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Wie tödlich ist eine Depression?

Gefragt von: Viktor Pieper  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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An Selbsttötung sterben 6 % aller Patienten mit Depression, bei bipolarer Depression ist die Zahl etwa doppelt so hoch. Wenn man diese Zahlen sieht, dann muss man feststellen, dass die Depression eine potentiell tödliche Erkrankung ist.

Wie lange kann ein Mensch mit Depression Leben?

Menschen mit bipolaren Störungen sterben im Durchschnitt 9 bis 20 Jahre früher, Patienten mit Schizophrenie verlieren 10 bis 20 Lebensjahre, bei Drogenkonsumenten und Alkoholikern beträgt der Lebenszeitverlust 9 bis 24 Jahre, bei der Depression sind es 7 bis 11 Jahre.

Ist eine Depression lebensgefährlich?

Eine Depression ist lebensgefährlich. 15% aller Menschen mit depressiven Phasen begehen Suizid. „Bei Menschen bis zu einem Lebensalter von 40 Jahren stellt der Tod durch depressionsbedingte Selbsttötung nach dem Unfalltod die zweithäufigste Todesursache dar.

Wie gefährlich ist eine schwere Depression?

Das Rückfallrisiko nach einer ersten Episode (bezogen auf die Lebenszeit) beträgt ohne Vorsorge etwa 50 %, bei schweren Depressionen 75 %. Ungünstig auf die Prognose wirken sich beispielsweise Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Essstörungen, begleitende Angst- und Zwangsstörungen sowie chronische Verläufe aus.

Wie hoch ist die Sterberate bei Depression?

Todesfälle aufgrund der häufigsten depressiven Erkrankungen in Deutschland bis 2020. Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2020 deutschlandweit 811 Menschen infolge einer depressiven Episode (ICD-10: F32).

» Depressionen sind tödlich.

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Wie endet eine Depression?

Wie lange dauert eine Depression? Eine Depression kann Wochen und Monate anhalten. Ohne psychotherapeutische und/oder medizinische Behandlung dauert eine depressive Phase im Durchschnitt zwischen vier bis sechs Monate. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine depressive Episode sogar länger als ein Jahr dauert.

Wann ist die Depression am schlimmsten?

Viele Betroffene erleben ihre Depression am Morgen als besonders schlimm. Dazu trägt unter anderem das Gefühl bei, den anstehenden Tag nicht meistern zu können. Vor allem aber sorgt die Krankheit für einen gestörten Tagesrhythmus, indem bestimme Hormone nicht korrekt ausgeschüttet werden.

Was ist die schlimmste Form der Depression?

Dysthymie – lang anhaltende Form der Depression

Die Dysthymie ist eine dauerhafte, depressive Verstimmung. Sie zählt zu den chronischen Depressionen und besteht länger als 24 Monate. Betroffene haben über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren eine leichter ausgeprägte, aber lang andauernde depressive Erkrankung.

Was ist eine tiefe Depression?

Eine Depression ist eine schwere seelische Erkrankung, die in jedem Alter auftritt. Die Patienten fühlen sich sehr niedergeschlagen, verlieren ihre Interessen und sind erschöpft und antriebslos. Die Krankheit besteht über längere Zeit und bessert sich ohne Behandlung nur selten von alleine.

Wie schwer kann eine Depression sein?

Auch körperliche Beschwerden können Ausdruck einer Depression sein. Das sind zum Beispiel Magen-Darm-Probleme, Schmerzen, Schwindel oder Luftnot. Je nachdem wie viele Anzeichen vorliegen, unterscheiden Fachleute drei Schweregrade der Depression: leicht, mittelschwer und schwer.

Was tun wenn die Seele nicht mehr kann?

Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training, Meditation. Sport und Bewegung (täglich bei Tageslicht) Wahrnehmen sozialer Kontakte, um sich auszutauschen. Beachten einer vollwertigen Ernährung.

Kann man lachen wenn man depressiv ist?

Denn das Lachen oder Lächeln steht nicht in Verbindung zu Depression. Auch ein depressiver Mensch kann oft Lachen. Besser: Du bist sehr sensibel, das mag ich an dir.

Kann eine Depression das Gehirn schädigen?

