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Wie wirkt sich eine Scheidung auf die Rente aus?

Gefragt von: Herr Enno Bach MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Durch den Versorgungsausgleich kann sich die Rente für eine oder einen der beiden mindern und für die andere oder den anderen entsprechend erhöhen. In den meisten Fällen werden die Rentenansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung in einer internen Teilung ausgeglichen.

Hat meine geschiedene Frau Anspruch auf meine Rente?

Geschiedene zahlen oft einen Teil ihrer Rente an den Ex-Partner. Grund dafür ist der Versorgungsausgleich. Mit der Scheidung werden alle während der Ehe erworbenen Rentenanwartschaften je zur Hälfte aufgeteilt.

Was bleibt von der Rente nach der Scheidung?

Die Grundidee ist einfach: Jede Rentenanwartschaft, die während der Ehe entstanden ist, wird halbiert und beiden Partnern jeweils zu 50 Prozent gutgeschrieben. Beispiel: Partner A besitzt zum Zeitpunkt der Heirat eine gesetzliche Rentenanwartschaft in Höhe von monatlich 150 Euro.

Wie viel rentenpunkte bekommt die Frau bei Scheidung?

Der Ausgleich

Die Hälfte seiner während der Ehe erworbenen Ansprüche muss der Ehemann an seine Frau abtreten, das sind hier 30 Punkte. Die Ehefrau muss ebenfalls die Hälfte, also 15 Punkte, an ihren Mann abtreten. Beide haben dann nach dem Versorgungsausgleich 45 Punkte.

Was ist besser für die Frau Trennung oder Scheidung?

Viele Ehepaare scheuen eine Scheidung aus Sorge vor den hohen Scheidungskosten. Doch aus finanzieller Sicht ist eine Trennung ohne Scheidung nicht unbedingt sinnvoll. Sie bietet weder Steuervergünstigungen noch andere finanzielle Vorteile.

Versorgungsausgleich - die Aufteilung der Rente bei Scheidung - Scheidung4u - #2018-V.2

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Welche Nachteile hat eine Scheidung?

Unterhalt nur für Ehegatten

Diese Pflicht besteht auch nach einer Scheidung grundsätzlich weiter. Unverheiratete hingegen haben keinerlei Unterhaltsanspruch oder -pflicht. Je nach Konstellation und Einkommen der Partner kann das sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil sein.

Wie viel kostet eine Scheidung wenn beide einverstanden sind?

Abhängig vom Verfahrenswert und der individuellen Rechtslage lässt sich jedoch sagen, dass die Kosten einer einvernehmlichen Scheidung im deutschlandweiten Durchschnitt bei rund 800,00 Euro beginnen. Hierbei werden beide Eheleute von einem Anwalt vertreten und der Verfahrenswert wird mit 3.000 Euro bemessen.

Was heißt Versorgungsausgleich von 1000 Euro?

Bei der Scheidung beträgt der Verfahrenswert des Versorgungsausgleichs mindestens 1.000,- Euro. Pro Anrecht beträgt der Streitwert des Versorgungsausgleichs bei der Scheidung 10 % der 3-Monats-Netto-Einkünfte der Ehegatten. Beispiel: Die Ehefrau hat ein Einkommen von 1.000,- Euro netto.

Wann bekomme ich meine Rente von meinem Ex Mann?

Hallo. Das Geld auf die Hand bekommst Du erst wenn Du in Rente gehst. Wenn Sie in Ihre letzte Rentenauskunft schauen, sollte da drin vermerkt sein, welche Auswirkung der Versorgungsausgleich für Sie hat ... und natürlich auch in den Unterlagen zur Scheidung.

Was steht mir bei einer Scheidung nach 30 Jahren zu?

Bei einer Trennung nach 30 Jahren spielt aufgrund des Alters der Ehepartner neben dem nachehelichen Ehegattenunterhalt auch der Versorgungsausgleich eine große Rolle. Bei einer Trennung nach 30 Jahren Ehe gibt es oft viele gemeinsame Wertgegenstände, ein Eigenheim, ein während der Ehezeit erwirtschaftetes Vermögen.

Was steht bei einer Scheidung der Frau zu?

45% des bereinigten Nettoeinkommens des Unterhaltspflichtigen, sofern die Ehefrau nicht erwerbstätig ist. Ist die Ehefrau jedoch erwerbstätig, dann beträgt die Höhe des Trennungsunterhalts 3/7 bzw. 45% der Differenz des bereinigten Nettoeinkommens aus der Erwerbstätigkeit des Ehemanns und des Einkommens der Ehefrau.

Wie wird die Rente bei einer Scheidung aufgeteilt?

Für die meisten Paare findet der Versorgungsausgleich bei Ansprüchen aus der gesetzlichen Rentenversicherung als interne Teilung statt. Hierbei gibt jede Partnerin und jeder Partner jeweils die Hälfte ihrer oder seiner in der Ehe- oder Partnerschaftszeit erworbenen Anrechte an die Partnerin oder den Partner ab.

