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Wie schlimm sind Wärmebrücken?

Gefragt von: Mareike Buck B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Wärmebrücken können zu höheren Energierechnungen sowie zu Zugluft und kalten Stellen in einem Haus führen. In einigen Fällen können sie auch zu Kondensation und Schimmelbildung beitragen. Es ist zwar nicht immer möglich, Wärmebrücken zu vermeiden, aber es gibt einige Maßnahmen, die ihre Auswirkungen minimieren können.

Welche Folgen haben Wärmebrücken?

Auswirkungen von Wärmebrücken sind: Veränderte, meist verringerte innere Oberflächentemperaturen; das kann im schlimmsten Fall zum Durchfeuchten von Bauteilen und Schimmelwachstum führen (das sind die wirklich schädlichen, die 'bösen' Wärmebrücken).

Was kann man gegen Wärmebrücken tun?

Beseitigen lassen sich die Wärmebrücken nur mit einer lückenlosen Dämmung, und zwar am besten mit einer Außendämmung. Deshalb ist eine fachgerechte Fassadendämmung im Rahmen der energetischen Sanierung besonders wichtig.

Was verursachen Wärmebrücken?

Wärmebrücken sind Stellen in der thermischen Gebäudehülle, die einen veränderten Wärmedurchgang aufweisen. Sie bewirken, dass vermehrt Wärme von innen nach außen fließt. Dadurch sinkt die raumseitige Oberflächentemperatur im Bereich einer Wärmebrücke schneller ab als in den angrenzenden Bereichen.

Sind Wärmebrücken Baumängel?

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Wärmebrücken in den Außenwänden nicht als Sachmangel einer Mietwohnung anzusehen sind, wenn dieser Zustand mit den zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes geltenden Bauvorschriften und technischen Normen in Einklang steht.

Was sind Wärmebrücken - Seidenschwarz Energieberatung

31 verwandte Fragen gefunden

Was tun bei Schimmel durch kältebrücke?

Kältebrücken haben Schimmelbildungen zur Folge, die gefährlich für die Gesundheit sind.
  1. Schritt 1 – Bereich auf Schimmel überprüfen.
  2. Schritt 2 – Wand trocknen.
  3. Schritt 3 – Mit Antischimmelfarbe streichen.

Was ist richtig kältebrücke oder Wärmebrücke?

Physikalisch korrekt: Wärmebrücke

Wärmebrücken werden umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet. So ist die Oberfläche der Wärmebrücke auch kälter als die umliegenden Baustoffe. Physikalisch gesehen gibt es jedoch keine Kältebrücken.

Wie kann man Wärmebrücken erkennen?

Wärmebrücken finden mit Thermometern oder Wärmebildkamera

Da Wärmebrücken besonders kalte Stellen im Raum sind, kannst du sie oftmals bereits mit der Hand erfühlen – das gilt vor allem für schlecht isolierte Fenster. Ansonsten kannst du sie mit analogen Thermometern oder einem Infrarot-Thermometer erkennen.

Was tun gegen Kältebrücken am Fenster?

Zur Beseitigung einer solchen Kältebrücke muss die dünnere Wand hinter der Heizung die gleiche Stärke erhalten, wie das restliche Außenmauerwerk. Deshalb rückt der Heizkörper ein Stück nach vorne, damit die Nische mit Dämmstoff gefüllt und verputzt werden kann.

Was sind Wärmebrücken Beispiele?

Materialbedingte Wärmebrücken entstehen wenn nebeneinander liegende Baustoffe mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit innerhalb einer- oder mehrschichtigen Bauteile aneinander angrenzen. Ein typisches Beispiel hierfür sind, die Dämmschicht durchstossende Anker.

Wo gibt es Wärmebrücken?

Hauptsächlich kommen Wärmebrücken an Verbindungsstellen und Anschlüssen vor, so zum Beispiel am Fensterrahmen, über Fenstern und Türen oder im Dach. Für den Bewohner des Hauses bedeuten Wärmebrücken letztendlich mehr Heizkosten und es besteht die Gefahr der Schimmelbildung durch Kondenswasser.

Wo bildet sich Schimmel durch falsches Lüften?

Bei falschem Lüften oder Heizen entsteht Schimmel meist zuerst an der Decke, insbesondere in den Raumecken. Schimmel, der durch falsches Lüften auftritt, lässt sich im Anfangsstadium noch wegwischen. Das liegt daran, dass er durch Feuchtigkeitsniederschläge von innen her auf der Oberfläche entsteht.

Wie kann man eine Kältebrücke verhindern?

Das Holz der Dachsparren leitet Wärme stärker als die Dämmstoffe und es entsteht eine Kältebrücke, die man durch eine Aufsparrendämmung vermeiden kann. Bei Flachdächern sorgt eine Gefälledämmung dafür, übermäßigen Wärmeverlust zu vermeiden.

