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Wie weit reicht das Weisungsrecht?

Gefragt von: Hans-Otto Arnold-Strauß  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Wie weit geht Ihr Weisungsrecht als Arbeitgeber? Ziemlich weit. Seine Ausübung ist für Sie als Arbeitgeber der unkomplizierteste Weg, um Änderungen im Arbeitsverhältnis durchzusetzen, da Sie dies formlos machen können. Außerdem brauchen Sie keine Fristen einzuhalten.

Wo endet das Direktionsrecht des Arbeitgebers?

Zwingende Gesetze, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen gehen dem Weisungsrecht des Arbeitgebers vor. Wichtigste Grenze bildet allerdings der Arbeitsvertrag. Auch die Stellenausschreibung kann das Direktionsrecht des Arbeitgebers einschränken, Deshalb sollte man diese als Arbeitnehmer immer aufheben.

Wie weit darf der Arbeitgeber einen versetzen?

Um sich an die Schnelllebigkeit der Gesellschaft und an die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes anzupassen, wurde diese Regelung sehr stark gelockert: Grundsätzlich darf ein Arbeitgeber seine Angestellten aufgrund seines Weisungsrechts bundesweit versetzen – eine Zustimmung des Arbeitnehmers ist dafür nicht nötig ...

Kann der Arbeitgeber Inhalt Ort und Zeit der Arbeitsleistung bestimmen?

„Der Arbeitgeber kann Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen näher bestimmen, soweit diese Arbeitsbedingungen nicht durch den Arbeitsvertrag, Bestimmungen einer Betriebsvereinbarung, eines anwendbaren Tarifvertrages oder gesetzliche Vorschriften festgelegt sind.

Was umfasst das Weisungsrecht des Arbeitgebers?

Das Direktions- oder Weisungsrecht ist das Recht des Arbeitgebers, die weiteren Einzelheiten der vom Arbeitnehmer aufgrund des Arbeitsvertrags zu erbringenden Arbeitsleistungen näher zu bestimmen, soweit dies nicht im Vertrag selbst abschließend geregelt und auch nicht in einer Betriebsvereinbarung, einem anwendbaren ...

Was kann und darf das Weisungsrecht/Direktionsrecht? ◆ WIRLITSCH

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Was ist eine unbillige Weisung?

Unbillig ist eine Weisung dann, wenn die beiderseitigen Interessen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht unter Berücksichtigung sämtlicher Umstände angemessen gegeneinander abgewogen wurden.

Wann ist man weisungsbefugt?

Ein Weisungsrecht resultiert aus einem gesetzlichen oder vertraglichen Über- und Unterordnungsverhältnis, demzufolge der Weisende oder Anweisende dem Weisungsempfänger eindeutige und rechtskonforme Handlungsanweisungen erteilen darf. Die Weisungsbefugnis des Arbeitgebers ist als Direktionsrecht bekannt.

Wo sind die Grenzen der Weisungsbefugnis?

Seine Grenze findet das Weisungsrecht dort, wo Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung (oder auch die „Ordnung“ und das Verhalten des Arbeitnehmers im Betrieb) bereits rechtlich verbindlich festgeschrieben sind.

Was darf der Arbeitgeber nicht bestimmen?

Neben dem Grundsatz des billigen Ermessens sieht § 106 GewO noch eine weitere Einschränkung des Direktionsrechts vor. So dürfen die Anweisungen des Arbeitgebers nicht gegen Vereinbarungen aus dem Arbeitsvertrag, einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung verstoßen.

Wann kann ich Arbeitsanweisung verweigern?

Sollte eine Arbeitsanweisung verhindern, dass eine andere Verpflichtung des Arbeitnehmers vernachlässigt werden müsste, kann die Anweisung verweigert werden. Das ist dann der Fall, wenn die andere Verpflichtung höher gewichtet werden kann, als die Arbeitsanweisung.

Kann ein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt werden?

Wird ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen in eine andere Abteilung oder an einen anderen Arbeitsort versetzt, spricht man von einer Zwangsversetzung. Diese muss aber auf eine gewisse Dauer angelegt sein. Ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand einer Versetzung zu erfüllen.

Kann man sich gegen eine interne Versetzung wehren?

Eine Versetzung ohne Zustimmung des Betriebsrats ist rechtswidrig“, ergänzt Frank Preidel. Sprich also auf jeden Fall mit dem Betriebsrat, ob er nicht für dich ablehnen kann. Denn eine rechtswidrige Versetzung musst du nicht befolgen.

