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Wo geht Deutsches Holz hin?

Gefragt von: Annerose Bruns  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Laut Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie waren es 20 Millionen Festmeter Rund- und Schnittholz im vergangenen Jahr. Das sind mehr als 80 Prozent mehr als noch im Jahr 2019. Den größten Teil davon macht Nadelrundholz aus. Hauptabnehmer sind China und die USA.

Warum geht Deutsches Holz nach China?

Zwar spielen mehrere Gründe in den Engpass rein, ein wichtiger Faktor sind jedoch die enorm ansteigenden Exporte ins Ausland, vor allem nach China und die USA. Laut Nürnberger Nachrichten, hätten die USA gerade einen hohen Holzbedarf und ebenfalls eine Holzknappheit.

Was machen die Chinesen mit unserem Holz?

"China ist mittlerweile eine große Drehscheibe im globalen Handel mit Holz- und Papierprodukten", sagt Björn Seintsch. Was immer aus Holz hergestellt werden kann, wird international gehandelt: Schnitthölzer, Pellets, Holz-Werkstoffe wie etwa Sperrholz, oder Stuhl-Sitzkästen, wie sie Accente kauft.

Warum exportiert Deutschland so viel Holz?

Bauindustrie und Handwerker klagen über stark gestiegene Preise für Bauholz, während gleichzeitig der Export von rohen Stämmen und bearbeitetem Schnittholz kräftig anzieht. Droht ein Ausverkauf des Waldes? Die globale Nachfrage nach dem Baustoff Holz heizt in Deutschland den Export an.

Wo ist all das Holz hin?

Die Waldbesitzer müssen daher andere Abnehmer für ihr Holz finden. In den vergangenen Jahren kamen die immer häufiger aus China. In riesigen Sägewerken verarbeiten die Chinesen nur zu gern das günstige deutsche Käferholz. 2020 wurde rund die Hälfte der exportierten Baumstämme nach China verschifft.

Holz - Gemütlich, heimisch, nachhaltig | SWR Treffpunkt

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Warum kaufen die Chinesen so viel Holz?

Die Chinesen zahlen dafür Preise, die teilweise deutlich über dem hiesigen Marktwert liegen. Das aber sorgt bei der Holz verarbeitenden Industrie in unserem Land für große Probleme. China ist ein Großverbraucher an Holz und sucht nach diesem Rohstoff vermehrt auch in Belgien.

Wer kauft Holz aus Deutschland?

Laut Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie waren es 20 Millionen Festmeter Rund- und Schnittholz im vergangenen Jahr. Das sind mehr als 80 Prozent mehr als noch im Jahr 2019. Den größten Teil davon macht Nadelrundholz aus. Hauptabnehmer sind China und die USA.

Warum braucht die USA so viel Holz?

Die Sägewerksmehrproduktion in den USA entsteht im US-Süden und -Osten – also genau dort, wo Binderholz in den kommenden Jahren die Ex-Klausner-Werke auf zweimal 1 Mio. fm/J hochfahren möchte. Europa lieferte 2020 schon 8,5 % des US-Importbedarfs bei Nadelschnittholz.

Warum importiert Deutschland Holz?

Holz aus Deutschland gibt also nicht nur Sicherheit, sondern verringert auch Transportwege und damit den ökologischen Fußabdruck.

Was passiert mit dem ganzen Borkenkäferholz?

Ein Teil des Holzes aus dem Harz wird exportiert

Der Großteil des Holzes - Baumstämme von 5 bis 18 Metern Länge - geht an die Sägeindustrie. Dort wird aus dem sogenannten Rundholz Industrieholz, also etwa Dachlatten. Das übrige Holz wird zu Dämmstoff oder Papier verarbeitet.

Was macht China mit dem käferholz?

Zwar sei es bedauerlich, dass das Käferholz nur niedrige Preise erziele, es könne aber davon ausgegangen werden, dass das Holz in China nicht verbrannt, sondern dauerhaft durch Verbauung festgelegt und damit nicht durch Beton oder Stahl substituiert würde. „Bauen mit Holz ist grundsätzlich gut für die Umwelt.

Wann erholt sich der Holzmarkt?

Der Preis für Bauholz, der getrieben von einem starken Heimwerker-Trend während der Lockdowns und dem damit einhergehenden höheren Bedarf für Schnittholz um rund 250% stieg, ist seit Mai 2021 wieder um rund 80 % gefallen.

