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Wie lange wartet man in Deutschland auf eine Niere?

Gefragt von: Albrecht Klemm B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Acht bis zehn Jahre warten Patienten in der Regel auf eine Spenderniere. Doch nach der Transplantation hören die Sorgen nicht auf. Die meisten Spenderorgane versagen nach durchschnittlich 15 Jahren.

Wie viele Menschen warten auf eine Niere in Deutschland?

Nierentransplantation - Zahlen und Fakten

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 1.992 Nieren transplantiert, davon 475 nach einer Lebendorganspende. Am 31.12.2021, dem Stichtag, standen 6.593 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Nierentransplantation.

Wie viele Menschen warten auf eine Niere?

Etwa 8.700 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warten auf eine Spenderniere. 2021 gab es bundesweit 933 Organspenderinnen und Organspender. Das entspricht 11,2 Organspenderinnen und -spender je eine Million Einwohner.

Wann kommt eine Nierentransplantation in Frage?

Eine Transplantation kommt dann in Frage, wenn sich das aus diesen Erkrankungen resultierende Versagen der Nieren nicht mehr zurück bilden kann - also endgültig ist - und deshalb zur Erhaltung des Lebens eine Dialysebehandlung bereits notwendig ist oder in Kürze notwendig sein wird.

Wer kann eine Niere bekommen?

Die Altersgrenzen für eine Nieren-Lebendspende liegen zwischen 20 und 80 Jahren. Medizinische Voraussetzungen sind unter anderem zwei gesunde Nieren, ein gut funktionierendes Herz, normale Gefäße, kein Bluthochdruck und kein Blutzucker.

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Wie schnell bekommt man eine Niere?

Eurotransplant bestimmt nach festgelegten Kriterien (Blutgruppe, genetische Merkmale, Wartezeit), welcher Patient auf der Warteliste das Organ bekommt. Zurzeit müssen Patienten, die für eine Transplantation angemeldet sind, etwa 6 Jahre warten, bis sie eine Spenderniere erhalten.

Wie lange kann man mit nur einer Niere Leben?

Manche Menschen werden nur mit einer Niere geboren. Dies kommt mit einer Häufigkeit von 1:750 und häufiger bei Jungen vor. Es handelt sich zumeist um die linke Niere. Menschen mit nur einer Niere können ein ganz normal aktives Leben leben.

Wie gefährlich ist es eine Niere zu spenden?

Sehr seltene, aber schwerwiegende, unerwünschte Folgen können sein: Blutgerinnsel (Thrombose) in den Beinen oder der Lunge, Notwendigkeit einer Blutwäsche (Dialysebehandlung). Das Risiko, an einer Nierenentnahme zu versterben, ist sehr gering.

Wie schnell muss eine Niere transplantiert werden?

Für Menschen mit einem nicht mehr zu behebenden Nierenversagen (Niereninsuffizienz) ist eine Transplantation des Organs in den meisten Fällen die beste Behandlungsmethode. Sie erhalten dabei eine „neue“ Niere von einem Organspender.

Kann ich meiner Freundin eine Niere spenden?

Der Spender muss3:

mit dem Empfänger verwandt sein oder ihm in besonderer persönlicher Verbundenheit nahestehen (Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, Verlobte oder sehr enge Freunde).

Wie schnell muss ein Organ transplantiert werden?

"Herz und Lunge müssen innerhalb von sechs Stunden transplantiert werden, Leber und Pankreas ( die Bauchspeicheldrüse, Anm. d. Red. ) innerhalb von zwölf Stunden und für die Niere reichen bis zu 24 Stunden", erklärt Kirste.

Wie lange dauert eine Nierentransplantation?

Die Operation dauert etwa 2 bis 3 Stunden. Die Spenderniere wird in der Regel im rechten Unterbauch eingesetzt (implantiert).

Wer bekommt zuerst ein Organ?

Schwerkranke Kinder, die auf der Warteliste für eine Organtransplantation stehen, haben zum Beispiel Vorrang. Darüber hinaus gibt es das Eurotransplant-Seniorenprogramm ("Old for Old“-Programm) für Patientinnen und Patienten, die älter als 65 Jahre sind.

Wann ist eine Nierentransplantation nicht möglich?

