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Wie viele Deutsche gehören noch einer Kirche an?

Gefragt von: Frau Prof. Roswitha Hartung  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die römisch-katholische Kirche hatte Ende 2021 rund 21,6 Millionen Mitglieder (26 % der Gesamtbevölkerung), die evangelischen Kirchen der EKD hatten 2021 rund 19,7 Millionen Mitglieder (23,7 %).

Wie viel Prozent der Deutschen sind noch in der Kirche?

Rund 51 Prozent der Bevölkerung in Deutschland gehören noch einer der beiden großen Kirchen an. Im Corona-Jahr 2020 traten rund 220.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus, etwa ebenso viele aus der katholischen.

Wie viel Prozent der Deutschen gehören einer christlichen Kirche an?

Ende 2019 gehörten von der Gesamtbevölkerung in Deutschland 27,2 Prozent der katholischen und 24,9 Prozent der evangelischen Kirche an – zusammen 52,1 Prozent.

Wie viele Menschen sind nicht in der Kirche?

Zusammengefasst gehörten im Jahr 2021 rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung einer der beiden großen Konfessionen und rund 4-5 Prozent den orthodoxen Kirchen oder kleineren Konfessionen an. Weitere 5 bis 7,7 Prozent waren im Jahr 2020 Anhänger einer nicht-christlichen Religion wie dem Islam.

Wann gibt es keine Kirche mehr?

Doch auch wenn sich diese Lebenswelten längst geändert haben, waren noch immer 51 Prozent der deutschen Bevölkerung römisch-katholisch oder evangelisch. Doch jetzt - im Frühjahr 2022 - befindet sich in Deutschland erstmals seit Jahrhunderten keine Mehrheit der Menschen mehr im Schoß der beiden großen Kirchen.

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Wo sind die meisten Kirchenaustritte?

Die katholische Kirche verließen 58.000 Personen. In Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr fast 24.600 Katholiken ihre Kirche verlassen. Bei der Kirche der Pfalz (evangelisch) wuchs die Zahl der Austritte aus der Landeskirche auf rund 6.550 an (+34 Prozent).

Warum verliert die Kirche Mitglieder?

Durch die laufenden Strukturmaßnahmen in den katholischen Bistümern hat sich die Zahl der Pfarreien 2021 laut Statistik auf 9.790 (2020: 9.858) verringert. Insgesamt gibt es 10.313 Priester, 2020 waren es noch 12.565, davon sind 6.215 Pfarrseelsorger.

Wie viele Kirchenaustritte 2021 in Deutschland?

Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2021 erneut massiv gestiegen: 359.338 Menschen haben die Kirche verlassen. Ein knappes Drittel mehr als im Vorjahr. Eingetreten sind nur 1.465 Menschen in die katholische Kirche.

Warum sind so viele Menschen aus der Kirche ausgestiegen?

Etwa 360.000 Menschen haben 2021 die katholische Kirche verlassen - fast ein Drittel mehr als im bisherigen Rekordjahr. Ein Grund: der Missbrauchsskandal. Erstmals sind die Mitglieder der beiden Kirchen in der Minderheit.

Was sind die Nachteile wenn ich aus der Kirche austrete?

Nachteil 1: Der bürokratische Aufwand

Wer in Deutschland aus der Kirche austreten will, muss zum Amt. Abhängig vom Bundesland müssen Sie entweder beim Standesamt, Einwohnermeldeamt oder beim Amtsgericht einen Termin vereinbaren. Dort müssen Sie ein Formular ausfüllen und eine Bearbeitungsgebühr zahlen.

Ist man noch katholisch wenn man aus der Kirche ausgetreten ist?

Für die Deutsche Bischofskonferenz ist klar: Wer aus der Kirche als öffentlicher Körperschaft austritt, der darf auch nicht am kirchlichen Leben teilnehmen.

Wie lange wird es die katholische Kirche noch geben?

„Viel Zeit haben wir nicht mehr“ Eine Studie prognostiziert den beiden großen Kirchen in Deutschland eine düstere Zukunft – bis 2060 sollen sie die Hälfte an Mitgliedern und Finanzkraft verlieren. Noch könnten sie der Entwicklung aber entgegenwirken.

Warum treten so viele aus der evangelischen Kirche aus?

