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Wie war das Leben der Jugendlichen in der DDR?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Hans-Jörg Eichhorn  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Jugend sucht nach modischen Ausdrucksformen, in der Kleidung ebenso wie in der ihr gemäßen Musik. Nur selten konnte der staatliche Handel den Wünschen gerecht werden. Das Westfernsehen war fast überall in der DDR zu empfangen, dort wurden Konsumgewohnheiten vermittelt und modische Orientierungen gegeben.

Wie sah das Leben eines Jugendlichen in der DDR aus?

Jugendliche stehen zwischen Anpassung und Ablehnung, sozialistischer Ideologie und westlichem Einfluss. Die einen sind eng in das System eingebunden, andere grenzen sich ab in Mode und Musik. Jugendkulturen, die sich an westlichen Vorbildern orientieren, kommen in den 1970er und 1980er Jahren auf.

Wie war die Jugend in DDR?

Mehr als 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der DDR gehörten der sozialistischen Jugendorganisation FDJ und der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" an. Materiell gut ausgestattet galt sie als langer Arm der SED. Als offizieller Gründungstag der Freien Deutschen Jugend (FDJ) gilt der 7.

Was haben Jugendliche in der DDR in ihrer Freizeit gemacht?

Man ging in den Zoo, unternahm einen Einkaufsbummel, machte Ausflüge ins Grüne, ging abends tanzen oder in die Kneipe nebenan. Auch kulturelle Angebote wie Opernaufführungen, Kinofilme oder Theaterstücke konnten genutzt werden. Für die Jugendlichen gab es Jugendklubs.

War die Jugend in der DDR frei?

Die einzige staatliche Jugendorganisation in der DDR war die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Sie galt als die "Kampfreserve der Partei". In der FDJ wurde auch die Freizeit der Jugendlichen organisiert: Alles sollte seine Ordnung haben und kontrollierbar bleiben.

Jung, sozialistisch, indoktriniert? Die Jugend der DDR I Geschichte

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Wie war es als Kind in der DDR?

Generell war die Kindheit in der DDR sehr von den gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Jugendorganisationen geprägt. Trotzdem wurde viel Wert auf Bildung und Arbeit gelegt und alle Kinder sollten so ausgebildet werden, dass sie den Staat später unterstützen konnten. Alles war sehr geregelt und klar bestimmt.

Wie war der Alltag in der DDR?

Der DDR -Bürger arbeitete im Schnitt 43,5 Stunden pro Woche, Schichtarbeiter 40 Stunden. Dass so viele Frauen in der DDR ganztags im Beruf waren, lag an der familienverträglichen Politik. Mütter bekamen nach der Geburt bis zu ein Jahr lang Geld vom Staat.

Wie war die Schule in der DDR?

Im Alter von 6 Jahren wurden in der DDR alle Kinder in die Polytechnische Oberschule, kurz POS, eingeschult. Mit dem Begriff Oberschule verbindet man auch Schulen mit ausschließlich höheren Klassen, aber die POS bestand aus drei Stufen: Unter- (1. –3. Klasse), Mittel- (4.

Warum war Sport in der DDR so wichtig?

Die DDR förderte den Spitzensport unter anderem so intensiv, um durch die Erfolge das Selbstbewusstsein der DDR-Einwohner zu stärken, um internationales Prestige zu gewinnen und die Überlegenheit des Sozialismus zu demonstrieren; Spitzensportler sollten zugleich „Diplomaten im Trainingsanzug“ sein.

Wo durften die DDR Bürger Urlaub machen?

Der Tourismus in der DDR diente der Erholung der Bürger der DDR und sollte durch die staatliche Förderung auch die sozialistische Haltung der DDR-Bürger stärken. Beliebte Urlaubsziele waren die Ostseeinseln Rügen und Usedom sowie die Sächsische Schweiz, das Erzgebirge, der Harz und der Thüringer Wald.

Was trugen die Kinder in der DDR?

Die Mädchen trugen in etwa schnittgleiche Kleider, Röcke und Blusen wie ihre Mütter, hatten lediglich einige kindgerechte Accessoires, die der Bekleidung ein niedliches Aussehen verliehen. in ihren Schnitten der Garderobe der Väter.

Was durfte man nicht in der DDR?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Waren die Menschen in der DDR glücklich?

Der größte Teil der Menschen arbeitete in den sogenannten Volkseigenen Betrieben (VEB) und Genossenschaften. Der DDR gehörten damit fast alle Wohnungen, Lebensmittelläden, Autohersteller, Banken und Energieunternehmen. Private Betriebe existierten kaum. Viele Menschen waren glücklich, einen sicheren Job zu haben.

