Zum Inhalt springen

Wieso greifen die Germanen die Römer an?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Rüdiger Völker B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (36 sternebewertungen)

Im Jahr 6 nach Christus bestimmt Kaiser Augustus den römischen General Quintilius Varus zum Oberbefehlshaber am Rhein. Zu dieser Zeit sind die germanischen Stämme bereits ein Sicherheitsproblem für die römische Provinz Gallien. Diese Provinz, mit dem Rhein als Ostgrenze, wollen sie vor den "Barbaren" schützen.

Was wollten die Römer von den Germanen?

Die Taktik der vorgelagerten Verteidigung

Die Drususfeldzüge (12 bis 9 vor Christus) in das rechtsrheinische germanische Gebiet sollten eine vorgelagerte Grenzsicherung ermöglichen. Durch Kontrolle und Befriedung der dort siedelnden germanischen Stämme wollte Augustus weitere Einfälle nach Gallien verhindern.

Warum hatten die Römer Angst vor den Germanen?

Denn aus Römer-Sicht war Germanien viel unattraktiver als Gallien – ein „gestaltloses Land voller schauriger Wälder, grässlicher Sümpfe und rauer Gebirge“, schrieb Tacitus, eine weitere tendenziöse Informationsquelle über die Germanen, hundert Jahre später in seiner „Germania“.

Wieso eroberten die Römer nicht ganz Germanien?

In der Tat ist es so, dass die Eroberung jedes Landstriches Kosten verursacht, die Kontrolle über das neue Gebiet zu halten, könnte sogar höhere Kosten verursachen. Die linksrheinischen Ländereien sowie der Süden des heutigen Deutschland hatten das angenehmere Klima und mehr Ressourcen als der Norden und der Osten.

Haben die Römer Germanien erobert?

setzte Gaius Iulius Caesar erstmals mit Truppen über den Rhein, ab 13/12 v. Chr. führte der Feldherr Drusus unter Augustus mehrere Feldzüge nach Germanien. Die letztlich vergeblichen Versuche, das rechtsrheinische Gebiet bis zur Elbe zur Provinz zu machen, dauerten fast 30 Jahre (Augusteische Germanenkriege).

Der Verrat des Arminius – Kampf um Germanien | Ganze Folge | Terra X

22 verwandte Fragen gefunden

Wie nannten die Römer die Deutschen?

Die Römer bezeichneten das Gebiet der germanischen Volksstämme auch als "Babaricum" und hielten seine Bewohner für sozial und intellektuell rückständige "Barbaren".

Warum stellen die Römer die Germanen als Barbaren dar?

Die Römer wussten nur sehr wenig über die Germanen aus dem Norden und bezeichneten sie als "Barbaren". Damit meinten sie, dass sie weder eine griechische noch römische Kultur besaßen. Die Germanen haben sich selbst niemals "Germanen" genannt. Dieser Begriff entstand erst viel später.

Welcher Germane besiegte die Römer?

Im Jahr 9 nach Christus besiegen die Germanen unter Arminius die Truppen des römischen Feldherrn Varus. Später wird die Schlacht mythisch verklärt.

Wer hat die Römer aus Deutschland vertrieben?

Und dass das nicht stimmt, liegt an den Germanen, die im Jahre 9 nach Christus die "frechgewordenen" Römer für immer aus den rechtsrheinischen Landen vertrieben.

Wie haben die Römer verloren?

Im Jahr 476 führte der germanische Offizier Odoaker eine Revolte an und setzte den letzten Kaiser des Weströmischen Reiches, Romulus Augustus, ab. Da es danach nie wieder einen römischen Kaiser gab, sehen viele das Jahr 476 als Ende des Weströmischen Reiches an.

Wie haben die Römer gekämpft?

Mit ihren großen Schilden bildeten die Römer auch spezielle Formationen wie die „Schildkröte“ (Testudo). Für das Gefecht auf freiem Feld entwarfen die Römer eine effektive Kampfform, um gegnerische geschlossene Formationen zu schwächen. Die Legionäre, die mit Pila (Sg.

Wie kämpfen die Germanen?

Germanische Krieger

Das Schwert war ein Statussymbol bei den Germanen. Manche Germanen kämpften als bezahlte Krieger zum Beispiel für die Römer oder die Hunnen. Außergewöhnliche Kämpfer waren die sogenannten Wolfs- und Bärenkrieger, die sich Tierfelle umhängten und sich durch besonderen Mut und Stärke auszeichneten.

Waren Germanen größer als Römer?

