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Wo Schmerzensgeld einklagen?

Gefragt von: Heinz-Günter Keßler  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Grundsätzlich kann es nicht schaden, sich von einem Anwalt beraten zu lassen, wenn Sie Schmerzensgeld einklagen möchten. Ist das Amtsgericht zuständig (Beträge bis 5.000 Euro), besteht jedoch kein Anwaltszwang. Wird vor höheren Gerichten verhandelt, müssen Sie sich allerdings von einem Anwalt vertreten lassen.

Wie Klage ich auf Schmerzensgeld?

Sie benötigen eine unbezifferte Leistungsklage, um Schmerzensgeld einklagen zu können. Der Verletzte muss nun sämtliche Verletzungen und Tatfolgen detailliert darstellen. Außerdem muss er einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Schadensereignis und seinen körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen aufzeigen.

Wo stellt man Antrag auf Schmerzensgeld?

Schmerzensgeld ist wo zu beantragen? Die Zivilprozessordnung, kurz ZPO, bestimmt, dass eine Klage immer einen Antrag enthalten muss. Sie können also Schmerzensgeld vor Gericht beantragen. Dafür ist ein Zivilgericht erforderlich, da Schmerzensgeld ein zivilrechtlicher Schuldanspruch ist.

Welches Gericht ist zuständig bei Schmerzensgeld?

Liegt die Höhe des Schmerzensgeldes bei maximal 5.000 Euro, ist das Amtsgericht zuständig. Geht es um höhere Summen, muss sich das Landgericht mit dem Fall befassen.

Wie fordert man Schmerzensgeld ein?

Um ein Schmerzensgeld zu beantragen, müssen sich Geschädigte also an ein Zivilgericht wenden. Es besteht teilweise auch die Möglichkeit, zivilrechtliche Ansprüche parallel mit dem Strafverfahren verhandeln zu lassen. Ein solches Adhäsionsverfahren findet dann vor dem Strafgericht statt.

Schmerzensgeld - wie viel erhalte ich? [2020]

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Kann ich ohne Anwalt schmerzensgeldforderung?

Das Amtsgericht vor Ort ist zuständig, wenn der Streitwert bis 5.000 Euro beträgt. Bei einem Streitwert über 5.000 Euro ist das jeweilige Landgericht zuständig – hier ist es nicht mehr möglich, das Schmerzensgeld ohne Anwalt zu beantragen, denn hier besteht Anwaltszwang.

Wie lange kann man noch Schmerzensgeld einklagen?

Das Wichtigste in Kürze: Der Anspruch auf Schmerzensgeld verjährt grundsätzlich nach 3 Jahren. Kann der Schädiger nicht ermittelt werden oder hat vorsätzlich gehandelt, verjährt Schmerzensgeld erst nach 30 Jahren.

Wer zahlt den Anwalt bei Schmerzensgeld?

Wer übernimmt die Kosten für den Anwalt? Sollte der Prozess zu Ihren Gunsten ausgehen und Ihnen wird Schmerzensgeld zugesprochen, muss die Versicherung des Schädigers die Kosten für Ihren Anwalt tragen.

Wie kann ich eine Klage einreichen?

Sie können die Klage sowohl mündlich als auch schriftlich beim zuständigen Gericht einreichen. Möchten Sie eine Klage beim Amtsgericht erheben, können Sie einen Rechtsanwalt mit der Formulierung und Einreichung der Klageschrift beauftragen.

Welches Gericht ist für die Klage zuständig?

Gemäß § 12 ZPO, ist das Gericht, bei dem eine Person ihren allgemeinen Gerichtsstand hat, für alle gegen sie zu erhebenden Klagen zuständig, außer es gilt ein ausschließlicher Gerichtsstand für die Klage.

Welche Versicherung zahlt Schmerzensgeld?

Bei einem Unfall wird das Schmerzensgeld durch die Haftpflichtversicherung vom Verursacher gezahlt. Neben der Möglichkeit, über die Versicherung des Unfallgegners Schadensersatz einzufordern, kann auch eine private Unfallversicherungen für Nichtvermögensschäden aufkommen.

Wer legt Schmerzensgeld fest?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.

Wie bekomme ich Schmerzensgeld nach Körperverletzung?

Ein rechtmäßiger Anspruch auf Schmerzensgeld nach Körperverletzung besteht unter folgenden Voraussetzungen: Eine physische oder psychische Misshandlung liegt vor. Der Schädiger handelte fahrlässig oder vorsätzlich. Dem Geschädigten sind wesentliche immaterielle Schäden entstanden.

