Zum Inhalt springen

Wie viel kostet ein Hochofen?

Gefragt von: Frau Prof. Rosel Rohde  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.4/5 (57 sternebewertungen)

Die Investitionskosten beliefen sich beispielsweise für den Bau des neuen „Hochofens 8“ in Duisburg-Hamborn auf etwa 250 Millionen Euro.

Wie lange lebt ein Hochofen?

Die Lebensdauer eines Hochofens, d.h. die Zeitspanne, bis seine feuerfeste Ausmauerung vollständig erneuert werden muss, beträgt heute 15 bis 20 Jahre.

Wie viel produziert ein Hochofen am Tag?

Ein Hochofen kann täglich bis zu 10.000 Tonnen Roheisen erzeugen. Um eine Tonne Roheisen zu erzeugen, werden etwa eine Tonne Koks, eine halbe Tonne Kalkstein, zwei Tonnen Eisenerz und fünf Tonnen mit Sauerstoff angereicherte Luft benötigt.

Wie oft wird ein Hochofen abgestochen?

Sie wird kontinuierlich abgestochen. Der Abstich des Roheisens erfolgt diskontinuierlich in regelmäßigen Abständen, der Hochofen selbst arbeitet hingegen in kontinuierlicher Arbeitsweise, d. h. ohne Unterbrechungen.

Welche Hochofen gibt es?

Derzeit sind der modernisierte Hochofen 1 (Baujahr 1951) und der moderne Großhochofen 5A (Baujahr 1997) in Betrieb, die Hochöfen 2 und 3 aus den 1950er Jahren stehen in Reserve. Es ist abwechselnd immer nur ein Hochofen in Betrieb.

So funktioniert ein Hochofen: Das musste du wissen! – Chemie | Duden Learnattack

19 verwandte Fragen gefunden

Wie lange dauert es einen Hochofen hochzufahren?

Der Bau einer modernen Hochofenanlage ist ein umfangreiches Großprojekt eines Hüttenwerkes und dauert von der Planung bis zur Inbetriebnahme zwischen 1,5 und 2,5 Jahre, wovon die Planungsarbeit etwa die Hälfte der Zeit beansprucht.

Warum darf ein Hochofen nicht ausgehen?

Nächster Punkt: Hochofen. Ihn kann man abstellen, allerdings auch nicht ohne Weiteres. Es besteht die Gefahr, dass auch hier das Feuerfestmaterial beschädigt wird und ersetzt werden muss, was wieder in die Millionen geht. Das ist der Fall, wenn der „Sauabstich“ nicht gelingt.

Warum heißt der Hochofen?

Ab dem Jahr 1828 wurde nicht nur kalte, sondern heiße Luft in den Ofen geblasen. Seit dieser Zeit spricht man vom Hochofen. Der hat einen weiteren Vorteil: Im Roheisen gibt es sehr viel Rost, also eine Verbindung von Eisen mit Sauerstoff.

Was kommt in den Hochofen?

Der Hochofenprozess funktioniert über einen stofflichen und thermischen Gegenstrom. Von oben werden Eisenerze, Koks und Kalk zugeführt, während von unten Sauerstoff eingeleitet wird. Es entsteht das Kohlenstoffmonoxid, das dann die Eisenerze zu Roheisen reduziert.

Warum wird der Hochofen nach unten breiter?

Die heißen Abgase verlassen den Hochofen im oberen Teil. Dieser wird auch Gicht genannt. Durch die leicht nach unten verbreiterte Form kann das oben zugegebene Material im Hochofen ständig nachrutschen. Je höher die Temperatur ist, umso mehr dehnt sich das Material aus.

Was passiert mit dem flüssigen Eisen im Hochofen?

Am “Boden” des Hochofens sammelt sich das flüssige Eisen und die Schlacke in einem Gestell an. Da die Schlacke eine höhere Dichte hat als das Metall, schwimmt die Schlacke über dem flüssigen Eisen und schützt es dadurch vor Oxidation.

Wie viel Stahl gibt es auf der Erde?

Im Jahr 2021 wurden nach Angaben von Worldsteel weltweit insgesamt 1950,5 Millionen Tonnen Stahl produziert. Das mit großem Abstand bedeutendste Herstellerland war 2021 die Volksrepublik China mit 1032 Millionen Tonnen.

Wie werden Hochofen beheizt?

