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Wie lange ist man im Betriebsrat unkündbar?

Gefragt von: Gertrude Gruber-Straub  |  Letzte Aktualisierung: 26. Februar 2023
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Der besondere Kündigungsschutz eines Betriebsrats endet ein Jahr nach Ende der Amtszeit. Ersatzmitglieder des Betriebsrats fallen unter den Kündigungsschutz, wenn sie zum Zeitpunkt der Kündigung einen Betriebsrat vertreten haben oder in das Gremium nachgerückt sind.

Ist man wenn man im Betriebsrat ist unkündbar?

Damit Betriebsratsmitglieder, die sich so für ihre Kollegen einsetzen, nicht fürchten müssen, aufgrund ihrer Tätigkeit gekündigt zu werden, genießen Betriebsräte gemäß §15 Abs. 1 Kündigungsschutzgesetz einen besonderen Schutz. ACHTUNG! Das heißt nicht, dass sie unkündbar sind.

Wer hat Kündigungsschutz im Betriebsrat?

Für Ersatzmitglieder des Betriebsrats gilt der besondere Kündigungsschutz immer dann, wenn sie ein ordentliches Betriebsratsmitglied vertreten haben, plus zwölf Monate. Wenn ein Betriebsratsmitglied endgültig ausscheidet, rückt ein Ersatzmitglied dauerhaft in den Betriebsrat nach.

Hat man Kündigungsschutz wenn man sich zur Betriebsratswahl aufstellen lässt?

Wenn Sie als Kandidat in den Betriebsrat gewählt werden, stehen Sie automatisch unter dem besonderen Kündigungsschutz für Betriebsratsmitglieder. Eine ordentliche Kündigung ist damit unzulässig (§ 15 Abs. 1 KSchG).

Wann beginnt der Kündigungsschutz Betriebsrat?

Kündigungsschutz für ordentlich gewählte Betriebsratsmitglieder. Der Schutz vor Kündigung beginnt mit der Amtszeit des Betriebsrates und endet zwölf Monate nach Beendigung der Amtszeit. Ordentliche Kündigungen durch den Arbeitgeber sind in dieser Zeit ausgeschlossen.

Betriebsrat Kündigungsschutz - Wie lange ist der Kündigungsschutz gültig? | Betriebsrat Video

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Welche Nachteile hat ein Betriebsrat?

Nachteile eines Betriebsrats

Die persönliche Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Angestellten kann unter der Gründung eines Betriebsrats leiden. Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern bei der Wahl bzw. der ersten Betriebsratswahl sorgt möglicherweise für schlechtes Arbeitsklima.

Wie viel verdient man als Betriebsrat?

Als Betriebsrat/rätin können Sie ein mittleres Gehalt von 45.100 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Betriebsrat/rätin liegt zwischen 37600€ und 54.400 €. Für einen Job als Betriebsrat/rätin gibt es in Berlin, München, Hamburg besonders viele offene Jobangebote.

Was tun wenn man vom Betriebsrat gemobbt wird?

Gespräch mit den Betroffenen

Der Betriebsrat darf auf die Mitarbeiter des Betriebs einwirken, um das Betriebsklima zu schützen. In einem ersten Schritt kann und muss er daher das Gespräch mit dem betroffenen Arbeitnehmer suchen. Auch der Mobber sollte gehört werden, um sich ein Bild von der Situation machen zu können.

Was bringt es im Betriebsrat zu sein?

Als Betriebsrat sind Sie oft erste Anlaufstelle für die Kollegen – wenn es Probleme mit dem Chef, innerhalb einer Abteilung oder andere Konflikte gibt. Sie können betroffene Kollegen ganz konkret unterstützen. Und für sich selbst dadurch viel Anerkennung und Selbstbestätigung mitnehmen.

Wie lange ist man im Betriebsrat?

Wie lange ist ein Betriebsrat im Amt? Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt vier Jahre (§ 21 Satz 1 BetrVG). Wird in einem Betrieb erstmals ein Betriebsrat gewählt, beginnt die Amtszeit mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses.

Wie wird man einen Betriebsrat wieder los?

Um den Betriebsrat aufzulösen, muss ein entsprechender Auflösungsantrag beim Arbeitsgericht eingereicht werden. Das Arbeitsgericht entscheidet im normalen Beschlussverfahren über den Auflösungsantrag, ein Eilverfahren ist ausgeschlossen.

Wer ist der Chef vom Betriebsrat?

Der Betriebsratsvorsitzende (Abkürzung: BR-Vorsitzender oder BRV) wird vom Betriebsrat gewählt. Er ist vor allem für die Durchführung der Betriebsratssitzungen und die Vertretung des Betriebsrats gegenüber Dritten zuständig. Das Amt des Betriebsratsvorsitzenden hat deshalb eine herausragende Bedeutung.

