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Wie viel Steuern zahlt man auf Elterngeld?

Gefragt von: Silvana Steinbach-Weise  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Besteuerung des Elterngeldes
Das Elterngeld ist steuerfrei (§ 3 Nr. 67 EStG). Leider führt der Bezug einer Lohnersatzleistung dazu, dass du für deine regulären steuerpflichtigen Einkünfte mehr Steuern zahlst. Das liegt am sogenannten Progressionsvorbehalt und dem damit verbundenen besonderen Steuersatz (§ 32b EStG).

Wie viel steuernachzahlung Elterngeld?

Wer im vergangenen Jahr nur Elterngeld oder lediglich Arbeitslosengeld I bezog, muss davon also keine Steuern abführen. Wenn allerdings andere Einkünfte (auch des Ehepartners) dazukamen, werden meist nachträglich Steuern fällig. Unterm Strich können so 1.000 Euro oder mehr nachgefordert werden.

Warum muss man Steuern nachzahlen bei Elterngeld?

Elterngeld, Arbeitslosengeld oder Krankengeld sind erst einmal steuerfrei. Wenn ihre Empfänger im gleichen Jahr aber auch andere Einkünfte haben, können durch den Progressionsvorbehalt Steuernachzahlungen drohen. Eine getrennte Veranlagung kann manchmal helfen.

Was wird mir vom Elterngeld abgezogen?

Es gibt keinen Freibetrag, der anrechnungsfrei bleibt! Hierfür wird der zuvor ermittelte Elterngeld-Grundbetrag auf maximal 2.770 € gekappt. Anschließend wird die Differenz zum Zuverdienst pro Lebensmonat errechnet. Der Zuverdienst wird übrigens genau so ermittelt wie das Elterngeld-Netto vor der Geburt des Kindes!

Ist man in Elternzeit steuerpflichtig?

Wer mehr als 410€ Elterngeld im Kalenderjahr erhält, muss grundsätzlich eine Einkommensteuererklärung abgeben und sein Elterngeld versteuern. Elterngeld ist steuerfrei, erhöht aber den Durchschnittssteuersatz bei Abgabe der Einkommensteuererklärung.

▶ Elterngeld versteuern: Ganz großer Fehler!

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Wie viel bleibt vom Elterngeld übrig?

Das Elterngeld selbst ist in der gesetzlichen Sozialversicherung beitragsfrei. Bei der Elterngeld-Berechnung wird allerdings zur Ermittlung deines Nettoeinkommens eine Pauschale von 21 Prozent deines Bruttolohns für Sozialabgaben veranschlagt.

Was passiert wenn man keine Steuererklärung macht bei Elterngeld?

Viele Eltern wissen nicht, dass sie eine Steuererklärung abgeben müssen, wenn sie im Jahr mehr als 410 Euro Elterngeld vom Staat erhalten und über weitere Einkünfte verfügen. Schlimmstenfalls drohen ein Steuerstrafverfahren und ein hohes Bußgeld, wenn das Finanzamt sie erwischt.

Werden vom Elterngeld noch Steuern abgezogen?

Das Elterngeld ist zwar steuerfrei, unterliegt allerdings bei der Ermittlung des Steuersatzes für die Einkommensteuer dem so genannten Progressionsvorbehalt. Konkret: Zur Ermittlung des Steuersatzes für die Einkommenssteuer wird das Elterngeld dem zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet.

Wie viel Elterngeld bei 2300 Netto?

Wer mehr verdient, bekommt schrittweise weniger Prozent, mindestens jedoch 65%. Bei einem Nettoeinkommen von 2.770 Euro ist die Bemessungsgrenze erreicht, dann wird der Höchstsatz von 1.800 Euro Elterngeld ausgezahlt (65%). Wenn das Nettoeinkommen zwischen 1.000 und 1.200 Euro lag, erhält man 67% Elterngeld.

Wie viel Elterngeld bei 2400 Netto?

Info's zum Elterngeld

Insgesamt werden 67 Prozent des wegfallenden monatlichen Nettoeinkommens ausgezahlt, maximal 1.800,- €. Geringverdiener mit einem Einkommen bis 1.000,- € werden bis zu 100 Prozent ausgezahlt. Eltern die vor der Geburt kein Einkommen hatten, erhalten monatlich 300,- €. Hinzu kommt ev.

Welche Steuerklasse ist die beste bei Elterngeld?

Die Wahl der Steuerklasse: In aller Regel ist bei verheirateten Eltern die Steuerklasse 3 für den Bezieher des Elterngeldes die günstigste. Die Steuerklasse kann bis 7 Monate vor der Geburt geändert werden. Für Kinder ab der Geburt bis zum 18. Lebensjahr können generell Kinderbetreuungskosten abgerechnet werden.

Wie wird Elterngeld in der Steuererklärung berücksichtigt?

