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Wie teuer ist eine Verfassungsklage?

Gefragt von: Svenja Jäger  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht ist gemäß § 34 Abs. 1 Bundesverfassungsgerichtsgesetz grundsätzlich kostenfrei. Niemand soll aus Kostengründen davon abgehalten werden, seine Grundrechte geltend zu machen.

Wie teuer ist eine Verfassungsbeschwerde?

Gerichtskosten. Das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht ist kostenfrei. Das Bundesverfassungsgericht kann jedoch einem Beschwerdeführer oder einem Bevollmächtigten eine Gebühr bis zu 2.600 Euro auferlegen, wenn die Einlegung der Verfassungsbeschwerde einen Missbrauch darstellt (§ 34 Abs. 2 BVerfGG ).

Kann jeder eine Verfassungsklage einreichen?

Die Verfassungsbeschwerde kann von jeder natürlichen oder juristischen Person mit der Behauptung erhoben werden, durch die deutsche öffentliche Gewalt in ihren Grundrechten ( vgl. Art.

Wie lange dauert eine Verfassungsklage?

In der Praxis überschreitet das Bundesverfassungsgericht die Dreimonatsfrist oft deutlich, vor allem bei kom- plexen Entscheidungen. Seit 2011 stehen jedoch bei überlangen Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht die Rechts- behelfe der Verzögerungsrüge und Verzögerungsbeschwerde zur Verfügung (§§ 97a ff. BVerfGG).

Wer kann einen Antrag beim Bundesverfassungsgericht stellen?

Bürgerinnen und Bürger, die sich durch die deutsche öffentliche Gewalt in ihren Grundrechten verletzt fühlen, können eine Verfassungsbeschwerde erheben.

Was kostet ein Gerichtsverfahren? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Wer zahlt verfassungsklage?

Das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht ist gemäß § 34 Abs. 1 Bundesverfassungsgerichtsgesetz grundsätzlich kostenfrei. Niemand soll aus Kostengründen davon abgehalten werden, seine Grundrechte geltend zu machen.

Wer trägt die Kosten einer Verfassungsbeschwerde?

Die Verfassungsbeschwerde zum Bundesverfassungsgericht ist kostenlos. Jeder kann diese selbst erheben und benötigt keinen Rechtsanwalt.

Hat die Verfassungsbeschwerde Aussicht auf Erfolg?

Die Verfassungsbeschwerde ist unbegründet und hat demnach keine Aussicht auf Erfolg. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen Art. 3 I GG: Der Gesetzgeber kann sowohl die Bevorzugung der einen Gruppe aufheben, als auch die bislang benachteiligte Gruppe ebenfalls in den Genuss der Bevorzugung kommen lassen.

Wie viele Verfassungsbeschwerden haben Erfolg?

Nur 1,29 Prozent Erfolgsquote bei Verfassungsbeschwerden

Es konnten insgesamt mehr Verfahren erledigt werden, als im Jahr 2021 eingegangen sind. 67 Verfassungsbeschwerden waren erfolgreich. Die Erfolgsquote lag damit bei 1,29 Prozent.

Was für Verfassungsbeschwerden gibt es?

Der Prüfungsaufbau einer Verfassungsbeschwerde unterteilt sich in Zulässigkeit und Begründetheit. Die Verfassungsbeschwerde hat Aussicht auf Erfolg, wenn sie zulässig und begründet ist.

Wie macht man eine Verfassungsklage?

Er muss dabei folgende Voraussetzungen darlegen:
  1. Möglichkeit einer Grundrechtsverletzung.
  2. Verletzung in eigenen Grundrechten (sog. eigene Beschwer)
  3. schon oder noch betroffen (sog. gegenwärtige Beschwer) und.
  4. unmittelbar in seinen Grundrechten verletzt zu sein (sog. unmittelbare Beschwer).

Was wird bei Verfassungsbeschwerde geprüft?

Wichtig ist, dass bei der Begründetheit einer Urteilsverfassungsbeschwerde nur geprüft wird, ob das dem letztinstanzlichen Urteil zugrundeliegende Gesetz grundrechtskonform ist und ob die konkrete Anwendung des Gesetzes gegen die Verfassung verstößt.

