Zum Inhalt springen

Wie viele Überstunden dürfen pro Monat ausgezahlt werden?

Gefragt von: Hans-Christian Henke MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 4.3/5 (8 sternebewertungen)

Überstunden mit dem Gehalt abgelten
“Pro Woche sind drei Überstunden mit dem Gehalt abgegolten.” Diese Abgeltungsklausel, so hat es das Bundesarbeitsgericht beschlossen, ist rechtswirksam. Jede Stunde, die darüber hinaus anfällt, muss der Arbeitgeber kompensieren.

Können Überstunden einfach ausgezahlt werden?

Unternehmen müssen laut Arbeitsrecht solche Überstunden nicht auszahlen und auch keinen Freizeitausgleich gewähren. Gutverdienende Führungskräfte sowie Unternehmer oder Unternehmerinnen dürfen sich keine Überstunden auszahlen lassen, selbst wenn sie nachweislich länger arbeiten mussten.

Warum lohnt es sich nicht Überstunden auszahlen zu lassen?

Sich seine Überstunden auszahlen zu lassen, ist jedoch nicht immer die beste Lösung: Das Problem der Auszahlung von Überstunden liegt in der Besteuerung. Je mehr Stunden Sie in einem Jahr geleistet haben, desto mehr verdienen Sie.

Wie am besten Überstunden auszahlen lassen?

Am besten ist es, wenn sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Voraus vertraglich auf eine Regelung geeinigt haben. Dann sollte im Vertrag stehen, ob Überstunden nach der Kündigung ausbezahlt oder in Urlaubstage umgewandelt werden müssen. Gibt es eine fristlose Kündigung, besteht jedoch nur die Möglichkeit der Auszahlung.

Wie viele Überstunden im Monat sind steuerfrei?

Das Einkommensteuergesetz besagt, dass pro Lohnzahlungszeitraum (gemeint ist ein Monat) höchstens 10 Überstundenzuschläge mit 50% jedoch maximal 86 Euro steuerfrei bleiben dürfen. Die Überstunden-Grundlöhne sind immer voll steuerpflichtig.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

38 verwandte Fragen gefunden

Wie viele Überstunden können mit dem Gehalt abgegolten sein?

„Überstunden werden nicht gesondert vergütet, sondern sind mit dem Gehalt abgegolten, soweit sie einen Umfang von drei Stunden pro Woche/zehn Stunden pro Kalendermonat nicht überschreiten. Darüber hinausgehende Überstunden werden auf der Grundlage des monatlichen Grundgehaltes gesondert bezahlt.

Was bleibt mir von den Überstunden übrig?

Überstunden sind nicht steuerfrei. Lassen sich Arbeitnehmer mehrgeleistete Stunden ausbezahlen, wird die Vergütung dafür als normaler Lohn angesehen. Daher ist eine Versteuerung dieser Überstunden notwendig, was für ein höheres Jahreseinkommen und damit auch höhere Steuern sorgt.

Wie viele Überstunden pro Jahr sind normal?

Gut jeder Fünfte (21,5 Prozent) arbeitet durchschnittlich eine bis drei Stunden mehr in der Woche. 13,5 Prozent kommen sogar auf fünf bis zehn Stunden Mehrarbeit, acht Prozent auf zehn bis 20 Überstunden und weitere sieben Prozent leisten jede Woche durchschnittlich mehr als 20 Überstunden.

Werden Überstunden monatlich ausgezahlt?

Arbeitgeber müssen von Mitarbeitern geleistete Überstunden im Normalfall bezahlen. Ein potenzieller Freizeitausgleich muss vertraglich festgehalten sein. Das pauschale Abgelten aller Überstunden mit dem monatlichen Festgehalt ist in Deutschland unzulässig.

Kann der Arbeitgeber darauf bestehen Überstunden auszahlen?

Kurz & knapp: Überstunden auszahlen

Hat ein Arbeitgeber die Überstunden angeordnet oder weiß davon, muss er diese in der Regel auch vergüten. Diese Regelung entfällt normalerweise nur dann, wenn ein Freizeitausgleich für Überstunden im Arbeitsvertrag vereinbart wurde.

Wer entscheidet was mit Überstunden passiert?

Werden die Überstunden „abgefeiert“, bestimmt der Arbeitgeber wann dies geschieht. Dieses Weisungsrecht steht ihm gemäß §106 GewO zu. In der Praxis treffen Arbeitnehmer und Arbeitgeber jedoch häufig gemeinsame Absprachen hierzu.

Werden Überstunden voll versteuert?

