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Wie wichtig sind Zeugenaussagen?

Gefragt von: Dunja Schulte  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Zeugenaussage ist vor Gericht oft das wichtigste Beweismittel. Das gilt für den Zivilprozess ebenso wie für das Strafverfahren. "Ich hab's genau gesehen!" Zeugen sind die Personen, die bei den Vorgängen, um die es geht, dabei waren, sie gesehen oder gehört haben.

Sollte man als Zeuge Aussagen?

Ebenso wie Sie vor Gericht erscheinen müssen, haben Sie grundsätzlich auch die Pflicht, als Zeuge auszusagen. Von der Pflicht zur Aussage gibt es allerdings Ausnahmen, z. B. wenn Sie mit dem Angeklagten oder einer Partei eng verwandt sind.

Wie zuverlässig sind Zeugenaussagen?

Kriminalistik Zeugenaussagen sind besser als ihr Ruf. Entscheidend ist, wie sicher sich ein Zeuge kurz nach der beobachteten Tat ist – später kann das Urteil falsche Gewissheit widerspiegeln. Aussagen von Augenzeugen zu Verbrechen sind offenbar oft zuverlässiger als vielfach angenommen.

Kann man Zeugen zur Aussage zwingen?

Die Vorschrift lautet wörtlich: „Zeugen sind verpflichtet, auf Ladung vor Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft zu erscheinen und zur Sache auszusagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt.

Was passiert wenn man als Zeuge nicht aussagt?

Zeuginnen und Zeugen werden in aller Regel nicht vereidigt. Kommt es zu einer Vereidigung, hat dies zwei Folgen: Die Strafe für einen Meineid, also eine falsche Aussage unter Eid, ist deutlich höher als die Strafe für eine Falschaussage ohne Eid. In beiden Fällen droht aber eine Freiheitsstrafe.

Zeugenaussagen machen

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Kann mir als Zeuge was passieren?

Dabei ist er zur Wahrheit verpflichtet, worüber er in der Verhandlung durch den Richter ausdrücklich belehrt wird. Im Falle einer Falschaussage macht der Zeuge sich strafbar und kann mit mindestens drei Monaten bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft werden.

Ist man als Zeuge verdächtigt?

Wenn Sie als Zeuge vorgeladen werden, bedeutet dies nicht, dass Sie wie ein Beschuldigter einer Straftat bezichtigt werden. Trotzdem kann die Aussicht auf eine Vernehmung Stress hervorrufen, denn unter Umständen fällt der Verdacht hier auf Sie oder Sie müssen einen nahen Angehörigen belasten.

Kann man als Zeuge auch verurteilt werden?

Antwort: Nein. Im deutschen Strafrecht gilt der Mündlichkeitsgrundsatz, der besagt, dass Zeugenaussagen mündlich vor dem Richter gemacht werden müssen. Der Richter muss sich selbst ein Bild vom Zeugen machen können, um beurteilen zu können, wie der Vorfall geschehen ist, ob der Zeuge die Wahrheit sagt etc.

Kann mich als Zeuge nicht mehr erinnern?

wenn Sie sich nicht mehr klar erinnern – das ist völlig normal – sagen Sie: „Ich glaube – aber ich erinnere mich nicht mehr sicher“. wenn Sie sich überhaupt nicht mehr erinnern – das kann auch sein – sagen Sie: „Tut mir leid – ich erinnere mich überhaupt nicht mehr„.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Wann gilt ein Zeuge als unglaubwürdig?

Auch Personen, die allgemein als unglaubwürdig gelten, beispielsweise Betrüger, können glaubhafte Aussagen machen, während Persönlichkeiten mit einwandfreiem Leumund wie Richter oder Pfarrer im Einzelfall lügen – und erst recht sich irren – können.

Warum sind Zeugenaussagen nach einem Unfall oft falsch?

Denn sobald sich eine Erinnerung im Langzeitgedächtnis festsetzt, beginnt auch schon der Prozess des Vergessens. Werden die Gedächtnisspuren zwischenzeitlich wieder aktiviert, weil die Zeugen zum Beispiel etwas über den Unfall in der Zeitung lesen, können daraus Scheinerinnerungen entstehen.

Kann man eine Vorladung als Zeuge ablehnen?

Sollten Sie eine Vorladung von der Polizei in den Händen halten, sind Sie nicht verpflichtet, an diesem Termin teilzunehmen. Dies gilt für Zeugen wie Beschuldigte gleichermaßen. Sie müssen den Termin noch nicht einmal absagen.

