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Wie wird Epilepsie bei Kindern diagnostiziert?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Christin Niemann B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Eine EEG-Ableitung im Schlaf oder während eines ganzen Tages (Langzeit-EEG) sowie nach gezielter Belastung (Schlafentzug, Lichtreize) können die Diagnose erhärten. Unter Umständen werden die Kinder während der Untersuchung auch aufgefordert, kräftig zu atmen. Ferner werden sie möglicherweise Lichtreizen ausgesetzt.

Wie stellt der Arzt Epilepsie fest?

In den allermeisten Fällen wird ein EEG (Elektroenzephalogramm) durchgeführt. Mit dem EEG wird die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen. Mit dem MRT (Magnetresonanztomogramm) können Schichtbilder vom Gehirn dargestellt werden, um Narben oder Veränderungen der Hirnstruktur zu erkennen.

Welche Untersuchungen bei Verdacht auf Epilepsie?

Neben der Patientenvorgeschichte und der aktuellen Krankengeschichte sind nach dem ersten epileptischen Anfall eine Hirnstromableitung (EEG), eine Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), eine Blutuntersuchung und eventuell auch eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquorpunktion) sinnvoll.

Kann man Epilepsie im Blut feststellen?

Mensch hierzulande im Laufe seines Lebens eine Epilepsie entwickelt. Nach Angaben der Deutschen Epilepsievereinigung erkranken pro Jahr etwa 38.000 Menschen in Deutschland neu. Zur Diagnose gehören auch umfassende Blutuntersuchungen.

Wann wird die Diagnose Epilepsie gestellt?

Wie wird die Diagnose gestellt? Nach einem ersten epileptischen Anfall sollte eine genaue Untersuchung bei einer Fachärztin/einem Facharzt für Neurologie erfolgen. Diese/dieser versucht durch eine sorgfältige Anamnese zu klären, ob es sich tatsächlich um Epilepsie handelt.

Wie wird Epilepsie diagnostiziert? Prof. Dr. Christian Elger erklärt die Diagnostik

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Wie sieht ein epileptischer Anfall bei Kindern aus?

Manche Kinder etwa sind während des Anfalls nur einige Sekunden lang geistig abwesend (Absence). Andere werden ohnmächtig, sind zuerst ganz steif und werden dann mehrere Minuten lang von Muskelzuckungen am gesamten Körper durchgeschüttelt (Grand-Mal-Anfall).

Woher kommt Epilepsie bei Kindern?

Man kennt den genauen Grund einer Epilepsie meist nicht. Ebenso wenig ist bisher bekannt, warum es zum Entladen einzelner Nervenzellen kommt. Reifungsvorgänge des kindlichen Gehirns können bei der Tätigkeit der Nervenzellen eine Rolle spielen. Deshalb treten viele Epilepsien bei Kindern altersgebunden auf.

Welche Blutwerte sind bei Epilepsie erhöht?

Zur Bestätigung eines Verdachts auf einen sogenannten Grand-Mal-Anfall werden bestimmte Blutwerte herangezogen ( CK -Wert, Prolaktin), aber auch bei bekannter Epilepsie sind regelmäßige Blutuntersuchungen (Blutspiegelkontrollen) unverzichtbar, da einige der eingesetzten Medikamente den Stoffwechsel von Leber oder Niere ...

Kann man Epilepsie immer im EEG erkennen?

Eine wichtige Untersuchungsmethode ist das Elektroenzephalogramm (EEG). Typisch für eine Epilepsie sind bestimmte Kurvenveränderungen im EEG, die in der Regel auch zwischen den Anfällen nachweisbar sind.

Wie kann man Epilepsie ausschließen?

Wenn bei älteren Patienten zum ersten Mal ein epileptischer Anfall auftritt, muß man diese symptoamtische Epilepsieformen durch eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie ausschließen, denn normalerweise entwickeln sich Epilepsien im 1. oder 2. Lebensjahrzehnt.

Kann man mit MRT Epilepsie erkennen?

MRT (Magnetresonanztomografie)

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist aufgrund ihrer hohen Sensitivität und Spezifität die bildgebende Methode der Wahl in der Epilepsiediagnostik und ist essentiell in der prächirurgischen Epilepsiediagnostik.

Wie fängt Epilepsie an?

Ein epileptischer Anfall tritt oft ganz plötzlich auf: Nervenzellen im Gehirn beginnen abrupt, sich synchron und exzessiv zu entladen.
...
Automatismen
  1. Kaubewegungen.
  2. Schmatzen.
  3. Rhythmisches Öffnen und Schließen der Fäuste.
  4. Scharren mit den Füßen.
  5. Nesteln oder Zupfen der Kleidung.

