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Wie wirken sich Depressionen auf die Familie aus?

Gefragt von: Dennis Schulte-Reich  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Bei der Hälfte der Betroffenen kommt es zu Problemen in der Partnerschaft. Wissenslücken bei Angehörigen führen zu Unverständnis und Fehlinterpretationen. Rückzug und Gefühllosigkeit sind krankheitsbedingt.

Wie verhalte ich mich bei Depressionen in der Familie?

Rat für Angehörige Depression
  1. Ziehen Sie einen Arzt zu Rate!
  2. Bleiben Sie geduldig!
  3. Überfordern Sie sich nicht!
  4. Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen!
  5. Treffen Sie keine wichtigen Entscheidungen!
  6. Umgang mit Suizidalität.

Was passiert mit Kindern von Depressiven Eltern?

So haben Kinder und Jugendliche, die mit depressiven Eltern aufwachsen, ein höheres Risiko, selber einmal psychisch zu erkranken. Sie spiegeln teilweise Symptome und erlernen Muster. Oft entwickeln Kinder und Jugendliche, die mit depressiven Eltern aufwachsen, ein hohes Verantwortungsbewusstsein.

Wie entwickeln sich Kinder von Depressiven Müttern?

Depressionen schlagen Wellen: Die Depression einer Mutter kann die Entwicklung ihres Kindes beeinträchtigen. In einer Langzeitstudie haben Forscher entdeckt, dass Kinder von erkrankten Müttern eine gehemmte Sprachentwicklung und ein kleineres Vokabular besitzen.

Kann man mit Depressionen eine gute Mutter sein?

Nur ungefähr jedes dritte Kind mit einem depressiven Elternteil zeigt keine Auffälligkeiten. Eine gute Mutter sein! Der Wunsch danach ist ein innerer Antrieb, den jede Frau mit Kindern in sich spürt. 10 bis 15 Prozent aller Mütter leiden an einer Wochenbettdepression.

Auswirkungen von Depressionen der Eltern auf das Kind

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Wie viele Stufen von Depressionen gibt es?

Von einer "leichten" depressiven Episode spricht man, wenn zwei Haupt- und zwei Nebensymptome mehr als zwei Wochen andauern. Bei zwei Haupt- und drei bis vier Nebensymptomen spricht man von einer mittelgradigen Depression. Drei Haupt- und vier oder mehr Nebensymptome kennzeichnen eine schwere Depression.

Wohin wenn man nicht mehr kann?

Du kannst auch ganz anonym rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge (0800-111 0 111) anrufen. Wenn du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast und nicht mehr weiterweißt, kannst du dich zu jeder Tages- und Nachtzeit in einer Psychiatrischen Klinik vorstellen.

Sind Eltern Schuld an Depression?

Leidet ein Elternteil (oder sogar beide) unter Depressionen, haben ihre Kinder ein zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko, im Lauf des Lebens ebenfalls daran zu erkranken. Nicht nur das Leben der betroffenen Eltern wird durch die Erkrankung völlig auf den Kopf gestellt.

Sollten Menschen mit Depressionen Kinder bekommen?

Dr. Seneviratne bestätigt, dass es aus medizinischer Sicht tatsächlich schwer sein kann, ein Kind großzuziehen, wenn man an schweren, chronischen psychischen Krankheiten leidet, besonders dann, wenn diese mit starken, wiederkehrenden psychotischen Episoden einhergehen oder mit Selbstverletzung oder Selbstmordabsichten.

Wie gehe ich mit einer depressiven Mutter um?

"Eine professionelle Betreuung oder Therapie ist für die Betroffenen immer noch der beste Weg", erklärt sie. Für das Kind sei es zudem wichtig, eine Vertrauensperson zu haben. Das können Freund*innen sein, Lehrer*innen oder andere Verwandte, mit denen es sich über Probleme austauschen kann.

Warum ist Mama so traurig?

"Warum ist Mama traurig?" ist ein Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren, das mit ansprechenden Zeichnungen und auf kindgerechte Art erklärt, was eine Depression ist und wer helfen kann. Im Anhang gibt die Autorin Tipps für das Gespräch mit den Kindern.

Wie verhält sich ein depressiver?

Eine Depression ist eine psychische Störung, bei der die Betroffenen sich niedergeschlagen, freudlos und ohne Antrieb fühlen. Dazu kommen häufig Symptome wie ein geringes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche.