Die drei häufigsten Gründe für den Kirchenaustritt im Westen waren demnach in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit die Einsparung der Kirchensteuer, die Aussage Ich kann auch ohne Kirche christlich sein sowie die Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche.

Wie viele Katholiken gehen in die Kirche?

Anzahl der katholischen Gottesdienstbesucher in Deutschland bis 2021. Die Statistik zeigt die durchschnittliche Anzahl von katholischen Gottesdienstbesuchern in Deutschland in den Jahren von 1950 bis 2021. Im zweiten Corona-Krisenjahr 2021 gab es durchschnittlich rund 920.000 katholische Gottesdienstbesucher.

Warum muss die Kirche keine Steuern zahlen?

Finanzämter sammeln jährlich rund neun Milliarden Euro Steuern ein, um sie an die Kirchen zu verteilen. Weil sich diese Beiträge als Sonderausgabe voll absetzen lassen, verzichtet der Fiskus damit gleichzeitig auf etwa 3,8 Milliarden Euro eigene Einnahmen.

Warum ist die Kirchensteuer so hoch?

Dieses Aufkommen betrug 2018 laut EKD bundesweit rund 30,1 Millionen Euro und ist in der Gesamtsumme der Kirchensteuer einbezogen. Hauptgrund für die gestiegenen Steureinnahmen ist die allgemeine Entwicklung der Löhne und Einkommen in Deutschland und der damit verbundene Anstieg der Lohn- und Einkommensteuer.

Was passiert mit dem Geld der Kirchensteuer?

Von 100 Euro Kirchensteuer werden 36 Euro für Gottesdienste und Seelsorge verwendet: Für Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Beerdigungen. Seelsorge vor Ort durch Pfarrerinnen und Pfarrer, die von der Landeskirche bezahlt werden.

Wer hat die Kirchensteuer erfunden?

Die tatsächliche Kirchensteuer im heutigen Sinn führte Preußen jedoch erst mit dem Gesetz, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern in den katholischen Kirchengemeinden und Gesamtverbänden vom 14. Juli 1905 flächendeckend ein, sowie für die evangelischen Gemeinden mit ähnlichen Gesetzen in den Jahren 1905 und 1906.

Was ist gut an der Kirche?

Kirchen sind werbefreie Räume, stille Oasen inmitten des oft hektischen Alltags. In Kirchen können Sie zur Ruhe kommen und Gottes Gegenwart spüren. Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihren Liedern und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr.

Was bringt es mir in der Kirche zu sein?

Vorteil 1: Finanzielle Gründe

Die finanziellen Vorteile liegen auf der Hand. Fast 300 Euro Kirchensteuer zahlt ein Mitglied der beiden christlichen Kirchen im Durchschnitt pro Jahr. Wenn du nicht verheiratet bist oder keine Kinder hast, zahlst du sehr wahrscheinlich noch um einiges mehr.

Ist die Kirche noch zu retten?

„Dieses Buch enthält auf nur 260 Seiten die komplette Anleitung für eine umfassende Kirchenreform. Brillante Gedanken, die die Kirche wieder zukunftsfähig machen könnten, weil sie verkrustete Strukturen aufbrechen und dem Kirchenvolk mehr Macht verleihen, weil sie auf Einheit der Christen statt Trennung setzen. “

Ist die Beichte noch zeitgemäß?

Für Katholiken ist die Beichte eines der sieben Sakramente. Doch immer mehr Gläubige in Deutschland finden diese Praxis nicht mehr zeitgemäß. In Polen dagegen beichtet noch jeder Fünfte regelmäßig.

Wie viele Christen gibt es in Deutschland?

Insgesamt lebten im Jahr 2020 rund 44,9 Millionen Christen in Deutschland.

Was passiert mit der Kirchensteuer nach Austritt?

Die Kirchensteuerpflicht endet mit dem Ablauf des Kalendermonats, in dem Sie Ihren Kirchenaustritt beim Standesamt erklärt haben. Manchmal kann es auch der darauffolgende Monat sein. Anschließend fällt die Kirchensteuer ersatzlos weg.

Was passiert wenn man aus der katholischen Kirche austritt?

Der Austritt aus einer Kirche, Religionsgemeinschaft oder weltanschaulichen Gemeinschaft muss beim Standesamt persönlich zur Niederschrift erklärt werden oder ist dort schriftlich in öffentlich beglaubigter Form einzureichen.