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Wie läuft es vor Gericht ab als Zeuge?

Gefragt von: Jutta Michel  |  Letzte Aktualisierung: 11. Mai 2023
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Ihre Aufgabe ist im Grunde ganz einfach: Sie berichten lediglich, was Sie über den Vorfall, um den es geht, wissen und beantworten anschließend – soweit dies erforderlich sein sollte – ergänzende Fragen. Verschweigen Sie dabei nichts, aber fügen Sie auch nichts hinzu.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Wie lange dauert ein Gericht als Zeuge?

Die Dauer einer Hauptverhandlung lässt sich allgemein nicht festlegen. Sie kann von 15 Minuten bis zu einem ganzen Tag andauern. Das gesamte Strafverfahren kann sich über mehreren Monate ziehen und kann mehrere Hauptverhandlungstage beinhalten.

Was bekommt man wenn man als Zeuge aussagt?

Das Zeugengeld oder in Deutschland die Zeugenentschädigung ist eine Entschädigung, die bezahlt wird, wenn eine Person als Zeuge vor Gericht erscheint um zur Klärung eines Sachverhaltes beizutragen. Mit dem Zeugengeld sollen die Kosten des Zeugen (Fahrtkosten, Arbeitsausfall) entschädigt werden.

Wie spricht man mit einem Richter?

Wie redet man eine Richterin oder einen Richter eigentlich an? Am besten sagen Sie: "Frau Richterin", "Herr Richter", oder "Frau Vorsitzende" oder "Herr Vorsitzender". Nach der Belehrung werden Sie meist gebeten, vor dem Gerichtssaal zu warten.

Die Zeugenaussage vor Gericht

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Welche Fragen werden vor Gericht gestellt?

Zuerst wird der Richter Ihnen Fragen stellen zu Ihren Personalien: Name, Anschrift, Alter, Beruf und ob Sie mit dem Angeklagten/einer Partei verwandt oder verschwägert sind. Im Anschluss werden Sie gebeten, zur Sache auszusagen, also zu erzählen, was damals ge- schehen ist.

Kann mich als Zeuge nicht mehr erinnern?

Nach dem Gesetz ist jeder verpflichtet, als Zeuge vor Gericht zu erscheinen. Sie müssen also auch dann hingehen, wenn Sie meinen, nichts oder nichts Wichtiges aussagen zu können, oder glauben, sich an den Vorfall nicht mehr erinnern zu können.

Habe Angst als Zeuge auszusagen?

Zeuginnen oder Zeugen, die belastende Einzelheiten nicht öffentlich aussagen wollen oder die Angst haben, sich mit einer Aussage in Gefahr zu bringen, können darüber offen mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder einer eigenen Anwältin bzw. einem eigenen Anwalt sprechen.

Was sagt der Richter am Ende?

Wenn ein Richter fertig ist, erklärt er, was man gegen das Urteil tun kann. Zum Beispiel hat man 1 Woche Zeit, um ,,Nein“ zum Urteil zu sagen. Das kann der Anwalt oder der Angeklagte selber mit einem Brief machen. So wird ein Raum genannt, in dem Verhandlungen stattfinden.

Wie viele Stunden dauert eine Gerichtsverhandlung?

Verfahrensdauer. Die Dauer einer Hauptverhandlung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, eine pauschale Aussage ist nicht möglich. Je nach Umfang des Sachverhalts kann sie von wenigen Stunden über einen Tag, mehrere Tage bis hin zu Wochen, Monaten oder manchmal sogar Jahren dauern.

Kann man als Zeuge schweigen?

Wer trotzdem aussagen möchte, sich aber fürchtet, weil der Täter oder die Täterin zur Familie gehört, kann bei einer Beratungsstelle Unterstützung finden. Wenn man aussagt, muss man die Wahrheit sagen – das Zeugnisverweigerungsrecht berechtigt nur zum Schweigen, nicht zur Lüge.

Wer spricht vor Gericht zuerst?

Für die Fragen gilt immer: Zuerst fragt der Richter, dann der Vertreter der Staatsanwaltschaft und dann der Verteidiger.

Was ziehe ich bei Gericht an?

Nein, eine Kleidungsvorschrift gibt es nicht. Heutzutage ist auch Freizeitkleidung erlaubt, solange sie nicht provozierend oder anstößig ist. Im Vordergrund stehen der Respekt und die Achtung gegenüber dem Gericht, dem durch ein gepflegtes Äußeres sowie durch ordentliche Kleidung Rechnung getragen wird.

Habe Angst vor Gerichtsverhandlung?

