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Wie sage ich meinem Chef Dass ich einen Aufhebungsvertrag möchte?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Elise Keller  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Sie haben die Möglichkeit, eine Bitte um einen Aufhebungsvertrag mündlich gegenüber Ihrem Chef zu äußern. Sie können den Antrag aber auch schriftlich formulieren und Ihrem Chef ausgedruckt in die Hand drücken oder schicken ihm das Schreiben per E-Mail zu.

Wie kann man den Chef von einem Aufhebungsvertrag überzeugen?

Überzeugen Sie Ihren Chef von der Dringlichkeit eines Aufhebungsvertrages. Sodann sollte folgendes beachtet werden, damit der Aufhebungsvertrag eine runde Sache wird: Zur Sicherheit, zu Beweiszwecken und weil es das Gesetz verlangt, muss der Aufhebungsvertrag immer schriftlich abgefasst werden.

Kann ich meinen Arbeitgeber um einen Aufhebungsvertrag bitten?

Um einen Aufhebungsvertrag bitten dürfen beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Allerdings müssen auch beide zustimmen, damit der Vertrag gültig wird. Der Arbeitgeber ist allerdings nicht dazu gezwungen. Das heißt: Du hast keinen Anspruch auf den Aufhebungsvertrag.

Was kann man machen wenn der Chef Aufhebungsvertrag nicht zustimmt?

Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Was sagen bei Aufhebungsvertrag?

Ein Formulierungsvorschlag: „Mit der Erfüllung dieses Aufhebungsvertrags sind sämtliche gegenseitigen Ansprüche aus diesem Arbeitsverhältnis und aus seiner Beendigung, gleich aus welchem Rechtsgrund, erledigt. “

Aufhebungsvertrag - Arbeitnehmer bittet - Arbeitgeber antwortet nicht | Fachanwalt Bredereck

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Wie schreibe ich eine Bitte um Aufhebungsvertrag?

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name des Arbeitgebers], hiermit bitte ich Sie, das seit dem [Datum] bestehende Arbeitsverhältnis zum [Datum] aufzulösen. Derzeit beträgt mein Resturlaub [Anzahl] Tage, diese würde ich noch vor dem geplanten Beschäftigungsende in Anspruch nehmen.

Wie schreibe ich einen Aufhebungsvertrag an meinen Arbeitgeber?

Wie formuliere ich einen Antrag auf einen Aufhebungsvertrag?
  1. Daten des Arbeitnehmers.
  2. Explizite Bitte um Aufhebungsvertrag zu einem bestimmten Termin oder schnellstmöglich.
  3. Gründe, weswegen Sie nicht die Kündigungsfristen einhalten möchten und stattdessen eine Vertragsaufhebung wünschen.

Wie kann ich einen Aufhebungsvertrag erzwingen?

Grundsätzlich haben Sie als Arbeitnehmer keinen Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag. Stimmt der Arbeitgeber dem Aufhebungsvertrag nicht zu, können Sie ihn nicht dazu zwingen. Ein Aufhebungsvertrag kann nur geschlossen werden, wenn sich beide Parteien einig darüber sind.

Was ist besser Aufhebungsvertrag oder kündigen?

Aufhebungsvertrag und Kündigung unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art der Mitbestimmung des Arbeitnehmers. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Regelmäßig ist aber gerade der Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber vorteilhafter als für den Arbeitnehmer.

Was ist ein wichtiger Grund für einen Aufhebungsvertrag?

Der Arbeitnehmer hat einen wichtigen Grund, einen Aufhebungsvertrag abzuschließen, wenn eine Abfindung exakt von 0,25 bis zu 0,5 Monatsentgelten pro Beschäftigungsjahr vereinbart wird und der Arbeitgeber betriebsbedingt mit Einhaltung der Kündigungsfrist zum selben Zeitpunkt gekündigt hätte.

Kann ich meinen Chef darum bitten mich zu kündigen?

Der Wunsch nach einer Kündigung ist damit unbeachtlich. Arbeitgeber können nicht wirksam kündigen, wenn ein Arbeitnehmer den Ausspruch einer Kündigung fordert. Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn Gründe nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorliegen.

Wie kurzfristig kann man einen Aufhebungsvertrag machen?

Wenn Sie mit Ihrem Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag schließen wollen, sind Sie an keine Fristen gebunden. Sie können sich also frei auf einen Tag einigen, an dem das Arbeitsverhältnis enden soll. Beispiel: Das kann bereits der Tag sein, an dem Sie den Aufhebungsvertrag unterzeichnen.

Kann ein Aufhebungsvertrag abgelehnt werden?

Der Aufhebungsvertrag ist für den Arbeitnehmer freiwillig. Er kann seine Zustimmung daher auch verweigern. Möchte Ihr Arbeitnehmer nicht unterschreiben, müssen Sie ihn überzeugen.

