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Haben alle Fledermäuse Tollwut?

Gefragt von: Rolf Wagner  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Tollwütige Fledermäuse sind selten. Die Wahrscheinlichkeit, sich als Mensch mit Tollwut durch Fledermäuse zu infizieren, ist geringer als ein Sechser im Lotto.

Hat jede Fledermaus Tollwut?

Zuletzt wurde in Deutschland im Jahr 2006 die Tollwut bei einem Wildtier entdeckt – ausgenommen Fledermäuse.

Wie viel Prozent der Fledermäuse haben Tollwut?

Im Jahr 2021 wurden in Niedersachsen 121 Fledermäuse untersucht, bei 16 Tieren (13 Prozent) wurde das Tollwutvirus nachgewiesen.

Wie gefährlich ist ein Fledermausbiss?

Die Fledermaustollwut kann auch Menschen gefährlich werden; dass man sich infiziert, ist allerdings extrem unwahrscheinlich. In den vergangenen 50 Jahren ist das in Deutschland kein einziges Mal vorgekommen.

Welche Tiere haben am häufigsten Tollwut?

In Westeuropa ist der Fuchs der häufigste Träger und Überträger von Tollwut. In der Schweiz kommen als Überträger auch Marder, Dachse, Hunde und Katzen in Frage. Infizierte Wiederkäuer und Pferde sind ebenfalls eine Gefahr für den Menschen.

Fledermaus-Tollwut - "Gefahr" im Wald

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Wie viele Menschen haben Tollwut überlebt?

Sein sogenanntes Milwaukee-Protokoll zeigt einen, wenn auch begrenzten, Erfolg: Bei weltweit 41 Behandlungsversuchen haben fünf weitere Patienten überlebt. Eine davon ist Precious.

Woher weiß ich ob ich Tollwut habe?

Auftreten können sie in Form von Fieber, Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Andere Erstsymptome sind Unruhe oder Ängstlichkeit. Die frühesten, für eine Tollwut typischen Zeichen sind Juckreiz, Schmerzen oder Empfindungsstörungen in der Nähe des Tierbisses.

Woher haben Fledermäuse Tollwut?

Die Tollwut wird ausschließlich über Speichel auf Hautwunden übertragen. Von Kot geht keine Gefahr aus. Ohne direkten Kontakt zu den Tieren sind auch Hausbesitzer mit einem Fledermausquartier zum Beispiel im Dachstuhl keiner erhöhten Gefahr ausgesetzt.

Kann man Tollwut heilen?

Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, gibt es keine Behandlung, durch die Tollwut heilbar ist. Ärzten stehen dann lediglich Maßnahmen zur Verfügung, um das Leiden des Patienten bis zu seinem Tod zu lindern.

Wo gibt es noch Tollwut?

Neben Deutschland haben auch die meisten Länder in Europa den Status „tollwutfrei“ (frei von terrestrischer Tollwut) erlangt. In den osteuropäischen Ländern wie Weißrussland, Moldavien, Ukraine und der Russischen Föderation bleibt die Tollwut bei Wild- und Haustieren allerdings nach wie vor ein Problem.

Was tun nach Fledermausbiss?

Einige wenige Fledermausarten sind in Deutschland Träger von Lyssaviren und können per Biss oder Kratzer Tollwut auf Menschen übertragen. Ein Fledermausbiss oder –kratzer ist daher immer ein Fall für eine nachträgliche Tollwutimpfung (Postexpositionsprophylaxe PEP).

Wie wird Fledermaustollwut übertragen?

Übertragung: Die Fledermaustollwut als Zoonose ist äußerst selten auf den Menschen übertragen worden. In Europa wurden seit 1977 fünf Todesfälle beim Menschen auf die Fledermaustollwut zurückgeführt Die Ansteckung erfolgt durch den Kontakt mit dem Speichel infizierter Tiere.

Sollte man sich gegen Tollwut impfen lassen?