Überwinden Sie Ihre Angst. Holen Sie sich Beistand durch einen Opferanwalt, der Ihnen während der Gerichtsverhandlung beisteht. Sie müssen sich keinerlei Sorgen um Ihren Schutz machen. Der Täter wird keine Gelegenheit haben, Sie im Sitzungssaal oder im Anschluss an die Verhandlung erneut zu attackieren.

Kann mein Anwalt vor Gericht für mich sprechen?

Eine Beantwortung der Fragen des Richters kann der Mandant auch verweigern oder seinen Anwalt für sich sprechen lassen. Es ist auch nicht verboten, wenn der Anwalt das Wort ergreift. Das kann zwar unhöflich sein, aber den Mandanten auch vor unbedachten Äußerungen schützen.

Ist man als Zeuge verdächtigt?

Seit August 2017 sind Sie als geladener Zeuge verpflichtet, bei der Polizei zu erscheinen und auszusagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt. Doch für den Zeugen ist meist überhaupt nicht erkennbar, ob ein Auftrag der Staatsanwaltschaft vorliegt.

Ist eine Vorladung als Zeuge schlimm?

Wenn Sie als Zeuge vorgeladen werden, bedeutet dies nicht, dass Sie wie ein Beschuldigter einer Straftat bezichtigt werden. Trotzdem kann die Aussicht auf eine Vernehmung Stress hervorrufen, denn unter Umständen fällt der Verdacht hier auf Sie oder Sie müssen einen nahen Angehörigen belasten.

Wann ist ein Zeuge glaubhaft?

Bei Zeugen unterscheidet man zwischen der Glaubwürdigkeit der Person und der Glaubhaftigkeit der Aussage. Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit spielen z.B. eine Rolle, ob die Aussage sich vollständig mit der anderer Zeugen oder der Einlassung des Beschuldigten deckt, so dass es nach einer abgesprochenen Aussage aussieht.

Kann ein Zeuge abgelehnt werden?

c) Ein Augenscheinsbeweis kann abgelehnt werden, wenn das Gericht ihn zur Erforschung der Wahrheit nicht für erforderlich hält, § 244 V 1 StPO. d) Ein Zeugenbeweis eines im Ausland zu ladenden Zeugen kann abgelehnt werden, wenn das Gericht ihn zur Erforschung der Wahrheit nicht für er- forderlich hält, § 244 V 2 StPO.

Wer darf kein Zeuge sein?

Zeuge kann nicht sein, wer zum Zeitpunkt der Vernehmung Partei des Rechtsstreits ist. Eine rechtskräftig oder durch einen Vergleich aus dem Verfahren ausgeschiedene frühere Partei kann aber Zeuge sein, auch wenn noch eine nichtstreitige Kostenentscheidung aussteht (KG MDR 1981, 765).

Sollte man vor Gericht schweigen?

Wer schweigt, behindert nicht die Ermittlungen und zieht das Verfahren auch nicht in die Länge. Wer schweigt, kennt einfach nur seine Rechte und macht von ihnen Gebrauch. Der Beschuldigte in einem Ermittlungsverfahren hat das Recht zu schweigen. Niemand ist verpflichtet, sich durch eine Aussage selbst zu belasten.

Werden alle Zeugen geladen?

Falls Sie nicht ausdrücklich abgeladen werden, müssen Sie erscheinen! Die Ladung bleibt solange wirksam, bis das Gericht sie widerruft. Sie können also den Termin nicht einfach „absagen“ und dann fernbleiben. Die Entscheidung, ob Sie kommen müssen oder nicht, liegt allein beim Gericht.

Kann man sich als Zeuge selbst belasten?

Aus Zeuge wird Beschuldigter

Von großer Bedeutung ist auch der in der Strafprozessordnung verankerte Grundsatz, dass man sich als Zeuge niemals selbst belasten muss. Das bedeutet: Auf Fragen, die auf eine Straftat Ihrerseits schließen lassen, müssen Sie nicht antworten.

Wie lange vor Gerichtstermin da sein?

Zwischen der Zustellung der Ladung (§ 216) und dem Tag der Hauptverhandlung muß eine Frist von mindestens einer Woche liegen. Entscheidend ist also der Abstand von einer Woche zwischen dem Tag der Zustellung der Ladung und dem Tag der Hauptverhandlung. Die Frist beginnt mit dem Tag der Zustellung der Ladung.

Wie geht man vor Gericht?

Sie können die Klage sowohl mündlich als auch schriftlich beim zuständigen Gericht einreichen. Möchten Sie eine Klage beim Amtsgericht erheben, können Sie einen Rechtsanwalt mit der Formulierung und Einreichung der Klageschrift beauftragen.

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