Seit 2015 musst du das Elterngeld im Formular ESt. 1A (früher Mantelbogen) eintragen. Dies passiert bei der Steuererklärung 2021 in der Zeile 43 mit der Bezeichnung „Einkommensersatzleistungen, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen“.

Wie hoch ist der Freibetrag bei Elterngeld?

Es gibt aber eine Ausnahme: Alle Elterngeldberechtigten, die Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Kinderzuschlag beziehen und die vor der Geburt ihres Kindes beziehungsweise ihrer Mehrlingskinder erwerbstätig waren, erhalten einen Elterngeldfreibetrag. Dieser Freibetrag liegt je nach Verdienst bei höchstens 300 Euro.

In welche Steuerklasse nach Geburt?

Wechsel der Steuerklasse wegen anstehender Geburt

Da häufig die Ehefrau nach der Geburt in Elternzeit geht und Elterngeld für die zwölf Monate nach der Geburt beantragt, sollte sie vor der Geburt in die Steuerklasse 3 wechseln, um später möglichst viel Elterngeld zu bekommen.

Was kann man in der Elternzeit steuerlich absetzen?

"Das Finanzamt berücksichtigt 30 Prozent der gesamten Kosten, außer für Unterkunft, Betreuung und Verpflegung, maximal 5000 Euro pro Jahr", sagt Rauhöft. Das gelte auch fürs Studium im Ausland.

Wann muss man Elterngeld zurück zahlen?

Denn die Leistung bekommen Eltern nur, wenn beide Partner vier Monate am Stück mindestens 25 und höchstens 30 Stunden pro Woche arbeiten. Wenn nur ein Elternteil auch nur in einer Woche mehr oder weniger arbeitet, müssen beide den Bonus komplett zurückzahlen.

Wie viel Elterngeld bei 3500 Netto?

Bei einem Bruttomonatsgehalt von 3500 Euro bekommt eine 30-jährige Arbeitnehmerin in der für sie ungünstigen Steuerklasse V ein monatliches Netto von rund 1705 Euro ausgezahlt. Auf Basis dieses Nettogehalts errechnet die Elterngeldstelle nach der Geburt des Kindes ein Elterngeld in Höhe von monatlich 1054 Euro.

Wie viel Elterngeld bei 4000 Brutto?

Alles, was ein Elternteil darüber hinaus verdient, wird nicht mehr durch das Elterngeld ersetzt. D.h. auch ein wegfallendes monatliches Einkommen von 4.000 Euro würde nicht zu 65 Prozent durch das Elterngeld ersetzt werden, sondern immer nur in Höhe von maximal 1.800 Euro.

Ist das Elterngeld Brutto oder Netto?

Beim Elterngeld und in der Gehaltsabrechnung gibt es ein Brutto, den Ausgangsbetrag. Das Netto ergibt sich durch Abzüge für Steuern in Form von Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer, sowie den Beiträgen zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Wie bekomme ich das meiste Elterngeld?

Wenn Sie weitere Kinder haben, die ebenfalls in Ihrem Haushalt leben, dann können Sie einen Zuschlag auf Ihr Elterngeld erhalten, den sogenannten "Geschwisterbonus". Ihr Elterngeld wird dann um 10 % erhöht, mindestens um 75 Euro pro Monat beim Basiselterngeld oder 37,50 Euro pro Monat beim ElterngeldPlus.

Wie wirkt sich 450 Euro Job auf Elterngeld aus?

Wenn Sie einen Mini-Job (bis 450 Euro pro Monat) haben, dann wird Ihr Einkommen daraus für das Elterngeld berücksichtigt. Auch vom Einkommen aus dem Mini-Job werden bei der Berechnung des Elterngelds Werbungskosten abgezogen, derzeit 83,33 Euro pro Monat.

Wird Elterngeld automatisch an das Finanzamt übermittelt?

Das Elterngeld muss mit in der Steuererklärung erfasst werden. Es ist zwar nach § 3 Nr. 67b EStG einkommensteuerfrei. Aber die Finanzämter besteuern das Elterngeld als Lohnersatzleistung durch ein „Hintertürchen“ und zwar durch Einbeziehung des Elterngelds in den Progressionsvorbehalt.

Welche Steuerklasse im Mutterschutz?

Wechseln: Der Partner, der Elterngeld beziehen wird, wechselt sieben Monate vor dem Mutterschaftsurlaub in Steuerklasse 3 - unabhängig davon, wer mehr verdient. Nettolohn steigen: Der Partner in Steuerklasse 3 bekommt mehr Netto.

Wie viel Prozent von Netto Elterngeld?

Höhe von Basiselterngeld

Als Basiselterngeld bekommen Sie normalerweise 65 % des Netto-Einkommens, das Sie vor der Geburt hatten und das nach der Geburt wegfällt. Das bedeutet: In den Lebensmonaten, in denen Sie kein Einkommen haben, beträgt das Basiselterngeld 65 % Ihres Netto-Einkommens vor der Geburt.

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