Fortschreitende Erkrankung: Im Laufe einer Depression verändert sich das Gehirn immer mehr. Eine Studie zeigt: Je länger das Leiden unbehandelt bleibt, desto stärker entzündet sich das Denkorgan. Ein ähnliches Phänomen ist von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer bekannt.

Sollte man einen depressiven Menschen in Ruhe lassen?

Sich über Ängste, Sorgen, über andere Gefühle und den Umgang im Zusammenhang mit Corona auszutauschen, kann entlasten und Stress vermindern. Und alle, die einen an einer Depression erkrankten Menschen kennen, bitten wir jetzt besonders: Lassen Sie niemand allein, sondern nehmen Sie regelmäßig Kontakt auf!

Was denkt ein depressiver?

Denken: Typisch für die endogene Depression ist das grüblerische Denken. Die Gedanken drehen sich im Kreis, die immer gleichen Denkinhalte drängen sich auf. Man kommt zu keinem Ergebnis. Dabei zermürbt das depressive Denken.

Wie verändern Depressionen einen Menschen?

Die Krankheit Depression kann einen Menschen völlig verändern. So ist es zum Beispiel möglich, dass ein früher lebenslustiger Partner auf einmal schwunglos wird, an Schuldgefühlen, innerer Leere und Hoffnungslosigkeit leidet.

Wie fühlt man sich bei einer schweren Depression?

Oft kommen Schlafstörungen und Appetitlosigkeit hinzu, außerdem Schuldgefühle und Antriebslosigkeit bis hin zur völligen Erstarrung. Schwer Depressive schaffen es nicht, aus eigenem Antrieb aufzustehen oder ein Zimmer zu verlassen.

Was ist eine schwere Depression?

Melancholische Depression bedeutet eine schwere Ausprägung der Depression bzw. des Kernsymptoms der Stimmungsstörung. Die Betroffenen beklagen, dass sie nichts mehr fühlen können, keinerlei Lust mehr empfinden können. Bei vielen Depressiven ist dagegen die Stimmung noch anregbar (nicht-melancholische Depression).

Was macht der Psychiater bei Depressionen?

Psychiater (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie)

Der Großteil der depressiv Erkrankten mit spezialisierter Behandlung wird durch diese Arztgruppe und die Nervenärzte betreut. Sie haben vertiefte Kenntnisse über Entstehung, Verlauf, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Hat jede Depression ein Ende?

Damit jede Depression irgendwann endet, kann die Therapie der Depression in folgende Stadien ablaufen: Akutbehandlung: Von einer Akutbehandlung bei einer Depression spricht man, wenn gezielt die Besserung der Symptomatik im Vordergrund steht.

Was kommt nach der Depression?

Das Wiederkehren einer Depression wird Rückfall genannt. Aus der Forschung und der klinischen Praxis ist bekannt, dass bei mehr als der Hälfte der Betroffenen die Depression im Laufe des Lebens wiederkehrt. Die meisten Rückfälle treten innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Akutbehandlung auf.

Kann Liebe eine Depression heilen?

Eine Depression mit all ihren Facetten gilt daher noch viel mehr für viele als der Tod einer Partnerschaft. Doch das muss nicht sein. Die Schlüssel für eine gesunde Beziehung liegen in Vertrauen, Offenheit und Toleranz – die zugleich die Schlüssel für eine Genesung aus der Depression sein können.

Warum sind Depressionen so gefährlich?

Hohes Suizid-Risiko bei Depressionen

Die schlimmste Auswirkung einer Depression ist die Selbsttötung. 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schweren depressiven Phasen sterben durch Suizid.

Ist Schlafen gut bei Depression?

Schlaf kann aber nicht nur bei der Diagnose, sondern auch bei der Therapie eine Rolle spielen. So hat sich kurzzeitiger Schlafentzug vor allem in der zweiten Nachthälfte in der Psychiatrie als Segen erwiesen, denn er wirkt sehr schnell antidepressiv.

Was träumen depressive Menschen?

Auch unterscheiden sich die Träume von depressiven und gesunden Personen, derart, dass depressiv Erkrankte mehr negative Gefühle und Probleme in ihren Träumen berichten, sowie unter mehr Albträumen leiden.