Patienten/Patientinnen, die außer ihrer Nierenerkrankung weitere schwere Erkrankungen z.B. des Herzens, der Gefäße oder Lunge haben profitieren möglicher Weise nicht von einer Transplantation, da die Operation an sich schon eine erhebliche Belastung für das Herz-/Kreislaufsystem darstellt.

Wie lange ist man nach einer Nierenspende krank?

Die Krankenhausbehandlung ist in den meisten Fällen nach knapp einer Woche abgeschlossen. Eine Krankschreibung besteht im Regelfall für 4 bis 6 Wochen, kann im Einzelfall jedoch länger dauern.

Wie lange ist man nach einer Nierentransplantation krank?

die Schmerzen nach der Operation sind mit modernen Schmerzmitteln gut behandelbar. die Krankenhausbehandlung ist in den meisten Fällen nach einer Woche abgeschlossen. eine Krankschreibung besteht im Regelfall für drei bis sechs Wochen, kann im einzelfall jedoch länger dauern.

Was ist besser Dialyse oder Transplantation?

Für Patienten, die an schweren Nierenerkrankungen leiden, kann die Dialyse lebensrettend sein. Mit dieser Behandlung gehen jedoch auch massive Einschränkungen und eine verkürzte Lebensdauer einher. „In vielen Fällen ist eine Nierentransplantation die bessere Alternative“, sagt Dr. med.

Wie gut kann man mit einer Niere leben?

Im Prinzip können Sie nach der (Teil-)Entfernung einer Niere ein ganz normales Leben führen und es kommt zu keinen Einschränkungen im Alltag. Die verbliebene „Restniere“ kann in der Regel die Aufgaben der entfernten Niere übernehmen, vorausgesetzt, die verbleibende Niere ist voll funktionsfähig.

Wie lange muss man auf eine Spenderniere warten?

Acht bis zehn Jahre warten Patienten in der Regel auf eine Spenderniere. Doch nach der Transplantation hören die Sorgen nicht auf. Die meisten Spenderorgane versagen nach durchschnittlich 15 Jahren.

Kann ich meiner Mutter eine Niere spenden?

Dafür gelten besondere Regeln: Das deutsche Organspendegesetz setzt voraus, dass nur Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, Lebenspartner, Verlobte oder andere Personen als Spender infrage kommen, die also dem Empfänger in besonderer Verbundenheit nahestehen. Zudem muss die Spende freiwillig sein.

Kann die Niere nachwachsen?

Allerdings können sich Nieren auch schnell regenerieren und nach mehreren Tagen wieder normal funktionieren. Versagt eine der beiden Nieren übernimmt meist die andere problemlos ihre Aufgaben. Eine Nierentransplantation wird notwendig, wenn beide Nieren chronisch – das heißt: über drei bis vier Monate – versagen.

Ist es schlimm wenn man nur eine Niere hat?

Die Nieren sorgen für die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Giftstoffen über den Urin. Zudem regulieren sie den Wasser- und Elektrolythaushalt. Darüber hinaus werden hier lebenswichtige Hormone hergestellt. Obwohl die Nieren paarweise angelegt sind, kann man auch ohne Beschwerden mit nur einer Niere leben.

Kann man mit nur einer Niere Alkohol trinken?

Darf ein Dialysepatient Bier trinken? Ein Glas Wein oder ein Bier zu trinken ist grundsätzlich auch für Dialysepatienten möglich. Die Frage, wie viel Alkohol ein Dialysepatient trinken darf, lässt sich jedoch einfach beantworten: So wenig wie möglich.

Ist man mit einer Niere schwerbehindert?

Jeder Mensch mit einer schwerwiegenden Nierenerkrankung kann bei dem für ihn zuständigen Ver- sorgungsamt einen Antrag auf Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft stellen. Als schwerbe- hindert gilt man, wenn ein Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 vorliegt.

Welche Organe sollte man nicht spenden?

Organe dürfen in Deutschland nur bei Patienten entnommen werden, deren irreversibler Funktionsausfall des Gesamtgehirns (im Folgenden genannt: Hirntod) zweifelsfrei festgestellt wurde. Großhirn, Stammhirn und Kleinhirn sind also unumkehrbar zerstört.