Zum Inhalt springen

Wie tief muss man bohren für eine Erdwärmepumpe?

Gefragt von: Frau Dr. Doris Nickel  |  Letzte Aktualisierung: 7. Juni 2023
sternezahl: 4.4/5 (23 sternebewertungen)

Im Schnitt erreicht die Erdwärme-Bohrung für den Betrieb einer Wärmepumpe deshalb eine Tiefe von etwa 100 Metern. Die Bohrung verläuft dabei, je nach Gelände, vertikal oder schräg. Die Länge der eingebauten Erdsonden ist entscheidend für die Effizienz der Anlage.

Wie weit muss man für Erdwärme bohren?

Als häufigster Anlagentyp haben sich jedoch in Mittel- und Nordeuropa Erdwärmesonden durchgesetzt, erklärt der Verband. Sie werden per senkrechter Bohrung in Tiefen von 50 bis 160 Metern in den Boden eingebracht. Die Sonden bestehen aus Doppel-U-Rohren aus Kunststoff, die mit einer Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt sind.

Wie viele Bohrungen für Erdwärmepumpe?

Ob ein oder zwei Erdsonden nötig sind, hängt von der Bodenbeschaffenheit, dem Grundwasserstand und der Leistung der Wärmepumpe ab. In der Regel ist eine Bohrung zwischen 40 und 100 Metern ausreichend, um die Heizwärme für ein gut gedämmtes Einfamilienhaus zu generieren.

Wie warm ist der Boden in 100 m Tiefe?

In Deutschland be- tragen die Temperaturen in 10-20 Metern Tiefe daher ca. 8-12 °C. Weiter in die Tiefe hinein nimmt die Temperatur durchschnitt- lich um etwa 3 °C pro 100 Meter zu. Genug Wärme um gemeinsam mit einer Wärme- pumpe das Haus zu heizen und im Sommer zu kühlen.

Was kostet eine 100 m Bohrung?

Je nach Firma fallen für die Erdbohrung je Meter Kosten zwischen 35 und 70 Euro an. Bei einem Bohrloch mit 100 Metern Tiefe müssen Eigentümer demnach 3.500 bis 7.500 einplanen. Hinzu kommt die Installation der Sonde. Für ein Einfamilienhaus können hier bis zu 7000€ dazukommen.

#17 | Die Geothermiebohrung I Besser direkt tief gebohrt als später teuer bezahlt

21 verwandte Fragen gefunden

Wann ist Erdwärme nicht möglich?

Grundsätzlich ist die Nutzung von Erdwärme überall möglich. Ausgenommen sind lediglich engumgrenzte Gebiete, z.B. die engeren Zonen von Trinkwasserschutzgebieten, in denen Bohrungen grundsätzlich verboten sind. Erdwärmebohrungen müssen von der Wasserbehörde genehmigt werden.

Welche Nachteile hat Erdwärme?

Nachteile der Erdwärmeheizung
  • Nur bei gut gedämmten Häusern wirtschaftlich einsetzbar.
  • Investitionskosten sind höher als bei anderen Heizsystemen. ...
  • Für das Bad ist oft ein E-Heizstrahler zusätzlich erforderlich, der das Bad schnell aufheizen kann.

Wird Erdwärme auch teurer 2022?

Laut dem Heizspiegel 2022 erhöhen sich nicht nur bei Erdgas und Öl die Preise stark. Auch Wärmepumpen werden dieses Jahr wohl wesentlich teurer. Im vergangenen Jahr haben sich die Kosten für sie bereits um 15 Prozent erhöht, während es bei Erdgas einen Anstieg von 20 Prozent und bei Heizöl um 51 Prozent gab.

Wie lange hält eine Tiefenbohrung?

Wie lange hält eine Tiefenbohrung? Dadurch, dass das sehr stabile Kunststoffrohr in der Tiefenbohrung mit dem Betonit-Zementgemisch umhüllt und geschützt ist, kann von einer Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten gerechnet werden.

Wie viel kostet eine Bohrung für Erdwärme?

Eine Tiefenbohrung für Erdwärme kostet meist zwischen 9.500 und 11.500 Euro. Die konkreten Kosten pro Meter sind abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Sie belaufen sich auf ca. 50 bis 100 Euro pro Bohrmeter.

Wie warm ist es in 200m Tiefe?

Immerhin beträgt die Temperatur in 200 Metern Tiefe das ganze Jahr hindurch mehr als 12 bis 15 °C. Auf diese Weise können im Sommer die Räume gekühlt und im Winter durch die Zuschaltung einer Wärmepumpe beheizt werden.

Wie lange dauert eine erdwärmebohrung?

Je nach Tiefe und Bohrgrund dauern die Bohrung und das Einführen der Son- de zwischen zwei und vier Tagen. Wärmepumpen– Steigende Energiepreise bringen viele Eigentümer dazu, sich nach alternativen Energieformen umzuschauen.

