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Wie viele Bandscheibenvorfälle müssen operiert werden?

Gefragt von: Frau Julia Wetzel  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Tatsächlich sind operative Eingriffe nur bei 1-3 % aller nachgewiesenen Bandscheibenvorfälle notwendig. Typische Notfallsymptome eines Bandscheibenvorfalls sind Lähmungserscheinungen in der betroffenen Extremität.

Wie viele Bandscheibenvorfälle werden operiert?

In Deutschland hat die Anzahl an Bandscheibenoperationen seit 2007 um rund 9 Prozent zugenommen. 140 000 Bandscheibenoperationen werden in Deutschland pro Jahr durchgeführt. Nach Meinung von Experten muss jedoch nicht jeder Bandscheibenvorfall operiert werden.

Wann sollte man sich an der Bandscheibe operieren lassen?

Eine Operation ist immer dann angezeigt, wenn entweder deutliche neurologische Ausfälle auftreten oder starke Schmerzen trotz Medikamentengabe, Physiotherapie und entzündungshemmenden Spritzen über 6–12 Wochen bestehen bleiben.

Was passiert wenn Bandscheibenvorfall nicht operiert wird?

Dabei kann die gelartige Innenmasse austreten und gegen einen mit dem Rückenmark verbundenen Nervenstrang des Ischias-Nervs drücken. Die damit verbundenen starken Schmerzen im unteren Rückenbereich können auch in ein Bein ausstrahlen – man spricht vom sogenannten Ischias-Syndrom.

Kann man mehrere Bandscheibenvorfälle haben?

Bei Bandscheibenvorfall denkt jeder gleich an massive Rückenschmerzen und Hexenschuss. „Prinzipiell kann ein Bandscheibenvorfall ohne Symptome vorliegen“, sagt der Experte. Viele Betroffene hätten dadurch keine Probleme. So kann man sogar mehrere Bandscheibenvorfälle haben, merkt davon aber nichts.

Muss die Bandscheibe operiert werden? | Hauptsache gesund | MDR

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Kann man einen Bandscheibenvorfall 2 mal operieren?

Viele glauben, wenn sie sich einmal zur Operation zur Entfernung eines Bandscheibenvorfalles entschieden haben, wird eine weitere Operation an dieser Stelle nie wieder notwendig. Dem ist leider nicht so, denn eines der größten Probleme der Bandscheibenchirurgie war und ist das Rezidivrisiko.

Wie oft kann sich ein Bandscheibenvorfall wiederholen?

Je nach Literatur wird das Risiko, daß an gleicher Stelle nach einer Operation wieder ein erneuter Bandscheibenvorfall auftritt, mit ca. 5-8% angegeben. Dies kann sehr zeitnah nach einer Bandscheibenoperation geschehen, es kann aber auch erst nach Jahren auftreten.

Was spricht gegen eine Bandscheiben OP?

Auch wenn die Bandscheiben-OP als Standardeingriff gesehen wird, kann es Komplikationen geben. So kann zum Beispiel beim Entfernen des Gewebes die Dura Mater, die Hülle um die Nervenstränge, einen Riss bekommen. Nervenflüssigkeit tritt dann aus. Das passiert in schätzungsweise etwa zwei Prozent der Eingriffe.

Was ist ein schwerer Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall kann Schmerzen verursachen, die bis ins Gesäß, Bein oder in den Fuß ausstrahlen können. Im schlimmeren Fall können auch Lähmungen und Gefühlsstörungen auftreten. Auch bei der Vorwölbung der Bandscheibe wird der Nerv so gereizt, dass starke Schmerzen entstehen können.

Wann sollte ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule notfallmäßig operiert werden?

Grundsätzlich gilt als Richtlinie für Operationsindikationen die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie: Ein Bandscheibenvorfall muss notfallmäßig operiert werden, wenn durch ihn neben Schmerzen und ausgeprägten Lähmungserscheinungen in den Beinen auch eine Blasenstörung (Harnverhaltung/Inkontinenz) ...

Wie lange muss man nach einer Bandscheibenoperation im Krankenhaus bleiben?

Nach der OP bleiben die Patienten meist drei bis fünf Tage im Krankenhaus.

Wie lange dauert es bis man nach einer Bandscheiben OP wieder fit ist?

Das Ziel ist es, bis zur Entlassung nach 3 bis 4 Tagen soweit belastbar zu sein, dass Sie sich zu Hause möglichst ohne fremde Hilfe frei bewegen können. Nach einer Bandscheibenoperation sollten Sie eine Woche lang nicht sitzen. Damit soll vermieden werden, dass durch zu langes Sitzen Schmerzen provoziert werden.

Kann man mit einem Bandscheibenvorfall leben?