Ist Depression genetisch bedingt?

Eine erbliche Vorbelastung trägt nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu der Entstehung einer Depression wesentlich bei. Denn Depressionen treten familiär gehäuft auf. Sind Verwandte ersten Grades betroffen, liegt die Gefahr, selbst eine Depression zu entwickeln, bei etwa 15%.

Wie fühlen sich Angehörige von Depressiven?

Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und gedrückte Stimmung sind die typischen Anzeichen einer Depression. Angehörige von Betroffenen sind mit der Erkrankung häufig überfordert, denn der Umgang mit depressiven Menschen kostet viel Kraft.

Was tut depressiven Menschen gut?

Vielleicht können Sie sich als Begleitung durch eine schwere Zeit sehen. Es hilft, wenn Sie den betroffenen Menschen unterstützen: Beginnen Sie mit kleinen Aktivitäten, wie etwa einem Spaziergang oder gemeinsamem Musikhören. Auch ein Gespräch kann guttun.

Was Depressive nicht hören wollen?

Besser: Wenn du heute nicht aus dem Haus gehen willst, ist das okay, aber wenn du etwas unternehmen oder nur reden möchtest, bin ich für dich da. 6. Versuche, nicht die ganze Zeit daran zu denken, wie es dir geht! Gut gemeinter Tipp, der leider überhaupt nichts bringt!

Warum trennen sich depressive vom Partner?

Der Partner stößt irgendwann an seine eigenen psychischen Grenzen und die Depression wird so stark, dass sie auch die Gesundheit des anderen Partners gefährdet. Manche Ehepartner sehen dann keinen anderen Ausweg mehr als eine Scheidung und Trennung wegen Depression.

Was tun wenn der Vater depressiv ist?

Viele Paare berichten, dass es auch vor der Depression eines Angehörigen eine große Sprachlosigkeit im Zusammenleben gab. Was in solchen Fällen helfen kann, ist ein niedrigschwelliger Zugang zum Thema, beispielsweise über Bücher. Es gibt einige Bücher, die die mentale Gesundheit über Metaphern greifbarer machen.

Wie kommuniziere ich mit depressiven Menschen?

Im Gespräch mit depressiven Personen

Versuchen Sie, wie sonst auch, ein gutes Gespräch zu führen. Augenkontakt halten, ausreden lassen, zuhören: Die wichtigsten Gesprächsregeln gelten eben in jeder Situation! Es ist sehr unterschiedlich, ob Sie bei der depressiven Person auf viel oder wenig Redebedarf stoßen.

Was denkt ein depressiver?

Denken: Typisch für die endogene Depression ist das grüblerische Denken. Die Gedanken drehen sich im Kreis, die immer gleichen Denkinhalte drängen sich auf. Man kommt zu keinem Ergebnis. Dabei zermürbt das depressive Denken.

Was ist eine Co Depression?

Wenn Angehörige von Depressions-Patienten so belastet sind, dass sie selbst depressive Symptome zeigen, spricht man von einer Co-Depression.

Wie kann ich meinem depressiven Erwachsenen Sohn helfen?

Jung und depressiv
  1. Telefonseelsorge: 0800 1110111 und www.telefonseelsorge.de.
  2. Online-Beratung für Kinder und Jugendliche.
  3. Online-Beratung für suizidgefährdete Jugendliche.
  4. Viele Hilfsangebote und Linktipps unter www.u25-deutschland.de/weitere-hilfsangebote/

Was tun wenn die Seele nicht mehr kann?

Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training, Meditation. Sport und Bewegung (täglich bei Tageslicht) Wahrnehmen sozialer Kontakte, um sich auszutauschen. Beachten einer vollwertigen Ernährung.

Was macht man wenn man am Ende ist?

Setze dir wieder kleine (Alltags-) Ziele und tue das, was dir guttut. Das kann ein Spaziergang sein, gutes Essen oder das Ausmisten der Wohnung. Gezielte Entspannung und Meditation kann, muss aber nicht hilfreich sein.

Was tun wenn man mit den Nerven am Ende ist?

Auch Nährstoffe, die nachhaltiges Nervenfutter liefern, können helfen. Menschen haben unter nervlichen Anspannungen einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen. Je strapazierter der Körper ist, desto höher ist auch der Magnesiumbedarf.

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