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Woher bezieht die Schweiz ihren Weizen?

Gefragt von: Carmen Hammer  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Ein Grossteil des Weizens produziert die hiesige Landwirtschaft selbst. Lediglich 1.4 Prozent ihrer Weizenimporte bezieht die Schweiz aus der Ukraine, aus Russland wird kein Weizen importiert. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW).

Woher kommt das Getreide für die Schweiz?

Rund 85 Prozent des in der Schweiz zu Mehl vermahlenen Brotgetreides stammt aus einheimischem Anbau. Beim Futtergetreide kann die Schweizer Produktion etwa 50% der verfütterten Menge abdecken, wenn man Eiweissträger wie z.B. Soja nicht berücksichtigt.

Wie viel Weizen importiert die Schweiz?

Schweizer Getreide ist dieses Jahr knapp. Das hat nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun, sondern mit der schlechten Ernte im letzten Jahr. Um die Nachfrage zu decken, möchte der Bund 40'000 Tonnen Brotgetreide aus dem Ausland importieren.

Wie viel Getreide importiert die Schweiz?

Im Berichtsjahr beliefen sich die Importe von Getreide zu Futterzwecken auf rund 460'000 Tonnen.

Hat die Schweiz genug Getreide?

Gemäss der Branchenorganisation swiss granum deckt die Schweiz aktuell rund 90 Prozent des Bedarfs an Brotgetreide (Brotweizen, Dinkel, Roggen, Emmer) selber. 2019 lag die gesamte Schweizer Getreideproduktion bei rund 930'000 Tonnen, wovon 427'000 Tonnen Brotgetreide, 24'000 Tonnen Saatgut und 479'000 Futtergetreide.

Wie wächst Weizen? | frage-trifft-antwort.de | Planet Schule | SWR

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Kann sich die Schweiz selbst versorgen?

Die Schweiz kann sich gut selbst versorgen

In Ausnahmesituationen könnten Äquivalente die ansonsten importierten Produkte ersetzen und die Pflichtlager die Versorgungssicherheit über mehrere Monate gewährleisten. Eine starke Abhängigkeit vom Ausland besteht bei der Energieversorgung.

Wird Mehl in der Schweiz knapp?

Tiefere Mehlausbeute. Hinzu kommt, dass das Getreide weniger ergiebig ist, wie der Dachverband Schweizerischer Müller (DSM) mitteilte. Die Mehlausbeute sinkt 2021 um rund zwei Prozent. Damit brauchen die Mühlen etwa 3,5 Kilogramm Weizen mehr für 100 Kilogramm Mehl als in einem Normaljahr.

Woher stammt unser Getreide?

Das Ursprungsgebiet des Getreides liegt im Nahen Osten – dem Libanon, dem anatolischen und dem iranischen Bergland. Im Gebiet des sogenannten "Fruchtbaren Halbmondes", wurde Getreide seit seinen Ursprüngen kultiviert. Dort wuchsen die Getreidearten in der Periode der milden Winter.

Welches Land baut am meisten Getreide an?

Die Weltgetreideflächen von Gerste, Mais und Weizen beliefen sich nach Angaben der FAO im Wirtschaftsjahr 2019/20 auf 464 Mio. ha. Mais sicherte seine weltweit wichtigste Stellung als Getreideart mit einer Produktion von 1,12 Milliarde t. Die Hauptländer bei Mais waren die USA; China und Brasilien.

Wo kauft Deutschland Getreide?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Wie viel Weizen produziert Schweiz?

Im Jahr 2020 wurden in der Schweiz insgesamt rund 503.755 Tonnen Weizen geerntet, das sind 30.819 Tonnen mehr als im Vorjahr. Insgesamt fiel die Getreideproduktion im Berichtsjahr mit rund einer Million Tonnen um 8,3 Prozent höher aus als im Vorjahr.

Woher bezieht die Schweiz Reis?