Eine Tollwut-Impfung ist in bestimmten Fällen für den Menschen sinnvoll. Vor allem nach einer potenziellen Infektion ist die nachträgliche Tollwut-Impfung die bislang einzige Möglichkeit, zu überleben. Für Personen, die Reisen in tollwutgefährdete Länder planen, ist eine Beratung zur Tollwut-Impfung empfehlenswert.

Kann ein totes Tier Tollwut übertragen?

Selbst wenn Hunde ein an Tollwut verendetes Tier fressen, können sie sich nach Auskunft des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, nicht infizieren.

Können Fledermäuse Menschen angreifen?

Der Prozentsatz an Tollwut erkrankter Fledermäuse ist bisher allerdings nicht bekannt und Grund zur übertriebenen Sorge besteht nicht: Fledermäuse greifen Menschen und andere Tiere nicht an! Fasst man die Tiere – wenn nötig – nur mit dicken Handschuhen an, ist eine Infektion unwahrscheinlich.

Wie lange überlebt das Tollwutvirus an der Luft?

Haltbarkeit der Erreger

In einem Tierkadaver können die Tollwutviren je nach den Witterungsverhältnissen und der Außentemperatur bis zu 90 Tage infektiös bleiben, im Boden bis zu fünf Wochen. Je wärmer es ist, desto schneller werden sie inaktiv.

Ist Tollwut beim Menschen immer tödlich?

Die Viruserkrankung greift das Nervensystem von Säugetieren und damit auch des Menschen an. Sobald erste Krankheitssymptome aufgetreten sind, verläuft die Tollwut sowohl bei Tieren als auch beim Menschen fast immer tödlich.

Ist Tollwut 100% tödlich?

Sind beim Patienten erst einmal Symptome der Tollwut ausgebrochen, so ist eine lebensrettende Behandlung nicht mehr möglich. Die Tollwut führt dann in fast 100 Prozent der Fälle zum Tode.

Was passiert wenn ein Mensch Tollwut hat?

Die Tollwut ist eine Virusinfektion des Gehirns, die durch Tiere übertragen wird und eine Entzündung von Gehirn und Rückenmark hervorruft. Wenn das Virus erst einmal das Rückenmark und das Gehirn erreicht hat, ist die Tollwut fast immer tödlich.

Welche Tiere können Tollwut haben?

Verschiedene Säugetiere können Tollwutviren in sich tragen und teilweise übertragen, darunter in erster Linie Hunde, Füchse und Fledermäuse. Weltweit gehen die meisten Todesfälle beim Menschen auf Bisse durch infizierte Hunde in Ländern zurück, in denen die Tollwut regulär vorkommt, also endemisch ist.

Welche Fledermäuse beißen Menschen?

Tollwütige Fledermäuse befinden sich meist auf dem Boden und zeigen ein auffälliges Verhalten: Sie beißen um sich, attackieren Gegenstände, haben Schluckbeschwerden, sind oft orientierungslos oder zeigen Lähmungen, die sie flugunfähig machen.

Kann man durch Kot Tollwut bekommen?

Eine Übertragung durch Kot, Urin oder über die Luft kann nach Aussage von Thomas Müller vom Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems ausgeschlossen werden. Kommt es doch zu einem direkten Kontakt mit einer Fledermaus, sollte man unverzüglich zum Arzt gehen und sich nachträglich impfen lassen.

Wie lange Zeit nach Tollwut Biss?

Ein erkranktes Tier ist vermutlich schon zehn Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome infektiös. Bis die ersten Krankheitszeichen auftreten, dauert es etwa drei bis acht Wochen.

Wie viele Menschen sterben an Tollwut in Deutschland?

In Norwegen wurde kürzlich ebenfalls ein Todesfall durch Tollwut berichtet, der auf Kontakt zu infizierten Hunden in Asien zurückgeführt wurde. Der letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland trat im Jahr 2007 auf.

Wird man von Tollwut aggressiv?

Tollwut macht uns rasend

Nicht wirklich neu, aber nach wie vor angsteinflößend: Ein mit Tollwut infizierter Mensch kann enorm aggressiv werden. Außerdem kann es zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen. Starkes Schwitzen und Speichelbildung gehören ebenso zu den Symptomen.