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Wie verhält man sich bei Drohungen?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Sophia Hennig B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Machen Sie keine geringschätzigen Äußerungen über den Angreifer/die Angreiferin. Versuche Sie nicht, ihn/sie einzuschüchtern, ihm/ihr zu drohen oder Angst zu machen. Kritisieren Sie sein/ihr Verhalten, aber werten Sie ihn/sie nicht ab.

Was soll man tun wenn man eine Drohung?

Beleidigungen, Nötigungen und Bedrohungen sind Straftaten, für deren Bearbeitung wir als Polizei zuständig sind. Fühlen Sie sich von einer oder mehreren Personen bedroht oder belästigt, sollten Sie eine Strafanzeige erstatten. Dies können Sie online oder in unseren Polizeidienststellen vor Ort tun.

Wann ist eine Drohung strafbar?

Strafgesetzbuch (StGB) § 241 Bedrohung

(3) Ebenso wird bestraft, wer wider besseres Wissen einem Menschen vortäuscht, daß die Verwirklichung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bevorstehe.

Wo fängt eine Drohung an?

In der Strafrechtswissenschaft ist eine „Drohung“ das in Aussicht stellen eines künftigen Übels, auf dessen Eintritt der Erklärende Einfluss zu haben vorgibt. Das deutsche Strafrecht kennt eine Strafbarkeit der Drohung, wenn sie als Mittel einer Nötigung eingesetzt wird.

Was zählt alles als Drohung?

Strafrechtlich gesehen, ist eine Aussage oder Handlung dann eine Drohung, wenn der Adressat oder die Adressatin damit in Angst und Schrecken versetzt wurde. Dabei spielt es keine Rolle, ob mit Gewalt, mit dem Tode oder mit einer für die betroffene Person erschreckenden Nachricht gedroht wurde.

Sind verbale Drohungen strafbar und wenn ja wann?

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Was ist keine Drohung?

Nur wenn es sich um eine Drohung handelt, die objektiv als Scherz aufgefasst werden kann, liegt keine Bedrohung vor. Eine Drohung kann sich an die bedrohte oder eine ihr nahestehende Person richten. Nahestehende Personen sind Angehörige.

Wann ist eine Drohung nicht widerrechtlich?

Die Drohung muss nicht physisch sein; sie kann auch eine Zwangslage des anderen ausnutzen ("Sonst veröffentliche ich dieses Foto / Schreiben / Telefonat ..."). Nicht jede Drohung ist an sich widerrechtlich ("Wenn Sie mich weiter beleidigen, zeige ich Sie an." wäre nicht widerrechtlich, sondern rechtlich in Ordnung).

Ist eine Warnung eine Drohung?

Was unterscheidet die Drohung von der Warnung? Bei der Drohung hat der Drohende Einfluss auf den Eintritt des Übels. Das ist bei der Warnung nicht der Fall, diese weist lediglich auf die Folgen einer bestimmten Handlung hin.

Ist die Androhung von Schlägen strafbar?

Nötigung. (1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Ist es verboten jemanden anschreien?

„Sie unfähiger Idiot! “, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Was ist eine Bedrohung Beispiele?

Bedrohung durch Vortäuschen eines bevorstehenden Verbrechens

Den Straftatbestand der Bedrohung im Sinne des § 241 StGB erfüllt ebenfalls, wer wider besseres Wissen einem Menschen vortäuscht, dass die Verwirklichung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bevorsteht.

Kann man eine Bedrohung Anzeigen?

Beleidigungen, Nötigungen und Bedrohungen sind Straftaten, für deren Bearbeitung die Polizei zuständig ist. Eine Strafanzeige können Sie in jeder Polizeidienststelle erstatten.

Wie hoch ist die Strafe bei Bedrohung?

110 Tagessätze Geldstrafe für Bedrohung.

Was ist der Unterschied zwischen Drohung und Bedrohung?

Die Bedrohung ist im Gegensatz zur Drohung ein direkter Straftatbestand. Sie liegt vor, wenn der Täter ankündigt, dass er gegen das Opfer oder eine ihm nahestehende Person ein Verbrechen verüben wird.

Wo fängt Nötigung an?

Das Wichtigste in Kürze. Wer eine andere Person durch die Anwendung von Gewalt oder Drohungen zu einem bestimmten Verhalten zwingt, macht sich der Nötigung schuldig. Der wesentliche Unterschied zu einer Erpressung besteht darin, dass bei einer Nötigung keine Gewinnabsicht vorliegt.

Ist Drohung mit Anzeige Nötigung?

Drohung mit einer Strafanzeige

Selbst wenn der andere betrügerisch gehandelt haben sollte, macht sich der Gläubiger wegen Nötigung (§ 240 StGB) strafbar. Wer Anzeige erstatten will, kann/muss das tun, darf das aber eben nicht als Druckmittel für die Zahlung androhen.

Was zählt alles zur Nötigung?

Eine Nötigung begeht, wer einen anderen Menschen rechtswidrig mit einem Nötigungsmittel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Nötigen ist also das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens. Nötigungsmittel sind dabei die Anwendung von Gewalt oder eine Drohung mit einem empfindlichen Übel.

Wie prüft man eine Nötigung?

Verwerflichkeit des Nötigungsmittels

Zunächst prüft man, ob eine Verwerflichkeit hinsichtlich des Nötigungsmittels vorliegt. Ein Nötigungsmittel gilt dann als verwerflich, wenn gegen die Rechtsordnung verstoßen wurde oder wenn ein sozialwidriges Verhalten gegeben ist.

Wie lange kann man eine Anzeige wegen Bedrohung machen?

3 Nr. 5 StGB gilt für Bedrohung eine Verjährungsfrist von 3 Jahren. Danach ist keine behördliche Strafverfolgung mehr möglich.

Ist es strafbar mit Anwalt zu drohen?

Denn der Anwalt handelt mit der Autorität eines Organs der Rechtspflege und bewegt einen juristischen Laien eher zur Begleichung einer Forderung. Wenn also der Rechtsanwalt droht, ohne zu prüfen ob er auch zurecht droht, kann er sich strafbar machen.

Was versteht man unter gefährlicher Drohung?

Gefährliche Drohung

(1) Wer einen anderen gefährlich bedroht, um ihn in Furcht und Unruhe zu versetzen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen zu bestrafen.

Ist Schreien ein Kündigungsgrund?

Eine Kündigung ist nicht ausgeschlossen. Es droht nicht nur die Abmahnung: Wenn Sie Ihren Chef anschreien und dabei zusätzlich beleidigen, droht sogar eine Kündigung. Hier ist im Einzelfall zu entscheiden, als wie schwerwiegend die beleidigenden Äußerungen einzustufen sind.

Was passiert wenn man jemanden anschreit?

Lassen sie sich anschreien, dann gefährdet das ihre Position, sie haben sich hilflos gezeigt und verlieren an Respekt. Auch wenn sie den Mitarbeiter im Nachhinein zur Verantwortung ziehen, können sie diesen einen Moment nicht ungeschehen machen. Unter zivilisierten Menschen sollte man sich eigentlich nicht anschreien.

Warum schreit man jemanden an?

Menschen schreien nicht nur, wenn sie Angst haben. Während Affen und andere Säugetiere meist schreien, um Alarm zu schlagen, können Menschen auch schöne Emotionen damit ausdrücken. Bei Säugetieren dienen laute Rufe meist als Alarmsignale, die Artgenossen vor Gefahren warnen.