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Wie viel Care-Arbeit leisten Frauen?

Gefragt von: Karl Heinz Otto MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Bezahlte und unbezahlte Arbeit
Ein zentraler Faktor für die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist, dass unbezahlte Hausarbeit, Pflege und Fürsorge – sogenannte Care-Arbeit – weltweit zu drei Vierteln von Frauen geleistet werden. Frauen und Mädchen arbeiten jeden Tag mindestens 12 Milliarden Stunden unbezahlt.

Wie viel Prozent der Arbeit verrichten Frauen?

Der Abstand bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern hat sich seit den 1990er Jahren verringert. Im Jahr 1999 lag der Frauenanteil bei 43,6 % und ist bis zum Jahr 2019 auf 46,6 % angestiegen. Seit 2013 ist der Anteil allerdings konstant geblieben.

Was ihre Care-Arbeit wert ist?

In Deutschland wird ungefähr ein Drittel mehr unbezahlte als bezahlte Arbeit geleistet, heißt es in einem Bericht des Statistischen Bundesamts von 2016; selbst bei einer vorsichtigen Schätzung würde ihr Wert rund ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts betragen.

Wer arbeitet mehr Mann oder Frau?

Erwerbstätige Männer verbringen im Durchschnitt täglich 5:32 Stunden mit bezahlter Arbeit, etwa 1,2-mal so viel Zeit wie erwerbstätige Frauen (4:15 Stunden). Erwerbstätige Frauen verwenden auf unbezahlte Arbeit im Schnitt 3:29 Stunden und damit etwa 1,6-mal so viel Zeit wie erwerbstätige Männer (2:08 Stunden).

Was ist unbezahlte Care-Arbeit?

Was ist das Problem bei unbezahlter Care-Arbeit? Unbezahlte Pflegearbeit umfasst Aufgaben im Haushalt wie Kochen, Putzen, Wasser- und Brennstoffbeschaffung, Kinderbetreuung oder Altenpflege. Diese häuslichen Pflichten sind für eine gut funktionierende Gesellschaft und Wirtschaft unerlässlich.

Den Wert von Care-Arbeit mit einer App sichtbar machen | Frau TV | WDR

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Was leistet eine Frau?

Frauen leisten weltweit 75 Prozent der sogenannten „Care-Arbeit“, also Waschen, Putzen, Kochen, Kinder und ältere Verwandte betreuen. Und das, während sie oft noch einer bezahlten Arbeit nachgehen.

Was zählt zu Care-Arbeit?

Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns. Darunter fällt Kinderbetreuung oder Altenpflege, aber auch familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder Hilfe unter Freunden.

Was Arbeiten die meisten Frauen?

Frauen sind am häufigsten in Dienstleistungs- und Bürojobs anzutreffen. Im Jahr 2019 waren Frauen in Büro- und Dienstleistungsberufen deutlich überrepräsentiert. 65,1 % aller Bürokräfte und kaufmännischen Angestellten waren Frauen.

In welchem Beruf gibt es die wenigsten Frauen?

Berufe mit dem höchsten Männeranteil, bzw dem niedrigsten Frauenanteil, sind laut dem iwd: Hoch- und Tiefbauberufe (Männeranteil: 98,5 %) (Innen-) Ausbauberufe (Männeranteil: 96,7 %) Gebäude- und versorgungstechnische Berufe (Männeranteil: 95,8 %)

Warum werden Care Berufe schlecht bezahlt?

Zudem ist unbezahlte Care Arbeit auch ein Problem für Menschen in pflegenden Berufen. Denn dadurch, dass diese Arbeit oft noch immer als „selbstverständlich“ angesehen wird, werden diese meist schlecht bezahlt.

Sollte Sorgearbeit entlohnt werden?

Das ist sattsam bekannt und weltweit der Fall: Nach Berechnungen der Hilfsorganisation Oxfam erledigen Frauen und Mädchen weltweit mehr als zwölf Milliarden Stunden unbezahlte Arbeit am Tag. Würde man ihnen dafür auch nur den Mindestlohn bezahlen, würde das mehr als elf Billionen Dollar im Jahr kosten.

Wer macht Care-Arbeit?

Unter Care-Arbeit fällt beispielsweise Kinderbetreuung, -erziehung oder Altenpflege, es werden aber auch familiäre Unterstützung, Häusliche Pflege und freundschaftliche Hilfen darunter verstanden. Überwiegend wird diese Arbeit von Frauen geleistet.

