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Wo sind die Toten der Rheinwiesenlager?

Gefragt von: Enno Henke  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Kontroverse um die Anzahl der Todesfälle
Die Lager mit der höchsten Sterblichkeit waren: Bad Kreuznach (Lager Galgenberg und Lager Bretzenheim), Sinzig bei Remagen, Rheinberg, Heidesheim am Rhein, Wickrathberg und Büderich. In diesen sechs Lagern kamen ca. 5.000 von 500.000 Insassen ums Leben.

Was passiert mit Kriegsgefangenen?

Kriegsgefangene unterstehen den für die Streitkräfte des Gewahrsamsstaates geltenden Gesetzen und Anordnungen. Sie können für die selben Übertretungen verhandelt und bestraft werden und die selben Bestrafungen erhalten, für die Mitglieder der bewaffneten Streitkraft verhandelt und bestraft werden können.

Was geschah wirklich in den Rheinwiesenlagern?

Die Lage in den Rheinwiesenlagern, die im Juli überwiegend an Frankreich übergeben wurden, war vor allem am Anfang tatsächlich katastrophal. Das besserte sich ab Ende Mai deutlich. Im Ergebnis gab es bei den 7,75 Millionen deutschen Kriegsgefangenen in westlicher Hand 1945/46 zwischen 10.000 und maximal 40.000 Tote.

Wie viele Gefangene befanden sich angeblich am Tag der Kapitulation Deutschlands im völlig überfüllten Rheinwiesenlager Böhl Iggelheim?

30.700 Gefangene, was verdeutlicht, wie überfüllt das Lager in Böhl-Iggelheim war. Gedenkstein für das Kriegsgefangenenlager in Böhl-Iggelheim. Quelle: NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz.

Wie viele Deutsche starben in amerikanischer Kriegsgefangenschaft?

Aber während in US-Lagern während der Gefangenschaft nur bis zu 10.000 Männer gestorben sind, kamen in sowjetischen Lagern Hunderttausende ums Leben - manche Historiker sagen: bis zu einer Million.

Rheinwiesenlager – eine verschwiegene Schuld

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Warum keine Bilder von Kriegsgefangenen?

Sie sind damit zum Werkzeug der feindlichen Kriegspropaganda gemacht worden; die Bilder und Auskünfte der Gefangenen sagten über das Kriegsgeschehen nichts aus und hatten deshalb mit zulässiger Berichterstattung nicht zu tun.

Wo war mein Opa in Kriegsgefangenschaft?

Erste Anfrage beim Bundesarchiv (ehemals Deutsche Dienststelle – WASt) stellen. Dafür ist ein Benutzungsantrag und ein Rechercheauftrag beim Bundesarchiv auszufüllen. Gib dabei mindestens den Namen und das Geburtsdatum des Gesuchten an. Idealerweise wendest Du Dich zuerst an die Abteilung PA des Bundesarchivs.

Wie viele Menschen starben in den Rheinwiesenlagern?

5.000 von 500.000 Insassen ums Leben. Rechnet man diese Zahlen auf die ca. 1.000.000 Gefangenen hoch, ergibt sich eine obere Grenze von 10.000 Toten.

Wo genau waren die Rheinwiesenlager?

Die US-Armee errichtete im Zeitraum von April bis Juli 1945 zahlreiche Kriegsgefangenenlager entlang des Rheins, unter anderem in Bretzenheim, Remagen und Sinzig. Sie bezeichneten sie offiziell als Prisoner of War Temporary Enclosures (PWTE) und nummerierten sie von A1 bis A19 sowie C1 bis C4 durch.

Wie viele Tote gab es im Zweiten Weltkrieg?

Der Zweite Weltkrieg begann mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen im Herbst 1939. In der Folge wurde weltweit gekämpft und es wurden Kriegsverbrechen und Massenmorde verübt. Insgesamt wurden schätzungsweise mehr als 70 Millionen Menschen getötet.

Was passiert in russischer Gefangenschaft?

Sie wollten Zivilisten in Mariupol helfen und wurden von Russen gefangen genommen. 100 Tage saßen zwei Ukrainer im Gefängnis in Oleniwka, bevor sie freikamen. Sie berichten von Willkür, überfüllten Zellen und Folter.

Sind deutsche Kriegsgefangene in Russland geblieben?

Zweiter Weltkrieg Die Rückkehr: Vor 60 Jahren kamen die letzten Kriegsgefangenen heim. Zwischen Oktober 1955 und Januar 1956 kamen tausende deutscher Häftlinge aus sowjetischen Lagern frei – dank einer Moskaureise Konrad Adenauers. Die Rückkehrer erkannten ihr Land kaum wieder. Zwei Zeitzeugen erinnern sich.

Was geschah mit russischen Kriegsgefangenen?