Die vom Vorfall der Bandscheibe ausgelöste Reizung der Nerven geht allmählich wieder zurück. Wird die Belastung dann langsam wieder gesteigert, können die meisten Patienten nach einiger Zeit wieder ein ganz normales Leben führen.

Warum heilt Bandscheibenvorfall nicht?

Die Ursache der Schmerzen wird nicht therapiert! Bei einem Bandscheibenvorfall kann es ihm günstigsten Fall zu einer Schrumpfung des Bandscheibenvorfalles kommen, so dass der Druck auf die Nervenwurzel nachlässt. Dies macht die Natur jedoch ganz alleine, auch ohne jegliche Therapie.

Was tun wenn Bandscheibenvorfall nicht heilt?

Schmerztherapie: Werden Schmerzen gelindert, lösen sich Verspannungen leichter, und Bewegung fällt wieder leichter. In den meisten Fällen helfen klassische Schmerzmittel, wie Paracetamol oder sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac.

Wie schlimm kann ein Bandscheibenvorfall werden?

Die meisten Bandscheibenvorfälle werden nicht bemerkt, einige verursachen zum Teil starke Schmerzen und extrem wenige sind gefährlich, wenn Nerven geschädigt werden können. Drückt ein Bandscheibenvorfall auf das Rückenmark (Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule), kann dieses geschädigt werden (Myelopathie).

Kann sich ein Bandscheibenvorfall verschlimmern?

Die Schmerzen werden oft als ziehend oder reißend mit Ausstrahlung in Hand und Arm beschrieben und können sich in der Nacht oder durch Positionswechsel verschlimmern.

Wohin strahlt L4 L5 aus?

Bandscheibenvorfall L4/L5

Drückt der Bandscheibenvorfall auf die Nervenwurzel L 5 gibt der Patient ausstrahlende Schmerzen an und zwar entlang des Versorgungsgebietes der Nervenwurzel L5. Zudem kann es zu einem Taubheitsgefühl und Kribbeln im betroffen Versorgungsgebiet der Nervenwurzel kommen.

Kann ein alter Bandscheibenvorfall wieder kommen?

Doch bei 10 bis 15 Prozent der erfolgreich Operierten tritt ein erneuter Bandscheibenvorfall an der gleichen Stelle, ein sogenanntes Rezidiv (lat. recidere - ‚zurückfallen'), auf. Die Probleme und Beschwerden an der Bandscheibe melden sich zurück.

Wie lange dauert Bandscheibenvorfall l5s1?

Ist das der Fall, nehmen die Beschwerden üblicherweise nach sechs bis acht Wochen von selbst wieder ab. Das vorgefallene Stück der Bandscheibe trocknet langsam aus und wird im Zuge des Entzündungsprozesses abgebaut. Die Schmerzen werden die allermeisten Patienten mit konservativer Therapie wieder los.

Wie gefährlich ist eine Bandscheibenoperation?

Zu den Risiken des Eingriffs gehören Blutungen, Verletzungen von Nerven und Infektionen. Eine Vollnarkose kann zu Komplikationen wie Atem- oder Kreislaufstörungen führen.

Kann ein Bandscheibenvorfall chronisch werden?

Schätzungen zufolge leiden etwa 40 Prozent der Bevölkerung unter wiederkehrenden Rückenschmerzen und mindestens 40 Prozent aller Patienten, die einen Bandscheibenvorfall mit Reizung der Nervenwurzeln erlitten haben, entwickeln langfristig chronische Rückenschmerzen.

Was ist das beste Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall?

Behandlung von Schmerzen: In der Schmerzbehandlung genügt es häufig, entzündungshemmende Schmerzmittel wie Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Ketoprofen einzusetzen. Bei starken Beschwerden kommen opioide Schmerzmittel wie Buprenorphin, Fentanyl, Hydromorphon, Oxycodon oder Tilidin in Betracht.

Ist gehen gut bei Bandscheibenvorfall?

Auf Dauer hilft nach einem Bandscheibenvorfall keine Schonung, sondern regelmäßiges Training und Bewegung mit dem Ziel, den Körper auszubalancieren, die Muskulatur zu stärken und die Bandscheiben zu entlasten. Dabei können auch Alltagstätigkeiten helfen.

Wie oft Spritzen bei Bandscheibenvorfall?

Die wichtigste Komponente der minimal-invasiven Therapie ist das Spritzenprogramm. Täglich zweimal (am Wochenende einmal täglich) werden die schmerzhaften Punkte der Hals- oder Lendenwirbelsäule mit einer Injektion behandelt. Dabei wird gezielt, je nach Ursache der Beschwerden, der erkrankte Wirbelsäulenteil behandelt.