Wie viel Arbeiten Männer und Frauen?

In Deutschland arbeiten erwerbstätige Männer im Durchschnitt 41 Stunden und erwerbstätige Frauen 32 Stunden pro Woche. Allerdings wünschen sich Männer mit 37 und Frauen mit 30 Stunden pro Woche eine kürzere Arbeitszeit.

Was ist der Gender Care Gap?

Gender Care Gap - ein Indikator für die Gleichstellung

Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt: Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Dieser Unterschied wird als "Gender Care Gap" bezeichnet.

Wie viel Prozent der Männer helfen im Haushalt?

Demnach liegt der Anteil der Männer, die täglich kochen oder Hausarbeit verrichten europaweit bei 34 Prozent, während es bei den Frauen 79 Prozent sind.

Was sind typische Mädchen Berufe?

Bei Frauen beliebt: Berufe in Wirtschaft und Verwaltung

Kauffrau für Büromanagement. Kauffrau im Einzelhandel. Medizinische Fachangestellte. Verkäuferin.

Welche Berufe wirken auf Frauen attraktiv?

Auch bei den männlichen Berufen begegnen uns die Klassiker wieder: Fast die Hälfte der Frauen findet Handwerker und Ärzte besonders attraktiv.
...
Attraktive Berufe bei Frauen:
  • Arzt 42 %
  • Handwerker 42 %
  • Ingenieur 35 %
  • Architekt 34 %
  • Polizist 31 %
  • Geschäftsführer 30 %
  • Wissenschaftler 29 %
  • Journalist 27 %

In welchem Beruf kann man als Frau gut verdienen?

Alles zum Thema „gut bezahlte Berufe für Frauen“:
  • Platz 11: Marktforscherin.
  • Platz 10: PR-Beraterin.
  • Platz 9: Einkäuferin.
  • Platz 8: Personalreferentin.
  • Platz 7: Immobilienmaklerin.
  • Platz 6: Pharmareferentin.
  • Platz 5: Anlageberaterin.
  • Platz 4: Ärztin.

Warum verdienen Frauen in Deutschland weniger?

Fast drei Viertel der Gender Pay Gap lassen sich nach Angaben der Statistischer durch strukturelle Gründe erklären: Frauen arbeiten demnach häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen schlechter bezahlt wird und in denen sie seltener Führungspositionen erreichen.

Welcher Beruf ist sehr gut bezahlt?

Bestbezahlte Berufe
  • Marketing Manager. Gehalt: 2.900 – 10.000 € ...
  • Art Director. Gehalt: 2.000 – 9.000 € ...
  • Analyst. Gehalt: 3.300 – 8.300 € ...
  • Wirtschaftsingenieur. Gehalt: 4.100 – 8.300 € ...
  • Mediaplaner. Gehalt: 2.000 – 8.250 € ...
  • Supply Chain Manager. Gehalt: 3.750 – 7.500 € ...
  • Pressesprecher. Gehalt: 3.200 – 7.100 € ...
  • Syndikusanwalt.

Wo arbeiten nur Männer?

Bestimmte Berufsgruppen und Arbeitsbereiche werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt. Hierzu gehören große Teile des Urproduktion wie die Berufe der Land- und Forstwirtschaft und des industriellen Sektors, der die produzierenden Berufe, das Handwerk und das Baugewerbe einschließt.

Warum ist Care-Arbeit wichtig?

Ein zentraler Faktor für die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist, dass unbezahlte Hausarbeit, Pflege und Fürsorge – sogenannte Care-Arbeit – weltweit zu drei Vierteln von Frauen geleistet werden. Frauen und Mädchen arbeiten jeden Tag mindestens 12 Milliarden Stunden unbezahlt.

Wer ist auf Care-Arbeit angewiesen?

Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sich-Kümmerns. Darunter fällt Kinderbetreuung oder Altenpflege, Arbeiten im Haushalt, Hilfe unter Freunden oder Ehrenamt (bpb 2020). Bislang wurden diese Arbeiten überwiegend von Frauen geleistet.

Welcher Anteil der unbezahlten Pflege und Hausarbeit wird von Frauen erledigt?

Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt: Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Dieser Unterschied wird als "Gender Care Gap" bezeichnet.

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