Zwischen 1941 und 1945 gerieten schätzungsweise 3,2 bis 3,6 Millionen Soldaten der Wehrmacht in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1,11 Millionen kamen dabei ums Leben oder kehrten nie zurück. Im Ersten Weltkrieg lag die Sterberate der deutschen Kriegsgefangenen in russischer Hand bei 40 Prozent.

Wie finde ich heraus wo mein Vater im 2 Weltkrieg gedient hat?

Du kannst auch einen Suchantrag beim DRK stellen zu seiner Gefangenschaft. Mit etwas Glück sind dort Informationen vorhanden und eventuell auch der Antrag auf Entschädigung da kann man schon mal die beiden letzten Einheiten raus lesen. HendriH. Tatsächlich ist eine Suchanfragen beim Bundesarchiv sinnvoll.

Wie erfahre ich was mein Vater im Krieg gemacht hat?

Personenbezogene Unterlagen militärischer Herkunft werden in verschiedenen Abteilungen des Bundesarchivs verwahrt: Bei der Abteilung Militärarchiv (MA) in Freiburg, bei der Abteilung Personenbezogene Auskünfte (PA) in Berlin-Reinickendorf (früher Deutsche Dienststelle-WASt) und bei der Abteilung Bereitstellung (BE) in ...

Wer hatte im 2 Weltkrieg die größte Armee?

Die größte jemals für einen Feldzug zusammengezogene Streitmacht umfasste mit drei Millionen Soldaten drei Viertel des deutschen Feldheeres, die über 600.000 Fahrzeuge, 3.600 Panzer und 7.100 Geschütze verfügten und von etwa 2.000 Flugzeugen unterstützt wurde.

Welche Gegenstände darf ein Kriegsgefangener behalten?

Dürfen die Kriegsgefangenen ihr Eigentum behalten? Ihr persönliches Eigentum dürfen die Kriegsgefangenen behalten (Art. 18 I GA III). Den Soldaten dürfen ihre Geldbeträge und Wertgegenstände nur gegen eine Empfangsbestätigung abgenommen werden und müssen ihnen nach Beendigung des Krieges zurückgegeben werden (Art.

Was steht in der Genfer Konvention?

Am 22. August 1864 wurde das erste Genfer Abkommen verabschiedet – als erster völkerrechtlicher Vertrag, der den Schutz von Verwundeten, die Neutralität des Sanitätspersonals und das Rote Kreuz als Schutzzeichen zum Gegenstand hat.

Was besagt die Genfer Konvention in Bezug auf den Umgang mit Kriegsgefangenen?

Vergeltungsmassnahmen gegen Kriegsgefangene sind verboten. Die Kriegsgefangenen haben unter allen Umständen Anspruch auf Achtung ihrer Person und ihrer Ehre. Frauen sind mit aller ihrem Geschlecht geschuldeten Rücksicht zu behandeln und müssen auf jeden Fall die gleich günstige Behandlung erfahren wie die Männer.

Wie viele Deutsche starben in russischer Kriegsgefangenschaft?

Rolf Keller: Sicher ist, dass mindestens 5,3 und bis zu 5,7 Millionen sowjetische Soldaten in Gefangenschaft geraten sind. Mindestens 2,6 Millionen, wahrscheinlich sogar bis zu 3,3 Millionen kamen in deutscher Gefangenschaft ums Leben, also ungefähr die Hälfte oder sogar mehr.

Wer waren die spätheimkehrer?

Als Spätheimkehrer werden vom Gesetzgeber alle Rückkehrer bezeichnet, die nach dem 31. Dezember 1946 entlassen wurden.

Wie viele russische Kriegsgefangene in Deutschland?

Rund 630.000 sowjetische Kriegsgefangene überlebten das Kriegsende in Deutschland. Viele Kriegsgefangene wurden direkt in der Sowjetunion als "Hilfswillige" zum Dienst in die Wehrmacht eingezogen, die ab 1943 selbst gewaltige Zahlen an deutschen Gefangenen verkraften musste.

Warum 95 Prozent der Kriegsgefangenen starben?

Viele deutsche Kriegsgefangene starben bereits auf dem langem Marsch während des harten russischen Winters auf dem Weg zu den Lagern. Erschwerend hinzu kam die ohnehin bereits desolate körperliche Verfassung der Soldaten, geprägt durch die langen Monate der Kälte, des Kämpfens und der Mangelversorgung.

Wie viele deutsche Soldaten werden noch vermisst?

Mehr als 1.000.000 deutsche Soldaten gelten auch noch nach über 60 Jahren als vermisst. Sie liegen in den Wäldern Ostdeutschlands, der Wüste Afrikas, in den Weiten Russlands und in vielen anderen Ländern, teilweise wo sie gefallen sind, verscharrt.

Wie viele deutsche Soldaten haben Stalingrad überlebt?

Nach Ende der Kämpfe im Februar 1943 glich Stalingrad einem Trümmerfeld. Rund 90.000 deutsche Soldaten gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Bis 1956 kehrten nur 6.000 Überlebende nach Deutschland zurück.