Wie viel Holz importiert Deutschland?

Im Jahr 2018 wurden rund 7,1 Millionen Kubikmeter Rohholz nach Deutschland importiert. Das ist fast die dreifache Menge wie noch vor 15 Jahren. Deutlich weniger Rohholz wurde im selben Jahr aus Deutschland exportiert – die Ausfuhrmenge belief sich auf rund 3,5 Millionen Kubikmeter Rohholz.

Woher beziehen wir unser Holz?

Holz ist ein sehr einzigartiger natürlicher Rohstoff aus den Wäldern der Erde. Holz wächst ständig nach und zeigt je nach Standort und Baumart ein unterschiedliches Wachstumsverhalten. Damit auch in Zukunft eine intakte Natur aufrecht erhalten bleibt, ist auf eine nachhaltige Forstwirtschaft zu achten.

Hat Deutschland genug Brennholz?

In unseren Wäldern werden pro Jahr zwischen 75 und 85 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Dem steht ein jährlicher Zuwachs von 120 Millionen Kubikmetern gegenüber. Das heißt: Die Holzvorräte nehmen Jahr für Jahr um rund 40 Millionen Kubikmeter zu.

Wie viel Holz exportiert Russland nach Deutschland?

Ungefähr 10% des europäischen Nadelschnittholz-Imports kommen aus Russland, die Importe nach Deutschland aus allen drei Ländern betrugen im vergangenen Jahr rund 1,4 Mio. m3, informiert der GD Holz.

Woher bezieht Deutschland Brennholz?

Im Gegensatz zu dieser Entwicklung stehen die konstant bleibenden Waldflächen in Deutschland (circa 3,6 Milliarden m3) und sogar leicht wachsenden Waldflächen in Österreich. Folglich muss Brennholz aus den umliegenden, waldreichen Ländern – wie beispielsweise Polen, Ukraine und Bulgarien – importiert werden.

Warum liefert Kanada kein Holz in die USA?

“ Die USA hatten zuvor angekündigt, auf kanadische Weichholz-Importe einen Strafzoll von 20 Prozent zu erheben. US-Handelsminister Wilbur Ross warf Kanada vor, Handelsvereinbarungen verletzt zu haben. Dabei geht es um den Vorwurf unzulässiger Subventionen für die kanadische Holzwirtschaft.

Warum kann Kanada kein Holz liefern?

Die hohe Nachfrage, der fehlende Nachschub aus den kanadischen Wäldern, die unsicheren Lieferungen aus den Sägewerken, das alles hat die Preise explodieren lassen. Für Bauholz ist der Preis nach Daten der US-amerikanischen National Association of Home Builders seit April 2020 um 180 Prozent gestiegen.

Warum fehlt Holz in Deutschland?

Für die Lieferschwierigkeiten und die hohen Preise bei Baumaterial, vor allem beim Holz, gibt es mehrere Gründe. Einer davon sind die wegen Corona unterbrochenen Lieferketten, die noch nicht wieder so funktionieren wie vor der Pandemie. Darüber hinaus ist die Nachfrage gestiegen, vor allem in den USA und China.

Warum ist Holz so teuer 2022?

Schlechte Nachrichten für angehende Bauherren und Hausbauunternehmen: die ohnehin schon stark gestiegenen Preise für Bauholz könnten spätestens Anfang 2022 nochmals deutlich steigen. Grund hierfür ist das ab dann gültige Exportverbot für russisches "Rundholz" (unverarbeitete Baumstämme).

Ist Holz immer noch knapp?

Offenbar ist Holz erneut sehr knapp. Im Mai vorigen Jahres hatten die Holzpreise ihre bisherigen Höchststände erreicht und waren dann bis August drastisch gefallen. Nun geht es wieder steil nach oben. Das dürfte auch den globalen Holzmarkt beflügeln und die europäischen Exportpreise wieder nach oben treiben.

Wird das Holz wieder günstiger?

Das könnte ein Signal sein, dass die Inflation bald abflacht. Im Frühjahr 2020 gehörte Holz nämlich zu den allerersten Produkten, von denen die Preise explodiert sind – bis Mai 2021 auf 680 Euro pro Kubikmeter.