Kann man als Zeuge zurücktreten?

Nach dem Gesetz sind Sie als Zeuge verpflichtet, vor Gericht zu erscheinen. Dieser Pflicht können Sie sich nicht entziehen. Auch wenn Sie meinen, nichts oder nur Unwesentliches zu dem Vorfall aussagen zu können, stellt dies keinen hinreichenden Grund dar, die Ladung nicht zu befolgen.

Was passiert wenn es Aussage gegen Aussage steht?

Während das Opfer bei einer „Aussage gegen Aussage“ Situation den Tatvorwurf bekräftigt, trägt der Beschuldigte/Angeklagte eine alternative Sachverhaltsschilderung vor oder bestreitet die Vorwürfe. Hierzu zählt auch, wenn der Beschuldigte/Angeklagte schweigt.

Ist ein Zeuge ein Beweis?

Die Zeugenaussage ist vor Gericht oft das wichtigste Beweismittel. Das gilt für den Zivilprozess ebenso wie für das Strafverfahren. "Ich hab's genau gesehen!" Zeugen sind die Personen, die bei den Vorgängen, um die es geht, dabei waren, sie gesehen oder gehört haben.

Warum wird man als Zeuge geladen?

Wenn Sie von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft als Zeuge vorgeladen werden, geht die Behörde davon aus, dass Sie etwas zur Aufklärung einer Straftat beitragen können. In der Regel werden Sie in etwa wissen, worum es in der Vernehmung genau gehen.

Wie verhalte ich mich richtig vor Gericht?

Du solltest immer höflich zu allen sprechen und ruhig und gesammelt bleiben. Der Richter, der deinen Fall anhört, hat das Sagen im Gerichtssaal und kann alle Entscheidungen in deinem Fall treffen. Du möchtest höflich, respektvoll und wahrhaftig vor einer Jury erscheinen.

Was tun wenn Zeugen lügen?

Falschaussage ist die falsche Aussage des Zeugen vor Gericht. Zum Meineid wird die Falschaussage, wenn der Zeuge vereidigt wird. Die Vereidigung erfolgt nur sehr selten, geschätzt in 1 % aller Zeugenvernehmungen. Die Strafe für Meineid ist hoch: Mindesstrafe: Ein Jahr Freiheitsstrafe.

Wie läuft eine Zeugenaussage ab?

Ihre Aufgabe ist im Grunde ganz einfach: Sie berichten lediglich, was Sie über den Vorfall, um den es geht, wissen und beantworten anschließend - soweit dies erforderlich sein sollte - ergänzende Fragen. Verschweigen Sie dabei nichts, aber fügen Sie auch nichts hinzu. Es geht nicht darum, das Erlebte zu bewerten.

Was passiert wenn man bei Zeugenaussage lügt?

Eine Falschaussage wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft (§153 StGB). Die Ermahnung zur Wahrheit gilt nicht nur für Ihre Aussage als Zeuge vor Gericht. Der Gesetzestext spricht auch von „anderen zur eidlichen Vernehmung zuständigen Stellen“.

Was tun bei Vorladung als Zeuge?

Als Zeuge müssen Sie immer die Wahrheit sagen. Sie dürfen nicht lügen und nichts Wichtiges verschweigen. Wenn Sie sich jedoch durch die wahrheitsgemäße Beantwortung einer Frage selbst belasten würden, können Sie von Ihrem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch machen, d.h. Sie können bezüglich dieser Frage schweigen.

Ist eine Vorladung als Zeuge Pflicht?

Nach den bislang gültigen Vorschriften der Strafprozessordnung (StPO) gibt es keine Verpflichtung von Zeugen, einer Vorladung der Polizei Folge zu leisten und eine Zeugenaussage bei der Polizei zu tätigen.

Wann ist man Augenzeuge?

Augenzeuge (Zeitzeuge) ist derjenige, der einen Vorgang erlebt hat, visuell wahrgenommen hat; Ohrenzeuge (Zeitzeuge) ist, wer etwas gehört, aber nicht gesehen hat; Sonderfall: Knallzeugen sind Ohrenzeugen, die z. B.

Kann man falsche Erinnerungen haben?

Falsche Erinnerungen (englisch false memory) sind persönliche Erinnerungen, die nicht auf ein real erlebtes Ereignis zurückgeführt werden können. Synonyme in diesem Sinne sind: Pseudoerinnerungen, Erinnerungsfälschung.