18 TWh exportiert. Damit hätten rein rechnerisch sechs Millionen Elektroautos betrieben werden können.

Was passiert wenn alle nur noch e Autos fahren?

Wären alle 48 Millionen Pkw auf einmal elektrisch, käme das aktuelle Stromnetz schnell an seine Grenzen – vor allem, wenn viele Menschen nach Feierabend ihre Autos gleichzeitig aufladen würden. Netzbetreiber gehen aber tatsächlich davon aus, dass schon heute etwa 13 Millionen Pkw elektrisch fahren könnten.

Woher kommt der Strom 2030?

Die Ampelkoalition peilt an, dass im Jahr 2030 rund 80 % des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen soll. Derzeit beträgt der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Strommix etwa 45 %.

Was ist die billigste Stromerzeugung?

Jetzt berichtet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), dass Solarkraft die billigste Stromquelle Deutschlands ist. Ausgerechnet die Technik, die lange als teuerste unter den Erneuerbaren Energien galt.

Was ist die teuerste Stromerzeugung?

Gaskraftwerke ziehen die Preise nach oben

Denn die höchsten Grenzkosten der Stromproduktion haben derzeit Gaskraftwerke. Sie sind auf den teuren Rohstoff Erdgas angewiesen. Daher können sie Strom nur zu verhältnismäßig hohen Kosten produzieren.

Was ist der günstigste Strom in der Herstellung?

Unter den konventionellen Kraftwerken sind Braunkohleanlagen die Gewinner, wenn man nur die Kosten der Stromproduktion betrachtet. Sie liegen nur zwischen 4,59 bis 7,98 Cent pro Kilowattstunde.

Vorheriger Artikel
Wie viel Watt hat der Dyson V11?