Welche Rechte hat der Betriebsrat wenn ein Mitarbeiter gekündigt werden soll?

Vor jeder Kündigung muss eine Anhörung des im Betrieb vertretenen Betriebsrates erfolgen. Wenn dies unterbleibt, ist die Kündigung unwirksam. Der Betriebsrat hat die Möglichkeit der außerordentlichen Kündigung innerhalb von 3 Tagen schriftlich zu widersprechen.

Ist BR Arbeit Arbeitszeit?

Betriebsräte werden für ihre Gremiumsarbeit genauso vergütet wie für ihre normale Tätigkeit. Außerdem haben sie ein Recht auf Ausgleich, wenn sie außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit als Interessenvertreter im Einsatz sind. Denn im Sinne des BetrVG zählt Betriebsratsarbeit als Arbeitszeit.

Welche besonderen Rechte hat ein BR Mitglied?

Jedes Betriebsratsmitglied hat das Recht, jederzeit die Unterlagen des Betriebsrats und der Ausschüsse einzusehen. Das Informationsrecht umfasst auch die E-Mail Korrespondenz des Betriebsrats. Außerdem darf kein Mitglied gegenüber anderen einen Informationsvorsprung haben, auch nicht der Betriebsratsvorsitzende.

Welche Unterlagen darf der Betriebsrat einsehen?

Betriebsratseigene Unterlagen

Das sind insbesondere Sitzungs- und Besprechungsniederschriften, Betriebsvereinbarungen, Tarifverträge, Notizen, Listen und Berechnungen. Die Mitglieder des Betriebsrats haben das Recht, alle Unterlagen des Betriebsrats und seiner Ausschüsse jederzeit einzusehen (§ 34 Abs. 3 BetrVG).

Was ist ein typisches Zeichen für Bossing?

Wer von Bossing betroffen ist, leidet häufig unter vielfältigen Folgen. Stress, generelle Unzufriedenheit , vermindertes Selbstwertgefühl, ein Kündigungswunsch und auch körperliche Beschwerden sind nicht selten. Dazu zählen zum Beispiel Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen.

Was fällt unter Schikane?

Eine Schikane ist eine insbesondere durch „Ausnutzung staatlicher oder dienstlicher Machtbefugnisse getroffene Maßnahme, durch die jemandem unnötig Schwierigkeiten bereitet werden“; angelehnt daran auch „kleinliche, böswillige Quälerei“.

Kann mein Chef einfach den Betriebsrat auflösen?

Wenn der Betriebsrat in grober Weise gegen seine gesetzlichen Pflichten verstößt, kann dies zu seiner Auflösung führen. Die Auflösung des Betriebsrats wegen einer Pflichtverletzung kann aber nur durch das Arbeitsgericht erfolgen. Eine Abwahl des Betriebsrats durch die Arbeitnehmer des Betriebs ist nicht möglich.

Kann man als Betriebsrat mehr Geld verlangen?

Voraussetzung für den Anspruch eines Betriebsratsmitglieds auf eine Gehaltserhöhung ist, dass sich nach der Amtsübernahme das Gehalt vergleichbarer Arbeitnehmer mit betriebsüblicher Entwicklung erhöht hat.

Wie viel Schulungen darf ein Betriebsrat machen?

Neu gewählte Betriebsratsmitglieder haben einen Anspruch auf vier Wochen Schulung, wenn sie nicht bereits Erfahrungen als Jugend- und Auszubildendenvertretung haben.

Hat der Betriebsrat Mitbestimmung bei Gehaltserhöhung?

Grundsätzlich besteht beim Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats der sogenannte Tarifvorrang. Als Betriebsrat können Sie bei der Lohngestaltung also nicht mehr mitbestimmen, soweit es bereits eine entsprechende Regelung im Tarifvertrag gibt (§ 87 Abs. 1 BetrVG).

Was der Betriebsrat nicht darf?

Betriebsratsmitglieder dürfen keine parteipolitische Werbung betreiben. Betriebsratsmitglieder dürfen den Arbeitgeber oder Dritte nicht beleidigen und nicht erpressen. Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht begünstigen lassen. Betriebsratsmitglieder müssen ihrer Fortbildungspflicht nachkommen.

Wie viel verdient ein freigestellter Betriebsrat?

Nachlesen kann man dies in § 37 Abs. 2 BetrVG, wonach Betriebsräte ohne Minderung des Arbeitsentgelts freigestellt sind. Zu dem fortzuzahlenden Gehalt gehören grundsätzlich auch Gehaltsbestandteile wie Zulagen, Zuschläge und Prämien.

Wie oft trifft sich der Betriebsrat?

In der Regel sollte mindestens ein Mal pro Woche eine Betriebsratssitzung stattfinden. Zu empfehlen ist die Einrichtung regelmäßiger Sitzungen (z.B. wöchentlich, immer mittwochs um 10:00 Uhr).