Wie kann man sich gegen ein Gesetz wehren?

Nach Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a GG kann jeder, der behauptet, in einem seiner Grundrechte oder bestimmter grundrechtsgleicher Rechte durch die öffentliche Gewalt, also durch den Gesetzgeber, durch Regierung und Behörden oder durch die Gerichte, verletzt zu sein, Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht erheben.

Kann man das Bundesverfassungsgericht verklagen?

Zwar bestehen gegen die Entscheidungen des BVerfG, das als ranghöchstes deutsches Gericht nicht an die Entscheidungen anderer Gerichte gebunden ist, keine Rechtsmittel.

Wann liegt eine Grundrechtsverletzung vor?

Ob eine Grundrechtsverletzung vorliegt, ist erst das Ergebnis Ihrer gesamten Prüfung. Eine Verletzung ist gegeben, wenn und soweit ein hoheitlicher Eingriff in ein Grundrecht verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt und daher unzulässig ist.

Ist eine Verfassungsbeschwerde eine Klage?

Normalerweise werden Verfassungsbeschwerden gegen Urteile eingelegt. In der Verfassungsbeschwerde wird dann gerügt, dass das Gericht bei seiner Entscheidung die Grundrechte nicht beachtet hat.

Was bedeutet nicht zur Entscheidung angenommen?

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen: Nach § 93a BVerfGG ist eine Verfassungsbeschwerde nur dann zur Entscheidung anzunehmen, wenn ihr grundsätzliche verfassungsrechtliche Bedeutung zukommt oder wenn dies zur Durchsetzung der Grundrechte des Beschwerdeführers ...

Ist die Verfassungsbeschwerde ein Rechtsmittel?

Verfassungsbeschwerden sind zwar kein ordentliches Rechtsmittel, sondern lediglich ein „außerordentlicher Rechtsbehelf“ und in der Regel nur gegen letztinstanzliche Entscheidungen der Fachgerichte, d.h. der Zivil- und Strafgerichte, Arbeitsgerichte, Verwaltungs-, Sozial- und Finanzgerichte, zulässig (sog.

Wann ist eine Verfassungsbeschwerde zulässig?

Begründetheit der Verfassungsbeschwerde

Die Begründetheit ist erfüllt, wenn der Beschwerdeführer durch das Urteil oder ein Gesetz in seinen Grundrechten verletzt ist. Es wird geprüft, ob der Schutzbereich des Grundrechts eröffnet ist, ob ein Eingriff in dieses vorliegt und ob dieser Eingriff gerechtfertigt ist.

Wo kann man Grundrechte einklagen?

Für den Fall, dass die Grundrechte verletzt werden und auch der Rechtsschutz vor den übrigen Gerichten versagt, stellt das Grundgesetz mit der Verfassungsbeschwerde zum Bundesverfassungsgericht einen außerordentlichen Rechtsbehelf bereit (Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a GG).

Was entscheidet das Verfassungsgericht?

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das Gericht dazu beigetragen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Ansehen und Wirkung zu verschaffen.

Was kostet eine Klage gegen den Staat?

Der Grundbetrag richtet sich nach dem Streitwert, den das Verwaltungsgericht festgesetzt hat. Bis zu einem Streitwert von 500 € wird eine Grundgebühr von 38 € angesetzt, bei einem Streitwert von 501 bis 1.000 € eine Grundgebühr von 58 € und bei einem Streitwert von 1.001 bis 1.500 € eine Grundgebühr von 78 €.

Was ist eine Verfassungsbeschwerde einfach erklärt?

Mit Hilfe einer Verfassungsbeschwerde kann sich ein Bürger gegen Maßnahmen der öffentlichen Gewalt wenden, wenn er meint er sei in seinen Grundrechten verletzt worden. Geregelt ist sie in Art. 93 Abs.

Wann ist der Rechtsweg erschöpft?

Der Rechtsweg ist erschöpft, wenn sämtliche gegen eine fachgerichtliche Entscheidung nicht offensichtlich unzulässigen Rechtsbehelfe ergriffen worden sind und keine Möglichkeiten mehr bestehen, der Beschwerde mit Hilfe der Fachgerichte abzuhelfen.