Wann kann man jemanden auf Schmerzensgeld verklagen?

Schmerzensgeld kann z. B. beanspruchen, wer von jemand anders vorsätzlich oder fahrlässig am Körper verletzt oder in seiner Gesundheit geschädigt wurde. Auch die Gefährdungshaftung nach § 7 StVG kann einen solchen Anspruch gegen den Schädiger begründen.

Wer zahlt Schmerzensgeld wenn der Täter nicht zahlen kann?

Wenn er fahrlässig gehandelt hat und eine Haftpflichtpolice besitzt, übernimmt die Versicherung die Zahlung des Schmerzensgeldes. Bei Vorsatz muss hingegen immer der Verursacher das Schmerzensgeld aus eigenen Mitteln bezahlen, weil das vorsätzliche Zufügen eines Schadens von Versicherungen nicht abgedeckt wird.

Wann kann man zivilrechtlich verklagen?

Können Sie außergerichtlich keine Einigung erzielen, hilft nur die Zivilklage vor Gericht. Ein zivilrechtliches Verfahren wird immer dann angestrengt, wenn privatrechtliche Angelegenheiten geklärt werden sollen. Dies umfasst vertragliche und schadensrechtliche Ansprüche ebenso wie Urheberrechtsverletzungen.

Kann man selbst Klage einreichen?

Kann ich selbst bei Gericht Klage einreichen, oder brauche ich einen Anwalt? Beim Landgericht kann nur ein Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin eine Klage einreichen. Beide Parteien müssen sich hier durch Anwälte vertreten lassen. Wer keinen Anwalt hat, kann den Prozess allein deshalb verlieren!

Wie viel kostet eine Klage?

Berechnungsbeispiele: Für eine Klage beim Verwaltungsgericht mit dem Auffangstreitwert von 5.000 Euro ist eine Verfahrensgebühr von 3 x 161 Euro = 483 Euro zu zahlen, für eine Klage mit einem Streitwert von 10.000 Euro eine Gebühr von 3 x 266 Euro = 798 Euro.

Wie kann man ohne Anwalt Klage einreichen?

Ein Gerichtsverfahren ohne Anwalt ist überall dort möglich, wo sich aus dem Gesetz kein Anwaltszwang ergibt. Dort, wo ein Rechtsanwalt zwingend vorgesehen ist, können bestimmte Rechtshandlungen auch nur durch diesen vorgenommen werden.

Wie berechnet sich Schmerzensgeld nach Autounfall?

Naturgemäß ist es schwierig, Schmerzensgeld nach einem Autounfall zu beziffern. Maßgeblich kommt es auf die Umstände im Einzelfall an. Es gibt keine pauschalen, allgemeingültigen Beträge. Deshalb spricht das Gesetz nur von einer „billigen Entschädigung in Geld“.

Wer zahlt Anwalt bei Körperverletzung?

Wer keine Rechtsschutzversicherung hat, muss die seine Anwaltskosten selbst bezahlen, wenn er nicht freigesprochen wird. Eine Strafverteidigung kostet in der Regel zwischen 450,00 – 660,00 €.

Was kostet Anwalt Autounfall?

Bei einem Standardfall mit durchschnittlichem Aufwand steht Ihrem Rechtsanwalt dann eine 1,3 Geschäftsgebühr zzgl. Auslagen und Mehrwertsteuer zu. Beläuft sich der Schaden z.B. auf 4.384,00 €, entstehen Rechtsanwaltskosten in Höhe von 413,64 €.

Wie läuft eine Schmerzensgeld ab?

Beim Schmerzensgeld ist die Dauer zur Auszahlung vom Prüfungszeitrum abhängig. Innerhalb dieses Zeitraumes hat der Schädiger bzw. Versicherer Zeit, den geltend gemachten Anspruch nach Grund und Höhe zu prüfen. Nach den sogenannten notwendigen Erhebungen tritt die Fälligkeit des Anspruchs ein.

Wie beantrage ich Schmerzensgeld nach einem Unfall?

Anspruch auf Schmerzensgeld hat, wer bei einem Autounfall unverschuldet erhebliche Verletzungen erlitten hat. Um vom Unfallverursacher Geld zu bekommen, müssen Geschädigte den Unfall als Ursache ihrer Beschwerden nachweisen. Der Schmerzensgeldanspruch besteht mindestens 3 Jahre lang.