Was kostet Erdwärme monatlich?

Was kostet Erdwärme monatlich? Die Kosten einer Erdwärmepumpe im Einfamilienhaus betragen im Monat etwa 50 bis 75 Euro.

Wie warm ist es in 150 m Tiefe?

Bis zu einer Tiefe von 100 m steigen die Temperaturen auf ungefähr 15 °C an. In der Tiefe von 2.000 m liegen die Temperaturen bei ca. 60 – 80 °C und in einer Tiefe von 5.000 m herrschen Temperaturen von 150 – 200 °C.

Wo darf nach Erdwärme gebohrt werden?

Kann eigentlich überall gebohrt werden? Im Prinzip: ja! Soll jedoch eine Erdwärmesondenanlage in einem Wasserschutzgebiet errichtet werden, ist dies in den meisten Fällen nicht gestattet. Vereinzelt kann es aber Ausnahmen von dieser Praxis geben.

Wie warm ist es in 400 m Tiefe?

In 100 Metern Tiefe beträgt sie das ganze Jahr über ungefähr 10°C. Bei 300 Metern erreicht sie ca. 20°C und bei 400 Metern ist sie so hoch, dass man mit dieser Wärme ein Gebäude direkt, das heisst ohne die Hilfe einer Wärmepumpe heizen kann.

Wie viel Strom verbraucht eine Erdwärmepumpe im Jahr?

Der Stromverbrauch einer Erdwärmepumpe hängt stark von ihrer Leistung ab. Geht man zum Beispiel von einer Wärmepumpe mit 12 Kilowatt (kW) Leistung aus, so dürfte der zu erwartende jährliche Stromverbrauch bei einer Wohnfläche von rund 100 Quadratmetern (qm) zwischen 6.000 und 6.500 kWh liegen.

Welche Heizkörper bei Erdwärme?

Großflächige und Niedertemperatur-Heizkörper für Wärmepumpen

Gut geeignet sind Flächenheizungen. Diese gewährleisten, dass die Räume gleichmäßig beheizt werden. Zu diesen Heizsystemen zählen vor allem Fußbodenheizungen, die die Wärme über die gesamte Bodenfläche an den Raum abgeben.

Wie viel Strom braucht eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?

Ein mittlerer Stromverbrauch für Wärmepumpen liegt bei 27 bis 42 kWh pro qm Wohnfläche. Dies bedeutet bei einem Haus mit 160 qm Wohnfläche einen mittleren Stromverbrauch von ca. 4320 kWh bis 6720 kWh. Ab 42 kWh pro Quadratmeter gilt der Verbrauch als erhöht und jedes zweite Gebäude liegt niedriger.

Was ist die billigste Art zu Heizen?

Die günstigste Heizung ist die Gasbrennwertheizung. Denn die Technik ist mit vergleichsweise geringen Anschaffungs- und Wartungskosten verbunden. Im Betrieb müssen Sie mit einer Gasheizung hingegen mehr ausgeben als mit einer effizient arbeitenden Wärmepumpe.

Wann macht eine Wärmepumpe keinen Sinn?

Daher ist es wichtig, dass Ihre Wärmepumpe mindestens eine Jahresarbeitszahl von 3,5 aufweist. Auch Ihr Gebäude sollte gut gedämmt sein. Als einfacher Orientierungspunkt gilt hier: Benötigen Sie Vorlauftemperaturen von über 50 Grad, kann eine Wärmepumpe in der Regel nicht wirtschaftlich betrieben werden.

Wird Heizen mit Erdwärme auch teurer?

Während Öl und Gasheizungen im Schnitt etwa 10.000 Euro kosten, ist Geothermie mit etwa 16 – 18.000 Euro bis zu 80 Prozent teurer. Eine moderne Pellet-Heizung schlägt im Vergleich etwa mit 14.000 Euro zu Buche.

Für wen lohnt sich Erdwärmepumpe?

Eine Wärmepumpe eignet sich besonders für Häuser mit gutem Wärmeschutz und einer Flächenheizung z.B. Fußbodenheizung. Eine hohe Jahresarbeitszahl ist wichtig für die Effizienz der Wärmepumpe. Die richtige Planung der Wärmepumpe steigert die Effizienz und macht sie klimafreundlicher.

Kann man eine Wärmepumpe mit Heizkörpern betreiben?

Ja, es ist auch möglich, eine Wärmepumpe mit herkömmlichen Heizkörpern effektiv zu betreiben. Allerdings sollten dafür effizienzsteigernde Maßnahmen durchgeführt werden, wie beispielsweise ein hydraulischer Abgleich der Heizkörper und eine Verbesserung des Dämmstandards.

Vorheriger Artikel
Wie löse ich Klammern in Termen auf?
Nächster Artikel
Wie kam Wanda an das Darkhold?