Wie lange muss man verheiratet sein um die Rente des Mannes zu bekommen?

Bei Eheschließungen ab dem 1. Januar 2002 wird eine Witwen- oder Witwerrente nur noch gezahlt, wenn die Ehe mindestens ein Jahr bestanden hat.

Wie viel Rente bekommt die zweite Ehefrau?

Bei Wiederheirat entfällt die Witwenrente, stattdessen kann gemäß § 80 SGB VII eine einmalige Rentenabfindung in Höhe des 24-fachen der Witwenrente gezahlt werden.

Wird der Versorgungsausgleich von der Rente abgezogen?

Die wichtigsten Fachbegriffe zum Versorgungsausgleich

Interne Teilung: Beide Partner teilen ihre während der Ehe erworbenen Rentenansprüche beim jeweiligen Versorgungsträger. Das ist heute der Regelfall für den Versorgungsausgleich.

Wie lange muss man verheiratet sein um Versorgungsausgleich zu bekommen?

Um Unklarheiten zu vermeiden, hat der Gesetzgeber deswegen eine ausdrückliche gesetzliche Regelung für kurze Ehen in das Versorgungsausgleichsgesetz aufgenommen: Bei Ehen, die vor dem Scheidungsantrag maximal drei Jahre gedauert haben, wird grundsätzlich kein Versorgungsausgleich durchgeführt.

Wird der Versorgungsausgleich automatisch gezahlt?

Der Versorgungsausgleich wird im Fall einer Scheidung durch das zuständige Familiengericht, bei dem die Scheidung eingereicht wurde, grundsätzlich von Amts wegen – also „automatisch“ – durchgeführt.

Was kostet eine Scheidung und wer zahlt?

Grundsätzlich müssen die anfallenden Gerichtskosten von beiden Parteien hälftig getragen werden. Am Ende des Verfahrens, werden die Gerichtskosten daher abschließend, auf der Grundlage des festgesetzten Streitwertes, von dem Gericht berechnet.

Wie lange dauert eine Scheidung wenn beide einverstanden sind?

Dauer der Scheidung. Das deutsche Scheidungsverfahren kann sich insgesamt über 6-12 Monate ab Einreichung des Scheidungsantrags erstrecken. Kann ausnahmsweise auf den Versorgungsausgleich verzichtet werden, ist eine Scheidung innerhalb von 3-4 Monaten möglich.

Wer sollte am besten die Scheidung einreichen?

Verfahren > Scheidungsverfahren > Welcher Ehegatte sollte den Scheidungsantrag stellen? Grundsätzlich ist es völlig egal, wer von beiden Eheleuten den Antrag einreicht. Die Kosten sind in jedem Falle gleich hoch, denn sie richten sich ohnehin nach dem Einkommen beider Ehegatten.

Ist es sinnvoll sich scheiden zu lassen?

Ob es sinnvoll ist, sich scheiden zu lassen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Hierbei sollte man sich im Klaren darüber sein, was eine Scheidung nach sich zieht und welche Folgen es hat, verheiratet zu bleiben. Im Zweifel sollten Sie anwaltlichen Rat einholen.

In welchem Alter scheiden sich die meisten?

Das durchschnittliche Alter der Frauen bei der Scheidung lag im Jahr 2021 bei 43,9 Jahren. Im gleichen Jahr betrug das durchschnittliche Alter der geschiedenen Männer zum Zeitpunkt der Ehescheidung 47 Jahre. Derweil betrug das Durchschnittsalter im Jahr 2014 rund 45,9 Jahre.

Wann lohnt sich die Scheidung?

Ein weiteres Anzeichen für eine Scheidung kann die Art und Weise sein, wie man sich streitet. Wenn Sie und Ihr Ehepartner in der Lage sind, einander zu respektieren, auch wenn Sie über etwas anderer Meinung sind und sogar wenn Sie gegeneinander ankämpfen, kann Ihre Meinungsverschiedenheit durchaus vorteilhaft sein.

Was ändert sich wenn der Ex wieder heiratet?

Wenn der Unterhaltsberechtigte erneut heiratet, geht die Unterhaltspflicht von dem Ex-Ehegatten auf den neuen über. Der ehemalige Unterhaltspflichtige muss dann regelmäßig keinen Unterhalt mehr an seinen ehemaligen Lebenspartner zahlen.

Warum sich heiraten im Alter noch lohnt?

Gegenseitige Fürsorge. Daneben kann auch mit Blick auf Krankheit und Pflege eine Eheschließung im fortgeschrittenen Alter von Vorteil sein. „Mit einer Heirat verpflichten sich beide Seiten beispielsweise gegenseitig zu Beistand“, sagt der Berliner Rechtsanwalt Dietmar Kurze. Der eine kümmert sich um den anderen.

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