Kann der Arbeitgeber den Einsatzort ändern?

Darf der Arbeitgeber mich an einen anderen Arbeitsort versetzen? Ja, die Möglichkeit besteht im Rahmen des Weisungsrechts des Arbeitgebers, sofern diese Weisung dem „billigen Ermessen“ entspricht. Das bedeutet, der Arbeitgeber muss bei der Versetzung fair bleiben.

Welche rechtlichen Vorgaben schränken das Weisungsrecht der Arbeitgeber ein?

b) Beschränkungen des Weisungsrechts. Das Weisungsrecht kann im Arbeitsrecht durch Regelungen im Arbeitsvertrag, durch eine Konkretisierung der Arbeitsbedingungen, durch eine Selbstbindung des Arbeitgebers oder durch Gesetze beschränkt sein.

Kann Arbeitgeber Weisungsrecht übertragen?

Der Arbeitgeber kann im Rahmen der Unternehmensorganisation über das Weisungsrecht Aufgaben auf Beschäftigte übertragen. Dazu zählt ebenfalls die Aufgabe, das Weisungsrecht für den Arbeitgeber gegenüber anderen Beschäftigten auszuüben. Diese Beschäftigten bezeichnet man dann als Führungskräfte oder Vorgesetzte.

Was passiert wenn ich eine Weisung ausführe die ich nicht ausführen durfte?

Doch, sie dürfen. „Es geht nur um unbillige Weisungen. Wenn der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer auffordert, eine Aufgabe auszuführen, die durch das Direktionsrecht gedeckt ist, dann muss der Arbeitnehmer ihr nach wie vor nachkommen. Weigert er sich, kann der Arbeitgeber ihn abmahnen und gegebenenfalls kündigen.

Was muss ich mir auf der Arbeit gefallen lassen?

“, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Was darf der Arbeitgeber nicht vom Arbeitnehmer fordern?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Was tun wenn der Chef respektlos ist?

Versetze dich in die Lage deines Vorgesetzten, um zu verstehen, warum er aufgebracht ist. Versuche zu verstehen, welchem Stress die Person bei der Arbeit ausgesetzt ist. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber das kann dir helfen zu erkennen, warum die Person sich auf eine Art verhält, die auf dich respektlos wirkt.

Welcher Vorgesetzte ist weisungsbefugt?

Die Unternehmensleitung darf ihre Weisungsbefugnis an Führungskräfte und Mitarbeitende delegieren, die für einen Teilbereich des Unternehmens (zum Beispiel für eine bestimmte Abteilung) die Verantwortung tragen. Üblicherweise sind die direkten Vorgesetzten weisungsbefugt.

Was bedeutet fachlich weisungsbefugt?

➢ Das fachliche Weisungsrecht umfasst die Art und Weise der konkreten Aufgabenwahrnehmung der einzelnen Beschäftigten. Hier entscheiden die fachlich Vorgesetzten über die Art und Weise der Umsetzung einer Aufgabe und geben entsprechende Weisungen an die ihnen fachlich unterstellten Beschäftigten.

Wer ist wem gegenüber weisungsbefugt?

Weisungsbefugt sind die Vorgesetzten. Dies gilt sowohl für den unmittelbaren Vorgesetzten als auch für höhere Vorgesetzte. Weisungsgebunden ist der Beamte nur, wenn die dienstliche Handlung, auf die die Weisung beruht, zu seinem dienstlichen Aufgabenbereich gehört.

Was darf eine Führungskraft nicht?

Auch erfolgreichen Führungskräften passieren Unachtsamkeiten, ein falscher Ton, eine flapsige Bemerkung, ein unüberlegter Satz. Solche Fehler kann man ausbügeln, indem man sich entschuldigt oder sich erklärt.

Was kann Gegenstand einer Weisung sein?

Weisung, eine von einem Verwaltungsorgan ausgehende Anordnung an untergeordnete Organe (interner Verwaltungsakt). Weisungen sind zu befolgen, es sei denn, die Weisung wurde von einem unzuständigen Organ erteilt oder die Befolgung der Weisung würde gegen strafgesetzliche Vorschriften verstoßen.

Wer ist weisungsgebunden?

Das Weisungsrecht kann Inhalt, Durchführung, Zeit und Ort der Tätigkeit betreffen. Weisungsgebunden ist, wer nicht im Wesentlichen frei seine Tätigkeit gestalten und seine Arbeitszeit bestimmen kann. Der Grad der persönlichen Abhängigkeit hängt dabei auch von der Eigenart der jeweiligen Tätigkeit ab.