Wie funktioniert eine Wärmebrücke?

Was genau ist eine Wärmebrücke und wie entsteht sie? Eine Wärmebrücke ist ein Bereich mit Wärmeverlust in einer Gebäudehülle. Wärmebrücken entstehen, wenn die Kontinuität der Isolierung unterbrochen ist, so dass die Wärme leichter von innen nach außen fließen kann.

Ist Holz eine Wärmebrücke?

Auch in der Bestandssanierung kann der Holzbau wegen der trockenen und schnellen Bauweise, den geringen statischen Lasten und dem hohen Wärmeschutz seine Vorteile ausspielen. Aber auch Holzbauteile besitzen Wärmebrücken, die vor allem durch die Tragwerkshölzer und die kritischen Anschlusssituationen bestimmt sind.

Was bedeutet Wärmebrückenfrei?

Eine Gebäudehülle heißt wärmebrückenfrei, wenn der Transmissionswärmeverlust unter Berücksichtigung aller Wärmebrücken nicht höher ist als es die Berechnung allein mit den Außenoberflächen und den U-Werten der Regelbauteile ergibt.

Wer haftet bei Kältebrücke?

Daher können die betroffenen Bewohner bei Schimmelpilzbefall alle Gewährleistungsansprüche des Mietrechts – z. B. Mietminderung, Schadensersatz oder Kündigung – gegenüber dem Vermieter geltend machen. Nach gängiger Rechtsprechung trägt die Kosten derjenige, der den Schimmel verursacht hat.

Kann man Fenster nachträglich isolieren?

Einfach verglaste Fenster nachträglich zu dämmen, ermöglicht eine Heizkostenersparnis von rund 30 Prozent. Am einfachsten geht dies mit einer Folie, die sich zum Dämmen Ihrer Fenster eignet. Die durchsichtige Isolierfolie wird einfach auf die Scheibe geklebt.

Kann man eine Wohnung von innen dämmen?

Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Wärmedämmung von innen, diese kann jedoch nicht mit einer gut isolierten Außendämmung mithalten, ist aber in jedem Fall besser als eine völlig ungedämmte Wand. Eine Wärmedämmung von innen ist eine Alternative, wenn es nicht möglich ist, von außen zu dämmen.

Warum sollte man Wärmebrücken vermeiden?

Wärmebrücken verursachen Energieverluste

Wärmebrücken in der Gebäudehülle verursachen Energieverluste. An Stellen, wo die Dämmung nicht konsequent ausgeführt ist, kann die Heizungswärme nach außen entweichen, so dass ein vorher definiertes Einsparziel möglicherweise nicht erreicht wird.

Wie Dämme ich heizkörpernischen?

Sie benötigen keine Unterkonstruktion. Der Dämmstoff wird auf ein entsprechend breites Kompriband gestellt und mittels Montagekleber in die Nische eingeklebt. Biegesteife Dämmstoffplatten können nach der Dämmung gut verputzt werden. Dazu endet der Dämmstoff am besten etwa 1,5 Zentimeter vor der vorderen Putzkante.

Welche Dämmung für Fensterlaibung?

Man kann die Fensterlaibung von innen und/oder außen dämmen. Dafür nimmt man gerne Laibungsplatten aus Silikat, Holzfasern, Polystyrol, Blähton oder auch Steinwolle. Solche Laibungsplatten sind deutlich dünner als Fassadendämmplatten, haben aber dieselbe Dämmwirkung.

Wann entsteht eine Kältebrücke?

Wärme- oder Kältebrücken begünstigen Schimmel

Und zwar immer dann, wenn die Temperatur der Wände die Taupunkttemperatur der Raumluft unterschreitet. Denn in diesen Fällen kondensiert Feuchtigkeit genau wie an einer Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

Was ist bei der konstruktiven Planung von Wärmebrücken besonders zu beachten?

Je niedriger diese Temperatur und je höher die Luftfeuchtigkeit in dem Raum, desto eher setzt sich hier Wasser an. Das wiederum führt auf Dauer zu einem Schimmelbefall. Ebenso muss unnötig stark geheizt werden. Unterstützend hilft bei der konstruktiven Wärmebrücke das Auftragen von atmungsaktiven Putzen.

Was ist eine Konvektive Wärmebrücke?

Konvektive Wärmebrücken entstehen durch Undichtigkeiten (Bauteilfugen, Durchführung von Installationsleitungen usw.) in raumabschließenden Bauteilen, durch welche Wärmeenergie infolge konvektiver Mitführung von Luft, Gasen oder Flüssigkeiten vom Warmen ins Kalte transportiert wird.