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Wie schlimm ist eine Chemo?

Gefragt von: Aloys Schuler  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Dass eine Chemotherapie Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Entzündungen der Mundschleimhaut verursachen kann, liegt unter anderem daran, dass Chemotherapeutika (Zytostatika) in der Regel nicht zwischen gesunden und Krebszellen unterscheiden können: Sie richten sich allgemein gegen sich schnell vermehrende Zellen.

Wie fühlt man sich in der Chemo?

Krebspatienten fühlen sich häufig körperlich und geistig völlig erschöpft und kraftlos. Dieses Gefühl kann auch noch lange nach der Therapie anhalten. Eine derartige erschöpfende Müdigkeit hat einen eigenen Namen: Fatigue (ausgesprochen: fatieg). Müdigkeit kennen natürlich auch gesunde Menschen z.B. nach dem Sport.

Welche Tage sind die schlimmsten Nach der Chemo?

Der Tiefpunkt wird nach 8 - 12 Tagen erreicht, anschließend werden die Zellen vom Knochenmark nachgebildet, so dass im Idealfall nach 2 bis 3 Wochen wieder Normalwerte erreicht werden. Bei wöchentlichen Chemotherapien ist diese Wirkung weniger ausgeprägt.

Warum ist eine Chemo so schlimm?

Eine systemische Chemotherapie hat den Nachteil, dass sie grundsätzlich alle sich oft teilenden Zellen schädigt, auch die gesunden. Besonders häufig betroffen sind zum Beispiel Haut, Haare, Schleimhäute und die blutbildenden Zellen im Knochenmark.

Wie geht es mir nach der ersten Chemo?

Üblicherweise erhält man bei einer Chemotherapie ein oder mehrere Medikamente. Diese Zytostatika werden bei den meisten Patientinnen und Patienten als Infusion gegeben, die über einen Tropf in eine Vene läuft. Man sagt dazu intravenöse Therapie. Bei einigen Erkrankungen werden Zytostatika als Tabletten eingenommen.

Die erste Chemo - alles halb so schlimm?

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Wie lange dauert 1 Chemotherapie?

Die Infusionen können innerhalb einer Stunde durchtropfen, aber auch über 6 Stunden oder auch per Pumpe über 24 Stunden Laufzeit haben. Bei den 24 Stunden-Therapien nehmen Sie die kleine Pumpe natürlich mit nach Hause.

Wie lange dauert die erste Chemo?

Wie lange dauert die Chemotherapie? Eine Chemotherapie läuft in verschiedenen Einzeltherapien in bestimmten Intervallen ab, man bezeichnet sie als "Zyklen". Üblicherweise dauert ein Zyklus 3 bis 4 Wochen, dabei werden entweder am Tag 1 oder auch an mehreren Tagen bestimmte Medikamentendosen verabreicht.

Wie anstrengend ist eine Chemo?

Chemotherapie: Nebenwirkungen an Schleimhäuten

Besonders belastend für die Patienten sind schmerzhafte Entzündungen des Mund- und Rachenraums, denen man allerdings mit sorgfältiger Mundpflege (z.B. täglichen Mundspülungen) vorbeugen kann. Sehr unangenehm sind für die Krebspatienten auch Durchfälle.

Kann man eine Chemo auch gut vertragen?

Beim Begriff Chemotherapie denkt man sofort an Übelkeit und Appetitlosigkeit. Aber wie bei jeder Therapie sind die Nebenwirkungen bei den Patienten verschieden stark ausgeprägt und die Therapien werden unterschiedlich gut vertragen. Neben der medizinischen Therapie kann die Ernährung unterstützend wirken.

Werden Nebenwirkungen bei Chemo schlimmer?

Kaum eine medikamentöse Behandlung macht Patienten so viel Angst wie die Chemotherapie mit Zytostatika. Nicht zu Unrecht: Nebenwirkungen treten zu 100 % auf. Sie sind unangenehm und teils auch gefährlich. Aber: Mittlerweile ist es möglich, die schlimmsten Nebenwirkungen deutlich zu reduzieren.

Wann fallen bei der Chemo die Haare aus?

In der Regel setzt der Haarausfall ein bis drei Wochen nach Beginn der Chemotherapie ein. Zuerst fallen die Kopfhaare aus, etwas später können auch die Haare im Gesicht, am Körper und im Schambereich ausfallen. Wenige Wochen nach dem Ende der Chemotherapie beginnen die Haare bei den allermeisten wieder nachzuwachsen.

Kann ein Tumor während der Chemo noch streuen?

