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Wie stark muss ein Reetdach sein?

Gefragt von: Kornelia Schön  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Geht es um die Reet-Schicht auf dem Dach, so muss diese mindestens 30 Zentimeter stark sein. Außerdem gilt ein Mindestabstand von 50 Zentimetern zwischen Mauerwerk und Dachoberkante. Gleiches gilt für den Traufüberstand, der Regenwasser vom Haus fern hält und somit dem konstruktiven Feuchteschutz dient.

Was kostet 1 qm Reetdach?

Im Vergleich zu einem Hartdach müssen Bauherren für ein Dach aus Reet rund 140 bis 150 Euro Mehrkosten pro Quadratmeter Dachfläche einkalkulieren. Allein die Materialkosten liegen derzeit bei 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Welchen Dachüberstand in cm sollte ein Reetdach mindestens aufweisen?

Die Traufe ist nicht nur gemütlich

Sie haben aber auch einen konstruktiven Sinn: Reetdächer sollten mindestens 30 Zentimeter über die Mauer hinausragen („Traufüberstand”). So kann die Nässe ungehindert abtropfen, ohne die Wand zu befeuchten.

Was ist teurer Reetdach oder Ziegel?

Wer in Besitz eines Hauses mit Reetdach ist, weiß auch, dass dieser deutlich teurer ist, aus dem einfachen Grund, da hier das Brandrisiko um einiges höher ist als beispielsweise bei einem Ziegeldach.

Ist ein Reetdach teurer in der Versicherung?

Gebäude mit Reetdächern sind sowohl in der Anschaffung als auch bei den anschließenden Kosten (Versicherung, Wartung, Reparatur) teurer als ihre Alternativen, nicht zuletzt wegen der erhöhten Brandgefahr. Außerdem altern sie bei ungünstiger Lage trotz hohen Aufwands schnell.

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Wie pflegt man ein Reetdach?

Die Entmoosung sollte bei Trockenheit, ebenfalls mit einer feinen Harke oder einem Laubbesen, durchgeführt werden. Denn im trockenen Zustand lösen sich Moos und anderer Schmutz besser vom Reet. Außerdem sollte im Anschluss an die Reinigung das Reetdach wieder mit einem Klopfbrett festgeklopft werden.

Können Reetdächer brennen?

Stichwort Reetdachhausbrände – für Feuerwehren eine besondere Aufgabe in der Brandbekämpfung. Reetdachbrände führen in den meisten Fällen zum Totalverlust des Gebäudes. Die Feuerwehr muss sich fast immer auf den Schutz anderer Gebäude beschränken.

Warum ist Reet Sondermüll?

Teure billige Dämmung

Seit Anfang Okober 2016 wird in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Hexabromcyclododecan (HBCD) als Sondermüll gilt und daher nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen angenommen wird.

Was ist die billigste Dacheindeckung?

Faserzement gilt als „Günstig-Variante“ von Schiefer und kostet im Schnitt zwischen 30 und 50 Euro pro Quadratmeter.

Wie wird ein Reetdach dicht?

Ein Reetdach wirkt wegen der geringen Rohdichte, auch Raumgewicht genannt, wärmedämmend. Im Winter hält es das Haus warm und im Sommer angenehm kühl. Die meisten Reetdächer werden heutzutage mit einer Hinterlüftung gebaut, das Reet fungiert aber immer noch als zusätzliche Dämmung.

Warum hat ein Reetdach keine Dachrinne?

Reetdächer haben keine Dachrinnen. Bei Regen läuft das Regenwasser an den schuppenartig nach unten gerichteten Reethalmen von der Dachfläche bis an die Traufe. Von hier aus tropft es ab.

Wie lange hält ein Reetdach im Durchschnitt?

Die Lebensdauer eines Reetdaches beträgt in der Regel zwischen 25 und 40 Jahre und kann in Einzelfällen sogar deutlich höher liegen. Die Lebensdauer eines Reetdaches hängt wesentlich von planerischen und bautechnischen Details des Gebäudes, der sorgfältigen handwerklichen Ausführung und dem verwendeten Material ab.

Was ist unter einem Reetdach?

Das typische und traditionelle norddeutsche Reetdach ist ein steiles, ganzeinheitlich, tief herabragendes und mit großem Dachüberstand aufgebautes Walmdach, wobei auch Satteldächer mit steilen Giebeln (Giebelflächenneigung ca.

