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Wie mit Übertragung umgehen?

Gefragt von: Frau Dr. Henriette Meißner  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Zuerst machen sie mit mir, also innerhalb der therapeutischen Beziehung andere, korrigierende Erfahrungen, die dann nach und nach ins Außen übertragen werden. Mit der Zeit erkennen die Patienten Situationen, in denen sie Negatives auf andere übertragen und können dies irgendwann selbst korrigieren.

Was tun Gegenübertragung?

Positive und negative Gegenübertragung

Sie reichen von Zuneigung, sozialen oder zärtlichen Wünschen bis hin zu negativen Gefühlen, Abneigung oder abwertenden Gedanken und Äußerungen, die der Therapeut dem Patienten entgegenbringen kann.

Wie funktioniert Übertragungsliebe?

Die Übertragungsliebe ist also eine spezielle Form der sog. Übertragungsneurose, d.h. dass sich in der Beziehung zum Analytiker alle problematischen Persönlichkeitsanteile wiederfinden, also z.B. um jeden Preis gefallen wollen, Konflikten aus dem Weg gehen, indem man sich schwach macht usw.

Wie funktioniert Übertragung Psychologie?

In der Übertragung werden intensive unbewusste Gefühle, Wünsche, Sinnesempfindungen oder Verhaltensmuster aus wichtigen vergangenen Beziehungen, z. B. zu Eltern oder Geschwistern, in gegenwärtigen Beziehungen aktualisiert (Projektion).

Was ist eine Übertragungsbeziehung?

Die Psychoanalyse lebt von der Beziehung – besonders auch von der „Übertragungsbeziehung“. Der Analytiker verhält sich relativ „neutral“ und schweigt viel, sodass im Patienten alte Erfahrungswelten neu auftuachen.

WAS IST ÜBERTRAGUNG & GEGENÜBETRAGUNG? Realistische Simulation Einer Psychotherapie | Dr. Wogrolly

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Was ist der Unterschied zwischen Projektion und Übertragung?

Abgrenzungen. Die Projektion wird oft mit dem psychoanalytischen Begriff Übertragung als Synonym verwendet. Allerdings stellt die Übertragung lediglich eine spezielle Form der Projektion dar, in der unbewusste Wünsche und Erfahrungen in einem bestimmten Beziehungsgeschehen reaktiviert werden.

Was ist Übertragung nach Freud?

Übertragung im Freudschen Verständnis

Das heißt, Übertragung ist alles, was der Patient erlebt und mit der Person des Analytikers verknüpft. Damit werden Übertragung und Gegenübertragung zu elementaren Mitteln der Therapie. Die Gegenübertragung ist das Gegenstück zur Übertragung im analytischen Setting.

Kann man Gefühle auf andere übertragen?

Gefühlsansteckung ist eine natürliche angeborene Eigenschaft, die bei Menschen und höheren Tierarten als Phänomen auftritt. In der Psychologie wird als Gefühlsansteckung bezeichnet, wenn die per Mimik ausgedrückten Gefühle eines Menschen bei anderen Menschen unwillentlich Imitationen auslösen.

In welchem Therapieverfahren arbeitet man mit Übertragung und Gegenübertragung?

In der humanistischen Psychotherapie spricht man beispielsweise von reaktivierten Beziehungsmustern, in Psychoanalyse und Tiefenpsychologie von Übertragung und Gegenübertragung. Dort spielen die entsprechenden Dynamiken die entscheidende Rolle im therapeutischen Prozess.

Warum Projiziert man?

Die Projektion dient aus Sicht der Psychoanalyse der Abwehr von Angst und der Aufrechterhaltung des Selbstbildes: Nicht ich selbst habe manipulierende Absichten, sondern mein Gegenüber und Interaktionspartner. Projektionen sind häufig der Grund für dauerhafte Konflikte in sozialen Beziehungen.

Warum verliebt man sich in den Therapeuten?

Verliebtheit in der Psychotherapie kann einen Widerstand darstellen gegen das Aufkommen unangenehmerer Gefühle und Konflikte. Sie kann aber auch eine hochwertige Motivationsquelle sein, um innere Mutlosigkeit, Angst oder Scham vor Gefühlen zu überwinden.

Kann sich ein Therapeut in seine Patientin verlieben?

Ein Einzelfall? Keineswegs. Befragungen zufolge gibt fast jeder zehnte männliche Therapeut zu, schon einmal mit einer Patientin intim gewesen zu sein, betont Eichenberg.

