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Wie werden Kindersoldaten rekrutiert?

Gefragt von: Irmtraut Baur  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die Rekrutierung von Kindersoldaten
Bei Zwangsrekrutierungen suchen sich die Rekrutierer üblicherweise Orte, an denen sich viele Kinder aufhalten, an denen sie besonders verletzlich sind: sehr oft werden Kinder von Schulen, Waisenhäusern, Flüchtlingslagern, Stadien und Kirchen entführt.

Wie kommen Kindersoldaten frei?

Die meisten Kinder kommen erst frei, wenn ein Krieg endet. Wenn sie ihre Familie nicht mehr finden, leben sie auf der Straße. Deshalb richten Hilfsorganisationen sogenannte Auffanglager ein, in denen die Kinder unterstützt und betreut werden.

Wer setzt sich für Kindersoldaten ein?

Mädchen werden missbraucht, werden sie schwanger, verstößt ihre Familie sie oft als "Schande". UNICEF setzt sich für die Freilassung von Kindersoldat*innen ein und fordert Regierungen und bewaffnete Gruppen auf, ihren Einsatz zu ächten.

Warum werden Kinder als Soldaten in Kriegen rekrutiert?

Warum gibt es Kindersoldat*innen? Die Gründe, weshalb sich Minderjährige bewaffneten Gruppen anschließen, sind vielfältig: Teilweise werden Kinder entführt und zwangsrekrutiert, also mit Gewalt dazu gezwungen. In anderen Fällen nutzen Milizen die Armut und Not der Kinder aus. Oft kommen mehrere Krisen zusammen.

Werden Kindersoldaten bezahlt?

Kindersoldaten nennen wir Mädchen und Jungen unter 18 Jahren, die gezwungen werden, in einer Armee oder einer Rebellengruppe zu arbeiten oder zu kämpfen. Eine Rebellengruppe ist eine Truppe von bewaffneten Menschen, die nicht vom Staat bezahlt werden.

Engagement gegen Rekrutierung von Kindersoldat:innen

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Wie alt sind die meisten Kindersoldaten?

In Uganda waren rund 90 Prozent der Lord's Resistance Army Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren. Über 12.000 Jungen und Mädchen wurden zwangsrekrutiert. In Liberia kämpften während des Bürgerkriegs von 1989 bis 1997 etwa 20.000 Kindersoldaten. Dabei sollen bereits Neunjährige rekrutiert worden sein.

In welchem Land gibt es am meisten Kindersoldaten?

In 20 Ländern der Erde werden Jungen und Mädchen rekrutiert, vor allem in Afrika, wo es 120.000 Kindersoldaten geben soll. Das Land mit den meisten Kindersoldaten der Welt ist Myanmar (Birma). Dramatische Verhältnisse herrschen auch in der Demokratischen Republik Kongo, in Somalia, im Sudan, in Uganda und im Jemen.

Wie werden Kindersoldaten behandelt?

Kindersoldaten werden meist nicht gut behandelt. Sie werden bedroht und bestraft. Um zu überleben, müssen sie tun, was ihnen befohlen wird. Sie erleben Gewalt und müssen selbst Gewalt anwenden.

Wie ist das Leben von Kindersoldaten?

Der Alltag ist von Gewalt und gehorsam geprägt. Sie werden oft geschlagen, misshandelt und gezwungen, Grausamkeiten zu begehen. Sie müssen schwere Lasten (Waffen, Verwundete, Lebensmittel, Hausrat, Zelte) über weite Strecken schleppen. Essen, sauberes Wasser und sonstige Versorgungsgüter (Medikamente) sind knapp.

Sind Kindersoldaten Opfer und Täter?

Kindersoldat*innen werden zu Tätern, müssen Gewalttaten verüben und sogar töten. In erster Linie sind aber sie die Opfer, denn sie werden unvorstellbaren Gräueltaten und Leid ausgesetzt. Kinder werden nicht nur im Kampf eingesetzt, sondern auch als Boten, Späher oder Träger.

Wer muss in den Krieg ziehen?

Kriegsdienstverweigerung bedeutet, dass ein Mensch sich weigern kann, im Krieg zu kämpfen. Der Staat darf niemanden zwingen, im Krieg zu kämpfen. In Artikel 4 des Grundgesetzes steht: (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.

Welche Gründe für den Einsatz von Kindersoldaten?