Die Schweiz importiert jährlich 48'000 Tonnen Reis, das heisst Schweizerinnen und Schweizer konsumieren rund 5.8 kg pro Jahr. Davon waren 2017 rund 1'900 Tonnen Fairtrade-Reis. Reis mit dem Fairtrade Max Havelaar-Gütesiegel stammt aus Indien und Thailand.

Wie hoch ist der Selbstversorgungsgrad der Schweiz?

2019 belief sich der Brutto-Selbstversorgungsgrad auf 57%. Der Netto-Selbstversorgungsgrad, der ausschliesslich die mit einheimischen Futtermitteln produzierten Nahrungsmittel berücksichtigt, betrug 49%.

Wie viel Futtermittel importiert die Schweiz?

Jährlich werden rund 1,4 Millionen Tonnen Futtermittel in die Schweiz importiert, wovon rund 60 Prozent Kraftfutter mit hohem Energie- und Proteingehalt sind. Apropos Kraftfutter: Über die Hälfte davon wird im Ausland gekauft. In Schweizer Fleisch steckt also längst nicht nur Schweiz.

Welches Land baut am meisten Dinkel an?

Die Statistik zeigt die Erntemenge von Weizen und Dinkel in der Europäischen Union nach Ländern in dem Jahr 2021. Im Jahr 2021 wurden in Polen rund 12,05 Millionen Tonnen Weizen und Dinkel erzeugt.

Wer ist der größte Getreide Lieferant in Europa?

Die größten europäischen „Überschussproduzenten“ und Exporteure bei Weizen sind Frankreich, Deutschland und Rumänien – gefolgt von Polen und den baltischen Ländern sowie Bulgarien. In der aktuellen Saison zeigt die Exportstatistik der Kommission für die EU 27 bis zum 15. Mai Weizenexporte von 24,5 Millionen Tonnen an.

Kann Deutschland sich mit Weizen selbst versorgen?

Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2020/21 bei 101 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 125 Prozent.

Wohin liefert Ukraine Weizen?

Die Hauptabnehmerländer liegen allesamt in Asien und Nordafrika. Wichtigstes Zielland für das ukrainische Weizen (inkl. Mengkorn) war im Jahr 2020 Ägypten. In dem Jahr wurden rund 3,1 Millionen Tonnen in das nordafrikanische Land exportiert.

Wo kommt der Weizen her?

Herkunft: Die „Wurzeln“ des Weizens liegen in Vorderasien. Hier entstanden die Vorgänger des Weizens wie Einkorn und Emmer. Aus einer Kreuzung von Emmer und Wildgrasarten wie dem Gänsefußgras ging die heutige Kulturform des Weizen hervor.

Woher kommt das meiste Weizen?

Tschechien war im Jahr 2021 der wichtigste Weizenlieferant für den deutschen Markt. Das Importvolumen aus dem östlichen Nachbarland bezifferte sich auf rund 1,7 Millionen Tonnen.

Warum gibt es in der Schweiz noch Sonnenblumenöl?

„Die Schweiz ist beim Sonnenblumenöl weniger abhängig von Importen aus der Ukraine als andere Länder“, erklärt Urs Reinhard im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Reinhard ist Präsident von Swiss-Olio, dem Verband Schweizerischer Hersteller von Speiseölen, Speisefetten und Margarinen.

Wie viel kostet Mehl in der Schweiz?

In Deutschland kostet das Kilogramm Mehl der Eigenmarke 0,89 Euro, in der Schweiz im Angebot 1,20 CHF. Der reguläre Preis liegt bei 1,75 CHF.

Wird Mehl knapp 2022?

Hamsterkäufe im Supermarkt 2022: Lieferengpässe bei Dosentomaten, teures Mehl ist das neue Gold. Nach Lebensmitteln wie Nudeln, Mehl, Speiseöl oder Honig könnten nun auch Dosentomaten in deutschen Supermärkten knapp und teuer werden.