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Wie viel unbezahlte Mehrarbeit ist erlaubt?

Gefragt von: Burkhard Schilling  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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In der Praxis finden sich verschiedene Regelungen hierzu: ein Anteil von 10 % der Wochenarbeitszeit wird pauschal abgegolten.

Wie viel unbezahlte Überstunden sind zulässig?

Eine konkrete Regelung, wie viele Überstunden höchstens erlaubt sind, existiert im deutschen Arbeitsrecht nicht. Allerdings regelt das Arbeitszeitgesetz, wie viele Arbeitsstunden pro Tag bzw. pro Woche zulässig sind. Demnach sind acht Stunden am Tag als Richtwert und 10 Stunden täglich als Obergrenze definiert.

Wie viel Mehrarbeit darf der Arbeitgeber verlangen?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Kann man Mehrarbeit verweigern?

Prinzipiell hast du das Recht, Überstunden zu verweigern. Allerdings geht das nur dann, wenn keine vertragliche Pflicht besteht, es also keine entsprechende Regelung im Arbeits- oder Tarifvertrag gibt. Ist diese nämlich vorhanden, handelt es sich sonst um Arbeitsverweigerung, was ein Kündigungsgrund sein kann.

Welche Regelungen gibt es bezüglich Mehrarbeit?

Die Regelung laut § 3 besagt, dass all das Mehrarbeit ist, was über die tägliche Arbeitszeit von acht Stunden hinausgeht. Unabhängig davon, wann ein Tag beginnt, beträgt die maximale Arbeitszeit am Tag acht Stunden. Bis zu zehn Stunden sind insgesamt erlaubt, jedoch nur im Durchschnitt.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und mehrarbeitsstunden?

Von Mehrarbeit (im arbeitsrechtlichen Sinn) spricht man, wenn die gesetzliche oder tarifliche Höchstarbeitszeit überschritten wird. Überstunden hingegen sind die Überschreitung der für den Arbeitnehmer (aufgrund Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag) geltenden regelmäßigen Arbeitszeit.

Was bedeutet zumutbare Mehrarbeit?

Als zumutbare Überstunden gelten zwei zusätzliche Stunden pro Tag, sodass der Arbeitstag auf bis zu zehn Stunden verlängert werden darf. In der Summe gelten für den Gesetzgeber bis zu 60 Arbeitsstunden pro Woche als Obergrenze für die Arbeitszeit inklusive zumutbare Überstunden.

Wie kann ich mich gegen Mehrarbeit wehren?

Jetzt musst du nur noch lernen, dich dagegen zu wehren:
  1. Lerne „Nein“ zu sagen. Eine der wichtigsten Regeln in puncto Selfcare ist auch beim Thema Überstunden entscheidend: Du musst lernen nein zu sagen. ...
  2. Plane deinen Arbeitstag. ...
  3. Sei nicht ständig erreichbar. ...
  4. Wehre dich gegen deinen Arbeitgeber.

Wie kann man sich gegen Mehrarbeit wehren?

4: Arbeitnehmer können sich nicht gegen Überstunden wehren. Wer freiwillig mehr arbeitet, kann dafür den Arbeitgeber nicht zur Rechenschaft ziehen. Anderes gilt, wenn die Mehrarbeit vom Arbeitgeber angeordnet wurde und dadurch die Grenzen des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) überschritten werden.

Kann mein Arbeitgeber mich zur Mehrarbeit zwingen?

Grundsätzlich sind Überstunden gesetzlich nicht geregelt. Deshalb beruhen die Regelungen bezüglich Überstunden in der Regel auf dem Arbeitsvertrag. Allerdings darf der Arbeitgeber nicht immer einfach Überstunden anordnen. Denn nach Ansicht der Rechtsprechung müssen Überstunden immer vorher angekündigt werden.

Kann ich entlassen werden wenn ich kein Überstunde machen will?

Verweigert ein Arbeitnehmer mehrfach die ihm angetragenen Überstunden, riskiert er die fristlose Kündigung. Das hat das Arbeitsgericht Frankfurt entschieden.

Ist Mehrarbeit freiwillig?

Muss ein Arbeitnehmer die Anordnung von Mehrarbeit akzeptieren? Nein, außer dies ist im Tarif- oder Arbeitsvertrag geregelt. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, ihre Arbeitnehmer um zusätzliche Stunden zu bitten, ein Anrecht darauf haben sie jedoch nicht. Eine Ausnahme bildet die betriebliche Notsituation.