Gründe für die Rekrutierung von Kindersoldaten

Die Kombination von Armut, fehlende Bildungsmöglichkeiten, Diskriminierung, und Verletzlichkeit macht Kinder zu idealen Opfern für die Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen.

Sind Kindersoldaten verboten?

Seit dem 12.02.2002 ist es durch das Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention verboten, Kinder als Soldaten einzusetzen.

Wie viele Kindersoldaten gibt es derzeit auf der Welt?

Laut VN gibt es weltweit etwa 250.000 bis 300.000 Kindersoldaten. Diese werden sowohl von staatlichen als auch nicht staatlichen Akteuren zwangsrekrutiert.

Wo gibt es heute noch Kindersoldaten?

In diesen Ländern gibt es Kindersoldaten:
  • Kolumbien.
  • Mali.
  • Nigeria.
  • Zentralafrikanische Republik.
  • Demokratische Republik Kongo.
  • Südsudan.
  • Sudan.
  • Somalia.

Was sind die Folgen von Kindersoldaten?

Auf die Belastungen von Flüchtlingen, Verfolgten, Kriegsgefangenen und Kindersoldaten wird getrennt eingegangen. Die Folgen dieser oft wiederholten und chronischen Belastungen für Kinder sind schwerwiegend. Im physischen Bereich resultieren Krankheiten, Behinderungen, Verletzungen, Verstümmelungen und Mangelernährung.

Kann man in Deutschland im Kriegsfall eingezogen werden?

Sollte eine Situation aber erfordern, dass eine erhöhte militärische Alarmstufe eintritt, der sogenannte Spannungsfall, oder gar der Verteidigungsfall, kann die Bundeswehr alle Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 60 Jahre einberufen – unabhängig davon, ob sie der Reserve angehören oder nicht.

Was passiert wenn man sich weigert in den Krieg zu ziehen?

Es können Gerichtsverfahren folgen, an deren Ende der Verweigerer fast immer vom Wehrdienst befreit ist, aber unter Umständen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann.

Können Deutsche in den Krieg eingezogen werden?

In der Bundesrepublik Deutschland wurde Kriegsdienstverweigerung nach zwei Weltkriegen als Grundrecht im Grundgesetz verankert. Dessen gesetzliche Regelung hat sich seit 1949 bis zum derzeit gültigen Anerkennungsverfahren beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben oft geändert.

Wie lange arbeiten Kinderarbeiter?

Was ist Jugendlichen erlaubt? Die Beschäftigung von Jugendlichen ab 15 Jahren ist zulässig. Zu den Einschränkungen gehört, dass sie höchstens acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich beschäftigt werden dürfen - allerdings nur montags bis freitags, nicht aber am Wochenende.

Was sind typische Kinderarbeit Berufe?

Kinderprostitution und -pornografie. Einsatz von Kindern als Soldaten. Illegale Tätigkeiten, wie zum Beispiel Drogenschmuggel. Arbeit, die die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit gefährdet, also zum Beispiel Arbeit in Steinbrüchen, das Tragen schwerer Lasten oder sehr lange Arbeitszeiten und Nachtarbeit.

Wie viel verdient ein Kind bei der Kinderarbeit?

Kinder sind billige Arbeitskräfte und verbessern den Lebensunterhalt ihrer Eltern. Außerdem werden Kinder als geschickte und flinke Arbeiter geschätzt. Trotzdem verdient ein Kind trotz der schweren Arbeit viel weniger als seine Eltern: etwa 26 Pfennige pro Tag.

In welchen Ländern ist Kinderarbeit legal?

Bolivien ist das einzige Land der Welt, in dem Kinderarbeit erlaubt ist.

Werde ich eingezogen Im Kriegsfall?

Gemäß der im Mai 2011 in Kraft getretenen Änderung des § 1 Abs. 2 KDVG haben Wehrpflichtige, die als Kriegsdienstverweigerer anerkannt worden sind, im Spannungs- oder Verteidigungsfall statt des Wehrdienstes Zivildienst außerhalb der Bundeswehr als Ersatzdienst zu leisten.

Bin ich noch Reservist?

Reservist sei man „ein Leben lang“, heißt es beim Reservistenverband der Bundeswehr. Der offizielle Status des Reservisten aber gilt bis zum 65sten Lebensjahr, solange kann man freiwilligen Dienst leisten. Etwas komplizierter sind die Altersregeln, wenn man „zwangsweise“ herangezogen wird.

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