Wie war die Kultur in der DDR?

Inhalte und Formen der Kultur standen unter Kontrolle der SED und unterlagen der Zensur. Entgegen den offiziellen Vorgaben und Restriktionen entwickelten sich in der DDR jedoch einige vom Regime nicht wirksam zu unterbindende Subkulturen etwa mit künstlerischem, religiösem oder politischem Bezug.

Welche gesellschaftliche Funktion hatte der Sport in der DDR?

"Auf der Grundlage der Beschlüsse des VIII. Parteitages hat der Sport der DDR weiterhin einen aktiven Beitrag zur allseitigen Stärkung und Festigung der DDR und zur Hebung ihres internationalen Ansehens zu leisten.

Wie war der Leistungssport in der DDR aufgebaut?

Der Nachwuchsleistungssport der DDR wurde in drei Förderstufen unterteilt. In der Förderstufe 1 wurden die Kinder und Jugendlichen, die das Probetraining bestanden hatten, in ein TZ delegiert. Jährlich kamen ca. 26.000 Kinder als Basis des Förderungssystem in eines der TZ für die grundlegende Ausbildung.

Wie lange ging ein Schultag in der DDR?

Der Unterricht erfolgte an sechs Tagen pro Woche, von Montag bis Samstag. Der Samstag-Unterricht wurde erst in der Wende-Zeit (1989/90) auf vielfachen Schüler-Protest im Einvernehmen mit der jeweiligen Schulleitung und schließlich im Zuge der Angleichung des Unterrichts an das bundesdeutsche System abgeschafft.

Was war in den Schulen der DDR anders als heute?

Zuerst einmal gab es kein mehrgliedriges Schulsystem wie heute üblich. Spezialschulen mal ausgenommen, gingen ab 1959 alle auf die Polytechnische Oberschule (POS). Ein paar schafften dort zwar nur den Abschluss der achten Klasse, im Wesentlichen blieb man aber als Klassenverband bis zur zehnten Klasse zusammen.

Wie lange ging man in der DDR samstags zur Schule?

Mein Mann sagt, lt Wikipedia "Bildungssystem in der DDR" ging der Samstagsunterricht bis Frühjahr 1990.

Was ist typisch für die DDR?

Die DDR war eine Diktatur. Sie verstand sich als sozialistischer Staat und bezeichnete sich als Arbeiter- und Bauernstaat. Aber die Macht lag weder bei den Arbeitern noch bei den Bauern. Die politische Macht lag alleine bei einer Partei, der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands).

Was machten die jungen Pioniere?

Die Jungpioniere trugen außerdem blaue, die Thälmann-Pioniere rote Halstücher. Die Organisation bot den Kindern ein großes Freizeitangebot: Man traf sich regelmäßig zu Pioniernachmittagen, wo gebastelt oder gesungen wurde.

Wie begrüßt man sich in der DDR?

Es war auch der Gruß der FDJ in der DDR, mit dem man sich zu Beginn einer FDJ-Versammlung oder eines Fahnenappells begrüßte (beispielsweise durch den Versammlungsleiter mit „Ich begrüße euch mit dem Gruß der Freien Deutschen Jugend: Freundschaft! “ oder kurz „FDJler: Freundschaft!

Wie möchte der Staat die Jugend in der DDR erziehen?

Außer der Schule trugen Massenorganisationen wie die Pionierorganisation und die FDJ dazu bei, die Kinder und Jugendlichen mit Ritualen, Fahnenappellen, Liedern und Lagern zu einem Mitglied des "sozialistischen Kollektivs" zu erziehen.

Wie war das Familienleben in der DDR?

Die Familie gehörte zum sozialistischen System der DDR und war abhängig von Werten und Regeln, um den Selbsterhaltungsprozess der Gesellschaft zu gewährleisten. Familie und Gesellschaft sollten laut Busch (1988, S. 106) "eine Einheit bilden, in der es keine antagonistischen Widersprüche geben kann".

Welche Schulen gab es in der DDR?

  • Die Erziehung der Kleinsten: Kinderkrippen und -gärten. ...
  • Die Einheitsschule der DDR: die Polytechnische Oberschule (POS) ...
  • Der direkte Weg zum Abitur: die Erweiterte Oberschule (EOS) ...
  • Studieren in der DDR: die Hochschulen. ...
  • Aus dem Raster gefallen: die Hilfsschulen. ...
  • In der Doppelrolle: Lehrkräfte in der DDR.

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