Einem Drusus von etwa 1,50 bis 1,60 Meter Körperhöhe dürfte schon eine Frau von 1,70 Meter sehr groß erschienen sein. Da die Germanen generell die Römer bei der Körpergröße um etwa eine Kopflänge überragten, sollte eine 1,70 Meter große Frau noch nicht als riesenhaft gegolten haben.

War Germanien Deutschland?

Sind die Germanen die Ahnen der Deutschen? Die Germanen sind nicht nur die Ahnen der Deutschen, sondern sie haben die Entwicklung nahezu aller Völker in Mitteleuropa beeinflusst. Einige Germanenstämme sind sogar bis auf den Balkan, auf die Iberische Halbinsel und nach Nordafrika gewandert.

Was haben die Germanen gemacht?

Die meisten Germanen waren Bauern. Sie kannten schon das Rad und den Pflug, aber kein Geld. Sie ernteten unter anderem Gerste und Erbsen, sammelten wilde Früchte und Beeren und hielten Rinder, Schafe und andere Tiere. Es gab Handwerker wie Schmiede.

Hatten die Germanen Sklaven?

Den Sklavenstand (Sklaven) kannten die Germanen nur in rudimentärer Form. In antiken Zeugnissen erscheinende 'nobiles' und 'ingenui' können nicht ohne weiteres im Sinn späterer Schichtung (Adel - Freie) interpretiert werden.

Was haben die Germanen von den Römern übernommen?

Wir kennen aus den Schriftquellen die ein oder andere Notiz, dass die Germanen Gänsefedern geliefert hätten für römische Kissen beispielsweise, Felle, die dann auch weiterverarbeitet wurden auf römischer Seite, das berühmte Frauenhaar, das germanische Frauenhaar für die Perücken der römischen Damenwelt oder auch Seife.

Wer konnte die Römer besiegen?

Der Held Arminius

Dies war auch der Grund, warum es ihm gelang, die Römer zu schlagen: Er kannte ihre Stärken und Schwächen und konnte dieses Wissen gegen sie verwenden.

Wohin lockten die Germanen die Römer?

Das germanische Heer unter seinem Anführer Hermann (auch Arminius genannt) stellte sich dem Vorhaben von Varus und seinen drei Legionen in den Weg. Den Überlieferungen nach lockten die Germanen Varus und seine Soldaten auf dem Weg vom Sommerlager an der Weser in das Winterquartier im Wald in einen Hinterhalt.

Wie heißt der Anführer der Germanen?

Im Jahr 9 nach Christus kam es zu dem blutigen Aufstand der Germanen unter der Führung von Arminius, der als Varusschlacht in die Geschichte eingegangen ist. Mit diplomatischem Geschick war es ihm gelungen, die vorher zerstrittenen Stämme der Cherusker, Chattten, Angrivarer, Marser und Brukterer zu einen.

Wie begegnen sich Römer und Germanen?

Das Verhältnis zwischen den Römern und Germanen ist von Anfang an geprägt durch gegenseitigen Respekt. Die Römer achteten die naturwüchsigen Sitten der Germanen, das Urteil von Tacitus und 300 Jahre später von Salvianus stimmt wesentlich überein.

Waren die Germanen auch Wikinger?

Zu den Germanen zählt man sehr viele verschiedene Stämme. Die wichtigsten sind: Franken, Alemannen, Sachsen, Goten, Wikinger, Normannen und Vandalen. Die Germanen trieben Handel mit den Römern.

Wie heißt die Religion der Germanen?

Der Glaube eines Volkes, das uns selbst kaum Schriftquellen hinterlassen hat, ist natürlich schwer zu rekonstruieren. Auch gibt es keine Tempel oder Kirchen, denn so viel weiß man: Die Germanen im Südwesten hatten eine ausgeprägte Naturreligion, verehrten Bäume, Flüsse, Quellen und auch Tiere.

Sind die Kelten Germanen?

Während es sich in Gallien um keltische Stämme und bei den nordöstlich des Rheins wohnenden Stämmen um Germanen handelte, müssen wir in der Übergangszone an der Mosel, Rhein und Donau von einer Mischbevölkerung (u.a. Menapier, Nervier, Eburonen, Treverer, Triboker) ausgehen.

Wer lebte vor den Germanen in Deutschland?

Der Neandertaler besiedelte Mitteleuropa bis vor etwa 40.000 Jahren.

Vorheriger Artikel
Was machen die meisten am Handy?
Nächster Artikel
Ist Wasser gut für die Leber?