Zwar schrumpft der Tumor unter einer Chemotherapie sehr oft, doch können die Medikamente gleichzeitig dafür sorgen, dass der Krebs in den Blutkreislauf streut, was zu einer Metastasenbildung führen kann. Ein einmal metastasierender Krebs aber gilt als nur noch schwer behandelbar.

Wie kann ich mich auf eine Chemo vorbereiten?

Hier ein paar Tipps, wie Sie den ersten Tag der Chemotherapie vielleicht etwas ruhiger angehen können:
  • Starten Sie mit einem leichten Frühstück in den Tag. ...
  • Machen Sie sich rechtzeitig auf den Weg. ...
  • Ziehen Sie bequeme Kleidung an. ...
  • Bringen Sie jemanden mit. ...
  • Informieren Sie sich über das, was Sie erwartet.

Was passiert wenn man die Chemo nicht verträgt?

Wenn der Patient die Chemotherapie schlecht verträgt, kann man die Pausen zwischen den Zyklen verlängern oder aber die Chemotherapie abbrechen. Zwischen den Zyklen überprüft der Arzt, ob der Krebs auf die Zytostatika-Gabe anspricht.

Hat man bei einer Chemotherapie Schmerzen?

Manche Zytostatika zur Chemotherapie machen Betroffenen auch langfristig noch Probleme: Sie können Nerven schädigen. Die Folge sind Kribbeln, Missempfindungen und unter Umständen auch Schmerzen. Möglich sind diese Folgen vor allem bei Platin-haltigen Medikamenten, aber auch bei anderen Zytostatika.

Kann man während einer Chemotherapie nach Hause?

Heutzutage können viele Chemotherapien ambulant durchgeführt werden. Das bedeutet, dass der Patient nach der Behandlung wieder nach Hause in seine gewohnte Umgebung kann und nicht im Krankenhaus verbleiben muss.

Was ist schlimmer Bestrahlen oder Chemo?

„Beide Therapien greifen unterschiedliche Zellen des Tumors an. So erreichen viele Zytostatika den Tumor bevorzugt in Abschnitten mit schlechter Sauerstoffversorgung, wo die Strahlentherapie weniger gut wirke“.

Wann beginnen die Nebenwirkungen bei einer Chemotherapie?

Ärzte unterscheiden drei Arten von Übelkeit und Erbrechen: Das akute Erbrechen, welches zwei bis vier Stunden nach der Therapie auftritt, das verzögerte Erbrechen, das bis zu 24 Stunden auf sich warten lässt und das antizipatorische Erbrechen.

Wie viel kostet eine Chemo?

Für die Krankenkassen bedeutet das, dass sie große Summen ausgeben müssen, um die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. So kann die Behandlung eines Krebspatienten bis zu 200.000 Euro kosten. Kritik daran äußert die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft.

Wann wird Chemo stationär gemacht?

Je nach Krebsart und Intensität der Behandlung führen Ärzte die Chemotherapie ambulant in einer spezialisierten onkologischen Fachpraxis oder stationär im Krankenhaus durch.

Was kann bei einer Chemo passieren?

Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit gehören zu den häufigen und gefürchtetsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Aber nicht alle Zytostatika lösen diese Symptome aus. Gewichtsverlust: Eine Krebserkrankung selbst kann den Körper sehr auszehren, zu Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust führen.

Ist Port legen schmerzhaft?

Der Port – eine Art Reservoir für die verabreichten Medikamente - schließt unmittelbar unter der Haut mit einer Silikonmembran ab. In diese Membran kann bei einer Trefferfläche von etwa einem Quadratzentimeter immer wieder mit speziellen Spritzen (Kanülen) eingestochen werden. Die Punktion ist dabei fast schmerzfrei.

Wie viele Chemotherapien kann man machen?

Man spricht von einem Therapiezyklus, der sich oftmals drei- bis sechsmal wiederholt. Durch die Wiederholung der Chemotherapie wird versucht, möglichst alle Krebszellen im Körper zu bekämpfen. Die Zytostatika wirken überall im Körper ("systemisch").

Wie viele Menschen überleben eine Chemotherapie?

Die absolute Überlebensrate der Krebspatienten nach 5 Jahren liegt bei 80 %, es leben also noch 80 von 100 Patienten.In der Vergleichsgruppe leben von 100 Personen in der allgemeinen Bevölkerung nach 5 Jahren noch (geschätzt) 95 Personen.

Wo sind Metastasen am gefährlichsten?

Fruchtbarer Boden für Metastasen

Metastasen treten nicht nach dem Zufallsprinzip im Körper auf, sondern – je nach Tumorart – bevorzugt in bestimmten Organen. So siedelt Prostatakrebs besonders häufig in die Wirbelsäule ab, Melanome in das Gehirn.