Was ist eine Übertragungsneurose?

Übertragungsneurose, die durch den Prozeß der Übertragung mobilisierten, aktualisierten Konflikte des Klienten (Durcharbeiten).

Kann man Gefühle projizieren?

Projektion (projection)

einen Abwehrmechanismus, bei dem eigene, unerträgliche Gefühle und Wünsche einem anderen Menschen (oder Gegenstand) zugeschrieben werden. Beispiel: Eine verheiratete Frau fühlt sich von ihrem Schwager sexuell belästigt, obwohl dieser nichts mit ihr zu tun haben will.

Was versteht man unter Gegenübertragung?

Gegenübertragung ist ein Begriff der Psychoanalyse, den Sigmund Freud benutzte, um die reaktiv aufkommenden Gefühle, Wünsche, Erwartungen und Vorurteile des Therapeuten gegenüber dem Patienten zu beschreiben.

Wann ist eine Psychoanalyse beendet?

Eine einfache Definition könnte lauten: die Therapie ist zu Ende, wenn die zu Beginn der Therapie vereinbarten Therapieziele erreicht sind.

Was denken Psychotherapeuten über Ihre Patienten?

Therapeuten halten gegenüber Patienten mit ihren privaten Gedanken, Erlebnissen und Meinungen meist hinter dem Berg – alles andere gilt in manchen Therapieschulen sogar als Kunstfehler. Doch kann ein offenes Wort auch heilsam wirken? Damit beschäftigte sich nun eine Studie von israelischen Forschern.

Was macht einen guten Therapeuten aus?

Ziel des Therapeuten sollte es sein, dass ein Patient im Leben wieder das findet, was er braucht: Verbundenheit, Sicherheit, Freundschaft, Wärme, Geborgenheit, Herzlichkeit und Humor. Ein guter Therapeut ist in der Lage, mit seinen Patienten eine empathische Beziehung auf Zeit aufzubauen.

Was macht ein Psychotherapeut bei Depressionen?

Eine Psychotherapie kann aus dem emotionalen Tief einer Depression heraushelfen und Rückfällen vorbeugen. Im Rahmen der Therapiesitzungen werden unter anderem Strategien vermittelt, die helfen sollen, besser mit negativen Gedanken umzugehen oder problematische Lebenserfahrungen zu verarbeiten.

Was passiert wenn ein Mensch emotional berührt wird?

Wichtig ist die Verbindung von Haut und Gefühlen. Durch die Ausschüttung von Oxytocin nach einer angenehmen Berührung werden Stresshormone im Körper abgebaut. Das reduziert nicht nur Ängste, sondern stärkt auch das Abwehrsystem.

Warum sind Emotionen ansteckend?

Menschen übernehmen automatisch Gefühle voneinander, die Emotionen gleichen sich an. Und, welch gute Nachricht, die positiven Gefühle breiten sich dabei leichter aus! „Gute Laune ist ansteckend“, heisst es auch. Immer dann, wenn wir Kontakt mit anderen Menschen haben, schalten sich unsere Hirne zusammen.

Was kann Berührung vermitteln?

Berührungen können trösten, aufbauen, Wärme und Liebe vermitteln, heilen und Verbindung schaffen. Leider leben wir in einer eher berührungsarmen Gesellschaft. Berührungen finden oft nur noch aus praktischen gründen statt, zum Beispiel bei der Begrüssung, wenn das Kind sich weh getan hat oder beim Sex.

Was versteht man unter Tiefenpsychologie?

Tiefenpsychologie ist der Sammelbegriff für alle psychologischen Theorien. Hierbei werden die unbewussten Vorgänge für das Seelenleben und Verhalten herausgestellt.

Was untersucht die Psychoanalyse Freud?

Das Erkenntnisziel der psychoanalytischen Untersuchung ist das Verstehen vor allem der unbewußten Bedeutungen von emotionalen Erfahrungen, Interaktionen, Gedanken, Reden, Handlungen und bildlichen Vorstellungen (beispielsweise: Träume, Fehlleistungen, Phantasien, Wahnvorstellungen, künstlerische Produkte).

Wie wehrt man sich gegen Projektion?

Sich selbst eingestehen, dass man womöglich gerade in einer Projektion gefangen ist. Andere im näheren Umfeld darüber informieren, damit diese die Dinge, die man in einem solchen Zustand vielleicht tut oder sagt, nicht für bare Münze nehmen. Das kann den Druck verringern, alles richtig machen zu müssen.

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