Welche Vorteile hat ein Reetdach?

Reetdächer sind nicht nur besonders chic und wohnlich, sie isolieren auch besonders gut. Das heißt für Sie: weniger Wärmeverlust im Winter und weniger Aufheizen im Sommer. Reetdächer sind extrem sturmsicher, regensicher, schneedicht und frostbeständig.

Wie lange dauert es ein Reetdach zu decken?

Für den kompletten Ab- und Neuaufbau eines Daches inklusive Ständerwerk und Anschlüssen benötigt ein Fachbetrieb je nach Dachgröße und Ausführung üblicherweise zwischen einer und drei Wochen. Die genaue Dauer der Dachsanierung hängt von der Art der Schäden und vom Umfang der erforderlichen Arbeiten ab.

Welches Reet ist das beste?

Bei der Beurteilung von Reet können Laboruntersuchungen jedoch nicht jahrzehntelange Erfahrung ersetzen. Der Experte spürt die Unterschiede schon, wenn er die Halme durch die Hände gleiten lässt. Das beste Reet glänzt durch seine wasserabweisende Schicht, ist gerade gewachsen, hart am Stoppel und trotzdem biegsam.

Welches Dach hält am längsten?

Das kommt unter anderem auf die Dacheindeckung an. Dachziegel aus Ton halten 60 bis 80 Jahre, glasierte Ziegel sogar noch bis zu 20 Jahre mehr. Dachpfannen aus Beton sind mit rund 40 Jahren kurzlebiger. Schieferdächer können ein stolzes Alter von 100 Jahren erreichen.

Was habt ihr für ein neues Dach bezahlt 2022?

Im Durchschnitt bezahlen Sie in Deutschland für ein neues Dach oder Flachdach mit Arbeit und Material zwischen 15.000 und 31.000 Euro (100 m²). Bei größeren Häusern liegen die Kosten eher bei 50.000 bis 62.000 Euro.

Was kostet 150 qm Dachdecken?

Wer sein Dach neu decken lassen will, bezahlt in der Regel insgesamt zwischen 65 und 130 Euro pro Quadratmeter. Für reine Dämmungen und Ausbesserungen wird man mit 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter rechnen können, während eine Dachsanierung inklusive Dachdecken eher zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter kostet.

Warum ist ein Reetdach wasserdicht?

Das in den Pflanzen enthaltene Silizium sorgt dafür, dass ein Reetdach wasserabweisend ist darüber hinaus auch noch schwer entflammbar. Reet ist widerstandsfähig und belastbar. Das Naturmaterial ist aufgrund der biologischen Konstruktion der Halme sehr belastbar und elastisch.

Was macht man mit Reet?

Das Reet war eine der ersten Bedachungsmaterialien. Somit ist auch das Reetdachdecken eine der ältesten Handwerkstechniken des Hausbaus. Vom Land Mecklenburg- Vorpommern wurde das Reetdachdecken sogar als materielles Kulturerbe der UNESCO eingereicht.

Welche Tiere leben im Reetdach?

Neben dem Wuchs von Algen und Moosen können auch Nagetiere, Vögel oder Sturm ein Reetdach schädigen. Im Folgenden wird eine Übersicht über Schäden verursacht durch Nagetier, Vögel und Stürme gegeben und die Möglichkeiten ihrer Beseitigung erläutert.

Wie wird ein Reetdach gedeckt?

Es gibt drei verschiedene Arten ein Weichdach zu decken. Man unterscheidet zwischen gebundenen, geschraubten und genähten Deckungen.

Wie ist ein Reetdach aufgebaut?

Das klassische Reetdach ist ein Kaltdach: Das Dachgeschoss ist unausgebaut, an der Traufe liegt das Reet lediglich auf der Mauerwerkskante oder dem Kniepbrett und an den Walmseiten befindet sich unterhalb des Firstes jeweils eine Öffnung (Eulenloch bzw. Uhlenflucht). Im Dachgeschoß ist es sehr zugig.

Was ist Reethaus?

Mit Reet gedeckte Häuser werden auch als Reethaus bzw. Reethus oder Reetdachhaus bezeichnet. Das Handwerk der Reetdachdeckerei wurde vom Land Mecklenburg-Vorpommern als immaterielles Kulturerbe der UNESCO eingereicht und 2014 als solches bestätigt.