Wie lange darf Mehrarbeit angeordnet werden?

maximal zehn Stunden darf auch inklusive Überstunden nicht überschritten werden. Ist ein Betriebsrat gebildet, bedarf die Anordnung von Überstunden zudem der vorherigen Zustimmung des Betriebsrats (vgl. § 87 Abs. 1 Nr.

Was sind unbezahlte Überstunden?

Generell gilt, dass der Arbeitgeber immer wissen sollte, wann und wie lange der Arbeitnehmer seine Mehrarbeit leistet. Unbezahlte Überstunden sind nur dann Pflicht, wenn der Chef dazu aufruft; mehr als 10 Stunden pro Tag darf aber auch der engagierteste Angestellte nicht arbeiten.

Was darf der Chef nicht verlangen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Was bedeutet Mehrarbeit abgegolten?

„Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten.” So steht es oft in Arbeitsverträgen. Das soll bedeuten, dass Beschäftigte für zusätzlich geleistete Wochenstunden keinen Ausgleich bekommen.

Was passiert wenn man Überstunden verweigert?

Generell von Überstunden freistellen müssen Arbeitgeber*innen aber nur, wenn Arbeitnehmer*innen dies vorher ausdrücklich verlangt haben. Eine Verweigerung von Überstunden ohne vorher die Freistellung verlangt zu haben, kann wie bei gesunden Mitarbeitern Abmahnung und Kündigung zur Folge haben.

Kann man zu Überstunden nein sagen?

Dürfen Arbeitnehmer Überstunden ablehnen? Aber dürfen Sie das überhaupt? Ja, prinzipiell haben Sie tatsächlich das Recht, „Nein“ zu Überstunden zu sagen. Das Direktionsrecht, auch Weisungsrecht genannt, des Arbeitgebers gibt ihm nicht die Macht, einseitig die Vertragsbedingungen zu ändern.

Was tun wenn zu viele Überstunden?

ÜBERSTUNDEN UND KEIN ENDE IN SICHT: WAS KANN ICH TUN?
  1. Dokumentieren Sie jede Überstunde und lassen Sie sich diese, wenn möglich, abzeichnen.
  2. Bewahren sie ggfs. ...
  3. Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen und versuchen Sie, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Ist Mehrarbeit genehmigungspflichtig?

Allerdings nur unter folgenden Voraussetzungen: Ihr Arbeitgeber hat die Überstunden (bis zur gesetzlichen Grenze von zehn Stunden täglich) angeordnet oder genehmigt. Sie können diese Anordnung/Genehmigung dokumentieren und nachweisen Sie können geleisteten Überstunden nachweisen.

Wie viel Mehrarbeit ist bei Teilzeit erlaubt?

Wenn Sie in Teilzeit arbeiten, darf Ihr Chef in der Regel keine Überstunden von Ihnen verlangen. Dies widerspräche dem Konzept einer Teilzeitstelle. Ausnahmen gelten, wie auch bei einer Vollzeitstelle, in sogenannten Notsituationen, also zum Beispiel bei Naturkatastrophen, einem Brand oder einer Überschwemmung.

Was sind dringende betriebliche Gründe Mehrarbeit?

Überstunden anordnen dürfen Arbeitgeber grundsätzlich in Ausnahmesituationen wie Notfällen oder bei dringenden betrieblichen Gründen. Grund für einen Notfall ist, wenn beispielsweise viele Kollegen krank sind. Bei hohem Krankenstand kann ein Arbeitgeber Überstunden anordnen.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Mehrarbeit erst ab 20 min.

Wie muss Mehrarbeit vergütet werden?

Bei Arbeiten im Stundenlohn erfolgt die Vergütung der Überstunde mit dem Grundlohn. Bei Vereinbarung eines Monatslohns bei gleichzeitiger Festlegung der Höhe der Arbeitszeit sind Überstunden mit dem auf eine Arbeitsstunde entfallenden Anteil des Monatsentgelts zu vergüten.

Wann ist Mehrarbeit Zuschlagspflichtig?

Ein Überstundenzuschlag ist im Gesetz nicht verankert. Überstunden sind ein im Arbeitsrecht viel besprochenes Thema. Zwar sind viele Arbeitnehmer froh, wenn sie ihre Arbeitszeit so bewältigen, wie es zuvor vertraglich festgelegt worden ist.

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