Wie lange kann man einen epileptischen Anfall im EEG nachweisen?

Allerdings: Den Zeitraum für das EEG noch weiter zu verengen, bringt nichts. In Studien ließen sich drei Stunden nach einem Anfall Epilepsie-typsiche Signale nicht signifikant häufiger nachweisen als 24 Stunden später, so Neubauer auf einer von Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung.

Kann eine bestehende Epilepsie auch wieder verschwinden?

Zusammenfassend ist festzustellen, dass es eine gültige Definition von Heilung einer Epilepsie nicht gibt. Eine kaum angreifbare Definition könnte jedoch sein, dass ein Patient als geheilt gilt, der seit mindestens 5 Jahren anfallsfrei ist, davon mindestens das letzte Jahr ohne Medikamente.

Wie äußert sich ein epileptischer Anfall im Schlaf?

Epileptischer Anfall im Schlaf

Aber auch nächtliche, oft nicht bemerkte oder am Morgen nicht erinnerte epileptische Anfälle können den Schlaf stören. Hinweise auf Anfälle im Schlaf können morgendliche Bissverletzungen an der Zunge, unerklärte Verletzungen, Einnässen, Muskelkater oder Kopfschmerzen sein.

Ist es wirklich Epilepsie?

Epilepsie, auch Anfallskrankheit genannt, ist eine recht häufige neurologische Erkrankung: Schätzungsweise fünf bis zehn von 1.000 Einwohnern sind laut Deutscher Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) davon betroffen. Pro Jahr suchen in Deutschland etwa 400.000 Menschen wegen ihrer Epilepsie einen Arzt auf.

Was sieht man alles im EEG bei Kindern?

Das EEG kann über verschiedenste Funktionsstörungen des Gehirns Aufschluss geben. Wichtigstes Einsatzgebiet ist die Beurteilung von Abwesenheitszuständen, Bewußtlosigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten. Im EEG ist oft erkennbar, ob die Ursachen für diese Ereignisse im Gehirn liegen (z.B. als epileptische Anfälle).

Kann Epilepsie psychisch bedingt sein?

Psychogene Anfälle sind anfallsartige Ereignisse, bei denen Bewegungen, Empfindungen oder Zustände auftreten, die epileptischen Anfällen ähneln, jedoch durch psychische Prozesse und nicht durch epileptische neuronale Störungen verursacht werden.

Kann Epilepsie psychische Ursachen haben?

Die häufigste Form psychischer Erkrankungen bei Menschen mit Epilepsie sind Depressionen und Angsterkrankungen. Jeder Mensch hat individuelle Ängste, die aufgrund der persönlichen Lebensumstände variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Kann man einen epileptischen Anfall im Schlaf bekommen?

Schon in der Antike erkannten Aristoteles und andere Philosophen, dass zwischen Epilepsie und Schlaf eine enge Verbindung besteht. So stellten sie fest, dass beides Zustände veränderten Bewusstseins sind und beobachteten, dass epileptische Anfälle häufig auch im Schlaf auftreten.

Welches ist das beste Medikament gegen Epilepsie?

Levetiracetam gehört zu den wichtigsten Mitteln gegen Krampfleiden. Es senkt die Gefahr eines epileptischen Anfalls. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich und kann auch mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.

Ist Epilepsie bei Kindern heilbar?

Rund zwei von drei Epilepsien sind heilbar. Wichtig: Für den Heilungserfolg fundamental ist die Unterstützung der Familie und die Integration der Betroffenen in einen geregelten Alltag.

Wie gefährlich ist Epilepsie bei Kindern?

Leichtere Epilepsieformen beeinträchtigen das Leben meistens nicht wesentlich. Dagegen kann eine Epilepsie mit häufigen Anfällen ein Kind und seine Familie stark belasten und einschränken. Epileptische Anfälle sind meist nach kurzer Zeit vorüber – dennoch kann die Furcht vor Anfällen ein ständiger Begleiter sein.

Wann tritt Epilepsie bei Kindern auf?

Es gibt viele verschiedene Formen von Epilepsie. Das Doose-Syndrom ist eine seltene Form der Epilepsie im Kindesalter – ungefähr 1 von 10 000 Kindern ist betroffen. Die Erkrankung beginnt meist im Alter von 1 bis 5 Jahren. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.

Was sollten Kinder mit Epilepsie vermeiden?

Man sollte dem Kind nichts zwischen die Zähne schieben, um einen Zungenbiss zu verhindern. Ein Beißkeil hat nur Sinn bei einer Serie von Anfällen, wenn er zwischen den Anfällen in den Mund geschoben wird. Im Anfall werden dadurch nur die Zähne geschädigt, der Zungenbiss erfolgt, wenn zu Beginn des Anfalls.

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