Generell sind Überstunden und Überstundenzuschläge weder steuerbegünstigt noch steuerfrei. Das heißt, dass jede Überstunde genau wie normaler Arbeitslohn versteuert werden muss.

Sind ausgezahlte Überstunden Sonderzahlungen?

Die Überstunden, die mit dem Juligehalt ausbezahlt wurden (und über der Überstundenpauschale sind), wurden in Sonderzahlungslohnarten umgebucht und mit lt. § 67 1-2 versteuert.

Wie viel Überstunden sind viel?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Wie viel Überstunden bei 35 Stunden Woche?

Die Rechtsprechung hat keine Grenzen definiert: In der Praxis sollte eine Pauschalabgeltung von Überstunden nur 10 bis 15 Prozent der eigentlichen Arbeitszeit erfassen (z. B. 20 Überstunden pro Monat auf Basis einer 35-Stunden-Woche).

Wie lange darf ich Überstunden sammeln?

Kurz & knapp: Verfall von Überstunden

Sie muss jedoch mindestens drei Monate betragen. Was, wenn die Frist zu kurz angesetzt ist? Ist die Frist im Arbeitsvertrag zu kurz angesetzt oder nicht existent, kommt es gemäß § 195 BGB nach drei Jahren zum Verfall von Überstunden (gesetzliche Verjährungsfrist).

Warum werden Überstunden so hoch versteuert?

Überstunden sind nicht steuerfrei. Lassen sich Arbeitnehmer mehrgeleistete Stunden ausbezahlen, wird die Vergütung dafür als normaler Lohn angesehen. Daher ist eine Versteuerung dieser Überstunden notwendig, was für ein höheres Jahreseinkommen und damit auch höhere Steuern sorgt.

Sind die ersten 10 Überstunden steuerfrei?

Zahlungen aus Überstunden sind lohnsteuerlich begünstigt: Die ersten 10 Überstunden mit 50 % Zuschlag im Monat können bis maximal 86 € steuerfrei belassen werden, Überstundenarbeit an Sonn- und Feiertagen oder nachts sind bis zu 360 €, bei überwiegender Nachtarbeit bis 540 € steuerfrei.

Was bedeutet Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten?

„Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten.” So steht es oft in Arbeitsverträgen. Das soll bedeuten, dass Beschäftigte für zusätzlich geleistete Wochenstunden keinen Ausgleich bekommen.

Was sind angemessene Überstunden?

Gemäß § 3 Arbeitszeitgesetz (kurz: ArbZG) dürfen Arbeitnehmende an Werktagen (Montag – Samstag) regulär nicht länger als 8 Stunden arbeiten. Das bedeutet eine Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche. Daraus folgt: Bei einer 40-Stunden-Woche sind 8 Überstunden pro Woche zulässig.

Werden Überstunden doppelt bezahlt?

Sie bekommen mindestens einen Zuschlag von 50 Prozent für jede geleistete Überstunde – egal, ob die Überstunde bezahlt wird oder Sie Zeitausgleich bekommen. Bei Zeitausgleich bekommen Sie daher für eine Überstunde 1,5 Stunden Zeitausgleich.

Wer entscheidet ob Überstunden ausgezahlt oder abgefeiert werden?

Lassen die Vereinbarungen sowohl die Bezahlung von Überstunden als auch deren Ausgleich durch Freizeit zu, hat der Arbeitgeber grundsätzlich ein Wahlrecht. Er kann entscheiden, ob die Überstunden im Einzelfall ausbezahlt oder abgefeiert werden. Der Arbeitnehmer hat in diesem Fall kein Mitspracherecht.

Bin ich verpflichtet mir Überstunden auszahlen zu lassen?

Grundsätzlich ist der Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, sich die Überstunden auszahlen zu lassen. Es besteht zusätzlich oft die Möglichkeit, einen Freizeitausgleich zu verlangen.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Das heißt: Niemand darf seine Arbeitnehmer dazu auffordern, mehr als sechs Stunden am Stück pausenlos zu arbeiten. Ab neun Stunden kommen dann nochmal 15 Minuten obendrauf – mehr als zehn Stunden am Tag dürfen es sowieso laut Gesetz nicht werden – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Was passiert mit Überstunden Wenn im Vertrag nichts geregelt ist?

Besteht keine gesetzliche oder ausdrückliche vertragliche Regelung zu Überstunden, ist der Arbeitsvertrag in der Regel so auszulegen, dass geleistete Überstunden zu vergüten sind – jedenfalls, sofern aus objektiver Sicht eine Vergütung erwartet werden kann.