Habe gekündigt und will nicht mehr zur Arbeit?

Wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nach Ausspruch der Kündigung nicht mehr im Betrieb beschäftigen möchte, kann er ihn von der Arbeitspflicht freistellen. Dann ist der Arbeitnehmer nicht mehr verpflichtet, im Betrieb zu erscheinen. Er behält dabei aber seinen Anspruch auf Lohn, obwohl er nicht mehr arbeiten muss.

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer?

Außerdem wird die Abfindung unter Umständen mit dem Arbeitslosengeld verrechnet. Die Nachteile eines Aufhebungsvertrages für Arbeitnehmer auf einen Blick: Da man als Arbeitnehmer mit dem Unterzeichnen eines Aufhebungsvertrages der Kündigung zugestimmt hat, entfällt für die ersten zwölf Wochen das Arbeitslosengeld.

Wann muss der Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag zustimmen?

Zwar haben Arbeitnehmer jederzeit das Recht, um einen Aufhebungsvertrag zu bitten, der Arbeitgeber ist aber nicht verpflichtet, dieser Bitte zuzustimmen. Ein gesetzlicher Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag besteht also nicht.

Kann man einen Aufhebungsvertrag selber schreiben?

Grundsätzlich gilt laut § 623 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), dass der Aufhebungsvertrag schriftlich abgeschlossen werden muss. Im Gesetz heißt es: Die Beendigung von Arbeitsverhältnissen durch Kündigung oder Auflösungsvertrag bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform; die elektronische Form ist ausgeschlossen.

Was muss im Aufhebungsvertrag stehen damit man keine Sperre bekommt?

Um hierfür nicht mit einer Sperrzeit belastet zu werden, muss der Aufhebungsvertrag durch einen wichtigen Grund gerechtfertigt sein, vgl. § 159 Abs. 1 SGB 3. Wann ein wichtiger Grund vorliegt, ist gesetzlich jedoch nicht vorgeschrieben.

Warum Aufhebungsvertrag statt Kündigung?

Im Vergleich zur Kündigung hat der Aufhebungsvertrag einen großen Vorteil: Hier können Sie immer versuchen, eine Abfindung auszuhandeln. Sie sind daher nicht auf die Initiative Ihres Arbeitgebers angewiesen. Auch die Abfindungshöhe ist frei.

Kann man aus persönlichen Gründen kündigen?

Als "personenbedingte Kündigung" bezeichnet man eine vom Arbeitgeber ausgesprochene Kündigung, mit der einem Arbeitnehmer, der durch das KSchG geschützt ist, (trotzdem) ordentlich gekündigt werden kann, falls der Arbeitnehmer wegen persönlicher Umstände künftig nicht mehr beschäftigt werden kann.

Warum will mein Chef mich nicht kündigen?

Sofern der Arbeitnehmer mit seiner Leistung den Arbeitgeber zufriedengestellt hat, vielleicht sogar positiv herausgestochen ist, wird der Arbeitgeber in aller Regel nicht an eine Kündigung denken.

Was sind Gründe um zu kündigen?

Kündigungsgründe im Verhalten des Arbeitnehmers: die verhaltensbedingte Kündigung
  • Alkohol- und Drogenmissbrauch (nicht bei Abhängigkeit)
  • Grundlose Strafanzeigen oder Anzeigen zu Lasten des Arbeitgebers -
  • Arbeitsverweigerung.
  • Vermögensdelikte zu Lasten des Arbeitgebers.
  • Beleidigungen, rassistische Äußerungen.

Kann ich von heute auf morgen fristlos kündigen?

Sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer können das Arbeitsverhältnis fristlos kündigen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt (Außerordentliche Kündigung, § 626 BGB). Eine Kündigungsfrist muss bei einer außerordentlichen Kündigung nicht eingehalten werden.

Wie sieht ein guter Aufhebungsvertrag aus?

Im Aufhebungsvertrag müssen das Datum des Beschäftigungsendes, die beiden Parteien sowie der Ort und das Datum stehen. Hinsichtlich des genauen Inhalts gibt es großen Gestaltungsspielraum. Ratsam sind Regelungen zum Resturlaub, einer Abfindungszahlung, zum Arbeitszeugnis und einer Freistellung.

Wer zahlt Krankengeld bei Aufhebungsvertrag?

Das Krankengeld wird von der Krankenkasse gezahlt. Ihren Interessen läuft es zuwider, wenn der Arbeitnehmer selbst kündigt. Schließlich hätte im fortlaufenden Arbeitsverhältnis zunächst der Arbeitgeber sechs Wochen lang Entgeltfortzahlung leisten müssen.