Im Hochofenprozess wechselt sich jeweils eine Schicht Koks mit einer Schicht Möller ab. Im unteren Bereich des Hochofens wird ca. 1000 °C heiße Luft über mehrere Düsen eingeblasen. Die heiße Luft steigt nach oben, während die Rohstoffe absinken.

Warum muss ein Hochofen rund um die Uhr betrieben werden?

Insgesamt gibt es drei Hochöfen in dem Stahlwerk, die zusammen etwa 14000 Tonnen Roheisen produzieren – und das am Tag! Dafür sind an jedem Ofen etwa 12 Abstiche täglich notwendig. Rund 10 bis 15 Jahre ist so eine Anlage rund um die Uhr im Einsatz, bis sie überholt werden muss.

Wie viele Hochofen hat Thyssen?

ThyssenKrupp Steel Europe betreibt insgesamt vier eigene Hochöfen.

Wie kann man Eisen herstellen?

Das Eisen wird durch chemische Reduktion des Eisenoxids der Eisenerze mit Kohlenstoff im Hochofen gewonnen. Der Hochofen ist ein Schachtofen. Koks und Erz werden abwechselnd in Lagen oben in den Ofen hineingeschüttet.

Wie wird Eisenerz zu Stahl?

Umwandlung von Eisen in Stahl: Das geschmolzene Eisen wird dann in einem Sauerstoffofen über Schrott gegossen. Im Anschluss wird Sauerstoff eingeblasen, um den Kohlenstoff als CO2 zu entfernen. Veredelung: Der gewonnene Stahl wird durch Hinzufügen von Elementen (Nickel, Chrom usw.)

Wo wird Eisenerz gewonnen?

Die größten Abbaugebiete von Eisenerz sind heutzutage die Länder Australien, Brasilien und Südafrika. Im Wesentlichen funktioniert der Abbau so: Gesteinsbrocken werden mithilfe von Sprengungen und großen Baggern aus den Steinwänden gebrochen.

Wann wurde der erste Hochofen gebaut?

Ab etwa 500 v. Chr. bauten chinesische Metallarbeiter sieben Fuß hohe Öfen, um größere Mengen Eisen und Holz zu verbrennen.

Wie gewinnt man aus Eisenerz Eisen?

Im Hochofen wird bei Temperaturen bis 2000° C aus Eisenerz mit Koks und Kalk Eisen gewonnen. Der Koks entzieht dem Erz den Sauerstoff. Aus dem Eisenerz entsteht dabei Roheisen. Der beigemengte Kalk befreit das Roheisen von stö renden Verunreinigungen.

Warum befinden sich am oberen Ende des Hochofens zwei Glocken?

Zwei Gichtglocken verschließen die Öffnung der Gicht. Die beiden Gichtglocken bilden eine Gasschleuse. Die Glocken werden abwechselnd gesenkt und gehoben. So kann keine kalte Luft in den Ofen dringen und kein Gas aus dem Ofen entweichen.

Was passiert mit dem Gichtgas?

Die Hochofenanlage nutzt das Gichtgas, um Kompressoren für die in den Hochofen eingeblasene Luft, den Wind, anzutreiben und diesen im Winderhitzer aufzuheizen. Einige Hüttenwerke nutzen das entstaubte Gichtgas zur Erzeugung von Prozessdampf zur Stromerzeugung mittels Dampfturbinen.

Wie entsteht die Schlacke?

Schlacke bezeichnet in der Metallurgie die glasig oder kristallin erstarrten nichtmetallischen Begleitphasen. Es handelt sich dabei um ein Stoffgemisch, das sich aus basischen und sauren Oxiden zusammensetzt. Es entsteht bei der Gewinnung von Metallen in der Erzverhüttung.

Warum hat der Hochofen zur Mitte zu den größten Durchmesser?

Je weiter die Rohstoffe (Erz, Koks, Sinter, Kalkstein) im Schacht niedergingen, desto mehr wurden sie erwärmt und dehnten sich aus. Deshalb hat der Hochofen eine sich nach unten erweiternde Form. Am Kohlensack ist der Durchmesser am größten.

Was wird aus weißem Roheisen gewonnen?

Roheisen wird im Hochofen durch die Reduktion von Eisenerzen gewonnen und für die Herstellung von Stahl und Gießereieisen (Gusseisen) verwendet.